Die soeben ansgegebene Nummer 5 der Deutschen Kriegs-Zeitung, illustrirte Blätter vom Kriege 1871 mit
Kriegsgeschichte von Wilhelm Zimmermann, Verlag von Gustav Weise in Stuttgart, enthält u. A. folgende Bilder:
ein gr oßes zweiseitiges Schlaehtenbild: Kampf -er Wür ttemberger bei
Gbamprgiry am 2. Dezember 1870, nach genauen Terrain- und Gefechtsskizze». (Bildgröße 11" hoch, 15 V 2 " breit.)
Die Württemberger in Montereau, nach der Skizze eines württembelgischen Offiziers.
Gefecht der Württemberger bei Nogent für Seine, nach der Skizze eines württembergischen Offiziers rc. und im Text u. A.: Von der Expedition mürttembergischer Truppen gegen Montrrrau und Nogent sur Seine. — Die Gefechte der würtikinbrrgischen Division vor Paris am 30. November und 2. Dezember rc.
Dic Deutsche KricgS-Zcitung für 1871 erscheint in 16 Nummern und gibt neben interessanten Aussätzen und den schönsten Abbildungen eine vollständige Geschichte des Krieges auS der Feder unseres Landsmannes, des berühmten Historikers Wi Helm Zimmermann. Jeden Freitag wird eine Nummer ausgegeben, der Preis der Nummer ist Skr., im Abonnement bei Vorausbezahlung kosten sämmtliche Nummein statt 2 fl. 24 kr. nur 1 fl. 45 kr. - Alle Buchhandlungen und Postämter, sowie sämmtliche norddeutsche Feldpostanstaltcn nehmen Abonnements an, letztere mit k'cinem Zuschlag für Eouvcrtgebühr.
Die Deutsche Kriegs-Zeitung für 187V kann jederzeit nachbezogen werden: in 12 Nummern oder Heften « 18 kr., sowie complet broschirt zu 3 fl. 36 kr. und eleg. gebd. zu 4 fl. 40 kr.
Obige Nummer 3 apart wird von jeder Buchhandlung gegen Einsendung von 8 kr. in Brief- marken franco unter Kreuzband versandt.
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Die Verlagsbuchhandlung von Gustav Weise in Stuttgart.
Literarisches.
Die soeben bei Albert Koch in Stuttgart erschienene „Verlustlille der Königlich Württembergischen Felddivision in dem glorreichen Feldzüge Deutschlands gegen Frankreich" ist in einer klaren übersichtlichen Weise auf Grund der amtlichen Listen nach den Regimentern und der Zeit der Betheiligung derselben an dem Kampfe geordnet. Dic Aufsuchung der einzelnen Namen wird durch die genaue alphabetische Reihenfolge äußerst erleichtert; Druck und Ausstattung sind schön und können w r solche bei dem mäßigen Preise von 12 kr. Allen, die sich für unsere Verlustliste interessiren, als einen zuverlässigen, bestens arraugirteu Führer empfehlen._
HiefigeS.
Calw, 24. Febr. Eine Frage von höchster Wichtigkeit für die ganze Stadt, die Frage von der Erhaltung der Jnterims- brücke beim Raben, hat gestern Abend eine ziemlich zahlreiche Versammlung beschäftigt und ist das Resultat der Berathungen die nachstehende Eingabe an die Collegien, welche in den nächsten Tagen zu möglichst zahlreicher Unterzeichnung gebracht werden soll. Da vorausgesetzt werden darf, daß diese Frage in allen Kreisen von höchstem Interesse ist, wird der Inhalt der Eingabe hiemit zurLallgem. Kenntniß gebracht, und bemerkt, daß diejenigen, denen dieselbe vielleicht nicht zukommen sollte, bis Montag Abend Gelegenheit zur Unterzeichnung bei den Herren E. Georgii und I. F. Oester len haben.
Wohllöblichem Gemeinderath Calw!
Am 27. Okt. 1869 haben 145 hiesige Einwohner an den Ge- mcinderath die Bitte um Erhaltung der provisorischen Brücke beim Raben gerichtet, und es ist diese Bitte bei der jüngsten Berathuug der Collegien mit Rücksicht auf den Kostenpunkt abschläglich beschicken morden. Indessen aber ist bekannt geworden, daß die jetzt zum Abbruch bestimmte Brücke von der K. Eisenbahnverwaltung zu so billigem Preise erworben werden könnte, daß der Kostenpunkt für jetzt wenigstens gegenüber den durch die Erhaltung der Brücke erreichten Vortheilcn nicht mehr in Frage kommen kann. Diese Vortheilc sind zwar in der Eingabe vom 26. Okt. 69 zur Genüg- auseinanderge- sctzt; wir erlauben uns jedoch, zu weiterer Begründung unserer heutigen erneuerten Bitte um Erhaltung der Brücke die folgenden Punkte Hervorzuhebcn:
1) Der Kostenpunkt verschwindet aus den Gründen gegen die Erhaltung der Brücke jetzt gänzlich, sofern dieselbe jetzt um elwa 300 fl. oder vielleicht noch billiger für die Stadt erworben werden kann, eine Anzahl hiesiger, dabei iuteressirter Einwohner aber sich zn «mein Beitrage von 600 fl. verbindlich gemacht hat, wonach also ein Ueberschuß von 3—400 fl. sich ergeben würde, der einen Theil der Grunderwerbungskosten repräseutirt.
2) Von den Gegnern der Brücke wird als Ersatz für die weg- fallende^Verbindung mit der Teinacherstraße istcts auf den neu erstellten Weg unter der Eiscubahnbrücke hindurch hingewiescn. Der Augenschein lehrt aber, daß dieser Weg, der von der Walkmüble an so schmal rst, daß sich begegnende Fuhrwerke nicht sauSweicheu könuenl. den Berühr, dem bis jetzt di- Jnterimsbrücke diente, durchaus nicht aufzn- ^ehmen im Stande ist. Die Erhaltung der Brücke scheint uns ja hauptsächlich wünschenswerth wegen des schweren Fuhrwerks, das sich ryalauf oder thalab bewegt, und die Steigung zum Bahnhof vermeinen möchte; gerade schweres Fuhrwerk aber wird sich nicht au" den bezeichnet ?,1 schmalen und unter der Eisenbahnbrücke geradezu höchst
gefährlichen Verbindungsweg der Teinacherstraße mit dem westlichen Theile der Stadt wagen. Leichtes Fuhrwerk wird die Bahuhofstraße ohne Beschwerde passiren; gerade der wichtigere The l des Verkehrs, der Verkehr mit schwerem Fuhrwerk, scheint uns aber durch den Abbruch der Brücke in einer Weise erschwert, die uns vom allgemeinen, die möglichste Erleichterung des Verkehrs fördernden Gesichtspunkte aus nicht genügend bestündet erscheinen null.
3) Es ist mehr stilS wahrscheinlich anzunehmen, daß die Ausdehnung der Stadt in den nächsten Jahren vorzugsweise in der Richtung gegen die Walkmühle erfolgt, und daß dann in wenigen Jahren vielleicht die Erstellung einer Brücke an derselben Stelle als unab- weisliche Forderung auftrilt, die heute mit ungleich geringeren Kosten erfüllt werden kann, als später.
4) Gegen den sofortigen Abbruch der Brücke traten neuerdings polizeiliche Bedenken auf, indem wegen der fortdauernden Felsensprengungen auf dem Bahnhofe die Bahnhofstraße auf beiden Seiten zeitweise abgesperrt wird, der dadurch verursachten Verkehrsstörung aber nur durch Erhaltung dis Auswegs über die Jnterimsbrücke vorgebeugt werden kann. Da nicht abzusehen ist, wie lange diese den Verkehr bedrohenden Sprengungen noch dauern, so scheint die Erhaltung der Brücke zum mindesten auf unbestimmte Zeit geboten, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß, wenn während dieser Zeit statistische Notizen über den die Brücke passirenden Verkehr gesammelt werden wollten, die Gründe für Erhaltung der Brücke binnen Jahresfrist eine nicht mehr abzuwcisende Stärke erhalten würden.
5) Wenn wir hienach die verehrlicheu Collegien um erneuerte Erwägung der schon jetzt gegen den Abbruch der Brücke sprechenden Gründe bitten, so lassen wir uns hiebei nicht von einseitigem Interesse leiten, sondern wir gehen von dem allgem einen Gesichtspunkte aus, daß, wo irgend die Möglichkeit gegeben ist, dem stets wachsenden Verkehr jede thunliche Erleichterung zu versckaffen ist, daß diese Erleichterung im Interesse der ganzen Stadt liegt, und daß am wenigsten ein kleiner Theil der Stadt ein gewisses Bannrecht auf Zuleitung des gesammten Verkehrs auf Kosten des weitaus größeren Stadttgeils haben darf.
Hienach richten jwir an den verehrt. Gemeinderath dic drin- gende Bitte, derselbe wolle die von uns vorgebrach len Gründe, wie sie nicht nur in der Eingabe vom 27. Okt. 69, sondern auch in Vorstehendem enthalten sind, in wiederholte Erwägung ziehen und sich für die Erhaltung der jetzt zum Abbruch bestimmten jBrücke aussprechen.
Sollten jedoch auch bei wiederholter Berathung diese Gründe nicht für wichtig genug erkannt werden, um den von uns so sehr gewünschten Erfolg he:beizuführen, so glauben wir in 2. Linie zum mindesten zu der Bitte berechtigt zu sein, derselbe wolle in möglichster Zeitkürze seine Fürsorge darauf verwende», daß das dann einzig übrig bleibende Auskunftsmittel für den eines ebenen Weges zu der Stadt und aus der Stadt bedürftigen Verkehr mit schwerem Fuhrwerk, nemlich der Weg unter der Ei'enbahnbrücke hindurch, diejenige Erbreiterung erfahre, die diesen Verkehr zu fördern, statt zu hindern geeignet ist. Hochachtungsvoll Calw, 24. Febr. 1871.
Nachrichten vom Kriegsschauplatz.
Straßburg, 20. Febr., Abends. In Belfort weht die preuß. Flagge seit dem 18. d. aus dem Schlöffe. Ihr Aufziehen wurde durch 101 Schüsse aus französischen Kanonen aus allen Forts salutirt. Dem General v. Treskow wurde vom Kaiser der Orden