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Umschau.

Die kriegerischen Wolken, welche in letzter Zeit den Horizont von allen Seiten bedeckten, und so schwer auf Handel und Verkehr drücken, scheinen sich, wenn man den Zeitungsberichten Glauben schen­ken darf, wieder verziehen zu wollen. Preußen und Frankreich, so heißt es, haben die friedlichsten und freundschaftlichsten Versicherungen ausgetauscht, ja sogar Preußen habe neuerdings in der orientalischen Frage sich von Rußland getrennt, und in seinen Anschauungen sich den Westmächten genähert, so daß Rußland allein dastehe, und es nicht wagen dürfe, gegen die Türkei vorzugehen. Wenn dieß Alles wahr ist, so können wir es uns recht gerne gefallen lassen, allein daß trotzdem überall über Hals nnd Kopf gerüstet wird, und die größten Summen dafür vergeudet werden, Mordinstrnmente an­zuschaffen, Soldaten zu sammeln, und sie ihrem Berufe zu entzie­hen , Festungen zu armiren und zu verproviantiren, das sieht noch nicht recht friedlich aus, und läßt das Vertrauen, und damit auch mehr Leben im Handel und Wandel nicht aufkommen. Das Miß­trauen, eine Folge des 1866er Krieges, ist nun einmal da, und läßt sich Angesichts dieser Thatsachen nicht so leicht wegdemonstriren, erst durch eine allgemeine Entwaffnung wird cs möglich wer­den, wieder Vertrauen in die Erhaltung des Friedens zu bekommen.

Auch das friedliche England hat in die Kriegstrompete ge blasen, nur zum Glücke nicht bei uns im civilisirten Europa, sondern weit im Süden, in Afrika, imMohrenlande". Da herrscht in Abessynien ein schwarzer König, Theodor nennt er sich, der durch Grausamkeiten berüchtigt, und dem die Hinrichtung Hunderter von unschuldigen Menschen eine Kleinigkeit ist. Dieser König Theodor hält seit einiger Zeit einige Engländer in Gefangenschaft, und will sie auf friedlichem Wege nicht herauögeben. Das kann sich aber dasstolze Albion" nicht gefallen lassen, hat deßhalb mit vielen Kosten ein Heer dahin geschickt, um diesen Wütherich moros zu lehren. Zu einem Zusammenstoß mit den schwarzen Kriegern ist es noch nicht gekommen, denn es geht etwas langsam voran, da die Engländer allen Proviant mit sich führen müssen, wir wollen ihnen aber im Interesse der Menschlichkeit den besten Erfolg wünschen.

In England selbst gährt es seit einiger Zeit nicht wenig. Die Irländer möchten nämlich von englischer Herrschaft unabhängig sei», und haben unter dein Namen derFenier" Verschwörungen auge­zettelt, welche die Abschüttluug der englischen Herrschaft bezwecken sollen. Die englische Regierung ist aber sehr wachsam, und hat vor einiger Zeit 3 Häupter der Fenier hängen lassen. Dafür suchen sich diese nun zu rächen, indem sie durch Gefährdung der öffentlichen Sicherheit in England selbst allgemeine Unruhe und Bestürzung her­vorgerufen haben. Es haben sich daher in allen größeren Städten eine Menge von Bürgern zu Unterstützung der Polizeibehörden als Privatcoustabler" einschwöreu lassen, und wird es in Folge dessel­ben Feniern schwer werden, weitere Anschläge zur Ausführung zu bringen. In Italien ist man seit der Einmischung der Fran­zosen in die römische Frage gar nicht gut auf dieselben zu spre­chen. So wie die Sachen einmal liegen, können die Italiener frei­lich nichts machen, als den ferneren Lauf der Dinge abwarten, da sie zu schwach sind, um mit Frankreich Krieg anzufangen. Bei der nächsten Verwicklung ist aber anzunehmen, daß sie ihren Lieblmgsplan, Rom zur Hauptstadt zu machen, wieder aufuehmen werden.

Die 9k oth in Ostpreußen wird von den Blättern auf ergreifende Weise geschildert, und wenn man es nicht schwarz auf weiß lesen könnte, müßte man fast daran zweifeln , daß m einem so wohlgeordneten Staate wie Preußen solch' haarsträubende Vorfälle sich noch ereignen können. Wenn man bedenkt, daß im preußischen Staatsschätze 30 Millionen Thaier baar dalicgen, zu deren Verwen­dung zu kriegerischen Zwecken die Regierung sich keinen Augenblick be­sinnen würde, daß vom Staate Preußen für-dic entthronten Fürsten von, Hannover und Nassau 25 SNill.Thlr. bewilligt wurden, daß der König von Preußen eine Erhöhung seiner Eivilliste von l'/- Mill.Thlr.verlangt und erhalten hat, daß Bismarck und die Generäle von 1866 mit großen Dotationen im Betrage von zusammen 1'/- Millionen Tha- lern beschenkt worden sind, so kommt es eine»! unbegreiflich vor, daß für die Bevölkerung einer ganzen Provinz, die nicht erst am Hun- gerstcrben ist, sondern von welcher schon viele buchstäblich Hungers gestorben sind, keine Mittel da sein sollen, um solch entsetzlicher Noth bei Zeiten vorzubeugen. Hier ist ein wunder Flecken imdeutschen

Berufsstaate", den keine Phrasen wcgwischen werden, denn wenn ein so reicher Staat, wie Preußen, nicht im Stande ist, solch gräßliche Zustände zu verhüten, so muß irgend etwas faul sein. Die Privat- wohlthätigkeit hat nun die Errettung unserer norddeutschen Brüder auS dieser Noth, oder wenigstens deren Linderung in die Hand genommen, und die Beitrüge fließen überallher in reichlichem Maße, so daß wir hoffen dürfen, in Bälde bessere Nachrichten zu hören.

Unsere württcmbergischen Kammern, deren Lebenszeit am 20. Februar zu Ende geht, sind noch vollauf beschäftigt mit neuen Gesetzen. Die Gerichtsorganisation, in deren Folge wir ein kleines Strafkreisgericht hieher bekommen werden, ist nun so ziemlich beendigt, es wird nun an das Militärgesetz und die neuen V e r f a s s n n g s v o r l a g e n gehen. Daß unsere Regierung uns mit einem Militärgesetz nach preußischem Muster beglücken will, ist den Lesern dieses Blattes bekannt. Es soll danach nicht die allgemeine Wehrpflicht eingeführt werden, sondern nach w-e vor sollen die Mi itär- pslichtigenspielen", d. h. durch das Loos gezogen werden- Unbegreif­licher Weise soll wie seither vor der Musterung geloost werden, während es doch viel natürlicher wäre, dieß nach der Musterung zu thnn. Am Richtigsten wäre es aber, gar nicht zu loosen, sondern alle Tüchtigen zum Militär zu nehmen, freilich nicht auf 3 Jahre Präsenz, wie das Gesetz es will, sondern bloß ans kurze Zeit, bis die Rekruten cineperzirt sind. Dieß würde viel weniger kosten, man bekäme mehr Soldaten, und diese würden durch 3jährige Präsenz nicht aus ihrem Berufe hcrausgerisscu. Es wäre ein wirkliches Glück für das Land, -venu dieses Militärgesetz von den Kämmern abgelehnt würde, und sollten sich alle Bürger dagegen durch Eingaben wehren.

lieber die neuen Verfassungsvorlagen, welche ziemlich verwickelt sind, werden wir ein anderes Mal sprechen.

Hier in Calw sehen wir in Bälde dem Abbruche der ersten zum Eisenbahuban erkauften Häuser entgegen. Durch die auf Lichtmeß zu geschehende Räumung sämmtlicher zum Abbruch bestimmten Häuser entsteht für viete Familien große Wohmmgsnoth, da durch Eisenbahn- arbeitcr sehr viele Wohnungen besetzt sind, und die Preise derselben sich dadurch sehr gesteigert haben. Es wäre sehr zu wünschen, wenn hier aus irgend eine Art Abhilfe getroffen werden könnte. , . ^

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TageSneuigkeitcn.

Bei dem Brande in Simm ozheim ain 4. November haben sich ausgezeichnet und werden deßhalb vom Ministerium des Innern öffentlich belobt: die Feuerwehren von Calw und Weil der Stadt.

Stuttgart, 13. Jan. (51. Sitzung der Kammer d. Abgeordn.) Am Ministertische: v. Varnbüler, Staatsrath v. Mittnacht mit O.-Tr.-Rath Beyerlen. Wächter interpellier wegen frachtfreier Beförderung von Gaben für die nothl. Ost-Preußen. Min. v. Varn­büler: Die Eoutrole gestatte Frachtfreihcit nicht; allein wenn Ge­suche an ihn gelangen, sei er bereit, Rückerstattung der Fracht zu verfügen. Oesterlen interpellirt wegen eines GenosscnschaftSgesetzes, das Bedürfniß eines solchen stelle sich bei der raschen Verbreitung der Genossenschaften, Prodnktiv-Gescllschafteu u. s. w. immer mehr heraus. Frhr. v. Varnbüler beantwortet ferner eine Interpellation von Wolbach, betreffend die Verhältnisse der Festung Ulm, dahin, die Verhandlungen seien noch nicht zu einem cudgiltigen Abschluß gekom­men; es könne deßhalb eine bestimmte Auskunft nicht crtheilt werden. Wolbach ist damit nicht zufriedeugestellt und will weitere Anträge einbringen. Frhr. v. Varnbüler: Da die Verhandlungen noch schweben, so sei der jetzige Augenblick für solche Verhandlungen gewiß nicht geeignet. Sobald die Verhandlungen zum Abschlüsse gekommen, werden der Kammer Vorlagen gemacht werden. Es wird zur Tages­ordnung übergegangen, zur Berathnng des Gesetzeseutwurfs, betreffend eine neue Strafprozeßordnung. Die Kommission stellt einstimmig den Antrag auf Annahme im Ganzen. Dieser Antrag wird schließlich auch mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. Eine längere De­batte erregte der am 3. Jan. von Mohl gestellte Antrag: es sollen die gegen auswärtige Regenten und Regierungen, Behörden und Ge­sandte begangenen Preßvcrgehen dem Schwurgerichte überwiesen wer­den. Hiegcgen erklären sich v. M ittnacht und Frhr. v. Var n- büter auf's Bestimmteste wegen der Möglichkeit von Konflikten mit auswärtigen Regierungen. Römer: Der Antrag sei nur ein Frei­brief für maßloses Schimpfen auf die preußische Regierung. Becher,