Darlehen-Gesuch.

Gegen Unterpfandssicherheit suche ich inl Aufträge 250 bis 300 fl. aufzunehmen.

Vern> .-Aktuar Ziegler.

Arbeiterinnen - Gesuch.

Arbeiterinnen von jedem Alter finden in dem Lumpensortirsaal dauernde Be­schäftigung. Verdienst bei Akkordgeschaft bis zu 5 Gulden per Woche.

Papierfabrik in Weißenstein bei Pforzheim.

Calw.

Eine Zwirnmnhlc

fammt Zugehör verkauft billig

Christian Böttinger, Metzgergasse.

Gechingen.

Ich brauche ungefähr

400 Stück Bödseiteu

und

200 Stück Bretter.

möglichst reine Waare und sehe billigen Offerten entgegen.

Breitling, Schreiner.

Clavier.

Ein 6>/wktav. von Kulmbach und ein 6V-okt. von Schiedmayer, beide mit Me­tallplatte, hat billig zu verkaufen

Friede. Fetz er, Claviermacher.

Zeuqle, Kölsch, Bettliarchent und

Trilch in bester Auswahl und billigst bei I. F. Hindennach in Alteustaig.

Es ist eine brauchbare

Zwirnmühle

mit Zugehör äußerst billig zu verkaufen; wo? sagt die Exped. d. Bl.

Eine tüchtige Hansmagd

findet auf Lichtmeß einen Dienst bei gutem Lohn; wo? ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen.

Calw. Frucht-Preise am 16. Januar 1869.

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3

4 Psd. Kernenbrod 14 kr.', dto.'schwarzes 12 kr.

Stadtschultheißenamt.

Calw.

Lan-wirthschaftlicher Pezirksverein.

Am 2. Februar d. I. als am Lichtmeßfeiertag, treten die land- wirthschaftlichen Vereine der Bezirke Calw und Neuenbürg in Unter­reichenbach zusammen, um sich über einige Fragen zu besprechen, die für beide Bezirke von Interesse sind. Die Verhandlungen beginnen Nachmittags um 1 Uhr, nachdem zuvor ein einfaches Mittagessen stattgefunden hat. Der U uterzeichnete ladet hiezu alle, die sich für landwirthschaftliche Fragen interessireu, besonders aber die Mitglieder des Bezirksvereins, unter dem Ersuchen freundlich ein, eS mögen die­jenigen, welche an dem gemeinschaftlichen Mittagessen Thcil nehmen, oder die gemeinsame Fahrgelegenheit von Calw nach Unterreichenbach benützen wollen, sich schriftlich oder mündlich noch vor dem 28. d. M. bei ihm melden.

Den 15. Januar 1869.

Vereinsvorstand: Obcramtmann Thym.

TaczcÄneuiHkeite».

Leonberg, 14. Jan. Vorgestern ist ein Italiener hier ver­haftet worden, der im Verdacht steht, vor 14 Tagen einen Eisen­bahnarbeiter ermordet zn haben.

Die Centralleitnng des Wohlthätiakeitsvereins beschloß in 'hier Sitzung vom 9. Jan., zum Andenken an ihre Stiften», die verewigte Königin Katharina, die an diesem Tage vor 50 Jahren verschied, aus ihren Ersparnissen 2000 fl. als Beitrag für die erste ins Le­ben tretende, zweckmäßig orgunisirte Bezirksarmenbeschäftigungsanstalt ausznwerfen.

Die beiden Herzoge Wilhelm und Engen von Württemberg haben ihre Wanderungen durch Amerika abgeschlossen und haben sich auf Cuba nach Europa eingeschifft.

Ein Telegramm aus Berlin bezeichnet die Nachricht, daß Bismarck die Entlassung Beust's als Bedingung der Erhaltung des Friedens gefordert habe, als unwahr undaus der Luft gegriffen."

Die durch den Krieg von 1866 veranlaßten Ausgaben Preu­ßens belaufen sich nach einer in der Budqctkommission gemachten Berechnung ans 140150 Millionen Thaler.

Serbien. (Befreite Sklavinnen.) Man schreibt der Presse" aus Belgrad, 10. Jan.:Bor einigen Tagen kam ein Türke mit 4 Sklavinnen hieher, die er öffentlich feilbot. Der Men- schenhänoler, welcher in Rustschuk bereits 2 Sklavinnen verkauft hatte.

ging hier in seiner Rechnung gewaltig fehl, denn die Negierung be­freite auf Reklamation der Unglücklichen dieselben von ihrem Tyran­nen und übergab sie dem hiesigen Hodtscha (türkischen Geistlichen.) Die Sklavinnen, junge, hübsche Personen, weinten vor Freude und fanden in ihrer Seligkeit keine Worte. Nach hiesigen Gesetzen ist Jeder frei, wie er ans den serbischen Boden tritt, und dieses Gesetz kam den 4 Mädchen in höchst erfreulicher Art zu Gute."

Italien. Turin, II. Jan. Die Mahlsteuerrevolte droht, wie derAllg. Ztg." geschrieben wird, in der Romagna und in den ehemaligen Herzogthümern in einen Krieg der Armen gegen die Rei­chen, oder, da sich fast ausschließlich nur das Landvolk dabei bekheiligt, in einen Bauernkrieg überzugehen. Man hört nicht mehr bloß die Rufe: Nicd.r mit der Mahlsteuer! Nieder mit den Ministern! son­dern auch die schaurigen an die Banden Thomas Münzer's und Pfeif­fer's erinnernden Rufe: Nieder mit den Herren! Tod den Reichen! und leider bleibt nicht bloß bei dem Rufen, sondern es folgt ihm nur zu oft die That. Die heutigen Depeschen aus den verschie­denen Provinzen lauten tröstlicher als an den vergangenen Tagen, doch stellen die nun eingelaufenen Einzelheiten über die Unruhen in den Provinzen Bologna, Parma und Reggio dieselbe» als verbreiteter und blutiger dar, als die ersten Berichte ahnen ließen. So beliefen sich die Opfer des Aufstandes zn St. Giovanni di Persiceto auf 17 Personen, darunter 2 Bersaglieri und eine Frau. Die Zahl der Ver­wundeten betrug etliche dreißig. Die Plünderung der Reichen hatte nicht bloß in diesem Orte nnd in Cento, sondern an vielen anderen Orten Statt und trug einen völlig socialen Charakter.Nieder mit den Herren und den Reichen!" hieß die Loosung, und nach den Be­richten von Augenzeugen muß die Revolte ganz das Aussehen eines Bauernkriegs im Kleinen gehabt haben. Auch die Frauen nahmen thätlgen Antheil, und unterstützte» mit größter Kaltblütigkeit ihre Männer im Gefecht, indem sie ihnen die Gewehre luden. An eini­gen Orten will man bekannte Kommunistenhänpter gesehen haben, welche der Mailänder Schule dieser Richtung angehörten, und die Bauern zum Eindringen in die Städte einluden, was aber diese pfiffig ab- lehnten. Kleinere Aufstände werden von Varignano, Argelato, Baz- zano, Lamola, Savigno, Ceretolo, Tissano, Zola, Prodosa nnd einer Menge anderer Orte gemeldet, in welchen während des 7. und 8. fortwährend die Sturmglocke erscholl. Die Truppcnabtheilungen, welche von Dorf z» Dorf patroulliren, stellten allerwärts auf blutige oder unblutige Weise die Ruhe wieder her.

Redlgirl, gedruckt und verlegt von A. Oclschlägen