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Stunde verweilten. Nachmittags begaben sich II. MM. zum Besuche des Lankwirthschaftlichen Festes auf den Festplatz, die Kuppelnau, wohnten ver Preisvertheilung bei und besichtigten die ausgestellten Thiere, Geräthschasten rc. z

Berlin, Len 22. Sept. Gestern Nachmittag 2 Uhr trat die Kommission der Vertrauensmänner wieder zusammen. Von den Konservativen: Stolberg, Belo«, Blanckenburg; von den Freikonservativen: Aegibi, Bethusy-Huc, Evelt; von den Natio­nalliberalen: Forckenbeck, Planck, Twesten Rach anfänglich be­wegter Diskussion kam es zu einem neuen Entwurf, der zugleich auf die Bestimmung der bestehenden Verträge und auf den Art. 79 der norddeutschen Bundesverfassung hinweist, Len Eintritt der Südstaaten in den Bund sogar noch stärker als der Miquel'sche Entwurf betont. Dieser neue Entwurf wurde nach weiteren Ver­handlungen und einigen unwesentlichen Abänderungen von allen 3 Fraktionen acceptirt- Derselbe wird heute eingebracht.

Berlin, 23. Sept. Der Staatsanzeiger enthält eine kön. Verordnung, die Auflösung des Abgeordnetenhauses betreffend, nebst einem Bericht des Staatsministeriums, welcher als Motiv der Auflösung die Erweiterung des Staatsgebiets und die poli­tische Umgestaltung Deutschlands aufführt, wodurch die bisherigen Abgeordneten nicht mehr als Vertreter des gesammten Volkes er­scheinen. Kreuzzeitung: Die Neuwahlen des Abgeordnetenhau­ses sollen so stattfinden, daß der Landtag Mitte November, nach dem Schluß des Reichsraths, zusammentreten kann. Die Ver. Handlungen mit dem König von Hannover sind glücklich beendigt Dieser erkält keine Domänen, sondern eine Abfindungssumme (In Betreff Vieser überstieg die Forderung des Königs die ange­borene Summe um 300,000 Thlr. jährl. Einkünfte.) Kreuz­zeitung: Es ist positiv, daß über die Reise Napoleons nach Ber­lin keinerlei Besprechungen stattgefunden haben.

Zweck nur den Frieden. D h. auf gut deutsch: Wie einst der große Kriegsfürst Napoleon wollen auch die in Genf versam­melt gewesenen Stifter aufrichtig den allgemeinen Frieden, aber nur einen solchen Frieden, der die Welt nach ihrem Willen um­modelt. Bis dahin müssen sie, so leid es ihnen thut, Krieg führen.

Italien. Florenz, 22. Sept. Garibaldi hielt in Arezzo eine Rede, worin er sagte, Italien könne sich dem Rufe Rom- nicht entziehen. Die päpstliche Regierung zog ihre Truppen auS der Provinz Frosinone zurück, um dieselben um Rom zu konzen- triren. Rom, 21. Sept. In einem vom Papste abgehaltenen Consistorium sprach er ein Verdammungsurtheil Uber das Dekret der italienischen Regierung bezüglich der Veräußerung der Kirchen­güter aus, indem er gleichzeitig das Dekret und dessen Wirkungen für null und nichtig erklärte. Die Italic zeigt an, daß das Krieosministerium den Militärdivisionen Befehl gegeben habe, Truppen nach der päpstlichen Grenze zu senden.

E

rächt sich.

lFortsetzung.)

Schon mehrere Male hatte dieser Geselle Forderungen an Gerecke gestellt, die er nicht hatte zurückweisen könne. Er hatte sei­nen Wochenlohn erhöhen und ihm mehrere Freiheiten gestatten müssen, die er früher nie einem Gesellen erlaubt haben würde. Zwar batte der Gesell bis jetzt so viel als möglich vermieden, die gemeinsam ausgefühcte That zu berühren, aber er kannte ihn hin­länglich genug, um nicht zu wissen, daß, wenn er durch ihn ge­kränkt werden sollte, er sich nickt scheuen würde, das Geheimniß zu verrathen, wenn ihn auch der schwerste Theil der Strafe tref­fen sollte.

Er war ihm äußerst unbequem geworden und wiederholt ^ . . hatte er über ein Mittel nachgesonnen, ihn aus seinem Hause zn

Berlin, 20, Sept. In der Hildesheimer Zeitung empfiehltjentfernen und sein Schweigen zugleich für immer zu erkaufen,

der Generalstabsarzt Dr. Dher Chlorwasser als ein sicheres ! Auch jetzt dachte er darüber nach. Daß er dieß durch ein Geld- Mittel gegen Cholera, bas er an sich selbst erprobt habe. Na-!ypser erreichen würde, zweifelte er nicht; sein Herz hing indessen

mentlich sollen Krankenwärter täglich einige Male Chlorwasser! so sehr am Gelde, um sich hierzuzu entschließen, und er befürchtete

trinken, um sich vor Ansteckung zu bewahren Der Ausschuß! auch zugleich, daß jener infeiner Forderung unverschämt sein werde, des Nationalvereins versammelt sich hier am 29. d. M., um eine Dennoch entschloß er sich zuletzt zu diesem einzigen Mit-

Generalversammlung vorzubereiten, welche über die Auflösung des ftel. Hundert Thaler wollte er ihm geben, wenn er ihm fest Vereins beschließen soll. i versprechen wollte, nie ein Wort über ihr Vergehen zu verrathen

Wien, 22. Sept. Eine entscheidende Entschließung Ruß-^ und die Stadt für immer zu verlassen. Gelang ihm dieß, so

lands i.. der orientalischen Frage wird erwartet. Großfürst Kon- haue er zum wenigsten von dieser Seite her Ruhe und er konnte stantin, Fürst Gortschakoff und der Kriegsminister wurden von > dann auch Hartung entschiedener entgegentreten, da dieser dann Kaiser Alexander nach Lwadia berufen. keinen unmittelbaren Zeugen seiner That mehr hatte.

Wien. 23. Sept. DieMonlagsdebatte" erfährt, daß in! Mt diesem Entschlüsse betrat er am Abend die Werkstatt, der finanziellen Ausgleichungsverhandlung ein vollständiges Ein- Gx haue sich indeß vorgenommen, sein Anerbieten dem Gesellen

vernehmen zwischen den Subkomite's der betreffenden Ausgleichs deputationen erzielt worden sei. Aus dem Titel der gemeinsamen Angelegenheiten zahlt Ungarn 23 Millionen in die Reichskasse. Die Leistung der Ungarn aus dem Titel der Staatsschuld beziffert sich mit 33 Millionen. Die Frage der Unifikation der Staats­schuld, sowie des Wegfalls eines Theils der Amorlisirung soll fast ausschließlich der cisleithanischen Regierung und Legislative zur Entscheidung überlassen bleiben. Morgen sollen beide Deputatio­nen das Schlußprotokoll redigiren. Heute werden die Reichs­rathssitzungen wieder ausgenommen.

Die LinzerTagespost" bringt die interessante Mittheilung, daß am 11. d M. zwei holländische Segelschiffe, die den Main­

nicht unmittelbar zu machen, um ihm nicht zu verrathen, wie viel ihm an seinem Fortgehen gelegen sei, und um nicht eine höhere Forderung von dessen Seite hervorzurufen.

Nun sprich, was willst Du?" fragte er den Gesellen, der bereits zugegen war.Ich habe nicht lange Zeit."

Erwarten Sie vielleicht den Advokaten wieder?" warf der Gesell mit einem spöttischen Lächeln ein.

Was geht es Dich an, wen ich erwarte!"ßfuhr Gerecke auf.Was bekümmerst Du Dich, wer in mein Haus kommt? Was willst Du von mir?"

Der Nassauer ließ sich durch die barschen, heftigen Worte nicht einschüchtern. Er wußte, daß Gerecke ihn zu befürchten habe

kanal pasfirt haben, um Getreide nach Rasb fahren, in Urfahr und nicht umgekehrt.Sie wissen Meister" sprach er bei Linz angekommen find. Es sollen noch 14 andere derartige!daß ich Ihnen damals, als Georg nicht Meister werden sollte, Schiffe folgen. (Tüb. Chr.) sehr gefällig gewesen bin. Mich ging ja die ganze Sache nichts

Schweiz. Eens. Die Reden, die beim Friedenskongreß ge > j weiter an, und nur Ihretwegen habe ich den thörichten Streich,

halten wurden, charakterifiren sich etwa so: 1) Garibaldi: Ich will Frieden, aber vorher muß der Papst gestürzt sein; 2) die Polen: Wir wollen Frieden, aber vorher muß Rußland gedemüthigt sein; 3) die deutschen Ultraradikalen: Wir wollen Frieden, aber vorher muß Preußen vernichtet sein; 4) die französischen Republikaner: Wir wollen Frieden, aber vorher muß Napoleon gestürzt und in Frankreich die Republik, wohl verstanden, nicht die Föderativre­publik, sondern die Einheitsrepublik, proklamirt sein. Wir stellen damit 5) das bekannte Wort Napoleon's I. zusammen, der da sagte: Ick will Frieden, und alle meine Kriege haben als letzten

der mich leicht inS Arbeitshaus hätte bringen können, ausgesührt ich denke deßhalb, eine Hand wäscht die andere."

Was willst Du?" unterbrach ihn Gerecke ungeduldig.

Ich komme schon darauf" fuhr jener mit Ruhe fort. Ein Meisterstück getraue ich mir auch zu machen. Sie können ohnehin dem Geschäfte nicht ewig vorstehen und Hand mit anle- gen, eS geht schon sehr bergab damit, deßhalb wollte ich Sie um die Hand Ihrer Tochter bitten ich denke, daS ist der beste Weg, um unser Geheimniß für immer gut zu bewahren."

(FortHtzmia folgt )

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