SntetaenvretS: Die ekifvalNse MlkNmeterzctlr 7 Kos, rertivtl-Millimet» Ib Rot. «et «tekerbolun, oder Mcngen- «bliblub wird enksvrechcnder Rabatt gewährt. Siblub der Anietgen. aaoabme oormtttaaS 7.SV Uhr. Kür ternmiindUch ausgegcbcne Anzeigen kann keine Newällk übernommen werden. > Erfüllungsort: Lalw. Gclrbäftöktelle der Schwarzwald-Wacbl Lederstrabe Sb.
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Lolw >m Schwor.^waiv Gomstoci. den 22. Oktober 1938 Nr. 248
Kanton von dm Savanrrn rrobrrt!
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gegen den Amtsstellen Kantons eine Ueber- schätzung des englischen Einflusses in Tokao vor. '
Wie aus Hongkong gemeldet wird, hat sich T s ch i a n g k a i s ch e k von Hankau nach Tschangtschau begeben. Man nnm6t an. daß er weiter südwärts reisen wird, um die Lage in Südchina wieder herzustellen.
„Chinas größte Niederlage"
Tie Londoner Blätter melden in großer Ausmachung die Eroberung Kantons durch die japanischen Truppen. „Evening Standard" bezeichnet den 150 Kilometer langen Gewaltmarsch der Japaner von der Bias-Bucht bis Kanton innerhalb von 10 Tagen als das größte militärische Ereignis des Fernostkrieges. Ter Fall Kantons sei Chinas größte Niederlage seit dem Verlust Pekings und Schanghais. »Star" hebt hervor, daß sich jetzt eine Million chinesischer Truppen aus dem Rückzüge befänden. Bon der Kantoner Bevölkerung befänden sich nur noch 100 000 in der Stadt. ..Evening News" unterstreicht den Zusammenbruch des chinesischen Wider- standes und hebt hervor, daß die Chinesen vor ihrem Rückzug u. a. die Brücke über den Perlsluß, die einen Wert von 425 000 Pfund darstelle, in die Luft gesprengt hätten. Amt- liche chinesische Kreise machten Tschiangkai- schek für den Zusammenbruch der militärischen Operationen bei Kanton verantwortlich, da er bedeutende Trnp- penabteilnngen von Kanton zur Verteidigung HankanZ herangezogen habe. Mit der Eroberung Kantons werde die Frage nach dem Schicksal der Kanton-Kanlun-Eisenbahnlinic brennend, die mit einer britischen Anleihe im Jahre 1907 erbaut worden sei.
Jetzt Hankau
Kriegsminister Jtagaki unterrichtete am Freitag in einer Sitzung des Kabinetts die Minister über die Lage an den Fronten vor
Hankau und Kanton. Wie Tomei meldet erklärte er n. a. daß die lapaniichen Truppen Kanion noch vor der Ein- nähme Hankaus besetzen würden.
Chinesisches Waffeneinkaufsamt von Hongkong nach Singapore verlegt
Ter Sprecher des lapaniichen Aiißenamtetz teilte mH daß der Leiter des zentral-chinesischen Waisen- »nd MunikionseinkaiiisamteS >n Hongkong Tmioong ein Bruder des bekannten früheren chinesischen Finanzmini, sters die britiickie Kolonie verlaßen habe, um diese Einktrilisoraaniiation nach Singa- pore zu verlegen. Politiick-e Kreise halten diese Mitteilung insofern als besonders wichtig. als England trotz des völligen Abfchnei- dens Hongkongs von Südchina auch weiterhin als wichtigster Versorger des Tichiangkaischek-Regimes m't Kriegsmaterial angesehen werden müsie. Ter Sprecher hielt es ferner auch kür möglich, daß die in Hongkong angehäuften Mafien- und Munilionsvorräte nunmehr ihren Weg zur chinesischen Armee über Haiphong. einem Hafen im Norden von Jndochina finden können.
Größtes Eisenerzlager Zentral-Chinas erobert
Nach dem amtlichen Heeresbericht besetzten die lapaniichen Truppen an derIangtse- Front die Tayeh-Eil'engruben. Das Gesamtvorkommen der Tayeh-Gruben an Eiten wird aut >00 Mill. Tonnen geschätzt. Bis jetzt wurden jährlich 500 000 Tonnen Eisenerze aus diesen Gruben nach Japan verschickt, als Entgelt für etwa 80 Millionen Pen. die von Japan in den Eisengruben von Tayeh investiert worden sind. Am Nordufer des Jangtse wurde K i s h u i. etwa 17 Kilometer stromaufwärts von Hwangshihkang, durch japanische Truppen genommen. Kishui liegt am Fluß Sishui.
Der Führer im Glauben -er StürMe
Ot. 8«in Oisulie 8eku1 6a8 ncuie Volk und cla8 kis ck
Tokio. 21. Oktober. Japanische Kampf- tvagcnkolonnen drangen soeben in die Stadt Kanton ein. Tokio ist durch den unerwartet schnellen Erfolg hocherfreut. Tag japanische Hauptquartier meldet soeben im einzelnen, daß eine motorisierte Einheit in schnellstem Bormarsch nördlich der Bahnlinie Kanton— Tschengklung die Außcnstadt von Kanton erreichte. Stärkere Kräfte seien im Roch- rücken, io daß die Einnahme der Autzenstadt von Kanton im Augenblick der Meldung bereits durchgesührt wurde. Alle chinesischen Beamten der Provinzial- und der städtischen Verwaltung von Kanton haben die Stadt verlassen. Vor ihrem Rückzug wurden alle wichtigen Gebäude Kantons zerstört.
Die anscheinend widerstandslose Preisgabe des wichtigsten politischen und militärischen Zentrums gtauben unterrichtete japanische Kreise nur dadurch erklären zu können, daß der Gegner auf die stoßtrupp- atlige japanische Aktion im Anschluß an die Landung in der Bias-Bucht nicht vorbereitet war und daher seine Maßnahmen zur Abwehr zu spät getroffen hat. Außerdem scheinen tatsächlich, wie man auch bisher schon vermutete, Schwierigkeiten in der Jusammenärbeit des chinesischen Oberkommandos in Hankau mit den Befehlsstellen in den Provinzen Kwantung und Kwanst bestanden zu haben, die die zur Verteidigung Kamons notwendigen Maßnahmen verzögerten oder überhaupt nicht zur Durchführung gelangen ließen.
Kanton, das 150 Kilometer oberhalb der Mündung des Kantonilusses ober Perlslusses liegt hat über eine Million Einwohner. Die Sladl liegt zu beiden Seiten des Flusses. Aus einer künstlichen Jiiiel liegt die britische und sranzö- stsche Konzession: die Deutschen wohnen in der Ostvorstadt Tungschan. Kantons Industrien sind Seidenspinnereien Zigarettenfabriken. Neismnh- len und Papierfabriken. Die Stadt beherrscht durch ihre Lage den Ausgang des Kantonilusies. der wichtigsten Verkehrsader Südchmas. Da dieser aber bei Kanton nur eine Tiefe von sechs Meter hat ist bas br>tiscl)e Hongkong zum Umschlaghaien sür die großen Seeschisse geworden Doch ist schon seit langem der Ausbau des Häsens von Kanton geplant, wodurch natürlich die Bedeutung der britischen Kronkolonie als Hasen wesentlich sinken würde. Von Kanton aus gehen drei Eisenbahnen in das Innere des Landes Schon trüh wurde Kanton zum wichtigsten lleber- seehaten Südchinas Mit der Verlegung der Negierung nach Nanking hat es zwar politisch an Bedeutung verloren, ist aber nach wie vor der bedeutendite Wirtschaftsmittelpunkt Südchinas.
Kanton fast ganz beseht
Japanische Truppen haben Freitagmitternacht nach Ortszeit den größten Teil Kantons besetzt. Nachdem am Nachmittag die ersten Panzerwagen die Stadt erreichten, ergossen sich motorisierte Abteilungen in un- unterbrochener Folge in die Stadt und dehnten ihre Stellungen innerhalb der Straßen ständig weiter aus. Tie noch in der Stadt verbliebene Bevölkerung verhielt sich ruhig. Das Ausländerviertel wurde von den Japanern nicht in die Aktion einbegriffen. Freitag früh wurde von den Chinesen die große Brücke über den Perl-Fluß gesprengt. Tie Chinesen sollen noch andere Bauten gesprengt haben.
Allgemeine Ueberraschung im Fernen Osten
Ter schnelle Fall Kantons ist für die ganze Welt des Fernen Ostens völlig überraschend gekommen. Es war bekannt, daß sich große Massen der Provinzialtruppen sowie der Miliz der Kwangtung - Provinz in Kanton gesammelt hatten. Um so unverständlicher ist es. daß sie nicht zum Einsatz kamen und so gut wie gar keinen Widerstand leisteten. Es sind daher zahlreiche Vermutungen über die Gründe der s a st kampflosen Aufgabe Kantons im Umlauf. Eine Version besagt, daß sich die Engländer bei den Behörden für eine Verlegung des Widerstandes außerhalb von Kanton eingesetzt haben, wogegen sie von den Japanern die Zusage zur weitestgehenden Schonung des Landes, der Gebäude sowie deS ausländischen Besitzes erhielten. Tie Zeitung .China Weeklh Review" wirft da
Stettin, 21. Oktober. Der Lehrgang aller Gau- und Kreisschulungsleiter der NSDAP. Großdeutschlands verweilte am 2l. Oktober vormittags aus dem Wege nach Pasewalk als Gast des Gaues Pommern in Stettin. Tie Fahrt galt dem Gedenken des Tages an dem Adolf Hitler vor 20 Jahren als unbekannter Frontsoldat gasvergiftet und säst erblindet in das Lazarett von Pasewalk ausgenommen wurde. Reichs- örganisakionsleiter Tr. Ley war aus diesem Grunde nach Stettin geeilt, um zu den Männern der Schulung aus ihrem Wege nach Pasewalk über den Führer zu sprechen. Aus dem Feuer seines Herzens, der Treue seiner Gesinnung gab er ein lebendiges Bild Adolf Hitlers.
Im Stadttheaker Stettin begrüßte der Lei- ter des Hauptschulungsamtes der NSDAP. Friedrich Schmidt sür den Lehrgang und Gauleiter Schwede im Namen des Gaues den Reichsorganisalionsleiter. Dann sprach Dr. Ley. ..Alles, was wir heute sind als Menschen". so rief er den Männern zu, „hat uns der Führer durch sein Wesen gezeigt. Das Größte, was er getan hat. ist. daß er Dich und mich daß er uns alle zu anderen Menschen gemacht hat. Wir wollen uns heute ganz und zutiefst dem Glücke hingeben. Zeitgenossen des Führers zu sein und wollen an ihm und an seinem Beispiel täglich und stündlich lernen. Ter Führer", so sagte Dr. Ley. „war im Glauben der Stärkste von uns allen. Sein Glaube schuf das neue Volk, schuf das neue Reich. Aber dieser Glaube Adolf Hitlers ist nicht aus dem Ungewissen gekommen. Der Glaube des Führers kam aus seinem Wißen um sein Volk das er kannte, weil er es erlebt hatte als Arbeiter und als unbekannter Frontsoldat. Weil Adolf Hitler aber um die tiefsten Kräfte seines Volkes wußte, weil er am tiefsten die Seele dreseS Volkes kannte, darum auch glaubte er an sein Doll."
„Ter Führer ist" so fuhr Tr. Ley fort, .trotz aller Größe und aller Einzigartigkeit Mensch geblieben. Ter Führer ist Kamerad geblieben. Kamerad wie ehedem. Kamerad von »ns allen. Was kann es denn Schöneres geben?" so fragte Tr. Ley. „als Politiker zu sein? Der F ü h r e r ist der q r ö ß t e Politiker. weil er der b e st e E r z i e h e r ist und der beste Künstler darin. Er liebt lein Volk unbändig und verzeiht jedem einzelnen all die kleinen Tinge seines Mensch- seinS. Es ist die größte Tat deS Führers daß er unserem Bolke den Weg ebnete zu allem Schönen und Guten." Immer wieder unterbrach der Beifall die von tiefer Verbundenheit zum Führer zeugenden Worte des Reichsorganisationsleiters dem Pg. Schmidt im Namen aller sür diese feierliche Stunde dankte.
Deutscher Staatssekretär tu Prag
kns. Prag. 22. Oktober. Nach einer Mel- düng der Prager .Bohrmia" soll in der allernächsten Zeit auch für die Tschcchei ein deutsches Staatssekretariat er- richtet werden. Die Slowakei und Karpato- rußland haben dieses bereits verwirklicht. Wie verlautet, ist sür die Leitung der frühere Obmann des parlamentarisck>en Klubs der Abgeordneten der STP. in Prag. Ernst Kundt der bekanntlich seinen ständigen Wohnsitz in der tschechischen Hauptstadt hat in Aussicht genommen.
Ter 28. Oktober lStaatsgrün- dungstag). der auf jedem tschechischen Kalender rot und als größter Feiertag bezeichnet ist. an dem die Arbeit ruht fällt in diesem Jahre auf einen Freitag und wird sich in nichts von den übrigen Wochentagen unterscheiden. Tie Negierung begründet diese Anordnung damit, daß die gegenwärtige Lage des Staates vor allen Dingen un- unterbrochene Arbeit jedes Einzelnen erfordere.
Empire-Seife
Ans dem Fernen Osten kommt eine Nachricht. die auf den ersten Blick so phantastisch erscheint, daß man sie zu den Akten legen möchte. .Antikommunistische Front zwischen Japan und dem Islam" heißt die eine Version; „Mekka-Tokio-Block" die andere^ Phantastisch! Wenn man aber näher hinsieht, wenn man weiß, wie lehr in Japan der Islam bereits gefördert wird wie zwanglos sich eine asiatische Liga mit Einschluß Japans, des sich neu entwickelnden Chinas. Indiens, des ganzen Nahen Ostens und der Türkei unter der Parole „Kamps dem Bolschewismus!", vielleicht aber auch unter dem Schlachtruf „Asien den Asiaten!" znsammensinden könnte, dann wird man nachdenklich. Man kann nicht behaupten, daß die europäische Politik in Asie n. von der gewaltsamen Oeffnung der lapanischen Häsen um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, der blutigen Durchdringung Indiens durch England und der Besitzergreifung all der übrigen Kolonien. Vorrechte. Exterritorialitäten an besonders glücklich gewesen wäre.
Asiens Erwachen, ist es nicht vielleicht schon gekennzeichnet durch den fanatischen Widerstand der Araber in Palästina? Sehen wir nicht täglich den unentwegten Vormarsch Japans im chinesischen Raume? Ist nicht die britische Kronkolonie Hongkong durch Umgehung im Norden schon abgeriegelt und unwirksam gemacht? Sind nicht Schanghai. Mandschu- kuo und all die anderen wichtigen Gebiete des Reiches der Mitte unter japanischer Oberhoheit?
Gewiß, der Islam ist ebensowenig eine geballte Kraft wie es das Asiatentnm als solches eine ist. Aber vergessen wir nicht, daß allen gemeinsam der infernalische Haß gegen die weiße, vor allem gegen die britische Unterdrückung gemeinsam ist. lieber 70 Millionen gläubiger und kampsgestählter Mohammedaner wohnen allein in Britisch- Indien; von den ungezählten Millionen ganz zu schweigen, die von Istanbul bis nach Hadramaut. von Mekka bis Alexandria bisher noch britischem Besehl gehorchen.
Ter Gefahrenzonen für das britische Empire sind gar viele. Seit dem Weltkrieg, der eine unendliche Einbuße an wirtschaftlichem Einfluß, an Prestige, an realer, relativer Macht gerade für England brachte, seit der Abwertung des Pfundes, die mit der Legende von Englands Allmacht noch mehr auf- räumte als viele anderen inzwischen erlebten Schlappen, geht es ganz offensichtlich mit dein Weltreich bergab. Tie Dominien... Wer wüßte nicht, wie sehr sie sich allgemach von London emanzipieren? Wachsen nicht überall neue Industrien aus dem Boden, die eine englische Einfuhr erübrigen? Wird nicht auch die kulturelle und soziale Unabhängigkeit immer stärker? Das Prinzip von Ottawa ist längst nicht mehr ausschlaggebend. Um das Empire zusammenzuhalten, bedarf es immer größerer geistige» und militärischen, immer bedeutenderen finan- ziellen und ideellen Aufwandes. Noch ist der Zusammenhalt groß: aber können etwas über 70 Millionen Weiße, von denen fast 45 Millionen im Mutterlande wohnen, auf die Tauer diese 450 Millionen Menschen aller Rasten und Schattierungen über die ganze Erdkugel hin bändigen, wenn diese erst einmal gesehen haben, daß Allengland verwundbar, daß es vielleicht gar schwach ist?
Nicht umsonst donnern in diesem Augenblick vor Jerusalem die Geschütze, rasseln die Maschinengewehre. P a l ä st i n a ist Rammbock gegen Großbritannien geworden. Machtprobe. Mag England sie mit brutalster Gewalt noch einmal bestehen? Es gibt noch viele andere Gefahrenherde.
Noch suhlt sich das Empire, will sagen London. stark genug, um allein seinen Weg zu gehen, um ein ungeteiltes Weltreich beherrschen zu können. Aber ob England auf die Dauer in der Lage sein wird, gegen die stärksten Kontinentalmächte Europas sich zu stemmen und gleichzeitig sein Empire zu verteidigen. das muß doch nach allem, was man hört und sieht, mehr als zweifelhaft erscheinen.
Seien wir uns klar darüber, daß Italien nicht gewillt ist. seine gravierenden Interessen im Mittelmeer auszugeben. Der Pakt mit England ist ja nicht als Entlastung