Zwei große nußbaumeur
Wirthschaststaftln,
2 Dutzend Harthölzer» Stühle,
2 kleine Tischchen uid 1 Krautstaude mit Kraut sind zu verkaufen und kann jeden Tag ein Kauf abgeschlossen werden; wo? ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen.
Ein ordentliches, nicht zu junges
Mädchen
findet bis Georgii eine Stelle bei
Sattler Bauer.
Calw. Frucht-Preise ain 26 . März 1870 .
Getreide-I
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152j 670 1 822 > 722! 100
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54
42
Brodtaxe nach dem früheren Regulativ: 1 Kreuzerweck soll wägen 4 Loth.
Wahrer
Mittel-
Preis
fl. > kr.
35
48
27
42
Niederster
Preis
kr.
24
40
24
Ver
kaufs-
Summe
fl. j kr
2474
696
300
37
3508
I
21
Gegen d. vv
Durch
schnittspreis
msh kr
3
12
weni
ger.
4 Pfd. Kcrnendrod 14 kr., ,i . schwarzes 12 kr.
Stadtschultheißenamt.
Calw.
Landrvirlhschastiicher Dezirksvernn.
Die Besteller von Grassa men werden hiedurch benachrichtigt, daß derselbe am Samsta g, den 2. April, Vormittags von 8 Uhr an, abgegeben wird. Zur Vereinfachung des Geschäfts sollte von jedem Orte nur ein Beauftragter das Quantum für alle Besteller des Ortes übernehmen.
Calw, 28. März 1870. Der Secretär:
_ E. Horlacher.
T h e a te r.
(Eingeskndct.)
Einsender dieses wohnte Mittwoch Abend der Vorstellung „De- borah" bei und kann nicht umhin, über die wirklich lächerliche Recension in Nro. 36 dieses Blattes, seine Meinung abzugcben. DaS Stück hat an und für sich so viel elastischen Werth, daß es für ein gebildete« Publikum ein wahrer Genuß ist. Auch machte Frl. Frick der Titelrolle als „Deborah" alle Ehre und glaube ich, daß sie dieselbe au jeder großen Bühne mit vielem Erfolg wicdergeben kann, nicht allein was ihr natürliches Spiel betrifft, auch ihre reine deutliche Aussprache; und sagen wir derselben unse'n Dank für ihre vortreffliche Leistung. Auch glauben wir nach den vielen Beifallsbezeu- grurgen zu urtheilen, daß das gesammte Publikum sehr zufrieden war.
Wir bewundern, daß Einsender in Nro. 36 seine-Blöße so offen zur Schau trägt, nachdem er Frl. Frick in der Rolle als „Louise" iu „Die Wildschutzen ", einer so unbedeutenden Episode, so viel Bewunderung halte zukommen lasten.
A uch möchten wir gerne erfahren, wer denn die betreffenden Hauptpersonen sind, die sich nicht in den Charakter ihrer Rollen einfinden konnten? Der Darsteller de« Joseph war seiner Rolle so ziemlich gewachsen, nur möchten wir ihm etwas mehr Fleiß wünschen.
Tadeln kann ein jedes, aber sagen zu können, so und so muß gespielt werden, gehört viel dazu.
Auch möchten wir da« gewisse Vögelein nicht mehr pfeifen hören. _ I. M.
Hi Calw. In der Sitzung de» K. Kreisstrafgerichts vom 10. März d. I. kam die Untersuchungssache gegen Caroline Lam- part, geb. Schmid, Ehefrau de« Schuhmachers Carl Lampart von Pfalzgrafeuweiler, OA. Frendenstadt, wegen gewerbsmäßigen Stehlen» und Betrügen« zur Verhandlung. Die hat in der Zeit vom 22. Nmrembrr bis 16. Dez mber v. I. 17 Betrügerei« an Geld und Geldeswerth im Betrage von 34 fl. 18 kr., theil« verübt, theils zu verüben versucht und sich eines Diebstahls im Werthsbetrage von 3 fl. schuldig gemacht. Sie wurde wegen theil» vollendeten, theils versuchten gewerbsmäßigen Betrügens und Stehlenszu der Arbeitshausstrafe von 1 Jahr verurtheilt, von der Beschuldigung zweier weiterer Betrügereien aber freigesprochen. — In der Sitzung vom 11. März kamen 4 Fälle zur Verhandlung und Aburtheilung, und zwar: 1) die Untersuchungssache gegen den Taglöhner JohauucS Ade von Ober- chalheim, OA. Nagold, wegen Ehrenkräukung und Hausfriedensstörung. Derselbe ist am 3. Dez. v. I. in die Wohnung des Schulmeisters Ammann in Oberthalheim eingedrungen und hat demselben in Bezug auf seine Dieustverrichtungen dadurch Verachtung bezeigt, daß er mit aufgehobenen Fäusten vor ihn hintrat und sagte: „wie bist Du im Stand, meinen Buben so zu schlagen, daß seine Hände geschwollen sind und das Blut daran hinabläuft? Du bist ein Eselstreiber, ein Compagnieprügler! Du gäbest einen guten Eselstreiber und einen Compagnieprüglcr!" — Er wurde, da Ammann wegen Hausfriedeus-
störung auf Bestrafung nicht angetragen hat, wegeiijEhrenkränkung zu 8 Tagen Bezirksgefängniß und in die Kosten verurtheilt. 2) Die Untersuchungssache gegen Maria, geb. Ade, Wittwe des Maurermeisters Valentin Kreidler von Oberthalheim, OA. Nagold , wegen Störung des Hausfriedens und wegen Ehrenkränkung. Dieselbe ist am 3. Dez. v. I. in die Wohnung des Schulmeisters Ammann in Oberthalheim eingedrungen und hat diesem und dem Lehrgebilfen All- gaier von da in Beziehung auf ihre Dieustverrichtungen dadurch Verachtung bezeigt, daß sie zunächst im Oeh'n des Schulhauses in Ge- > genwart einer größeren Anzahl von Schulkindern zu Allgaicr sagte: ^ „Du Saukerl, warum mißhandelst Du meine Kinder?" sodann un ! Wohnzimmer des Ammann dieseWortc gegen Allgaicr wiederholte und k überdieß zu ihm und Ammann sagte: „Mit Euch Kerle wird mau ' schon fertig werden, ihr waihtägigc, Herrgvttsakerment" ! — Sie wurd: > wegen Störung des Hausfriedens und fortgesetzter, mehrfach erschwerter, theilweise gegen 2 Personen verübter, den ersten Rückfall begründender Ehrmkränkuug, zu 16 Tagen Bezirksgefängniß und in die Kosten verurtheilt. 3) Die Untersuchungssache gegen den 19 Jahr: alten Schustersgesellen Christian W u r st e r von Wörnersb-rg, OA. Frendenstadt, wegen Diebstahls. Derselbe hat zu End: Januars, oder Anfangs Februars d. I. dem Schneider Flaig in Altcustair 33/4 Ellen Buckskin im Werthe von 8 fl. 1ü kr., am 20. Febr ! d. I. aus der unverschlossenen Werkstätte des Schneiders Flaig eine» dessen Gesellen gehörigen Rock im Werthe von 2 fl., und seinem , Meister, dem Schuhmacher Bäuerle in Altenstaig, am gleichen Tage aus einer Kammer, deren Schlüssel steckte, ein Paar Sriesel im, Werthe von 2 fl. 48 kr. entwendet. — Er wurde wegen eines er- > schwerten und wegen eines einfachen gerichtlich strafbaren und wegen ! eines polizeilich strafbaren Diebstahls zum Verluste der bürgerlichen Ehren- und der Dirnstrechte und zu der Zuchtpolizeihausstrafe von 8 !. Wochen verurtheilt. 4) Die Untersuchungssache gegen die ledige 23 Jahre alte Rosine War neck von Aalen, wegen Diebstahls und ! Betrugs. Dieselbe hat am 24. Oktober v. I. dem Bauschreiber ; Hettler in Wildberg, in dessen Ha»S sie als Laufmädchen angestellt - war, einen goldenen Ring im Werthe von 7 fl., und am gleichen Tage der°Nätherin Christiane Müller von da, bei der sie sich damals aufhielt, verschiedene Kleidungsstücke im Gesammtwerthe von über 20 fl. entwendet. Sodann -,at sie am 12. Novembr. v. I. in Ludwigsburg den Conditor Eichhorn um 3 fl. 34 kr. und den Metzger Ockert um 4 fl. 36 kr. betrogen, indem sie bei demselben unter den, lügnerischen Vorgeben, sie sei im Dienste des Traubenwirtb« Schnizer in Oßweil und kaufe die Sachen in dessen Aufträge, verschiedene Con-! ditorei- und Fleischwaaren in den angegebenen Beträgen ausnahm. — 1 Sie wurde wegen eines erschwerten und eines einfachen Diebstahl« j und wegen zweier Betrügereien, wodurch sie zum viertenmale in das - Verbrechen des Diebstahls, beziehungsweise in Vergehen wider frem- , deS Eigemhum überhaupt rückfällig geworden, zu 2 Jahren Arbeits- ^ Haus verurtheilt.
— Stuttg art, 26. März. Im K. Keheimeurathe wurde heute durch Se. Maj. den König in Anwesenheit der Minister, htr Ge- heimeurathsmitglieder und des K. Kabinets-Chcfs Staatsraths Frhrn. von Egloffftein die feierliche Beeidigung der uenernannten Chefs der Departements de» Innern und des Kriegswesens, StaalSrath v. Scheurlen und Generalmajor v. Suckow, vorgenommen.
— Ulm. Dis Anmeldungen z» unserer Industrie-Ausstellung sind mmmehr, nachdem deren nahezu 1000 eingegangen, geschlossen. Die Dauer der Ausstellung, welche ursprünglich auf die Zeit vom 24. Juli bis 28. August bestimmt war, ist im Hinblik auf die unerwartet große Betheiligung bis zum 11. September verlängert worden.
Rebiiirt, >«br««kl »»d v»n >. Öelsch läger.