Allgemeine Versorgungs-Anstalt im Großherzogth. Baden.

Gegründet im Jahre 1835.

Capitalvermögen am Schluffe des Jahres 1868 —6,889,427 Gulden.

Diese auf Gegenseitigkeit beruhende Anstalt schließt alle Arten von Versorgung^-, Aussteuer und Lebens verstcherungs Verträge» gegen billige Prämien ab.

Durch die im Jahre 1869 zur Vertheilung kommenden Dividenden von 15o/« des Deckungskapitals oder durchschnitt­lich der Prämie bei der einfachen Lebensversicherung ermäßigen sich die Prämien für ein Kapital von 1000 fl. eines 25- jährigen auf 9 fl. 37 kr., 30jährigen auf 12 fl. 5 kr., 35jährigeu auf 14 fl., 40jährigen auf 17 fl. 5 kr., 45jährigen auf 21 fl., LOjährigen auf 26 fl. 37 kr., 55jährigen auf 34 fl. 58 kr., 60jährigen auf 47 fl. 14 kr.

Zur Empfangnahme von Versicherungsanträgen und Ertheilung jeder gewünschten Auskunft erbietet sich

Verwaltungs-Aktuar Ziegler in

Calw.

parat.

Neuweiler.

Geld auszuleihen.

Bei der Theilgemeindekasse in Neuweiler liegen 1,050 fl. gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen

Neubulach.

Schmied-Gesuch.

Ein Schmiedgeselle findet sogleich gegen guten Lohn dauernde Beschäftigung bei Schmied Roller in Neubulach.

Calw. Ein ordentliches

Mädchen

! findet gegen guten Lohn sogleich eine Stelle; !wo? ist bei der Expd. d. Bl. zu erfragen.

Lagesneuigkeiten.

— Calw, 4. Aug. Es dürfte dem größeren Theil unserer Leser von Interesse sein, zu erfahren, daß das sog. „Bischo^er-Brünnle", das seit dem Jahr 1851 in Folge der Ucberschmemmung versiegt war, neuerdings einer gründlichen Restauration unterworfen wurde und nunmehr wieder das bekannt vorzügliche Wasser liefert.

— Wildbad, 1. Aua. Die heutige Badlistc gibl als Gesammt- zahl der bis jetzt eingetroffeuen Kurgäste 4130 (gegen 44l5 im vo­rigen Jahre), kerDurchreisenden 1542 (gegen 1678 im vor. Jahre) an.

1V6. Stuttgart, 3. Aug. Schon vor mehreren Monaten haben wir Mittheilung gemacht von der beabsichtigten Gründung eines «Vereins zum Schutze unserer Landsleute, welche nach den Berei­nigten Staaten Nordamerikas auszuwaudern im Begriffe stehen." Die erste Aufgabe, die sich der Verein stellt, ist: Sicherung der Be­förderung durch Aufstellung zuverlässiger Agenten an de» bedeutend­sten Seehäfen. Die von der Reise angegriffenen Auswanderer sollen jenseits des Meeres eine Station finden, wo sie sich für einige Tage erholen können. Es wird für Zwecke des Vereins ein Capiral von 70,000 fl. in 350 Aktien ä 200 fl. aufgebracht. Damit wird eine Farm angekauft im Werlhe von 15,000 Doll, und diese mit 5000 Doll. Betriebskapital ausgestattet. Mit der Station wird eine Haupt­agentur verbunden, die den Verkehr, betreffend Personen und Handel, zwischen Nordamerika und der europäischen Heiinath zu beratheu hat. An der Spitze des Unternehmens stehen die Herren Fetzer, Direktor der allgem. Krankenanstalt in Stuttgart; Rechtsanwalt Hahn in Reutlingen; v. Heim, Oberbürgermeister in Ulm; Ferd. Huber, In­haber der württemb. Handelsgesellschaft in Stuttgart; Fr. Wühl, Partikulier in Stuttgart.

— Stuttgart, 3. Aug. Große Plakate, seit Sonntag an den Straßenecken angeschlagen, laden heute schon zur Theilnahme an einer Gesellschaftsreise nach Aegypten ein, zur Feier der Eröffnung des Suez-Canals. Das größere Reiseprojekt schlägt eine Tour um's Mittelmeer vor, das andere Projekt verfolgt das Ziel der Reise auf kürzerem Wege. Beide Reiseprojekte nehmen Wien zum Ausgangs­punkte. Die Eröffnung des Canals in seinem ganzen Betriebe fin­det, wie bekannt, am 17. Nov. d. I. statt. Zur Feier dieser Er­öffnung werden die Kriegsschiffe und Kauffahrer aller Nationen, die sich am 17.—20. Nov. an den beiden Endpunkten des Kanals, zu Port Said und Luez zeigen, freie Durchfahrt durch den Canal genießen.

— Stuttgart, 31. Juli. Für die zwischen dem 30. Septem­ber und 6 . Okt. bei Nürtingen rc. zu haltenden Herbstmanöver sind folgende Vorbereitungen ungeordnet: die Infanterie wird sich vom 16 . August au durch Einberufung der ledigen Mannschaften der Jahrgänge 1866, 1865 und wo möglich 1864 auf einen erhöhten Stand von 130 Soldaten per Compagnie setzen. Um Raum für diesen größe­ren Mannschaftsstand zu gewinnen, wird das 2. Jägerbataillon am 17. August von Stuttgart auf die Solitnde, das 3. Jägerbataillon vom 18.—19. von Wiblingen nach Urach, das 1. Bataillon des 8. Regiments in derselben Zeit von LudwigSburg nach Gmünd abmar-

schiren; letzteres Regiment wird am 13. September von da in die Umgegend von Ludwigsburg zurückkehren und in Gemeinschaft mit dem 1. Jügerbataillo:, welches am 14. Mergentheim verläßt, Kan- tonirungsquartiere beziehen. (Schw. M.)

— Reutlingen, 2. August. Nachdem wir seit 14 Tagen eine

tropische Hitze von durchschnittlich 24— 28 Grad k. im Schatten ge­habt, folgte dem Gewitter in vorgestriger Nacht gestern Abend um 8 Uhr ein von Südwest nach Nordost sich hinziehendes Gewitter. Ein wolkenbruchähnlicher Regen richtete in den Weinbergen große Ver­wüstungen an und legte die Halmfrüchte wie gewalzt aus den Boden. Der etwa 10 Minuten lang dauernde Hagel, welcher über die Achalm und den Gcorgeuberg siel, zerstörte besonders den Ertrag der schön stehenden Weinberge des Georgenbergs von 5/^ bis «/ig. (Wie wir hören, hat das schwere Gewitter am letzten Samstag Abend auch in den Orten Wössingen, Thalheim rc. Schaden gethan und in Of terdingen soll ein Mädchen durch einen Blitzstrahl getödtet worden sein.) (T. Ehr.)

— Im Oberamt Rottweil wurden die Orte Horgen, Stetten, Flözlingen, Babendorf, Zimmern, Dietingen und Jrslingen ebenfalls durch Hagelschlag beschädigt, was Angesichts der gesegneten Ernte doppelt zu beklagen ist.

— In Folge des in der Nacht vom Sonntag auf Montag zwi­schen 1 und 2 Uhr staltgefuudenen Gewitters schlug der Blrtz in die Kirche zu He i lig en b roun, OA. Oberndorf, zündete daselbst, zer­störte den Thurm und richtete Schaden an den Glocken an.

— Oberne udorf, A. Buchen, 28. Juli. Heute früh wollte der hiesige Polizeidiener Farrenkopf an seinen Bienenstöcken Aufsätze anbringen, wobei er von einer Biene in das Kinn gestochen wurde. Nach einer halben Stunde war er eine Leiche. Der Verstorbene hin- terläßt eine Wittwe mit 5 Kindern, wovon das älteste !3 Jahre zählt.

— Friedrichshofen, 2. Aug. II. MM. der König und

die Königin sind in erwünschtem Wohlsein von St. Moritz wieder hier eingelroffeu. (St.A.)

— Hannover, 29. Aug. Wie dem „Nürnb- Corresp. geschrie­ben wird, haben die Maurermeister sich auf gemeinschaftliche Kosten 100 schwedische Maurer verschrieben; mau will den ganzen Ausfall an Arbeitern, welche durch den Sinke entsteht, durch Schweden de­cken, falls die Gesellen nicht noch in letzter Staude die höheren For­derungen fallen lassen.

— Das „Linzer VolkSbl." kann versichern, Laß Bischof Rudi- gier bereits die sichere Kunde zngekommcu, daß ihm die Kardinals­würde zugedacht ist, und daß er dieselbe mir Beginn des allgemeinen Concils erhalten werde. In der Zuschrift des päpstlichen Sekreta­riats heißt eö unter Anderem: „Für all die Leiden und Bitterkeiten, die dir der verkehrte glaubensfeindliche Geist derZcit bereitet... haben Wir dich würdig befunden, deiner auf besondere Weise zu gedenken und dir im Laute des Concils jene Auszeichnung zu crthcileu, die Wir den getreuesten Anhängern und Förderern des heiligen Glaubens zu ertheilen pflegen.

— Der Vorfall in dem Karmeliterinncnklostcr in Krakau fördert