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Lalw im Schwarzwald

Samstag, den 27. Kugust 1938

Nr. 200

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Prag, 26. August. Bisher hatte die abso» lute Zurückhaltung der SDP. und die große Disziplin der sudetendeutschen Bevölkerung die in ständiger Zunahme begriffenen Zwi­schenfälle ruhig über sich ergehen lassen, im Vertrauen darauf, daß der Staat endlich Mittel und Wege finden wird, dem Treiben der marxistischen und tschechischen ..unver­antwortlichen Elemente" ein Ende zu berei­ten. Da dies bisher nicht geschehen ist oder noch nicht zu dem notwendigen Erfolg führte, hat sich die Leitung der Sudetendeutschen Partei veranlaßt gesehen, den folgenden Aufruf zu erlassen, der sich zunächst ein- mal gegen jenen Teil der Wegelagerer wen­det. die dem marxistischen Mob angehören:

Kameraden! Die letzten Ueberfälle auf unsere Kameraden und Angehörigen der Volksgruppe durch marxistische Terrori­sten beweisen, daß es sich hierbei nicht um zufällige Einzelaktionen, sondern um ein planmäßiges Vorgehen der marxi- stischen Gegner handelt. Es soll dadurch bei den ausländischen Beobachtern unserer Ver­hältnisse zweifellos der Eindruck erweckt wer­den. als ob es hierzulande noch ernst zu neh. wende Gegner unserer Bewegung gäbe, d' bereit und fähig wären sich durch Anwen « düng von Gewaltmitteln als politischer Fab tor zu behaupten. ES geht somit den marxi- stischen Gegnern darum, ihre tasächliche Be­deutungslosigkeit im sudetendeutschen Gebiet zu verschleiern und durch derartige Ueberfälle und vorbereitete Zwischenfälle die Aufmerksamkeit auf sich zu senken.

Bisher hat unsere Anhängerschaft im Sinne unserer Weisungen alle diese Angriffe dul­dend hingenommen und selbst auf das gesetz­liche Recht derNotwehr verzichtet, um jede Mißdeutung derartiger Zwischenfälle auszu­schließen. Die Parteiführung sieht sich mit Rücksicht auf die jüngste Entwicklung außer­stande, die Verantwortung für Freiheit und Vermögen ihrer Anhänger weiter zu tragen. Sie zieht deshalb die ergangenen Weisungen, sogar auf das Recht der Notwehr zu verzich­ten, zurück und stellt eS den Anhängern frei, in allen Fällen, in denen sie angegriffen wer­den, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Sie weist die Kameraden lediglich an, die gesetzlichen Voraussetzungen und Grenzen streng zu beachten. Die Nechtswah- rer werden hiermit angewiesen, der Amts- Waltcrschast die erforderlichen Belehrungen zu erteilen, gez. Dr. Fritz Köllner, Karl Her­mann Frank."

Prag verwehrt SDP Notwehrrechl

sein als die bisherigen politischen Bezirke, aber kleiner als die Länder. Der sechsglied­rige Koalitionsausfchuß, der sich bekanntlich aus den tschechischen, Regierungsparteien zu- sammcnsetzt, hat sich' bereits am Freitag ein­gehend mit diesem Plan beschäftigt. Eine solche Neueinteilung kommt nicht im ent­ferntesten jener Lösung der Frage gleich, die man durch die Verhandlungen zu finden bestrebt ist, nämlich der deutschen Volks­gruppe in der Tschecho - Slowakei zu den Rechten zu verhelfen, die für 3.5 Millionen Menschen allein schon zum Leben notwendig sind.

MeKWes Setzblatt beleidigt deutsches Soldatentum

Prag, 26. August. Wie die tschechischen Blätter gegen das Deutschtum unter Dul­dung der Behörden Hetzen, zeigt eine im Moravskoslezski Denik" unter dem Titel Das waren nicht Soldaten, son- dern Vieh" erschienene Notiz, welche von Beleidigungen gegen die deutschen Soldaten trieft. Die Notiz lautet:

Mlz die Deutschen die französische Stadt e erobert hatten, begannen sie zu pliin-

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dern. Als sie sich gründlich bereichert hatten, ordnete der Befehlshaber die Musterung der Frauen von 18 bis 3V Fahren an. Diese un­glücklichen Frauen sandte er in die Schützen­gräben als Prostituierte. Diese Schandtat des. Jahrhunderts bleibt Eigentum der preußischen Kultur, den» bis zu dieser Zeit war sie nicht einmal durch die Menschenfresser in Afrika und Australien nachgeahmt wor­den. Wir werden nach und nach Proben der deutschen Kultur veröffentlichen, damit die Öffentlichkeit sie sich ins Gedächtnis schreibe."

Dieses Produkt tschechischer Völkerver- hetzung spricht sür sich. Unverständlich ist aber, daß die gegen die sudetendeutschen Blätter so streng gehandhabte Zensur gegen diese unerhörten Beleidigungen des deutschen Volkes und des deutschen Soldaten nicht einschreitet, noch dazu, wenn angekün­digt wird, daß weitere derartige Unver­schämtheiten folgen werden, die nur den Zweck haben, die tschechische Pshchose gegen das Deutschtum weiter aufzureizen und zu verstärken. Wer sich im übrigen im Weltkrieg bereichert hat. das waren die tschechi­schen Deserteure, die das russische Volk nicht nur den Bolschewiken auslieferten. son- dern noch bis auf das Hemd ausplünderten.

Wir grüßen Rudolf Seß

2ur Orokkun^gsbunA in 6er ^äoIk-Hitler-Lumpfbakn in TtultgÄit

Stuttgart, 26. August. Die Gau- propagandaleitungdcr NSDAP, erläßt an die württembergische Bevölkerung folgenden Aufruf:

Bereits sind die ersten auslandsdcutschen Gäste in Stuttgart cingetroffen. Die Straßen und Häuser unserer Gauhauptstadt zieren wallender Fahnenschmuck und frisches Grün. Nur noch wenige Stunden, und die VI. Neichs- tagung der Ausländsdeutschen hat ihren An­fang genommen. Und sie erlebt ihren gewal­tigen. mitreißenden Auftakt am kommenden Sonntag, 28. August, in einer Großkund­gebung in der Adolf-Hitler-Kampfbahn, bei der der Stellvertreter des Führers, Ncichs- minister Rudolf Heß, zu den Ausländsdeut­schen und zu den schwäbischen Volksgenossen in Stadt und Land sprechen wird. Diese Ver­anstaltung wird wieder zu einem Höhepunkt politischen Bekenntnisses und tiefster Begei­sterung Zoerden, wenn die Fahnen und Stan­darten in das weit ausfchwingende Rund der

Kampfbahn getragen werden, wenn die For­mationen der Hewegung. wenn die auslands­dcutschen Brüder einmarschicren. Wir richten deshalb nochmals an die württembergische« Volksgenossen den eindringlichen Appell, bei dieser Kundgebung zugegen zu sein und Neichsminister Rudolf Heß sowie den Aus­ländsdeutschen freudigen Gruß zu entbieten.

Es ist alles getan worden, um jedem Volks­genossen den Besuch dieser Veranstaltuüg zu ermöglichen. Von Göppingen. Reutlingen, Heilbronn und Ulm fahren am Sonntag Sondcrzüge nach Stuttgart, die um 75 Pro­zent verbilligt sind; weiterhin wurde an die­sem Tag in der Zeit zwischen 12 und 24 Uhr ein Zchnminuten-Vorortsverkehr nach Stutt­gart eingerichtet. Der Eintrittspreis für die Kundgebung beträgt nur Pfennig; Karten sind noch erhältlich bei den Kreisleitungen des Gaues.

Die Veranstaltung beginnt um 16.30 Uhr. die Plätze müssen jedoch bis 16 Uhr ein­genommen sein.

Empfang lm Charlottenburger Schloß

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Sudetendeutsche Zeitungen beschlagnahmt gl. Prag. 27. August. Fm Nachrichten­dienst des Melniker Senders wurden gegen das Sudetendeutschtum von der tschechischen Regierung schwere Angriffe gerichtet. Fn einer offiziösen Erklärung gegen den am Hreitagvormittag erlassenen Aufruf der SDP., in dem die Parteimitglieder aufgefor­dert wurden, infolge der dauernden marxisti­schen Provokationen von ihrem Notwehrrecht Gebrauch zu machen, wurde Stellung genom­men. Feder, der sich im Sinne dieses Auf­rufes betätige, habe schwerste Strafen zu erwarten. Selbst die Verbreitung des Auf­rufes stelle eine gesetzwidrige Handlung dar. Aus diesem Grunde ist die sudetendeutsche WochenschriftN undscha n" beschlag­nahmt worden. Die sudetendeutscheBauern­zeitung", die bekanntlich die kommunistischen Geheimpläne für eine Mobilisierung der tschechischen Kommune veröffentlicht hat, er­scheint mit einer leeren ersten Seite. Der gesamte Artikel ist der Zensur der tschechi­schen Behörden zum Opfer gefallen.

Prag plani Gaueinteilung

Sudetendeutschc Forderungen bleiben un­berücksichtigt

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gl. Prag, 27. August. Wie in gut unter­richteten Prager Kreisen verlautet, trägt sich die tschechische Negierung mit der Absicht, statt der bisherigen Konzessionen nunmehr das Land in Gaue aufzuteilen. Diese an­geblich geplanten Gaueinheiten sollen größer

Berlin. 26. August. Zu Ehren Seiner Durchlaucht des Reichsverwesers des König­reichs Ungarn und Fhrer Durchlaucht Frau von Horthy gaben in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers der Reichs­minister des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop heute ein Frühstück im Charlottenburger Schloß.

Die nahezu sechs Kilometer lange Fest­straße bietet ein eindrucksvolles militärisches Bild, denn zusammen mit den Parteigliede- rungen bilden diesmal die Ehrenformationen der-Wehrmacht Spalier. Die prachtvoll aus­geschmückten Straßenzüge werden von dem Blau-grau der Flieger und dem Feldgrau des Heeres beherrscht.

Brausende Heilrufe und militärische Kom- mandos künden schon von fern die Ankunft des Neichsverwesers von Horthy und des Führers. Als beide im Wagen vor dem Park, eingang Vorfahren, präsentieren die Ehren- formationen der Wehrmacht. Am Schloßpor» tül werden der Führer und Reichsverweser von Horthy und Frau von Horthy, die von Staatsminister Meißner begleitet ist. von dem Neichsminister des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop empfangen und zur Goldenen Galerie geleitet.

An dem anschließenden Frühstück nahmen von ungarischer Seite teil: Ministerpräsident

von Jmredy. der Minister des Aeußern von Kanya, der Chef der Kabinettskanzlei Dr. von Uray, Honvedminister General der In­fanterie von Ratz, der Chef der Milrtärkanz- lei Feldmarschalleutnant Jany. der Königl. Ungarische Gesandte in Berlin. Feldmar- schalleutnant Sztojay, Minister Gras Csaky sowie Pressechef Ministerialrat von Szentjst- vany, ferner der erste Flügeladjutant des Neichsverwesers Oberst von Kotz, Reisemar­schall von Brunswik und die übrigen Herren der Begleitung des Neichsverwesers.

Bon deutscher Seite waren erschienen: Die Neichsminister Dr. Gürtner, Graf Schwerin von Krosigk, Dr. Frick, Dr. Goebbels. Rust, Dr. Frank. Dr. Torpmüller, Funk, der Chef der Reichskanzlei "Reichsministers Dr. Lam- mers, der Chef der Präsidialkanzlei Staats- minister Meißner, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine General Admiral Dr. h. c. Naeder. der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht General der Artillerie Keitel, Neichssührer H Himmler. Stabschef der SA. Lutze, die Reichsleiter Dr. Ley, Dr. Dietrich. Buch, Bouhler, von Schirach und die Staats­sekretäre General der Flieger Milch, Rein- Hardt. Bohle, Hanke. Keppler. von Weizsäcker und Tschammer und Osten. Außerdem waren anwesend die Reichssrauensührerin Scholtz»

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Wahrhaftes Deui/chlav-

Von Hans Dähu

Seit fünf Jahren istdieWeltinAuf-- rühr!

Das niedergebrochene Deutschland von 1918 hat sich von seinen Ketten befreit und auf seine lebendigen, schöpferischen Kräfte beson­nen. Die letzten liberalistischen Ueberbleibsel sind in unserem Reich liquidiert, eineneue Lebensauffassung, die alle Kreise unseres Volkes ersaßt, hat hundertfältigen, sichtbaren Ausdruck gesunden. Im Großreich von Königsberg bis Wien, von den Sudeten bis zu den Alpen, hat der srühlingshafte Sturm der nationalsozialistischen Weltanschauung die Hirne und Herzen der Deutschen von den alten Schlacken gereinigt.

Ein neues Deutschland steht ehrenhafd und stark in der Welt, die erschüttert ist in allen'Ecken und Enden von den Uebernoinmen- heiten der französischen Revolution des 18. Jahrhunderts.

Nach 150 JahrenFreiheit, Gleichheit unb Brüderlichkeit" präsentieren die Völker der Erde den Gralshütern dieser liberalen Demo- kratien die Rechnungen, deren Konten nur Unterdrückung, Blut und Not heißen. Sta­cheldrahtzäune und Galgen, Ver« bannungundHungersinddieletz- ten Hilfsmittel der Demokratie gegen den aufbäumenden Lebenswillen der gewaltsamKultivierten" dieses christlich-libe­ralen Zeitalters.

Nur wenige Völker haben aus der bluti­gen Lehre des Weltkrieges die logische Schlußfolgerung gezogen. Das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutschland haben Europa dasbessere Beispiel gegeben. Die ewigen Gesetze von Blut und Boden, von der Gemeinschaft des eigenen Volkes wirken hier segensreich und kräftebildend.

Während die Demokratien vorgeben, eine Welt zu beherrschen, ziehen deren Staatsbürger hungernd und streikend durch die Stra- ßen ihrer Hauptstädte. Und in den freiesten aller Staaten, inGottes eigenem Lande", ver­derben Millionen Verzweifelter im Schatten jüdischer Millionärspaläste.

Deshalb ist die Welt in Aufruhr, weil eine Nation in der Stunde höchster Not sich . wiederfand und sich lossagte vom Tanz vm das goldene Kalb.

Seit dem Dreißigjährigen Krieg ziehen Jahr für Jahr zehntausende wertvolle deutsche Men­schen hinaus in alle Erdteile. DiealteNot der Heimat trieb sie in ferne Länder. Sie wurden zum Kulturdünger fremder Völker seit Jahrhunderten. Und wenn das Heimweh nach den grünen Wiesentälern und den rauschenden Wäldern der alten Heimat auch ihr Herz zerriß, rsgabkeinarößeresDeutschland,

"S sie wieder heimführte.

Bis die Kunde zu ihnen drang, daß die daheim endlich das alte Erbübel überwunden hatten und ein großes starkes Reich erstand.

Bis der deutsche Führer in Königsberg die Worte sprechen konnte:Wir alle sind stolz, daß wir durch Gottes tätige Hilfe wieder zu wahrhaften Deutschen geworden sind." Seither ziehen die Abordnungen der Deutschen in aller Welt Jahr für Jahr heim ins Reich und holen für sich und ihre Brüder und Schwestern neue Kraft zum weiteren Aushal­ten. Im Nationalsozialismus fanden die ab­geschnittene Blutbahnen wieder zurück zum HerzenDeutschland". Dies Wort, das so lange verfemt und geächtet war, wurde wieder Gebet und Glaube. Die einstmals Verlorenen drau­ßen sind wieder Repräsentantenihres Volkes geworden.

Wir in der Heimat kennen die Sorgen und Nöte unserer Brüder draußen in der Welt.

G rade unseren Gau verbinden viel tausend­fältige Blutbande mit ihnen. Der Kampf um ihr Deutschtum zwingt uns die Parallele auf aus der Kampfzeit unserer Be­wegung. Damals prägten wir in den ent­scheidenden Jahren um Aufstieg oder Unter­gang unseres Volkes den Begriff vomUn­bekannten SA.-Mann", der uneigennützig und gläubig, freiwillig seine Pflicht erfüllte. Ebenso ist der oft verbitterte Einzelgänger oder die verlorene deutsche Gruppe im Urwald zum U n b e k a n n t e n P i o n t er" seines Volkes geworden. Keine einige und starke Heimat gab