Protokolle

über Vornahme von

Bürgerausschuß L Gemeinderaths- WalMl

sind vorräthig und empfiehlt die

A. Oelschläger'sche

Buch- und Steindruckerei.

ISO fl. Psteggeld

liegen gegen gesetzliche Sicherheit zum Aus­leihen parat; wo? ist bei der Exped. d.Bl. zu erfragen.

Zwei noch ganz gute

hganz gute

Bettladen

und ein Kinderwägcle sind billig zu ha­ben; bei wem? sagt die Exped. d. Bl.

Ein Logis,

bestehend in Stube, Stubenkammer und Küche, wird sogleich zu miethen ge­sucht; von wem? ist bei der Exped. d.Bl. zu erfragen.

Hirschau.

150 fl. Pfleggeld

hat gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen _ _Gemeindepfleger Weit.

Literarisches. ! — Berlin, IO. Jam Die militärischen Verhältnisse des Nord-

-i- E« liegt uns das erste Heft einer neuen illustrirten Zeitschrift j deutschen Bundes sind jetzt definitiv geordnet, und cs bedarf, n ie die

größten Umfangs, der bei Hermann Schönlein in Stuttgart erscheinenden Allgemeinen Familien-Zeitnng , vor, in welcher die schwierige Aufgabe, ein universelles, gehaltvolles Organ spannen­der und anregender Unterhaltung und gemeinnütziger Belehrung für Haus und Familie auch den wenigst bemittelten Ständen zu­gänglich zu machen, glücklich gelöst erscheint. Durch ihren uner­hört wohlfeilen Preis übertrifft diese Zeitschrift alle illustrirte Journale der ganzen Welt, denn sie kostet bei demselben großartigen Umfang und Format der bekannten Leip­ziger Illustrirten Zeitung nur fl. 1. 3 kr. pro Quar­tal oder 21 kr. pro Heft. Der Grundgedanke der Herausgeber geht dahin, im Rahmen einer einzigen Wochenzeitung von je 16 Sei­ten größten dreispaltigen Folioformats von dem besten Unterhaltungsstoff, bestehend m Novellen, Erzählungen, Romanen rc., an gemeinnütziger Belehrung und fortbildender Lectüre so viel zu bie­ten, als die Lesewelt seither mit dem vierfachen oder noch be­deutenderen Aufwand an Zeit und Geld aus einer Menge gewöhnlicher Journale schöpfte, und da diese Con- centration ihre volle Berechtigung hat, da wir der Familien zciiung das Verdienst vindiciren müssen, eine unabhängige tüchtige Gesinnung voll deutschen Gemüths und sittlichen Ernsts mit Ausschluß alles confejsionellen oder politischen Parteistandpunkts zu bethätigen und ei­nen vortrefflich gewählten gehaltvollen Inhalt zu bieten, da ferner die Auswahl der Illustrationen von besonderem Takte zeugt, so glauben wir dieses Unternehmen, das an Großartigkeit alle seitheri­gen Zeitschriften übertrifft, unseren Leser» angelegentlichst empfehlen zu dürfen. Die „AllgemeineFamilienzeitung", welche die besten deutschen Schriftsteller der Gegenwart zu ihren Mit­arbeitern zählt, verdient in jedem häuslichen Kreise sich einzubürgern.

„Militärischen Blätter" bemerken, „nur eines kurzen Telegramms aus Berlin, um fast eine Million Soldaten unter die Waffen zu ru­fen." Den Kern der Armee bildet die preußische, „welche mit den ihr einverleibten früheren Kontingenten bereits völlig zu einem glcicharti- gm Ganzen verschmolzen ist."

— Die Sprache der Berliner und Wiener Offiziösen wird immer gereizter. Erstere sprechen sogar schon von der Möglichkeit eines Abbruchs der diplomatischen Beziehungen. Nach einem Tele­gramm der „Hamb. Rachr." aus Wien unterhält man sich in dor­tigen diplomatischen Kreisen von einer Spannung zwischen dem Gra­fen Beust und dem preußischen Gesandten.

— Wien, 10. Jan. Bezüglich der vom türkischen Minister Daoud Pascha in Wien gepflogenen Verhandlungen sagt die N. Fr. Presse: Es handle sich dabei um den Ausbau des türkischen Äahn- netzes mit einer Eisenbahnanlcihe voa 860 Millionen Franken. (Der Berliner Correspondent der Times meldet aber, daß Daoud Pascha beaustragt ist, in Paris Chassepotgewehre auzukaufen.)

Schweiz. Bei der Ueberschwcmmung in der Schweiz haben nach den Zusammenstellungen der bctr. Kommissionen 50 Menschen ihren Tod im Wasser und in Steinlawinen gesunden, zum Theil während sie andere retteten. Der Gesammtschadcn, den Staat, Ge­meinden, Korporationen (mit Ausschluß der Eisenbahngescllschaften) und Privaten an Dämmen, Wuhren, Straßen, Brücken, Häusern, Land, Früchten und Fahrhabe erlitten, entziffert sich auf 14,483,249 Fr., wovon 1,143,009 Fr. Schaden des Staates, 4,729,566 Fr. der Gemeinden und Korporationen und 8,610,674 Franken der Privaten, lieber 12 Dorfschaftcn sind ganz oder theilweise zerstört und über andern schwebt die Gefahr von Bergschlüpfen; 3 müssen verlegt und umgebaut, andere durch Nothbauten geschützt werden. Tausende von Menschen haben all ihre Habe verloren. Die Gesammtzahl der be- , schädigten Privaten beträgt 18,864. Von diesen besaßen 11,061 Personen vorher entweder kein steuerbares Vermögen, oder nur bis aus 1000 Franken. Unter den im Steuerkataster als Vermögendere

die durch das Wasser ihren Grundbesitz ganz oder zum Theil verloren und nun zu den Armen gerechnet werden müssen. — Ragatz, 10. Jan. Großartige Bergabrutschungen haben bei Ragatz eine vollständige Thalsperre ge­bildet und die Tamiua ist zu einem See aufgestaut. (St.A.)

Italien. Florenz, 9. Jan. In St. Giovanni (Provinz Bologna) und Cento (Prov. Ferrara) haben mehrere Tausend Landleute das Stadthaus und die Präfektur verwüstet und die in denselben befindlichen Archive verbrannt; auch Häuser wurden in beiden Städt- ten von den Ruhestörern geplündert und die Tclegraphenlinieu zerstört. Das gegen die Aufrührer abgesandte Jägerbataillon wurde in St. Giovanni mit Flintenschüssen empfangen. Nach kurzcin Kampfe, wobei die Aufständischen mehrere Todte und viele Verwundete hatten,

TageSneuigkeiten.

— Die KameralanNsbuchhalter «stelle in Hirschau wurde dem Finanzrefe­rendar erster Klasse Deisel übertragen. (St.A.)

— Wie das neue „Magisterbuch" mitiheilt, besorgen 1039 evan-,«,' .. - ... ,

gasche Geistlichere Seelsorge bei einer evangelischen Bevölkerung »d-/ ,„ 1 °

von 1,315,353-Leelen, so daß ans 1266 Seelen ein Geistlicher kommt.

Die Besoldungen betragen kvmpetenzmäßig bei den Dekanaten im Durchschnitt 1432 fl., bei den Pfarr- und Helferstellen 1041 fl.

In Wirklichkeit ist der Betrag etwas höher. (St.A.)

tz Stuttg art, 6. Jan. Großes Aufsehen erregt eine hier vor wenigen Tagen ausgegebene neue illustrirle Wochenschrift, welche im Verlage von Hermann Schönlein unter dem Titel „Allgemeine Familien-Zeitung" erscheint. Nachdem manbisher glaubte, daß durch die Wohlfeilheit der bestehenden derartigen Journale die äußerste Grenze erreicht sei, stellt dieses außerordentliche Unternehmen alles Vorhandene in Schatten, denn obgleich jede Nummer 16Seiten

des größten Foliosormats umfaßt und der Inhalt an Ge- . ..

diegenheit, die Illustrationen von wirklich künstlerischer Ausführung, wurden dieselben vom Militär ans der Stadt geworfen und m die selbst den weitgehendsten Ansprüchen genügen, kostet das Quartal nur Berge gedrängt.

fl. 1. 3 kr., das Heft nur 21 kr. Nicht nur sämmtliche Journale Türkei. Die Konferenz zur Beilegung des griechisch-türkischen Deutschlands, sondern auch aller gebildeten Völker werden hierdurch Konflikts ist am 9. ds. in Paris eröffnet worden. Die Türkei ist übertroffen» so daß wir Deutsche jetzt in Wahrheit die billigste Zeit-, durch Djemil Pascha, dessen Instruktionen nach der Wiener „Presse" schrift der Welt besitzen. laus Aufrechthaltung aller Punkte des Ultimatums lauten sollen,

— Die bairische Armee hat eine neue Einthcilung in 2 Gene-! Griechenland durch Rhangabe, dessen Thciluahme au den Sitzungen

ralcommando's erhalten (München und Würzburg) und deren Gliede-! von keiner Seite beanstandet wurde, vertreten. — Die Nachrichten rnng in 4 Divisionen (München, Augsburg, Nürnberg, Würzburg).! über die Konferenz gehen nahe zusammen: der griechische Bevollmäch- Die Feldtruppen der Artillerie werden in taktischer Beziehung unter tigte hat sich zurückgezogen, nachdem er gegen die Stellung, welche die Generalkommando's gestellt. ihm neben dem Vertreter der Türkei zugedacht war, Protest erhoben