Logis-Gesuch.

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! Tagesneuigkeiten.

In Gültlingen. OA. Nagold, ist am 28. v. M. ein gro­ßes Wohnhaus nebst Scheuer, Remise und Schweinställen abge­brannt. Sicherem Vernehmen nach hatte der Besitzer, einer der reichsten Bürger des Orts, seine Mobilien nicht einmal versichert, obwohl er ganz kur, vorher von einem Agenten hiezu aufgefor- dert worden war. Es ist dieß eine leider nur zu oft noch vor kommende grenzenlose Sorglosigkeit! (Wir können noch hinzufü- gen, daß unsere Calwer Feuerwehr Abtheilung. welche aus den Brandplatz eilte, sich durch ihre Umsicht und ihren Eifer große Anerkennung erwarb.)

Stuttgart, 1. Okt. Heute fahren Ihre Majestäten der König und die Königin von Friedrichshafen nach der Mainau zum Besuche des dort verweilenden Königs von Preußen. Am morgigen Tage wird Se. Maj. der König von Preußen den Be such in Friedrichshafen erwiedern

Stuttgart» 30 Sept Die Berichte der verschiedenen Kommissionen der Kammer der Abgeordneten werden in rascher Folge ausgegeben und dürfte demnach in Bälde der Zeitpunkt zur Eröffnung der Ständeversammlung herangekommen sein. Einer der ersten Gegenstände, welche aus die Tagesordnung ge fetzt werden, wird voraussichtlich der Zollvertrag vom 8 Juli 1867 und die Uebereinkunft vom 8. Mai 1867 wegen Erhebung einer Abgabe von Salz sein, da die Ratifikation dieser Vertrags- werke bis zum 31. Okt. in Berlin vollzogen sein soll. Die «ine Hälfte der Kommission (Ammermüller, Beckb, Leffner, Mohl) trägt gegen die andere Hälfte (v. MatheS, Reibt, v. Schmids- feld, Heller) darauf an, die beiden vorliegenden Verträge mtt deren Beilagen und den Gesetzentwurf über die Salzsteuer ad- zulehnen, während die zweite Hälfte beantragt, die Zustimmung zu dem Vertrag, die Fortdauer des Zoll- und HandelsvereinS betreffend, vom 8. Juli 1867, und zu der Uebereinkunft vom 8. Mai 1867 wegen Erhebung einer Abgabe von Salz zu geben, jedoch unter der Voraussetzung, daß die Königliche Staatsre­gierung mit allen Kräfte» auf möglichst baldige Herabsetzung der in diesen Verträgen auf 2 Tbaler vom Cemner festgesetzten Salzabgabe hinwirke; d) von Seite« der Regierung dafür ge­sorgt werde, daß der bisherige Preis von 3 kr. für das Pfund Kochsalz im Detailverkauf in allen Landestheilen keine Erhöhung erleide; o) bei der Einführung einer Tabakssteuer die Interessen des TabakSbaueS und der Tabaksfabrikation durch die Regierung nach Möglichkeit gewahrt werde«. Außerdem beschließt die ganze Kommission einstimmig, auszusprechen, daß bei der Abstim­mung über die vorliegenden Zoll- und Salzverträge und den Gesetzentwurf über die Salzsteuer ein zustimmender Beschluß nur mit der sür VersafsungSabänderungen vorgeschriebenen Stimmen Mehrheit (von V- der anwesenden Mitglieder) gefaßt werden könne

Stuttgart, 30. Sept Die gesammte Justiz Kommission der Kammer der Abgeordneten hat die Berathung des Entwurfs einer neuen Gerichtsverfassung am 27. Sept. zu Ende gebracht. Den Sitzungen hat der Chef deS JustizdepartementS Herr StaatS- eath von Mittnacht angewoynt. Von demselben wurde, nachdem sich ergeben hatte, daß der im Dezember 1866 eingebrachte Ent­wurf in verschiedenen Punkten nicht werde angenommen werden, «me umgearbeitete Redaktion deS Gesetzes vorgelegt, welche nun mehr die Grundlage der Kommissionsbeschlüsse bildet. Dem Ver­nehmen nach bleiben die Oberamtsgerichte mit verminderter Kom­petenz bestehen und werden acht Gerichtshöfe und zwei Kreis­strafgerichte gebildet. Nachdem über diese wichtige Vorlage im

Wesentlichen Uebereinstimmung zwischen der Regierung und der aus 15 Mitglievern bestehenden Kommission erreicht worden ist, sind wir dem lange erstrebten Ziele einer umfassenden Reform des ganzen gerichtlichen Verfahrens bedeutend näher gerückt.

Die am letzten Sonntag in Stuttgart stattgehabte Landes­versammlung der Volks Partei war von mehr als 400 Teilneh­mern aus etliche» und 90 Städten und Ortschaften aus allen Gegen­den Württembergs besucht. Die, mit Ausnahme des letzten Satzes der ersten Resolution, der ein Mißtrauensvotum gegen den Minister v. Varnbüler enthält und 2 Stimmen gegen sich hatte, mit Einstim­migkeit angenommenen Resolutionen lauten:Die Landesversammlung der Volkspartei«, in Uebereinstimmung mit der Antwortsadresse der Kammer der Abgeordneten im vorigen Jahre und der Ansprache der Landesversammlung vom 6. Jan. d. I. an das württemb. Volk, beschließt, in Betreff der heute vorliegenden wichtigen Fragen ihre An­sicht in Folgendem auszusprechen: 1) Die neuen Zollvereins-, Schutz- nnd Trutzverträge bringen Süddeutschland dem preußischen Staate ge­genüber in einen Zustand der Abhängigkeit, dessen nothwendige Folge das allmälige Aufgehen Süddeutschlands in Preußen ist. Es ist Pflicht der Abgeordneten Württembergs, sich wo möglich mit den gleich- gesinnten Abgeordneten der übrigen süddeutschen Staaten, namentlich Baierns, zu verständigen, um gemeinsam die Gefahren abzu- wehren, mit welchen die Annahme des Schutz- und Trutzvertrags und die bedingungslose Annahme der Zollvereinsverträge in wirthschaft- licher und finanzieller, wie in politischer Hinsicht uns bedroht. Die Versammlung erachtet es weiter für Pflicht der Kammer, den König um Entlassung des Ministers zu bitten, welcher den Abschluß der ge­nannten Verträge vorzugsweise zu verantworten hat und mit allen seinen Wandlungen das Vertrauen des Volkes nicht mehr verdient. 2) Die neue Militürorganisation» zumal in Verbindung mit dem preußischen Oberbefehl, unterordnet die wichtigsten Interessen des Volks und Staats dem Militärzweck, sie führt eine unerträgliche Erhöhung persönlicher und finanzieller Lasten herbei. Der Entwurf des neuen Kriegsdienstgesetzes, welcher der einzig naturgemäßen Reform unseres Wehrgesetzes nach Art des schweizerischen MLitärsystems widerspricht, ist abzulehnen. 3) Keine neue Steuer und keine Er­höhung der bestehenden Steuern ist in einer Zeit geschwächter Steuerkraft das doppelt gerechtfertigte Verlangen unseres Volkes; die längst versprochenen Vereinfachungen und Ersparnisse in allen Zweigen der Verwaltung unseres Kleinstaats sind nach den Opfern des vorigen Jahres unabweisbar geboten. 4) Die Versammlung for­dert in Uebereinstimmung mit der von nahezu 43,000 Bürgern Un­terzeichneten Adresse wiederholt die Revision der Verfassung und zu diesem Zweck die alsbaldige Einberufung einer Landesversammlung gemäß dem Wahlgesetze vom 1. Juli 1849. Die Versammlung er­klärt die Nichtbeantwortung der Adresse für eine burcaukratische Miß­achtung des Volkes."

Tübingen, 30. Sept. Die Hopfenernte darf nunmehr als beendigt angesehen werden, da die städtische» Felder nahezu geleert find bis aus das neuanqelegke Areal, dessen Ertrag an sog. Jungfernhopfen in diesen Tagen vollends heimqebracht wird. Man schätzt den heurigen Ertrag an Stadtgut auf ca. 250 Ctr.

de« höchst-u, seitdem die Stadt Hopfen baut. Die Waare ist durchweg schön und von ausgezeichneter Quüiiät. Im Han­sel ist es ziemlich stille bei gedrückten Preisen von 60, 62 bis 66 fl. Wenn die israelitischen Feiertage vorüber sind, erwartet mau ein belebteres Gess/äst.

In der Heilanstalt Winnenthal brach am 30. September