Kleine politische Nachrichten.

Geringe Abnahme der ErwerLslosenzifser. Die Zahl der Erwerbslosen hat in der zweiten Hälfte des Februars keine nen­nenswerte Aenderung erafhren. Zwar hat sich die Zahl der männlichen Hauptunterstützungsempfänger gegenüber dem Stand vom 15. Februar um rund 22 000 vermindert, dem steht aber bei den weiblichen Hauptunterstützungsempfängern eine Zunahme von rund 20 000 gegenüber. Die Gesamtzahl ist von 2 058 392 am 15. Februar auf 2 050 807 am 1. März zurückgegangen. Das bedeutet eine Abnahme um 1 je 1000. Die Zahl der zuschlags­berechtigten Angehörigen weist für den gleichen Zeitraum da- - gegen einen Rückgang von über 51 000 auf. Während der Jan. eine Zunahme der Hauptunterstützungsenrpfänger um 515 000 ge­bracht hatte, zeigt die Zahl für den ganzen Monat Februar noch eine geringe Zunahme von 28161 gegenüber dem Vor­monat.

Der badische Staatspräsident in München. Der badische Staatspräsident, Trunk, ist zur Erwiderung des Besuches des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held in München einge­troffen. Zu seiner Begrüßung hatten sich am Bahnhof der baye­rische Ministerpräsident Dr. Held und Minister des Innern Dr. Stütze!, eingefunden. In der Begleitung des Staatspräsidenten befindet sich der bayerische Gesandte Dr. Tischer-

England und der türkisch-französische Vertrag. Im Augen­blick der Abreise Briands nach Eens wird von den dem Quai d'Orsay nahestehenden diplomatischen Kreisen bekanntgegeben, daß soeben zwischen England und Frankreich ein Abkommen über den neuen französisch-türkischen Vertrag von Angora zu­standegekommen sei. Alle durch den Vertrag zwischen den beiden Ländern entstandenen Schwierigkeiten seien beseitigt und das Abkommen sei in der herzlichsten Form abgefaßt.

Drohende Riesenaussperrung in England. Die im wilden Streik stehenden Metalldrücker in London haben sich der Auf­forderung ihrer Gewerkschaft, die Arbeit wieder auszunehmen, widersetzt. Es besteht nun die Gefahr, daß die Arbeitgeber die angedrohte Aussperrung von 500 000 Arbeitnehmern wahrmachen werden, wenn die Gewerkschaften nicht völlig von den Streiken­den abrücken. In den Massen der englischen Metallarbeiter ist jedoch die Mißstimmung über die niedrigen Löhne so groß, daß die Gewerkschaften ein Ausschlußverfahren gegen die 900 Strei­kenden wohl kaum wagen.

Die Heeresvorlage im italienischen Senat angenommen. Der italienische Senat hat die die Militärreform betreffenden Ge­setze angenommen. Mussolini erklärte, daß die Gesetze das Er­gebnis eingehender Studien seien und gleichzeitig dasjenige dar­stellten, das bet der heutigen Finanzlage verwirklicht werden könne. Er betonte zum Schluß, daß die Zeiten unsicher seien. Man müsse daher gerüstet sein.

ParlamentsauflSsung in Rumänien. Das Kabinett hat be­schlossen, das Parlament vom 27- März bis zum 7. April in die Ferien zu schicken und die Kammer am 6. April offiziell aufzu­lösen. An demselben Tage wird die Regierung zurücktreten. Innerhalb 5 Tagen soll dann die Neubildung der Regierung er­folgen und weitere 7 Wochen sollen dann der Vorbereitung der Neuwahlen dienen. Di« Neuwahlen sind für den 7. Juli fest­gesetzt. Dieser Beschluß geht auf die Gutachten mehrerer bekann­ter Rechtssachverständiger zurück, da man sich über den Termin des rumänischen Parlaments bisher nicht einigen konnte.

Studeutenstreiks k« Rumänien. Die rumänische nationali­stisch« Studentenschaft beschloß, den Generalstreik in den Uni­versitäten solang« durchzuführen, bis der numerus clausus für die Juden eingesührt sei. Der Unterrichtsminister verfügte die Schließung aller Hochschulen des Landes.

Das amerikanische Volk gegen die Prohibition. Die von großen Newyorker Tageszeitungen veranstalteten Probcab­stimmungen über die Prohibition beweisen, wie sehr die über­wiegende Mehrheit des amerikanischen Volkes von der Undurch­führbarkeit der Prohibition überzeugt ist. Die Abstimmung der Hearstpresse hatte bisher folgendes Ergebnis: 154 933 Personen stimmten gegen die Prohibition überhaupt, 170298 wollten we­nigstens Bier und Wein zugelassen haben, während nur 30 484 für die Beibehaltung der Prohibition eintraten.

Aus dem Reichstag.

Wieder Tumultszenen im Reichstag.

Berlin, 14. März. In der Freitagssttzung des Reichstags wurden die Beratungen über den Etat des Reichsinnenmtni- steriumS fortgesetzt, wobei es wie am Tage vorher zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem völkischen Abgeordneten Kube und dem sozialdemokratischen Redner Landsberg kam. Nachdem der sozialdemokratische Redner die Person des Ab­geordneten Kube schwer angegriffen hatte, und unter anderem behauptete, Kube bedeute im Deutschen soviel wieder kleine Jakob*, kam eS wieder zu lebhaften Zwischenrufen der So­zialdemokraten und Völkischen. Wettere Ausführungen Lands- bergs riefen bet den Völkischen und bet den Deutschnationa­len Entrüstung hervor, besonders als er betonte, daß es völlig berechtigt sei, daß der KSnigsplatzPlatz der Republik* ge­nannt werde. Er verlangt weiter, daß man von jedem Beam­ten ein klares Bekenntnis zur republikanischen Staatsform verlangen müsse. Hier setzten wiederholt Zwischenrufe der Deutfchnationalen ein, die sich bis zum Lärm steigerten. Dem Redner wird verschiedentlich unter Bezugnahme auf die vorheri­gen Ausführungen des Reichsinnenministers Dr. Külz das Wortderzeitig* zugerufen. Nachdem sich der Sturm gelegt hat, spricht Dr. Bredt für di« Wirtschaftliche Vereinigung, und damit schließt die allgemeine Aussprache. Einige persön­liche Erklärungen des Abgeordneten Kube (Völkisch) rufen wieder lebhafte Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten hervor. Verschiedentlich tönt ihm von hier der Rufunverschämter Lümmel* entgegen. Auch LandLberg (Soz.) ergreift das Wort zu persönlichen Bemerkungen und wendet sich wieder scharf ge­gen Kube, was wieder bet den Völkischen Lärmszenen hervor­rief. Dann trat das Haus in die Einzelberatung ein, die sich bis gegen 8 Uhr hinzog, wo sich dann glücklich noch 4 oder 5 Abgeordnete im Hau» befände«.

Die Lage der Reichsbahn.

Weitgehende Resormen und Umstellungen.

Berlin, 15. März. Die Finanzlage der Reichsbahngesellschaft kann keineswegs als günstig bezeichnet werden, da die Ein­nahmen aus dem Personen- u. Güterverkehr in den letzten Mo­naten «m durchschnittlich 50 Millionen Mark gegen die normalen Einnahmen zurückgeblieben sind. Auch der März, der für ge­wöhnlich eine Belebung des Güterverkehrs bringt, hat bisher kein Anzeichen für eine Besserung erkennen lassen. Die Lage der Reichsbahngesellschaft wird daher an zuständiger Stelle recht pessimistisch beurteilt. Man ist der Ansicht, daß bei den geringen Einnahmen und dem stark verringerten Verkehr der bisherige Betrieb sich nicht wird voll aufrecht erhalten lassen. Daß die Reichsbahn bereits irgendwelche Vorbereitungen oder Maßnah­men zur Einschränkung getroffen Hot, trifft nicht zu, jedoch ist sie damit beschäftigt, sehr umfangreiche Ermittlungen vorzuneh­men, um festzustellen, welche Personen- und Gütcrzugsstrecken sich bei dem geringen Verkehr nicht mehr rentieren und wie sonst an allen Ecken und Enden Ersparnisse erzielt werden können. Man hat bei der Reichsbahn endlich eingesehen, daß derartige Schwierigkeiten nicht durch eine Erhöhung der Tarife beseitigt werden können, da schon die gegenwärtigen Tarifsätze für die geschädigte Wirtschaft nicht tragbar sind. Man wird daher ver­suchen, durch weitgehende Reformen und Umstellungen aller Art den Betrieb rentabel zu gestalten. Zweifellos bestehen hier noch große Möglichkeiten, denn der Eisenbahnbetrieb steckt noch aus früherer Zeit her in einem unrentablen und kostspieligen Büro­kratismus, der bisher noch keineswegs beseitigt worden ist. Der Generaldirektor Dr. Oeser scheint jedoch nick't entschlossen zu sein, mit dem überlieferten bürokratischen System endgültig zu brechen, um an seiner Stelle kaufmännischen Geist und kauf­männisches Gebühren zu setzen.

Die Gewerkschaften zur Urteils­begründung im Reichsbahnprozetz.

TU Berlin, 15. März. Der Einheitsverband der Eisenbah­ner Deutschlands sucht in seiner Stellungnahme zu dem Urteil, durch das die Klage der Gewerkschaften gegen die Reichsbahn- gescllschaft abgelehnt wurde, die wesentlichsten Punkte der Ur­teilsbegründung zu widerlegen. Das Gericht habe außer Acht gelassen, daß nach dem Reichsbahngesetz nach den Vereinba­rungen die durch die Verbindlichkeitserklärung zustandegekom­mene Zwangsvereinbarung eingeschlossen sei. Die Anpassung des Schlichtungsverfahrens an die Lage der Reichsbahn und die Rücksichtnahme auf ihre Reparationsbelastung sei durchaus erfolgt. Der Erklärung, daß das ordentliche Gericht in dieser Sache allein zuständig sei, sei zuzustimmen. Wenn die völlige Unabhängigkeit der Reichsbahn in ihrer Lohnpolitik anerkannt werde, müßte letzten Endes den Gewerkschaften das Recht der Mitbestimmung zugestanden werden.

Unser Recht auf Kolonien.

Von Bernhard R. Wagner.

Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund schafft für dieses Forum der Alliierten und Assortierten insofern eine ganz neue Lage, als nunmehr die bedeutendste der im Welt­krieg besiegten Mächte, bisher lediglich Objekt der Politik, mit­ratend und mittatend in den internationalen Ring steigen soll. Das kann, wenn anders die deutsche Außenpolitik die ihr damit mit geschichtlich zufallende Aufgabe nicht unerfüllt lassen will, nur zur Folge haben, daß es an den Ufern des Genfer Sees mit der satten Gemütlichkeit zu Ende geht. Eine Fülle bisher unter der Decke des Versailler Unfriedens verborgen gehalte­ner Probleme drängt sich auf die Tagesordnung, von denen eines der wichtigsten die Revision des uns zugefügten kolonia­len Unrechts ist.

Wie das ganze Versailler Diktat auf der Lüge von Deutsch­lands Schuld am Weltkriege aufgebaut ist, mit der nach Lloyd Georges Ausspruch das ganze Dokument steht und fällt, so wurde zur Bemäntelung des Raubes unserer blühenden Ko­lonien die koloniale Schuldlüge erfunden, daß Deutschland sich als unfähig und unwürdig erwiesen habe, Kolonien zu verwal­ten. In krassem Gegensatz zu der von Wilson in seinem fünf­ten Punkte gemachten Zusicherung einerfreien, weitherzigen und unbedingt unparteiischen Schlichtung aller kolonialen An­sprüche", haben die Mächte auf Grund vorher geschlossener Geheimverträge die Beute untereinander geteilt. Der Charla- tan Wilson gab hier wie stets nach, und nur um einigermaßen den Schein zu wahren, wurde das Mandatssystem erfunden. Es hatte für dieMandatsmächte" sogar den Vorteil, daß sie wertollen deutschen Kolonialbesitz erhielten, ohne daß ihnen dieser von ihren Reparationsansprüchen abgezogm und Deutsch­land gutgeschrieben wurde.In der tatsächlichen Durchführung wirkte der anscheinend« Altruismus des Mandatssystems zu­gunsten der selbstsüchtigen und materiellen Interessen der Mächte, welche die Mandate übernahmen", bemerkte Lanstng, der Gehilfe Wilsons, bei dm Beratungen in Versailles, in seinem bekannten Buch über die Friedrnsverhandlungen. Da indessen die ehemals deutschen Kolonien so noch cie jure unser Eigentum geblieben sind, und diefortgeschrittenen Nationen" ihre Vormundschaft einstweilen nur alsMandatare des Bun­des" ausüben, liegt die Verpflichtung zur Rückgabe der Kolo­nien klar auf der Hand, nachdem auchdie Hunnen", selbst in den Augen der Völkerhundsmächte, wieder zu den fortge­schrittenen Nationen gerechnet werden müssen-

Keine der vielen Kriegslügen ist so schnell und so gründ­lich widerlegt worden, wie die über die angebliche koloniale Unfähigkeit Deutschlands. Ein schlagender Beweis für die mustergiltige deutsche Äolonialarbeit ist die Tatsache, daß die Mandatsmächte durchweg nicht einmal imstande waren, das von Deutschland Geschaffene zu erhalten, geschweige denn es fortzubilden. Ueberall befinden sich unsere ehemals blühenden Kolonien in Verfall, Verwahrlosung und Rückgang, weil die Staaten, denen sie zügefallen sind, mit Kolonien bereits derart überlastet sind, daß ihnen, abgesehen von sonstiger kolonialer Unfähigkeit besonders bei den Franzosen und Belgiern, ein­fach die Kräfte fehlen, die neuen Gebiete wirtschafüich und

j kulturell zu fördern. Kein Wunder, daß deshalb bei den Ein. geborenen in Ostafrika, Südwest, Kamerun und wo immer frü» her deutsche Flagge wehte, der Wunsch nach Rückkehr der Deut­schen forgesetzt starken Ausdruck findet.

Laß die Begründung des an uns verübten KolonialraubeS ungeheurer Betrug war. geht übrigens auch aus zahlreichen Aeußerungen im Lager der Alliierten hervor, die gefallen sind, wenn man dort unter sich war. So erklärte der englische Ko­lonialminister Mnston Churchill auf der britischen Reichskon- serenz am 22. Juni 1921 über Ostafrika:Wir haben versucht, es mit einer Regierung zu versehen, die nicht hinter der deut­schen Verwaltung zurückstand. Ich fürchte, daß in einem oder zwei Jahren die Lage ungünstig abschneiden wird bei einem Vergleich mit dem Fortschritt und der Prosperität, als das Gebiete in den Händen unserer früheren Gegner war." Diese Befürchtung hat sich sehr bald voll bestätigt, lieber die deut­schen Plantagen in Kamerun heißt es in dem amtlichen engli­schen Bericht von 1921:Im ganzen sind sie wundervolle Bei­spiele von Fleiß, begründet auf solide wissenschaftliche Kennt­nisse." Sogar der französischel'Jntransigeant", um aus vie­len noch eines herauszugreifen, schrieb im August 1923 über die deutsche Kolonialtätigkeit:Wenn alle französischen Kolonien so ausgerüstet wären, wie Kamerun und Togo, so wäre dies ein großer Schritt auf dem Wege zu einer rentablen Erschlie­ßung. Frankreich müsse in seinen Kolonien unbedingt das ver­bessern, was die Deutschen schon 1913 in ihren Kolonialgebie­ten verwirklicht hätten."

Es ist wahrlich ein Höchstmaß widerlicher Heuchelei, wenn uns Grausamkeit in der Eingeborenenbehandlung just von Mächten nachgesagt wird, die bei dem Aufbau ihrer Kolonial­reiche durch Ströme von Blut gewatet sind Bekanntlich beruht ein großer Teil des heutigen Reichtums Englands auf dem schimpflichen Sklavenhandel, und die Brutalitäten John Bulls wurden höchstens noch überiroffen von den zu feiger Grausam­keit neigenden Franzosen und Belgiern. Dagegen wirft sich der im deutschen Wesen liegende Grundzug der Gutmütigkeit auch bei unserer kolonialen Betätigung aus und findet jetzt seinen Lohn in der Treue und Dankbarkeit der Eingeborenen, die sich oft genug in rührenden Aeußerungen zu erkennen gegeben haben.

Nie ist unserem Volk, von dem einst große Teile die Kolo­nialfrage auf die leichte Achsel nahmen, die Bedeutung des Verlustes der Kolonien so zum Bewußtsein gekommen, wie in der gegenwärtigen Zeit schlimmster Arbeitslosigkeit. Wie oft hat früher deutsche unwürdige Selbstverleumdung unseren Gegnern Material für ihre Koloniallüge geliefert, und wie gern würden sich heute Tausende eine sichere Existenz in fer­nen Zonen unter deutscher Flagge schaffen.

Zwar ist die koloniale Schuldlüge in der Theorie bereits zurückgenommen worden. Bekanntlich gab Briand bei den Pakt­verhandlungen unter anderen schönen Worten auch die Er­klärung ab, daß niemand in der Welt Deutschland das mora­lische Recht auf Kolonien abstreiten könne. Reichskanzler Dr. Luther hat auch amtlich unseren Anspruch auf koloniale Be­tätigung angemeldct, denn ohne überseeische Kolonisation ver­mag unsere rohstoffarme Wirtschaft in der Tat nicht zu exi­stieren. Wenn man im Lager unserer Kriegsgegner in dieser wichtigen Lebensfrage unseres Volkes noch immer schwerhörig bleiben will, so erwächst für unsere Diplomatie um so mehr die Pflicht, die Kolonialfrage nicht eher von der Tagesordnung verschwinden zu lassen, als bis das uns zugefügte Unrecht gut gemacht und uns das Recht auf unsere Kolonien wiedergegeben worden ist.

Aus aller Wett.

6 Menschenleben bei einem Brand umSclommen.

In dem Stallgebäude eines Landwirtes in Furth bei Pfarr­kirchen (Bayern) brach ein Brand aus, dem sechs Menschenleben zum Opfer fielen. Bei den AnfrLnmungsarbeiten stürzte eine Zimmerdecke ein, wodurch zwei Feuerwehrleute sofort getötet und drei weitere schwer verletzt wurden. Von diesen Schwerver­letzten starb einer im Krankenhaus, später stürzte noch eine Eie- belmauer ein und erschlug zwei Personen, während eine weitere so schwer verletzt wurde, daß sie nach einer Stunde verstarb.

Ein Ehrenhain in Mitteldeutschland,

Der zur Vorbereitung des Nationaldenkmals für die Gefal­lenen im Weltkriege vom Reichsrat gebildete Ausschuß hat un­ter dem Vorsitz des Reichsministers des Innern Dr. Külz znfolge der einmütigen Anregung der zu diesem Zweck vereinigen Front­kämpferverbände beschlossen, die Errichtung eines EchrenhainS für die Gefallenen'imd zwar in Mitteldeutschland vorzuschlagen. Der Ausschuß soll in Fühlungnahme mit den Verbänden und un­ter Zuziehung von Sachrerständigen mit möglichster Beschleuni­gung Vorschläge über den Ort des Ehrenhains und die Art sei­ner Ausgestaltung machen.

Ei« Eisenbahnzng vom St«r« umgemorse».

Bei Triest ist durch den Sturm ein Zug umgeworfen worden, wobei 31 Personen verletzt wurden.

Milli»nenstistung No-kefellers für Ausgrabungen.

Der amerikanische Milliardär Rockefeller hat für die Ausgra­bungen auf der Akropolis in Athen 800 000 Pfund zur Verfü­gung gestellt. Diese Ausgrabungen werden unter der Leitung der archäologischen Schule in Athen vorgenommen.

Eine Stadt in einem Hause.

Ein neuer Wolkenkratzer wird in Newyork errichtet, der «in Hotel mit 5500 Zimmern, eine Kirche, eine Bank. 12 Dachgärte-n und einen großen Saal für über 2000 Personen ausnehmen wird. Die Baukosten betragen etwa 67 Millionen Mark. Typisch ame­rikanisch ist der Bangedanke des Erbauers, ans diese Weise ein Denkmal zu errichten, welches dem Dankgefühl des Stifters Aus­druck geben soll für Errettung des Sohnes von schwerer Krank- heit. Dieser Sohn ist Arzt und Missionar und daher auch der Kircheneinbau.

Erdbebenkatastrophe ia Peru.

Nach einlautenden Nachrichten ist der südliche Teil Peru» von einem heftigen mit großen Verwüstungen verknüpften Erd­beben heimgesucht worden. Die Eisenbahnverbindungen sind unterbrochen.