Taftcsneriiqkkiten. jist die ' Stimmung nun wieder eine ruhigere. Namentlich das Journal
— Die evangelische Pfarrei Birkenfeld, Dekanats Neuenbürg, wurde dem des Debats zeigt, daß die Kriegsgerüchte jeder Begründung ent-
Die^eVEWführnng defn^?n Lchtsverfassnng zu besetzenden Oberttibn- ! behren. Frankreich habe die Allianzanerbietnugeu nrehrerer Mächte nalralhsstcllen, darunter die Stellen der Vorstände der Kreisstrafgerichte zu ^lll-'U^gewiesen und lehne das Perlaugcn Danemmks ab, tn seme Be^ Eßlingen, Calw, Biberach, sind im „St.A." zur Bewerbung ausgeschrieben. ! Handlungen mit Preußen sich einzumischen. Frankreich habe somit
— Calw, 17. April. Die Tyrolersängergescllschaft Ni ede r-! bewiesen, daß es den Krieg nicht wünsche, und Alles vermeide, woraus meyer, deren Hieherkunft wir kürzlich mitgetheilt, ist mm eingetrof-' nur eine einfache Meinungsverschiedenheit entstehen könnte. Man hofft, fen und wird nächsten Sonntag im Thud ium'schen Saale ein Eon-> daß die Kriegsgerüchte jetzt aufhören werden.
cert geben.
— Von Friedrichshafen wird der traurige Fall gemeldet, daß^ ein Gepäckträger, Vater von 2 Kindern, an den Folgen eines im > Februar von einem herrenlosen Hündchen erhaltenen Bisses
Ein Bettler.
., (Schluß.)
gestorben Der Angeredete schien einmal wie zum Sprunge sich zu neigen, ist. Nichts Schlimmes ahnend hatte er unterlassen, sich sofort ärzt>!aber er hielt an sich und nur die Worte: Die Hirber, die Hieber!* licher Behandlung zu unterziehen, bis er vor wenigen Wochen von > entrangen sich seiner hochwogenden Brust.
Symptomen befallen wurde, welche ihm die schreckliche Gewißheit ga- s Dem Kampfgesetze wurde Genüge geleistet; je zwei Zeugen stauben, daß der Hund wuthkrank gewesen. Trotzdem lag er seinem Ge- den mit entblößter Waffe hier und dort; die Kämpfer hatten ihre schäfte noch ob bis zum Charsamstag, wo seine Kräfte brachen. Ami Röcke abgeworfen und jetzt kreuzten sich die geraden Klingen mit den Spitzen Ostermontag früh verschied er. nach unten. Sie standen einander so nahe, daß ihr heißer Athem sich
— In Niefern bei Pforzheim, unmitttelbar an der württemb."mischte; „Saul's" energischer Kopf wie aus Erz gegossen, während Grenze liegend, sind seit einigen Wochen die Blattern ansgebrochen. ^ ans den Zügen „Vielliebchenö" alles Weiche und Schwärmerische, da-
— Frei bürg, 14. April. Erzbischof H. v. Virari ist vergan-! sonst in ihm vorherrschte, wie durch Zauberei verschwunden schien, gene Nacht um 1 Uhr an Lungenentzündung, 96 Jahre alt, gestorben, j Ein gellender, markerschütternder. Schrei unterbrach plötzlich
— München, 11. April. Ein ministerieller Erlaß beauftragt!das unregelmäßig sich folgende Klirren und Klingen der Waffen; die Kreisregierungen, etwaige Agitationen, welche dem Schulgesetz „Saul" lag mit blutüberströmtem Gesicht ohnmächtig auf dem Rücken feindlich seien, sorgfältig zu beobachten, jedoch freie Meinnngsänße- und zwei junge Aerzte leisteten knieend die erste Hilfe. Kaum eine rungen nicht zu hindern, aber ungesetzlichen Ausschreitungen jeder ,Art! Minute später trat ein Student hastig zu dem starr vor sich hinblicken- kräftig entgegenzutreten und eine Parteinahme von Beamten gegen den den „Vielliebchen" mit den Worten hin: „Mach fort, Du hast ihn
Gesetzentwurf absolut nicht zu dulden.
— Der Samstag, 11. April, Unterzeichnete Postvertrag wurde zwischen dem norddeutschen Bunde, Baiern, Württemberg und Baden
geblendet," und eine Stunde darauf war Heinrich Trave in Sicherheit.
Asmus von Ermingen konnte nach einer Krankheit von vielen Monaten sein Lager wieder verlassen — aber sein Augenlicht hatte
einerseits und der Schweiz andererseits abgeschlossen, für unbestimmte er verloren. Er trug diese» furchtbaren Verlust mit der" Kraft einer Zeit, mit jährlicher Kündigungsfrist. Die Kündigung eines kontrahi- männlichen Seele.
renden Theiles, auch eines der süddeutschen Staaten, ist für alle an- Plötzlich verschwand er und mit ihm ein armes Mädchen, mit deren obligatorisch; der Vertrag soll, mit Rücksicht auf die nothwen-! dem er früher bekannt gewesen und das ihn während der Krankheit dige Zustimmung der schweizerischen Bundesversammlung, am 1. Sep- nicht verlassen hatte. Man erfuhr nachträglich, daß er durch die
Treulosigkeit eines Verwandten um den Rest seines arg mitgenommenen Vermögens gekommen sei, und nach einigen Monaten war. er vergessen.
Viele Jahre später sah man täglich mit einbrechender Dunkelheit au der Straßenecke einer großen Stadt, in einen ärmlichen Mantel gehüllt, einen Mann stehen, der, einen alten 'Hut in der Hand, den Vorübergehenden leise die Worte zurief: „Ich bin blind."
So stand er eine Stunde da, worauf immer ein schöner Knabe an der Hand eines Mannes erschien und den Bettler abführte. In einer entfernten Vorstadt machten sie vor einem alten Hause Halt und verschwanden in der dunklen Flur.
Eines Abends jedoch war der Platz an der bekannten Straßenecke leer geb.lieben; der blinde Bettler war gegen seine Gewohnheit nicht erschienen, und auch seine zwei Begleiter wurden nicht gesehen. Aber in jenem alten Hause liegt der Bettler im Sterben; zu seinen Häup- ten steht ein hagerer Mann, dessen lange Locken vor der Zeit ergraut sind, und in dessen überaus sanftem Gesicht ein großer Schmerz ausgedrückt ist; an der Seite des Lagers kniet ein Knabe, aus dessen lockigem Haupte die Hand des Sterbenden ruht. Dieser heißt Asmus v. Enningen, seinem Sohne hatte er den Namen Heinrich gegeben.
„Mein armer Heinrich", spricht Asmus, „Du bist 13 Jahre alt und kein Kind mehr; Du kennst meine Geschichte — sobald Du vaterlos tust, gehst Du nach der Universitätsstadt . . . uud fragst nach Heinrich- Trave mit dem einstigen Studentcnnamen „VieUieb-
tember in Kraft treten. Auch die Postoerhandlungen zwischen Holland und der Schweiz hier am Orte nahem sich dem Abschlüsse. Dagegen werden die Postvcrhandlungen zwischen dem norddeutschen Bunde und Holland keineswegs jetzt, sondern erst später siattfinden.
— Berlin. Eine der wichtigsten vom Bundesrathe vorbereiteten
Vorlagen, eine neue Gewerbeordnung, ist dem Reichstage zugegangen und unter die Mitglieder vertheilt w.rden. Der Entwurf geht nicht von jener vollen Gewerbefreiheit ans, wie sie in Württemberg, Sachsen u. s. w. eingeführt worden. (W. C.)
— Der preußische „Scaatsanzeiger" bringt eineVerordnung, wodurch das deutsche Zollparlament auf den 27. April Unberufen wird.
— Der österreichische Wehrgesetzentwurf, welcher binnen Kurzem in Wien und zu Pesth zur Berathung gelangen wird, trägt an der Spitze den Grundsatz der allgemeinen und persönlichen Wehrpflicht, von welcher es keinerlei Ausnahme gibt. Die Armee besteht aus der Feldarniee, der Landwehr und dem Landsturm. Der letztere umfaßt die nicht in der Linie und Landwehr dienende Mannschaft vom 18.—40. Lebensjahr. Die Linie hat 5 Jahre Dienstzeit, 5 Jahre gehört der Mann der Reserve an, und vom 30.—34. Jahr tritt die Landwehrdienstpflicht ein. Die nicht ausgehobene Mannschaft bildet die Ersatzreserve. Das jährliche Kontingent beträgt 100,000 Mann, die Ersatzreserve jährlich etwa 120,000 Mann.
— Oesterreich schreitet auf der Bahn der Reform mit jenem festen gemessenen Schritte vorwärts, der Tiefe und Ernst der Bewe
gung bekundet und der auch in Rom Achtung und Berücksichtigung chcn"; er kann nicht verschollen sein. Sag' ihm, ich starb in Frieden mit abnöthigt; man beginnt dort mit den in Wien vollzogenen Thatsachen aller Welt, ohne Adelsstolz, ohne Reichthum und ohne Klopffechterhochmuth zu rechnen. Tie Freunde des Kaiserstaates brechen überall in Ruse —sag' ihm, er möge Dir, meinem Sohne die Liebe schenken, die er mir,
der Freude und der Bewunderung aus, und selbst in Italien läßt sich Deinem Vater, nicht gewähren konnte. Hier die 50 Thaler werde»
der Ruf: „Lvivs I^ustria!" vernehmen. die Reife möglich machen. Und Dn mein armer Freund, dessen Na-
Frankreich. In Paris waren in der Osterwoche Kriegsge- men ich nicht erfahren sollte, und der seit Jahren mein treuer Ge
rüchte anfgetaucht wie ein unerwartetes Aprilwetter. Anlaß zu dem führte ist, wer bist Du?"
selben gab namentlich auch dir Anwesenheit des dänischen Kriegsmini- Der Mann, der zu Häupten Asmus' stand, kniet jetzt vor dem sters, der französische Intervention in der schleswig-holsteinischen Bette und ruft mit erschütternder Stimme: „Hier bin ich, hier knie Frage anstrebte, in Verbindung mit den gesteigerten Anforderungen,, ich vor Dir, dessen Leben ich zerstörte, ich Heinrich Trave." die der französische Kriegsminister trotz der Friedensbetheuerungen der: „Vielliebchen, meinen Seegen über Dich" waren die letzte»
Regierung stellt. Dank der Anstrengung en von ve rschiedenen Seiten Wort e des Sterbenden. _
' -""-'mrt, gedruckt »erlegt und von A. O elschlt g er.