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Peftcllungen auf dasCalwer Wochenblatt"

für das laufende Quartal werden noch von sämmtlichen Poststellen, sowie von den Postboten angenommen. A. Oelschlägcr.

Zur Uebernahme von Bleichwaaren für die vorzügliche Bleiche

der Herren L. Hartmaun's Söhne in Heidenheim

- ° ^ ^ _ Christoph Widmanir.

empfieblk sich_

In

Shlips, Halsbinden und seidenen

ChtticS für Herren und Damen habe ich kürzlich das Neueste und Modernste in großer Auswahl erhalten und ich empfehle solche, wie auch mein schön sorlirlcs Lager in gefärbten und weißen seidenen Dämencravättchcn und Schlingtü­chern, sowie in fchwarzfeidenen Her­renhalstüchern unter'Zusicherung billigst gestellter Preise bestens.

Ernst Schall.

Ein halber Morgen oder ein Allmandstückle auf dem Calwer Hof

wird zu pachten gesucht; von wem? sagt H. Costenbader, Seifensieder.

Einen schönen großen

Garten

hat im Auftrag zu verpachten

Emil Dreiß.

N^ Für die empfangenen Ga- he» sagen den verehrten hiesigen Einwohnern den herzlichsten Dank

Die Rekruten.

l C. Gärttner's chemisch-technisches Laboratorium empfiehlt

Gichtwatte,

tel gegen Gicht und Rheumatismus in Paqueten zu 12 und 24 kr.

Zahnwchwatte,S'Si

gegen Zahnschmerzen in Paqueten zu 12 und 18 kr. l

Niederlage in beiden Apotheken. !

Calw.

Ich babe einen

halben Morgen Acker

! im obern Hau zu verkaufen oder auf meh- !rere Lahre zu verpachten. !

> Ri epp aus dem Oelenderle. !

i !

I Ein gut erhaltenes, starkes -

! Kinderwägele !

.hat zu verkaufen; wer? sagt die Exped.d.Dl.,

3 VV Gulden

l werden gegen doppelte Versicherung von einem > pünktlichen Zinszähler sogleich aufzunehmen ! gesucht; von wem; sagt die Exped. d. Bl.j

NS- Die heftigsten Zahnschmerzen

beseitigen augenblicklich un fclibar die berühmten

looth-Mtz st,'OH8.

Verkauf in Originalgläsern zu ' 18 kr. bei E. Georg».

Zu verkaufe»:

einen vier Jahre alten star- ken Einspänner-Wagen, un- beschlagen; zu erfragen bei der Expedition d. Bl.

Calw.

Empfehlung.

Unterzeichneter empfiehlt sich den geehr­ten Schuhmachern in Stadt und Land mit ausgezeichnetem Schnhbanf.

Jakob Rapp, Seiler.

Am Dienstag, den 2. April, ist dem Unterzeichneten ein

schwarzerSpitzerhmid

mit weißer Brust, weißen Pfoten und wei­ßem Ring am Hals, weggekommen; der­selbe hinkt am rechten hintern Fuß. Der jetzige Besitzer wird gebeten, ihn gegen Be­lohnung abzugeben an

Adlerwirth Lutz in Qttenbronn.

Tagesneuigkciten.

Calw, 3. April. Heute Vormittag traf Se. Hoh Prinz Weimar hier ein, um von dem hiesigen Fabrikbetrieb Einsicht zu nehmen. Aehnliche Besuche machte der Prinz bekanntlich auch in andern Städten, um durch persönliche Anschauung und den Verkehr mit den Industriellen des Landes sich für die übernom­mene Mission eines Präsidenten der württ. Ausstellungskommis- sion vorzubereiten.

Calw, 3 April. Die Leiche des seit der Nackt vom 3/4 März vermißten Steueraufsehers Keller wurde nun bei Ernst­mühl in der Nagold gesunden. Wie wir vernehmen, soll heute Nachmittag die Sektion stattsinden.

Dom 1. April d. I. an ist die Telegraphcnstalivn Tein ach

mit beschränktem Tagesdienst sür den allgemeinen telegraphischen Korrespondenzverkehr wieder eröffnet. (St.A)

Tübingen, 30 März. Heute kam zur Verhandlung die Anklage gegen den Schuhmacher Joh. Georg Leitz von Alten­steig, und gegen dessen Eheweib Magdalene, weqen Erpressung. Beide waren ohne Verlheitiger und erklärten sich sür nichtschul dig. Die Verhandlung wurde im Interesse der Sittlichkeit größ­tenteils hinter verschlossenen Thürcn verhandelt und müssen wir uns daher über die nähern Thatuwstände ganz kurz soffen. Die Angeklagten, von denen der Wann 35 und das Weib 33 Jahr alt ist, sind zwar nicht günstig prädizirt, da sie schon mehrere Dorstrasen wegen kleinerer Diebstähle rc erstanden haben, jedoch wird der Angeklagten nachgesagt, daß sie sonst ehrlich und fleißig sei. Der Jsraelite und Optiker Joseph Rödelsheimer von Bai- singcn kam besonders an Jahrmärkten öfters nach Altensteig und scheint er mir der Angeklagten näheren Umgang gehabt zu haben. Ta beide Eheleute arm waren, so verabredeten sie miteinander, wie L:e Anklage annimwt, den Rödelsheimer zuklemmen", d. h. Geld von ihm herausznschlagen, und als derselbe nun am 26

Nov. v. I. mit der Angeklagten in ihrer Stube, welche sie vor­her abriegelte, allein war, trat aus der Kammer Plötzlich der An­geklagte heraus und ging auf den Rödelsheimer los, welcher heftig erschrock. Er wurde nach seiner Angabe mit Schlägen und Klage bedroht, wenn er nicht Gelb hergebe, weßwegen er schließ­lich 22 fl., seine ganze Baarschaft, dem Angeklagten cinbändigte» der aber, damit nicht zufrieden, eine Summe von 50 fl. verlangte, und scheint Rödelsheimer deren Bezahlung versprochen zu haben, da er beiden Angeklagten in Baisingen am 3. Dez. v. I. wieder 30 fl verabreichen ließ. Ueder die ganze Sache herrscht ein ge­wisses Dunkel, da der Beschädigte heute in seinen Angaben sehr schwankend und unzuverlässig war, und er, wie es scheint, gleich von freien Stücken Geld anbot. Es überraschte daher keineswegs, als die Geschworenen einNichttsckuldig" verkündeten, worauf beiden Angeklagten Abends 6 Uhr ihre Freisprechung vom Prä­sidenten verkündigt wurde. Hiemit schießen die Sitzungen des 1. Quartals. (Tüb Ehr.)

Stuttgart, 30 März. Einen wesentlichen Bestandtheil der von der Regierung in Vorlage gebrachten Jusrizreform bildet das sog. Laienelement in den Gerichten, seine Erhaltung in der Rechtsprechung der Gemeinderäthe. der Oberamtsgerichte, der Schwurgerichte, seine Einführung auch in die Strafgerichte mitt­lerer Ordnung (Kreisstrafgerichte). Bekanntlich Mt aber auch dieses Laienelemenr. abgesehen von den Schwurgerichten, wo man es nicht anfcchten will, zahlreiche Gegner unter Len Juristen, auch denjenigen, welche in polinscher Richtung zum entschiedenen Fortschritt halten. In der Subkvmmission der Kammer der Ab­geordneten sür den Strafprozeß haben sicherem Vernehmen nach 6 von 7 Milgliedern prinzipiell für die Zusammensetzung der Skrasgeuchte aus Rcchtsgelehrten und Volksrichtern sich ausge­sprochen. Auch die gegen die Ausnahme von Schoss n in die Kreisstrafgerichte in Absicht auf die Durchführbarkeit und das