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schon Anfang April in Triest eintrifft, wieder in die Reihen der öste.reichlichen Armee eintreten dürfen.
ner in Schutt und Trümmern begrabend. Die obere Stadt liegt in Ruinen, indeß erlag der untere Stadttheil nock schlimmeren Verheerungen. Hier öffnete öffnete sich die Erde und verschlang eine lange Reihe von Gebäuden, der Boden senkte sich, und die See bedeckt jetzt den Raum, wo kurz zuvor noch ein reges Leben und Treiben bemerkbar war. Der Verlust an Menschenleben ist groß; man zählt derselben jetzt schon beinahe 1000; und es gibt eine gleiche Anzahl gräßlich Verstümmelter. Auf dem Lande, hauptsächlich nach Norden zu, sind die schönen blühenden Dörfer entweder spurlos verschwunden oder bieten nur noch das Bild schrecklicher Ruinen dar. Die Zahl der Todten soll sich, in Stadt und Land zusammengenvmmen, auf über 4000 belaufen. Die Ueberlebenden haben auf Bergen und in Gärten Zuflucht gesucht, wo sie meistens ohne Obdach uud Nahrung, da sämmtliche Bäckerläden, Backöfen und Frucktvorräthe unter den Trümmern der Stadt begraben, ohne schleunige Hilfe noch der Gefahr ausgesetzt find, den Qualen des Hungers zu erliegen. In Phocäa find 40 Häuser zusammengestüczt und 20 Personen verloren dabei das Leben; die übrigen von den beiden Erdstößen heimgesuchten Orte sind, wie Smyrna selbst, ohne Verlust von Menschenleben, bis jetzt mit dem bloßen Schrecken davongekommen. (Während ich dieses schreibe, erschüttert ein neuer starker Stoß unsere Wohnungen) Ein Hilfskomite hat fich in Smyrna gebildet, und starke Summen werden zum Besten der Unglücklichen gezeichnet; wo aber daS Elend ohne Grenzen ist, kann nur Hilfe im großartigsten Maßstabe Linderung verschaffen.
eintcat, flüchtete sich wer nur konnte — Personen, die sich auf der Straße befanden, sahen sich Plötzlich zu Boden geworfen, die — Peüh, 30 März. Das Amtsblatt veröffentlicht eine aller- Zimmerdecken und Terrassen lösten sich, und auf den zweiten Stoß höchste Entschließung vom 23. d. M, laut welcher die Gensdar- stürzten die Gebäude wie Kartenhäuser zusammen, ihre Bewoh- mene in Ungarn aufgehoben und die Wirksamkeit derselben den '
Landes' und Municipalbehörken übertragen wird. — In der Deputirtentasel erfolgte die Abstimmung über das Siebenund- sechziger-Elaborat, welches mit 257 gegen 117 Stimmen angenommen wurde. 22 Deputirte waren abwesend.
Niederlande. Haag, 1. April. Der „Staats-Courant" enthält in seinem nichtamtlichen Theile ein „Mtgctheilt", welches im Namen der Luxemburgischen Kanzlei die Nachricht von der erfolgten Abtretung des Großherzogthums dementirt und hebt hervor, von einer Abtretung könne erst dann die Rede sein, nachdem auch die dabei interessirten Großmächte sich darüber verständigt hätten.
Frankreich. Paris. 1 April, Nachm. Die Eröffnung der Ausstellung ist beim schönsten W.tter soeben vorübergegangen Der Kaiser und die Kaiserin wurden an der süddeutschen Abtheilung von den Kommissären Baierns, Württembergs, Badens und Hessens nebst den Preisrichtern und Kommissionsmitgliedern empfangen und von dem württembergischen Kommissär v. Steinbeis als Senior mit der Anrede begrüßt: „Wir schätzen uns glücklich, an einem Friedenswerke mitzuarbeiten, das niemals seines Gleichen gehabt hat." Der Kaiser antwortete: „Ich danke, es macht mir große Freude, das zu hören." Die Kaiserin grüßte freundlich.
Die Ausstellung ist bereits wundervoll, obwohl noch nicht ganz fertig. — Nach dem „Pays" werden in einiger Zeit folgende Regenten zur Besichtigung der Ausstellung in Paris eintreffen:
Der König von Preußen, der König und die Königin von Spanien, der König und die Königin von Portugal, der Vicekönig
von Egypten. Außer dem Prinzen von Oranien sind zur Eröffn ^er noch ein Vorurtheil hatte gegen die Benützung deS
Leuchtenberg, der Präsident ^^rdefleisches als menschliche Nahrung, der konnte solches ver- dwr russischen Ausstellungskommtsston. Marseille, 29.Marz^ ^ren bei der Theilnahme an dem von dem Thierschutzverein zum Ein heute an der Börse angeschlagenes Telegramm meldet, daß seiner am 25. März abgehaltenen Generalversammlung
tn der verwlchenen Nacht zu Neapel ein Erdbeben stattgesunden. ^ Liederhallein Stuttgartveranstalteten Pferdefleisch- näheren Angaben. essen. Pferdezungs und Pferdefleisch auf verschievene Weise zurr Rom, 20. Marz. Das Nat«onalkomlte, das eine ^ „gH Art der Beessteack's und des Wildprets, mundeten
Zeltlang durch seine weise Maßkgung sich ausgezeichnet, hat diese ^ zahlreichen Theilnehmern trefflich und in der That wäre eS mrt einem Male bei Seite gelegt und seinen Aufruf an die ro- ^ perl Feinschmeckern schwer geworden, diese Beessteack's von mlschen Emigranten zur Befreiung Roms erneuert Es paßt dieß^^^,^^ ^ unterscheiden, wenn nicht der Speisezettel nachge- 1«b" Wünschen in Florenz und selbst Garibaldi ' hyi-bl, hätte. Der Schreiber dieser Zeilen hat von dem Essen hütet sich, von Waffengewalt zu sprechen, er, dem man übergroße Ueberzeugung mitgenommen, daß die Abneiqung gegen den Mäßigung keineswegs zum Vorwurf machen kann. In fernen ^ ^ ^ „es Pferdefleisches ein gutes Stück alt hergebrachten Vor- zungst gehaltenen Reden sagte er wenigstens immer. Rom müsse ^ ist. welches »ach und nach besserer Einsicht weichen wird, aus gesetzlichem Wege erworben werden. Woher rührt als» dieser * ^
plötzliche Eifer des Nationalkomite's? ^
Türkei. Belgrad, 30 März. Soeben, 9 Uhr Morgens,! Nach einem Ausweis über die Anzahl der Adeligen männ- fährt Fürst Michael von Serbien auf dem Dampfer „Ferdinand lichen Geschlechts im österreichischen Kaiserstaate betragt die Max" nach Konstantinopel ab. Die Festung Belgrad salutirt mit Zahl derselben gegenwärtig 241,4t0. Hievon gehörten mit Ende Kanonenschüssen. Der Fürst richtete Abschiedsworte an die Trup- vorigen Jahres 4640 dem Militär- und 266 dem Priesterstande pen und das Volk. Der Pascha von Belgrad begleitet den Für- an. Von der gesammten Zahl entfallen auf Ungarn allein 163,380, sten nach Konstnntinopel. Vor der Abreise wurde die große tür-i worunter sich 4 fürstliche, 81 gräfliche , 75 freiherrliche Familie» kische Fahne auf der Festung aufgezogen und von den FestungS-i und 395 Jndigenen befinden Galizien zählt 25,030 Adelige, geschiitzen und den in Parade ausgerückten türkischen Truppen sa- In Böhmen befinden sich unter 2278 adeligen Personen männ- lutirt. — Konstantinopel, 1. April. Der Vorschlag zur Ab- lichen Geschlechtes nach Familien gerechnet 13 Fürsten, 172 Gra- tretung Kandia's an Griechenland ist von Frankreich mittelst einer sen und 36 Freiherren. Auf die übrigen Kronländer Oesterreichs Note formulirt, von Oesterreich, Rußland, Italien und Preußen entfallen über 50,700 Adelige männlichen Geschlechtes.
durch mündliche Erklärung der Gesandten einzeln befürwortet wor-! __
den Die Pforte hat den Vorschlag aus's Entschiedenste abge-' lehnt. — Drama und Saloniki, zwei Städte in Makedonien, sind durch ein Erdbeben erschüttert worden. — Ueber das bereits mitgetheilte Erdbeben auf der Insel Mytelene (von der Insel Lemnos, welche noch ein traurigeres Bild der Zerstörung dar-< Mol«» bieten soll, als selbst Mytelene. fehlen noch genauer- Berichte)' preußisch« entnehmen wir dem „Schw. M " folgendes Nähere: Das Phänomen war von den furchtbarsten schreckenerregendsten Wirkungen begleitet. Kurze Zeit, etwa eine halbe Minute vor dem ersten Stoß, begann das Meer zu kochen und zu schäumen, als ob eine unterirdische Explosion stattgefunden hätte, sobald jener aber selbst
Frankfurter Gold-Cours vom 28. Mürz.
» kr 9 4S-4S
o
Holländ. 10 st-Atücke 9 »1—SS Uand-Dukaten S SS—»7
20-Frankenkücke 9 27'/, - 2^i",
Cngl. Sovereign» 11 S1—SS
»ufl. Imperial« 9 44—46
Cours
der k. w Staatskassen-Verwaltung für Goldmünzen.
Unveränderlicher Cour«: Württ. Dukaten 5 fl. 45 kr.
Veränderlicher Eour«: Dukaten 5 fl. 33
Preuß Pistolen 9 fl- 55
'Andere ditto 9 fl. 41
20-Frankenstü«?c 9 fl 26
Stuttgart. 2 April 1867 K. Staatskassenverwaltung.
»edigirt, »edrulkt uu» verlegt von A <v«lschläger.