-nach dm verschiedenen Lebensgebreten derselben, Lehre, Liturgie, Ver­fassung, Zucht und christlichem Leben, religiöser Erziehung der Jugend, .christlicher Armenpflege und dergleichen an das Kirchenregiment zu bringen. Die Synode ist an das bestehende Bckenntniß der evange­lisch-lutherischen Kirche gebunden.)

(Ein unverhofftes Ehristge schenk.) Ein armes Dienst- Mädchen in Eßlingen, welches ein Ansbach-Äunzenhausener 7-fl.- Loos besaß, ließ kürzlich bei einem Stuttgarter Geldinstitut nachsehen, ob solches nicht herausgrkommen sei; es ergab sich nun, daß dasselbe schon im Jahr 1864 mit de?n höchsten Gewinn, nämlich 18,000 fl. gezogen worden war. Die Freude über dieses unverhoffte Glück läßt sich denken.

Wien, 25. Dez. Der Kaiser verlieh den Ministern Giskra und Berger den Orden der eisernen Krone erster Klasse.

Wien, 29. Dez. Wie die Neue freie Presse erfährt, soll mit Neujahr die Umwechselung verschiedener Titel der österreichischen Staats- Hchuld in einheitliche Rcntenschuldtitel beginnen.

s Nach amtlichen Schätzungen beträgt der Schaden, den die lieber- -schwemmungen letzten Jahres in der Schweiz angerichtet haben, 14,200,000 Franks.

Italien. Florenz, 26. Dezember. Garibaldi hat aus Ge­sundheits-Rücksichten das Anerbieten des Aktions-Comite's in Athen: das Commando der Freischärler in Griechenland zu übernehmen, ab- gelehnt.

Griechenland. Die außerordentliche Session des griechischen Parlaments wurde am 28. d. geschlossen. Tie griechische Regierung kaust in Bordeaux 2 Panzerschiffe, welche für Ehile gebaut waren.

Türkei. In Bukarest forderte der ehemalige Minister Bra- tiano in einer am 27. Dezember abgehaltenen Versammlung zur schnellsten Bewaffnung Angesichts der Seitens Oesterreichs und Un­garns drohenden (?!) nahen Gefahren auf.

Amerika. Newyork, 23. Dez. Die englische Flotte forderte und erhielt vor Nanking Genugthuung wegen der Verfolgung der Mis­sionäre. Washington, 25. Dez. Eine Proklamation John­sons gewährt sämmtlichen Theilnehmern des Aufruhrs im Süden Verzeihung unter der Bedingung der Herstellung aller durch Privile­gien und Verfassung crtheilten Rechte.

Der 'Richter ersuchte nun den Physikus, den Leichnam näher zu untersuchen.

Aus einem nahen Bache ward Wasser herbeigeholt. Das Ge­sicht des Todten wurde von dem Blute gereinigt.

Der Physikus hatte die Arbeit noch nicht vollendet, als er sich erschreckt zum Richter umwandte. Dieser stand dicht daneben.

Erkennen Sie ihn?" fragte er.

Der Richter bückte sich, um das zur Seite gewandte Antlitz des Todten genauer zu sehen. Auch er fuhr erschreckt zurück.Fer- nau!" rief er halb gedämpft.

Er ist es," bestätigte der Arzt.

Auch der Aktuar trat näher und bestätigte es.

Es ist kaum möglich kaum möglich!" sprach der Richter in augenblicklicherErregung.Noch gesteruPiitlag habe ich ihn gesprochen."

Beide waren befreundet gewesen. Zweimal m der Woche pfleg­ten sie Abends bei einer Parthie Whist sich zu treffen.

Er ist es," versicherte der Arzt, während er das Gesicht des Todten völlig gereinigt hatte.Auch seine Kleidung stimmt."

Kennt Jemand den Todten?" wandte sich der Richter an die Umstehenden. Der Schulz und der Förster riefen fast zu gleicher Zeit:Der Advokat Fernem!"

Es unterliegt keinem Zweifel!" fügte der Aktuar hinzu. Ich wohne dicht neben seinem Hause. Zufällig Härte ich heute Morgen, daß er vie letzte Nacht nicht zu Hause gekommen. Seine Frau war besorgt ich hatte keine Ahnung-"

Das^konnte Niemand ahnen," bemerkte der Richter. (Forts, folgt.)

Neujahrs-Mahnung.^')

Aufgeschaut! was willst du klagen? Neues Jahr ist neuer Segen,

Ist Verläng'rung deiner Wallfahrt, Ist ein Licht auf deinen Wegen!

Aufgeschaut! Was willst du ruhen? Neues Jahr will neue Thaten, Neue Arbeit wird geforden, Streuen sollst du neue Saaten!

Aufgeschaut! was willst du murren? Neues Jahr bringt neues Hoffen! Deinem Leben steht der Hafen Einer bessern Zukunft offen!

Segen, Thaten, Sorgen, Hoffen Sieh, das ist der Strauß der Tage; Aber Eins mußt du bereiten, Eins mit jedem Glockenschlage!

Belletristisches.

El» Verbrecher.

(Fortsetzung.)

Der Untersuchungsrichter wandte sich zuerst an den Förster, der den Erschlagenen zuerst erblickt hatte.

Wann haben Sie den Ermordeten gefunden?" fragte er.

Heute Morgen."

Um welche Uhr?"

Es war vielleicht um halb acht Uhr. Genau kann ich es nicht angeben. Ich hatte meine Wohnung um sieben Uhr verlassen und der Weg von dort bis hierher beträgt ungefähr eine halbe Stunde"

Waren S!e allein?"

Mein Bursch hier war bei mir."

Haben Sie dcu Todten nicht untersucht?"

Nein,"

Nicht angerührt?"

Nein, ich war es nicht im Stande. Der Anblick machte mich entsetzen."

Es war kein Lebenszeichen mehr in ihm?"

Unmöglich! Er sah genau so aus wie jetzt."

Ist von der Zeit an Jemand bei ihm geblieben?"

-New. Meinen Burschen schickte ich nach dem Dorfe zum Schulzen, ich selbst eilte zu Haus, um einen Boten an Sie zu senden."

Bemerken Sie Veränderungen an dem Leichnam, an seiner Lage, an seiner Kleidung?"

Er befand sich genau in derselben Lage."

Es hat bis jetzt ihn Niemand angerührt?" wandte sich der Richter fragend an alle Umstehenden.

Niemand", entgegnet« der Schulz.Wir wollten Ihre An­kunft abwarten."

ES ist gut."

» Der Aktuar hatte dieses Verhör kurz protokollirt

Ausgeschaut! Was willst du fliehen ? Neues Jahr bringt neue Sorgen, Aber dennoch ist der Fromme Stark und treu in Gott geborgen.

*) Aus derSonntagsfreude"

Und das Eine ist die Tugend, Sie nurmuß den Strauß umwinden, Und auf Erden wirst du Vieles, Ueber Sternen Alles finden!

(L. Würkert.)

Wenn irgend ein für die Landwirthschaft berechnetes Unterneh­men die Anerkennung und Unterstützung des Publikums in. vollem Maaße in Anspruch zu nehmen berechtigt ist, so ist es unstreitig dasjenige des Hrn. Maschinenfabrikanten I. Herlcman» in Kirch- heim u. T. Derselbe hat den vielfachen Anforderungen renommir- ter Landwirthe dadurch entsprochen, daß er sich entschlossen, landwirth- schaftliche Maschinen uud Geräthe im Lotteriewege (Loose ä 30 kr.) zu veräußern. Hiezu hat Hr. Hnlemann von Sr. Majestät dem König die Erlaubniß erhalten. Daß Hr. Herleniann ein erprobter Meister in seinem Fache ist, hat er schon vielfach durch eigen con- struirte preiswürdige Maschinen bewiesen; ebenso dürfte erwähnens- werth sein, daß ihm von Sr. Maj. dem verewigten König Wilhelm im Jahre 1862 die silberne Medaille für Landwirthschaft verliehen wurde. Unter den zur Verloosung kommenden Gegenständen füh­ren wir besonders an: Große transportable Dreschmaschinen, stehende Dreschmaschinen mit Pferdegöpel, Dreschmaschinen für Dampf-oder Wasserkraft, Fruchlreinigungsmaschiuen, Häckselschneidmaschinen für Gvpelwerk und Handgetricb, Rübschneidmaschinen , Obstmahlmühlen mit Steinwalzen, Preßspindeln, Brückenwaagen rc., welche einen höch­sten Gewinnwerth von 1000 fl. und einen niedersten von 22 fl. repräsen- tiren. Sämmtliche Maschinen und Geräthe sind von Fachmännern geprüft und taxirt worden, wie überhaupt Hr. Herlemann die Ver­loosung amtlicher Aufsicht unterstellt. Wir wollen daher nicht ver­säumen, diese Verloosung dem Publikum, ganz besonders aber den Landwirthen, angelegentlichst zu empfehlen, und möchten wünschen, daß recht Viele in unserer Gegend mit Gewinnen überrascht würden.

_ Die Ziehung findet En de Mär z 1869 statt.

Redigirl, gedruckt und verlegt von A. Oc 1 1 «Y l «gei.