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Eine nanihafte Anzahl Wahlberechtigter in Stadt und Land hat mich aufgefordert, für den nächsten Landtag wieder ein Mandat anzuuehmen. Es war nicht mehr meine Absicht, mich in derartige politische Bewegungen einzulassen, die der Widerwärtigkeiten so manche mit sich bringen, ich hätte in meinen vor- ' gerückteren Jahren diesen Kampf lieber einer jüngeren Kraft überlassen. Ueberdieß hatte ich verschiedene persönliche Bedenken zu überwinden, ehe ich, wie nun geschehen, zur Annahme einer etwa inst auf mich fallenden Wahl meine Bereitwilligkeit ausgesprochen Nachdem mir aber nahe gelegt wurde, daß es unter den uui wss.hmliegenden besonder!! Verhältnissen die Pflicht gebiete, einzu- b.» '.^./treten in die parlamentarischen Berathungen, die für die Wohl- -» iahrt, Ehre und Sicherheit unseres engeren und größeren deut- ^'»Äi>schen Vaterlandes für eine lange Zukunft entscheidend seien, so
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Dieser meiner Stellung gemäß habe ich nun den Wählern meine politischen Anschauungen zunächst in der nationalen Frage, die alle Gcmüther bewegt, zur Prüfung vorzulegen.
Es tritt in dieser großen Zeit an unser Volk und dessen Vertreter eine Aufgabe heran, wie sie noch nie einer württem- bergischen Ständeversammlung vorlag, eine Aufgabe von der höchsten politischen Bedeutung und Tragweite, die in allen ihren Consequenzen kaum erkannt wird. Es handelt sich um die glückliche Lösung der größten nationalen Frage, um die Vereinigung aller deutschen Staaten zu einem die ganze Volkskraft in sich schließenden Bundesstaat auf Grund der von denselben abgeschlossenen Bundesverfassung mil Eentralgemalt und vom Volke gewähltem Reichsparlanienr.
An dem schwäbischen Volksstamm ist es nun, seinem alten Reichsberufe getreu, das Reichsbanner zu entfalten und hoch zu halten, und seinerseits mit allen Kräften, allen Mitteln, mit aller Entschiedenheit dafür cinzustehen, daß wir aus den zerrissenen, zerfahrenen Zuständen heraustrelen, und die von unfern tapfern Heerschaaren auf den Schlachtfeldern Frankreichs in den heißesten Kämpfen errungene nationale Einheit nun auch im Frieden fe sitz alten, begründen und weiter fördern.
Nur in der Vereinigung zu Einem Staatswesen wird die deutsche Nation der hohen Bestimmung entgegen gehen, welche " . 'ihr nach Gottes gnädiger Führung auf so wunderbare Weise zu- ^ gewiesen ist, nur dann wird sie die ihr bestimmte Weltstellung "' einnehmen.
Ein solch großes Werk kann naturgemäß nicht ohne entsprechende Opfer zu Stande kommen. Sollte cs bei uns an diesem Patriotismus fehlen? Ich kann es nicht glauben.
Mau tritt mir wohl mit der Frage entgegen: ob denn ich, der ich früher so entschieden gegen die große Militärlast des norddeutschen Bundes eiferte, diese Last übernehmen wolle? Ich antworte: ja, ich will, zwar nicht von Herzen, aber ich will in s,"-RT der, wie ich glaube, richtigen Erkenntniß von der in gegen-
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wärtiger Weltlage begründeten Nothwendigkeit der Annahme der in den schwersten Kämpfen erprobten norddeutschen Militär- Verfassung, sowie in der weiteren Erkenntniß, daß diese Militär- ^ last ihr Hauptgewicht verliert im Vergleich mit der dadurch gewonnenen Sicherheit vor dem stets auf unfern Ruin ausgehenden „„westlichen Nachbar: denn entrichten wir nicht in gesichertem Frie- 'A UAen und dadurch gesteigertem Wohlstände leichter etwas höhere L m -»Militärsteuern, als daß wir beständig der Gefahr ausgesetzt sind, zA'"unser Land von zuchtlosen, barbarischen Horden überfluthet, die Fluren und Früchte des Bodens zertreten, Handel und Gewerbe lahm gelegt, unfern Wohlstand auf Jahrzehnte zerrüttet, unsere Familien mißhandelt, unsere Culturzustände der Barbarei preis-
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gegeben zu sehen? Man denke sich das Bild des Elends, des Jammers, der Zerrüttung und Zerstörung, wenn der Krieg wie früher auf deutschem Grund und Boden geführt worden wäre! Uebrigens ist in dieser Beziehung hervorzuheben, daß das norddeutsche Militärbudget nur bis 31. Dezembers 871 verwilligt ist, und dann auf's Neue festgestellt wird, wobei also Gelegenheit 'gegeben ist, die wünschenswerthen Erleichterungen einzuführen, wofür ich in meiner früheren Wahlperiode stets eingetreten bin, und sobald es thunlich ist, wieder eintreten werde. Diese Anschauungen, zu denen ich mich vor dem Kriege bekannt und die ich auch in maßgebenden Kreisen vertreten habe, theilen mit mir Tausende unseres Volkes, die früher, wie ich, gegen den Anschluß
!an den norddeutschen Bund waren. Das württembergische Volk ^ hat diese Anschauungen in seinen Kundgebungen in den letzten ! Monaten klar und bündig ausgesprochen, es hat im Laufe der letzten Jahre Erfahrungen gemacht, welche sein Verlangen nach Herstellung der nationalen Einheit vollständig rechtfertigen.
Der Beitritt Württembergs zu dem deutschen Bundesstaat wird, wie wir wissen, auf der Grundlage der norddeutschen Bundesverfassung stattfinden, unter Vorbehalt von Modifikationen hinsichtlich unserer eigenthümlichen Steuer- und anderer Verhältnisse.
Man wendet zwar gegen die norddeutsche Bundesverfassung ein, daß sie an verschiedenen Mängeln leide, in verschiedenen Beziehungen nicht den constitutionellen Principien entspreche, allein welche Verfassung leidet nicht an gewissen Mängeln? (vill. englische, amerikanische, württembergische Verfassung). Auf Verbesserung, Entfernung dieser Mängel hinzuwirken, ist Aufgabe des vereinigten Reichstags Gesainmtdeutschlands.
In der norddeutschen Bundesverfassung haben wir ein geordnetes, fest gegliedertes Staatswesen, das seine Probe abgelegt hat. Wenn man das erprobte Gute wählt, kann man da mit Recht den Vorwurf der Ueberstürzung machen, wie dieß schon geschehen ist? Ueberdieß ist nicht zu befürchten, daß unsere Regierung, die schon mehrere Jahre diese Frage einer ernstlichen Prüfung unterzogen hat, sich überstürzt, und mehr Souveränitätsrechte aufgibt, als dieß zur Erreichung des Zwecks absolut nöthig ist. Und dann frage ich schließlich, stand nicht Württembergs als ein Theil des Ganzen, wie sich dieß eigentlich von selbst versteht, von jeher unter deutscher Neichshoheit, mit Ausnahme der Zeit der Napoleonischen Gewaltherrschaft, der verfassungslosen Zeit.
Geben wir doch die Gefühlspolitik auf und tragen wir den realen Verhältnissen gebührende Rechnung! Hinweg mit allen untergeordneten Bedenken und unberechtigten Zweifeln, mit allen kleinlichten Parteizänkereien! Seien wir einig in dem Streben nach Erreichung des Ecnen großen Zieles. Der höchste Siegespreis unserer in den heißesten, blutigsten Kämpfen um unsere Wohlfahrt, Freiheit, Unabhängigkeit, Ehre ringenden deutschen Heere soll kein anderer sein, als der die ganze Volkskraft in sich schließende deutsche Bundesstaat.
So viel über den allgemeinen Theil der Frage, im Einzelnen ist erst dann ein Urrheil möglich, wenn der dem Abschluß nahe Vertrags-Entwurf bekannt ist.
Ich schließe niit dem Vorbehalt, in einer weiteren Erklärung die übrigen hieher bezüglichen Fragen zu erörtern.
Meinerseits werde ich darauf Bedacht nehmen, die Erörterungen ganz auf objectivem Boden zu führen, auf persönliche Angriffe werde ich nicht erwiedern. Ich bin zwar bereit, meine Ansichten in einigen Wahlversammlungen weiter zu begründen, halte aber dafür, daß es zu Erhaltung des Friedens wesentlich beitragen würde, wenn die Wahlversammlungen, wodurch der Bezirk besonders aufgeregt wird, so viel als möglich unterlassen würden.
Den 20. November 1870.
Stadtschultheiß
Zur Abgeordnetenwahl.
Von einem Wähler an seinen Freund.
Du wirst nunmehr gelesen haben, wer die beiden Candidaten bei der bevorstehenden Abgeordnetenwahl sind.
G. F. Wagner von der Volkspartei aufgestellt, und Stadtschultheiß Schuldt von der nationalen Partei.
Die Programme der beiden Candidaten fehlen noch, hier in der Stadt ist man klar darüber, wie sie aussallen.
Wagner steht auf dem Standpunkt der sogen, großdeutschen Partei, er verlangt vor Gründung des deutschen Bundes einen constituirenden Reichstag, der aber bei der Zerrissenheit Deutsch- land's in die vielen Parteien zu einem polnischen werden würde; die deutsche Einigung würde hiedurch ins Endlose verschleppt und der Fluch der Uneinigkeit und Machtlosigkeit bliebe ewig auf uns liegen, das Blut unserer deutschen Truppen wäre nutzlos geflossen, wie es zur Zeit der deutschen Befreiungskriege war.
Schuldt fordert rückhaltlos die deutsche Einheit und, wenn dieses hohe und kostbare Ziel erreicht ist, den Ausbau der Verfassung; vereinte Kräfte werden dann hiezu stark machen.
Wer nicht für sofortige Einigung ist, der ist überhaupt gegen jede Einigung. Sollen die Stimmen unserer edelsten Männer nutzlos verhallen? Was würde ein Arndt, ein Uhland, ein Stein, ein Herdenberg zu dem kläglichen Getreibe seiner Enkel sagen? Jetzt, wo uns die deutsche Einheit in einem Glanz und in einer