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ind Reisende über ampf- und Segel- npfehle mich daher nd billiger Uebcr-

ragschreiber.

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Zur Abgeordnetenwabl.

Nachdem ich in Nr. 137 dieses Blattes meine Stellung zur nationalen Frage unumwunden, und wie ich hoffe, für Jedermann verständlich bezeichnet habe, bleibt mir noch übrig, über die dem nächsten Landtag weiter obliegenden Aufgaben, die innere Gesetz­gebung betreffend, in Kürze mich auszusprechen.

Da nach meiner innersten Ueberzeuguug trotz aller einheits- feindlicheu Bestrebungen der neue deutsche Bund in nächster Zeit sicher zu Stande kommt, zu Stande komm.» muß, und da in dessen Folge ein großer Theil der Gesetzgebung, z. B. Eivil- und Strafgesetzgebung, die Gesetzgebung über Handel- und Wechsel- recht, Freizügigkeit, Heimarhs- und Niederlassungsverhältnisse, Gewerbegesetzgebung, Zoll- und Handelsgesetzgebung rc., der Com petenz des Reichstages überwiesen werden wird, so ist von selbst klar, daß künftig der Württemberg, laudslündischen Thätigkeit eine kleinere Aufgabe zufällt als bisher.

Unter den Vorlagen für den nächsten Landtag wird in erster Linie die Verfassungs-Revision stehen. Eine Abänderung der Be­stimmungen derselben nach den conftitutionellen Allforderungen der Neuzeit, insbesondere Ausscheidung der privilegirten Stände aus der Volkskammer haben schon vor mehreren Jahren 42 Abgeord-

daß ich der erste war, der die Fragen einer gewissenhaften Prü­fung unterwarf, ob die Rücksicht auf mein Amt mir die Annahme eines Mandats gestatte. Wer unparteiisch meine 6jährige tand- ' ständische Wirksamkeit prüft, wird mir das Zeugniß nicht versa­gen können, daß ich alle meine Kraft eingesetzt habe, um den Nutzen der Stadt und des Bezirks zu fördern, aber ohne meine Stellung als Abgeordneter hätte meine Thätigkeit nicht in glei­cher Weise ersprießlich sein können. Uebrigens hat auf m ine ! Entschließungen einzig und allein die Betrachtung eingewirkt,

^ daß ich in einem Falle, in welchem es sich um Erreichung ides höchsten politischen Guts, um das Wohl und Wehe ! unseres Vaterlands für eine lange Zukunft handelt, der höhern ! Pflicht den Vorzug einräumen mußte. Gebe Gott, daß die in- ^ haltfchwere Frage zum Heile unseres Vaterlandes gelöst werde! i Das ist mein dringender Wunsch und die Richtschnur meines , Handelns in dieser Angelegenheit. Man merke doch auf die Zei- s chen der Zeit! Jetzt oder nie wird die längst ersehnte deutsche Einheit zur Wahrheit werden. Versäumen wir diesen günstigen Zeitpunkt nicht!

Calw am 24. November 1870.

Stadtschultheiß Schuldt.

riete, worunter auch rch, beantragt.

Sodann liegt ein Gesetzentwurf über eine durchgreifende VerwaltungSorganisation vor. Mein Verlangen hiebei geht auf die Aufhebung mancher in unserer Zeit nicht mehr begründeter Beschränkungen in der Verwaltung t er Gemeinden, auf die Weiter­entwicklung des Setbstverwaltungsrechts der Genieinden und Kör­perschaften. Schon früher, bei der Berathung des Orgauisations- entwurfs, zu welcher ich mit den Ortsvorstehern von^Ltuttgart, Ulm u a. berufen wurde, habe ich mich in diesem r^inne aus­gesprochen.

Ferner liegt ein Gesetzentwurf über Ablösung der Ward- und Streurechte vor. Als Mitbegründer des hiesigen landimrth- schaftlichen Vereins und vieljähriger Secretär deßelven habe ich vielfache Gelegenheit gehabt, mich über diese Frage zu orieutiren. Ich kenne die Noth unserer streubedürstigen Ansiedluugen in den Waldorten, ich weiß, daß namentlich für die weniger bemittelten Bauern und Taglöhner die Abgabe von Streu eine Lebensbedin- gung ist, das ökonomische Auskommen mancher Familien davon abhängt. Ich habe deßhalb mich oft bemüht, dre Wünsche der streubedürftigen Gemeinten bei den Staatsbehörden zu vertreten und meine Verwendung hat manchen Erfolg gehabt. Bei gegen­seitig gutem Willen wird sich weht das rechte Mittel finden lassen, die Interessen des Waldbesitzes und des Streubetürfnisses zu ver­einigen.

Endlich wird ein Stcuergesetzentwurf zur Berathung kommen. Dieß wird Veranlassung geben, für eine billigere und gerechtere Vertheitung der Steuerlasten zu wirken. Nach dem provisori­schen Steuergesetz vom Jahre 1821 haben an den direkten Steuern die Landwirthschaü n/24, die Gebäude 724, die Gewerbe Z/24 zu tragen. Es ist unbestritten, daß der Umschwung, den namentlich die gewerblichen und landwirthschastlichen Verhält­nisse seit 1821 erlitten haben, eine durchgreifende Veränderung der Steuergesetzgebung nothmendig machen. Abgesehen davon, daß sich im Lause der letzten 50 Jahre die innern und äußern Verhältnisse dieser Steuer- Objekte sehr verändert haben, ist an­erkanntermaßen das festgesetzte Beitragsverhältniß kein richtiges, und eine Steuerrsform ist eine der dringendsten Ausgaben, wobei die Ausmittlung eines gleichmäßigen gerechten Vcrtheilungs- Mßstabs oberster Grundsatz sein muß. , -

Ich glaube mich der Hoffnung hingeben zu dürfen, daß ich nach meiner Laufbahn und den Erfahrungen in nieiner öffentlichen Stellung, die ich seit 35 Jahren in Mitte der Bürgerschaft be­kleide, im Stande sein werde, bei diesen wichtigen gesetzgeberischen Arbeiten, im Interesse des öffentlichen Wohles nach Kräften mit­zuwirken.

Meine frühere landständische Thätigkeit wird mich vor der Verdächtigung schützen, daß ich in einem von der Regierung ab­hängigen Verhältniß stehe, aber auch vor dem Vorwurfe, daßtch durch Parteistellung meine selbstständige Ueberzeuguug beeinflussen lasse. Ich erinnere beispielswese nur an mein Verhalten bei Be­rathung der Zoll- und Allianzverträge, des Kriegsdienstgesetzes rc. rc., wo ich in Widerspruch niit den Anschauungen der demo­kratischen und großdeutscheil, beziehungsweise Regierungs-Partei, bewiesen zu haben glaube, daß ich meine Unabhängigkeit von allen Parteieinflüssen zu erhalten und meine selbstständige Ueber- zeugung zu wahren wußte.

Den hiesigen Wählern kann ich die Versicherung geben,

Zur Abgeordnetenwahr.

Die Programme.

I.

Nachdem die Personenfrage für die bevorstehende Abgeord­netenwahl sich geklärt hat, d. h., nachdem die Parteien, die sich nicht zu.il erstenmale gegenüberstehen, ihre Candidaten definitiv aufgestellt, wendete sich die allgemeine Aufmerksamkeit den zu er­wartenden Programmeil um so gespannter zu, je weniger man sich von Anfang an einen bedeutenden Unterschied in der politi­schen Stellung der beiden Männer denken konnte, deren jeder bis jetzt der sog. großdeutschen Richtung angehörte. Hr. Wagner wenig­stens mar bekannt als Mitglied des Voltsvereins und von Hrn. Schuldc war aus seiner früheren ständischen Thätigkeit noch in Jedermanns Erinnerung, daß er sich, zumal in den letzten 2 Jah­ren derselben, entschieden der demokratischen Richtung in der Kammer angeschlossen und sich dadurch sogar in Gegensatz gegen Manche seiner eigenen Wühler gesetzt hatte. Auch bei der Zoll- parlamenlswahl noch, im März 1868, hat Hrn. Schuidt's ener­gische Für,prache für den großdeutschen Candidaten Gg. Dör­ren!) ach nicht wenig zu dessen Erwählung beigetragen und noch in neuester Zeit bei einer von ihm veranstalteten Versammlung soll Hr. Schuldt sich in entschieden großdeutschem Sinne ausge. sprochen haben.

Wenn sie bloß diese Vorgänge und die dadurch garantirte großdeutsche Gesinnung des Hrn. Schuldt, sowie chen Umstand irlls Auge gefaßt hätte, daß derselbe manchem seiner eigenen früheren Wähler zu demokratisch geworden, so hätte die Volks­partei sich diesesmal recht wohl für seine Candidatur erklären können; allein schon von vornherein war sie hievon durch ein sehr schwer wiegendes Bedenken abgehalten, das schon vor 8 Jahren seiner einstimmigen Erwählung hindernd im Wege stand, durch das Bedenken nemlich, daß der Stadtschultheiß, wenn schon in gewöhnlichen Zeiten nicht, so noch weniger in Zeiten, wie die jetzige, die. ihm eine so aufreibende, seine ganze Arbeitskraft voll in Anspruch nehmende Thätigkeit bringen, ohne schweren Nachtheil für die Gemeinde und ihre Wohlfahrt seinen Posten verlassen dürfe.

Allein noch ehe die Programme der beiden Candidaten er­schienen, überraschte uns Hr. Ed. Zahn in Rro. 134 d. Bl. mit der Erklärung, daß Hr. Schuldtschon vor dem Krieg eine Wandlung durchgemacht habe", die es der deutschen Partei möglich gemacht, ihn zu ihrem Candidaten zu erwählen. Hr. Schuldt, sagt uns Hr. Zahn, habe eingesehen und mit mannhaftem Muthe ausge­sprochen,daß der kürzeste, beste, ja einzig mögliche Weg (zur Einigung) der einfache Eintritt in den norddeutschen Bund sei." Ich gestehe, daß ich mich weder vor, noch während des Krieges bis unmittelbar zur jetzigen Agitationszeit irgend eines Zeitpunk­tes erinnern kann, in dem diese Wandlung allgemein bemerkbar mit Hrn. Schuldt vorgegangen wäre, und ich begehe gewiß keine Indiskretion, wenn ich sage, daß ich sogar persönlich (vor Be- kaimtwerden seiner Candidatur) gegen Hrn. Schuldt mein Erstau­nen ausgesprochen habe, daß die deutsche Partei, die den unbedingten Eintritt in den Nordbund als Hauptartikel in dem Glaubensbekenntnisse ihres Candidaten verlangt, gerade ihn, den großdeutschen Mann, aufzustellen gedenke. Ich freute mich innerlich, daß Hr. Schuldt sofort diese ihm von Hrn. Zahn in den