Calw.

Drennholz-Verkauf.

Am

Donnerstag, den 22. dich, Nachmittags 1 Uhr,

werden im Hau ^ ^ »

1012 Klstr. alte Rollbahnschwellen und diverses Brennholz im Aufstreich verkauft.

Schüttle L Comp.

koil äa edtzvro,

die Elle zu 12 kr., empfiehlt

Aug. Sprenger.

Siu kräftiger wohl- erzogener junger Mensch findet unter sehr günstigen Bedingungen eine Lehrstelle; «o? ist bei der Erped. d. Bl. zu erfragen.

Weil die Stadt.

Wegen Verpachtung meiner Wirtschaft zur Kanne biete ich nachstehende rein ge­haltene

Weine

zum Verkauf an:

70 Eimer 1868er,

30 Eimer 1867er (zu Erntewein),

10 Eimer Apfelmost,

wovon ich auch Jmiweise stets billig abgebe.

David Zeile, Tuchmacher.

Linsen- und Erbsen-Mchl,

vorzügliches Nahrungsmittel für schwächliche Kinder, empfiehlt

Heinrich Schnauffer beim Rößle.

Einhundert Gulden

werden gegen gesetzliche Sicherheit auf Ja­kobi d. I. ausgeliehen; von wem? ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen.

Tagesncuistkeiten.

Dic erste Post von Ealw nach Nagold geht (statt wie früher nm 11 Ahr Bonn.) seit dem 1b. Juli nm 12 Ahr 30 Min. Mittags in Ealw ab.

Vom 20. d. M. an wird die Gemeinde Aichelberg (Ncbmnhlc), LA.

Calw, mit Hünerbcrg, Meistern und Nehmühlc dem Bcstcllbczirke der Pestab­lage Simmersfeld, OA. Nagold, cinvcrlcibt; die Parzelle Kälbersägmühle (Gemeindebczirks Aichelberg) wird gleichzeitig dem Bcstclibezirke des Postamts Wildbad zugctheilt. ' (St.A.)

X Calw. Am Donnerstag, 29. Juli 1869, Vormittags 9 Uhr, findet eine öffentliche Sitzung der hiesigen Handels- uudGewerbc- kammer statt. Gegenstände der Vcrathung sind: 1) Neuer Entwurf eines Gesetzes über die EebäudebrandversicherungS-Anstali. 2) Ab­änderung des singulären Rechts der weiblichen Freiheiten.

De in ach, 15. Juli. Unter anderen Gästen weilt gegenwärtig auch der berühmte Dichter Eerthold Auerbach in unserem Bade, um an der Heilquelle des Schwarzwalds Erholung zu suchen.

Stuttgart,^?. Juli So eben läuft die Trancrkuude ein von dem Verscheiden Seiner Durch,taucht des Herzogs Wilhelm von Urach, Grafen von Württemberg, Mn. Generals der Infanterie. Er starb heute früh auf seinem Schloß Lichtenstein, 59 Jahre alt.

°WO. In den letzten Wochen hat sich inStuttgart ein Verein von Arbeitern auf Lassalle'schrm Programm gebildet. Dieses Programm ist der gerade Gegensatz zu dem System von Schulze-Delitzsch, dem Begründer der Handwcrkerbankcn, dic unter dem ehrenhaften und strebsamen Theil der arbeitenden und erwerbenden Bevölkerung Würt­tembergs einen so großen Anklang gefunden, daß bereits 8080 Banken, fast in jedem Obcramt eine, in mehreren Qberämtern zwei und drei, gezählt werden. Die Handwerkerbankeu gehen von dem allein richtigen Grundsätze aus, daß gemeinsames Sparen und Vereinigung der gesammelten Ersparnisse zn gegenseitiger Benützung der Weg sei, der, von gesunder Politik und wahrer Moral zugleich vorgeteichnet, zum Ziele führe. Tie Erfahrung legt in den Zahlen der Rechen­schaftsberichte einen glänzenden Beweis für die Richtigkeit dieses Sa­tzes ab. Sobald eine Bank zu Kräften gekommen, wird sic von den Mitgliedern als ein Quell des Wohlstandes erkannt. Anders die Lassalleaner! Auch diese empfehlen die Association der arbeiten­den Kräfte, aber nicht jene Vereinigung, die Las eigene ersparte Ka­pital nmtrcibt; sparen soll für die Lassalleaner der Staat; der soll das Geld hergeben, das eine Lassalleane'sche Productiv-Assvciatiou zu ihrer Gründung und wohl auch zum Umtriebe bedarf. Der Arbei­terstand will, nach diesem Programm, selbst Fabrikhcrr werden, aber nicht mit eigener Krcst, sondern mit Staatshilfe. Die Lassalleaner sind übrigens auch nach anderer Richtung bescheiden; sic wollen die Staatshilfe nur durch Antheil am politischen Negimeute erringen und zwar auf dem Wege des allgemeinen Stimmrechtes. Das ist in Württemberg rückhaltlos vorhanden; ob es aber dcu Lassalle'schen Bestrebungen einen günstigen Boden gewähren wird, mag die Zeit lehren. Bis jetzt sind die Lassalleaner mehr laut als glücklich in ihren Bestrebungen gewesen. Sie haben sich bald nach dem Tode ihres Stifters in zwei Lager gespalten, dic sich in den letzten Wo­chen zu vereinigen gesucht.

Stuttgart. 16. Juli. Bei der Ausstellung deutscher Lan- dcsprvdukte, die vom 1114. Mai in Breslau staitfaud, nahm Württemberg eine hervorragende Stelle ein. Dic Centralstelle für die Landwirthschaft, welche mit ihrer ausgezeichneten Schriftensammlung

außer Konkurrenz blieb, erhielt eine silberne Medaille für ihre

Kollektion von spelzartigen Früchten, Mahlprodukten und Teiglabrikaten, und eine zweite silberne Medaille für die von ihr aufgestellten Spiri­tuosen aus Württemberg; Akademie die Hohenheim eine silberne Madaille für das von ihr eingesendcte Kartoffelbrei; für Hopfen erhielten Guts­besitzer Wirth von Kaltenberg, Oberamts Tettnaug, eine silberne, der Hopfenbauverein in Reutlingen und eincEcnossenschaft von Hopfcnprodu- zentcn in Tettnaug je eine Bronzemcdaille; für Flachs und Hanf wurde Fabrikant Münster aus Freudensladt und die Flachs- und Ab- wergspinnerci in Weingarten einer Bronzemedaille für würdig erkannt (das Loos hatte zu entscheiden); ebenso wurden für Käse der fürstlich Waldburg-Wolseggschen Domänendirektion in Wolfegg, dem Gutsbesitzer Farny zu Dürren, Oberarms Lcutkirch, Hauser und Schüler in Jsny, und Wunderlich und Comp, in Ulm eine silberne Medaille zuerkannt, die durch das Loos zu verthcilen ist; für Obstbranutwcin erhielt Gutsbesitzer Zöppritz auf dem Gantcrhof bei Ravensburg ein: Brouzemedaille. Einer besonders günstigen Beurtheiluug hatten sich die württcmbergischcn Weine, insbesondere die Rothweine, zu erfreuen, indem der K. Hofdomäncukammer in Stuttgart eine goldene, den Nach­folgern von C. G. Keßler und Comp, in Eßlingen, Gemeindcrath Single in Stuttgart, Posthaltcr Sieber in Vaihingen und Kaufmann Scitz in Stuttgart je eine silberne, Weinhäudler Albrecht von Hcil- bronu, Weinhäudler Huber von dort und der Weingärtnergesellschaft von Weinsberg je eine Brouzemedaille für die eingeseudeten Wcinprobcn zuerkauut wurde.

Stuttgart, 16. Juli. In den letzten Tagen war der Aus­schuß der evangelischen Landessynode auf Grund der Synodalordnung zu einer außerordentlichen Versammlung emberufen, um von den vor­läufigen Entwürfen derjenigen Positionen des StaatShaushaltungs-Etats pro 1. Juli 1870/73, welche für die evangelisch-kirchlichen Bedürf­nisse bestimmt sind, Kenntniß zu nehmen.

Auf dem Bahnhof in Zuffenhausen wollte der frühere Re- stauratiouswirlh Wilh. Maurer von Endersbach, welcher von da nach Ditzingen übergcsicdclr ist, während der Zug schon im Laufe war, in den Eisenbahnwagen springen. Er hatte das Unglück, unter die Schienen geschleudert zu werden und wurde zwar lebend, aber jäm­merlich verletzt vorgezvgcn. (Ist inzwischen gestorben.)

Vaihingen a. d. E-, 16. Juli. Die des Raubmords ange- klagten Verbrecher, Lcuze und Scytter, wurden gestern und vorgestern getrennt an den K. Gerichtshof nach Heilbronn cingeliesert, wo sie des richterlichen Spruches harren.

Tuttlingen, 15. Juki. Soeben 9 Uhr 55 M., trifft der

erste, den Betrieb eröffnende Eisenbahnzug unter dem Abfeucrn von Böllersalven vom^Honberg und Ehrenberg auf hiesigem Bahnhof ein. Die in 11 gedrängt vollen Waggons angekommenen Festgäste und Passagiere begaben sich, nach freundlicher Begrüßung, in die Stadt wo dieStraßen und Häuser mit Fahnen, Guirlanden und Kränzen, festlich geschmückt sind. (Gr.B.)

Im Garten des Kurhauses zu Wiesbaden hat mau schon am 9. Juli eine vollkommene reife Burguutertraube abgeuommen.

In München hat vor einigen Tagen die erste Eiviltrauuug auf deni Stadtgerichte stattgefunden. Dabei waren 4 Confessioncn vertreten, die Brautleute Deutschkatholiken, der Richter, der den Trau- ! act vollzog, Katholik, die beiden Zeugen ein Israelit und ein Prote­stant.

Der Bischof von Linz hat die Gnade des Kaisers zurück,,e-