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Flachs-, Hans- L Werg-SPinuerei

Mechanische Leinen-Weberei

Natur-Bleiche für Leinen.

Für dieses längst bekannte Etablissement übernehmen wir zum Spinnen, We­den und Bleichen

Flachs, Hanf und Abwerg

und werden die seitherigen billigen Preise berechnet.

Wir haben Veranlassung, das verehrliche Publikum lNlsHlerlskUl zu machen,

d°ß i» Ravensburg « eine Spinnerei mit

nirchanrfchrr 28 rürrrr existirt uud zwar diese von den Herren

Gebrüder Spohn, d>- wir

Dieses der Wahrheit gemäß zur Oeffentlichkeit.

Die Agenten:

Wilh. Schlatterer, Calw.

Eberhard Ohngernach, Neu-Bulach.

I. Walz, Wildberg.

C. F. Zahn, Witttve, Liebenzell.

Don höchster Wichtigkeit für

Angenkranke.

Durch das in seiner außerordentlichen Heil­kraft unerreichbare, seit 1822 iu allen Weltthcilen bekannt und berühmt gewordene echte Dr» White's Augenwasser von Trangott Ehrhardt in Großbreitenbach in Thüringen (worauf beim An­kauf ganz besonders zu achten ist) sind schon viele Tausende von den verschiedensten Augen­krankheiten geheilt, gestärkt, und sicher vor Erblinden geschützt worden, und erfreut sich dcßhalb eines allgemeinen Wcltruhmes, welches auch die tägllch einlaufenden Loberhe- bunge» und Atteste beweisen. Dasselbe ist concessionirt, von hohen Medizinalstellen geprüft und begutachtet, als bestes Augen-Heil- und Stärkungsmittel empfohlen und « tffsoon 35 kr. zu beziehen durch Emil Georgii in Calw.

vom Dienstag Hauf Mittwoch von Altburg bis Zavelstein ein grüner Regenschirm.

Der redliche Finder möge solchen abgeben bei Gafsen- wirth Lörcher in Speßhardt.

Ein Mädchen,

das mit Vieh umzugehen weiß, kann so- gleich eintreten, bei gutem Lohn; bei wem? ist bei der Expedition dieses Blattes zu erfragen.

Am Samstag, den 22. November,

sind im Gasthaus z.Nößle in Calw wieder

große

Polackenschweine

dem Verkauf ausgesetzt, wozu Liebhaber freundlichst eingeladen werden.

SLrEsNZZZZZn«

Schweinhändler.

Nachtrag.

Bekanntmachung.

Vom Sonntag, den 24. November, an werden die Fahrbillcte und die Gepäck­scheine in den nun fertig gestellten Lokalen des Bahnhofgebäudes abgegeben.

Gleichzeitig werden die Wartsäle zur Benützung des Publikums geöffnet werden.

Dieß wird mit dem Bemerken zur Kennt« niß des Publikums gebracht, daß

1) nur solche Personen, welche im Besitze von giltigen Fahrbilleten sind, iw» die Wartsäle Zutritt haben,

2) in dem Wartsaal 1. und 2. Classez nicht geraucht werden darf, und

3) Hunde nicht in die Wartsäle genonsA men werden sollen.

Die Depeschenaufgabe hat von jetzt an gleichfalls im Billetlokal des Bahnhofge­bäudes zu geschehen.

Calw, den 21. November 1872.

K. Bahnhofinspektion.

Proß.

Tagesneuigkeiten.

Calw. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten bot den Mitgliedern der Abgeordnetenkammer in der Sitzung vom 20. November einen Extrazug nach Calw und Nagold an, der im Laufe der nächsten Woche zur Ausführung kommen wird.

.^6. Stuttgart, 19. Nov. (105. Sitzung d. Kamm, der Abg.) Ein­gel aufm eine Eingabe der bürgerlichen Collcgien von Tuttlingen mit der Bitte um Erbauung einer Eisenbahn, die durchs Donauthal führen und Tuttlingen mit Sigmaringen verbinden würde. Die Tagesordnung führt auf die forr- gesctzte Berathung des Steuer. Reform-Gesetzes. Die Kammer ist bei Art. 87, »Maßstab für die Anlegung der Steuer." Die 101. Sitzung wurde abgebro­chen als die Redner-Liste noch 6 Namen anfwics; seit Samfiag sind der Liste weitere 6 Namen zugewachsen. Es liegen für die Berathung vor: 1) der Re- gierungS-Entwurf; 2) der Antrag der Comm., 3) und 4) Anträge von Beuttcr und Mohl. Pfeiffer hat seinen Antrag auf Besteuerung des reinen Einkom­mens fallen gelassen. Erster Redner ist Simon, Mitberichtcrstatter: er führt die Gründe für den unveränderten Regierungs-Entwurf an. Müller v. St. charakterisiert die Gruppen, die sich in der Kammer dem Regierungs-Entwurf gegenüber gebildet. Der größte Stein des Anstoße« sei die Classen-Tasel; nach der Behandlung, die denselben in der Debatte zu Theil geworden, könne sie nicht mehr im Ernste in Betracht kommen. Weitaus der größte Theil der Gewerbetreibenden würde am Besten durch eine der preußischen Classen-Stcuer nachgebildeten Steuer getrosten; nur etwa 25,000 Gewerbetreibende, von denen etwa die Hälfte in die Handelsregister eingetragen, würden mit einer eigent­lichen Gewerbe-Steuer zu belegen sein. Dafür sei aber der Regierungs-Ent­wurf völlig ungeeignet. Zeigt dieß nun in einer Schilderung specieller Ver­hältnisse, insbesondere in einer Vergleichung des englischen mit dem deutschen und würtlembergrschen Bankwesen. Hält schließlich eine jährliche Catastrirung durchaus nicht für unmöglich. Schmid will drei Gesichtspunkte aufstellen: ans welchem Wege wird die relativ gleichartigste Besteuerung erreicht? Wie werden die Bedürfnisse des Staates am besten befriedigt? Wie wird den speciellen Verhältnissen jedes Steuerpflichtigen am Besten Rechnung getragen? Allen dies n Rücksichten entspreche der Regrernngs-Entwurf in vollem Maße, während der Comm.-Antrag nichts anders fei, als der modifieirte Antrag von Meister aus Besteuerung des Rein-EinkommenS. Man möge doch das preußi­sche System nicht empfehlen, wie Müller aelhan; in Preußen seien die Groß- aewerbc noch mehr privilcgirt, und die Kleingewerbe noch unverhältnißmäßigcr belaste!, als in Württemberg. Das sei ja' gerade die Ungleichbeit, die durch da« Gesetz bcjei igt werden 'wolle, durch die Ami hmc des Comm.-AntrageS abr uvw bedeutend verscbä fl würde. Die Comm wolle die pr ogressi ve Skala

verwerfen; dann würden die kleinen und mittleren Gewerbe bis zum Zfachen Betrage ihrer bisherigen Steuer betroffen. Empfiehlt die Claffen Tafel als unentbehrlich und sicht im Entwurf ein Mittel, das Wohl deS Grwerbestan- deS und des Landes zu fördern. Pfeiffer erhält das Wort; er wendet sich hauptsächlich gegen die Classentafcln, denen nach seiner Ansicht jede vernstyt- tige Grundlage abgeht. Die Zahlen dieser Tafeln seien rein willkürlich; er bitte übrimnö den Minister um den Schlüssel zu den Classen-Tafeln. Nach­dem der Minister sich nicht blos über diesen Punkt, sondern über den Ent­wurf des Weiteren verbreitet, insbesondere auf die weit complicirteren Classen- Tafeln in Preußen, Baden n. s. w. hingcwiesen, fährt Pfeiffer fort: der Schlüs­sel sei etwas lang geworden; warum man denn z. B. bei den Banken ein Maximum annehme? Wir haben 3 Banken im Lande, deren jede 5 Mill. Gulden Betriebskapital habe; die Elassen-Tafel reiche aber b!os bis 600,000 fl. Warum gerade die frei lassen, die am Besten bezahlen können! Nicht eine ein­zige der in den Classen-Tafeln enthaltenen Zahlen habe einen positiven Grund; sie seien weiter Nichts als eine Schätzung, aber eine Schätzung der gefährlich­sten Art. Daher führe die Classentafel auf ganz falsche Bahnen. Die Grvß- Jndustrie werde keine Klage erheben, wenn sie auch um's 3fache mehr belastet würde. Aber dieß nur unter der Voraussetzung einer allgemeinen und glei­chen Besi-nerung. Er, Redner, sei allerdings kein Cameralamts-Schreiber, der rathloS dastehe, "wenn ihm die Classentafel fehle. Nicht blo« die Classentafel, sondern der ganze Gesetzes-Entwmf wäre am B-sten unterblieben. Neg.-Comm. Oberfin.-R. v. Zeller: allerdings werde das erste Cataster keine untadelige Arbeit sein; allein an der Hand der zu machenden Erfahrungen werden etwaige Ungleichheiten unschwer gut gemacht werden können. Die von der Regie­rung vorgeschlagene Behandlung gewähre das einzige Mittel, um die Steuer- Quellen unter sich in Einklang zu bringen. Die Verantwortung für das Ge­setz könne von der Regierung nur übernommen werden, wenn die i rincipieir nicht verändert würden; andernfalls könne die Regierung das Gesetz zur Ausfüh­rung bringen, aber die Garantie für ein gutes Cataster könne sic nicht übernehmen. Bücher spricht für Selbst-Einschätzung; Freih. v. Varnbüler gegen die Fatirung; man brauche ja nur zu scheu, iu welcher Weise sog. anständige Leute geneigt und bereit seien, den Staat zu betrügen, dann werde man von der Cclbsteinschätzung abstehen, man möchte schamroth werden; Redner schließt mit Einbringung eines Antrages von großer Tragweite. Es sind noch 8 Redner eingezeichenet; die Sitzung wird um halb 3 Uhr abgebrochen.

Berlin, 21. Nov. In der conservativcn Partei des Aogeordnetenhanses hat sich ein Bruch vollzogen, 'n Folge dessen sich die Geuvernementalcn von nun anNational-Conse vative" nennen. Der Ministcrraih designirte bisher dreißig neue Pairs. Die Herrenhaus-Majorität islgencigt zur Annahme der eisordnnng.

Rcoigirr, gedruckt und verlegt von A. Oetiailager.

(Hiezu Nr. 47 des Unterhaltungsblatls.)