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rufen würde, um den Papst zu extremen Schritten zn veranlassen. — Der Papst soll angeordnet haben, daß sich seine Korvette Immaculata Concepzione zur Abfahrt bereit ballen soll. — In Civitavecchia stationiren englische, französische, spanische und österreichische Kriegsschiffe und man erwartet noch ein portugiesisches und ein preußisches. Diese Schiffe sehen wie Unglücksvögel aus, welche der erwarteten Katastrophe zu,'Hauen wollen — Florenz. 2.Dez. Eine Kommission wurde ernannt, um alle die Rekrutirung und Organisation der Arme betreffenden Fragen zu prüfen. Fleury ist nach Venedig gereist.
Amerika. Newyork, 30. Nov. Die Nachricht von der Abreise Maximilians aus Mexiko und von der Besetzung Mata- moro's hat sich bisher als authentisch noch nicht bestätigt. (S.a.Wien )
Der Seher.
Line Erzählung von L. v. T,
(Fortsetzung.)
Schon am folgenden Morgen langten die ersten Truppen aus Frankreich und den Rheinlanden in Neuenrode an Alt und Jung strömten nach der großen Landstraße, welche durch das Dorf führte und staunte das niegesehene Schauspiel an
Die meisten Soldaten schienen reckt fröhlich und wohlgemuth und scherzten und lachten und sangen, als ob es zu einem lustigen Feste ginge — hin und wieder kam aber auch ein Zug, der keinen Laut der Freude erschallen ließ und in dumpfem Schweigen dahinschritt Der Wiesenbauer halte sich auf einen Stein neben der Straße gesetzt und betrachtete die Vorüberziehenden mit der größten Aufmerksamkeit und Theilnahme, indem ec dann und wann einzelne abgerissene Worte hervorstieß, welche ihm der Anblick dieses oder jenes der vorbeimarschirenden Soldaten abnöthigte
,.Wenn der wiederkommt, schaut er auch nicht mehr sohoch- müthig d'rein!" murmelte er. „'S ist hart, sehr hart, so früb sterben zu müssen", sprach er dann wieder nach einer Pause. „Um den stattlichen Burschen wird sich auch eine Braut zu Tod grä men — seine alten Eltern können lange warten, ehe der wieder an die Thüre pocht! Arme Leute — 's ist kalt in Rußland — kalt wie der Tob!"
Die Bewohner von Neuenrode aber steckten die Köpfe zusammen und flüsterten: „Seht, dort sitzt der Wiesenbauer und schüttelt den Kopf. Die Franzosen werden kein Glück in Rußland haben — bas ist gewiß."
Mehrere Tage und Nächte hinter einander dauerten die Truppendurchzüge und so oft Eliiaberh des Nachrs erwachte, hörte sie das Singen der fremden Krieger, deren Fröhlichkeit ihr tief durch die Seele schnitt Es war ihr unbegreiflich, wie man dem ge-
leidenswerthesten Zustande von der Welt in Neuenrode an und flehten mit jammervollen Blicken um Brov und Kleider und Obdach.
Nach und nach mehrte sich die Zahl der Versprengten. In der benachbarten Stadt wurde eine Musterung über dieselben gehalten und neue Heeresabtheilungen aus ihnen und den frisch ausgehobenen Mannschaften gebildet.
La der französische Kaiser die Absicht hegte. sich an der Elie festzusetzen, so wurden alle Städte und Dörfer, welche in der Nähe dieses Stromes lagen, mit starken Besatzungen versehen. Auch Neuenrode erhielt eine solche und zwar bestand dieselbe aus einer Abtheilung Dragoner und eurer Compagnie Jäger Sämmt- liche Mannschaften dieser Truppentheile bestanden aus Rheinländern, von denen die meisten neuausgehoben waren, nur einige wenige hatten den russischen Feldzug mitgemacht.
Einer von Liesen alten, gedienten Kriegern, ein stattlicher Dragoner kam zum Wiesenbauer in's Quartier. Da er freundlich »nd bescheiden war und Mancherlei zu erzählen wußte, so erwarb er sich binn-n kurzer Zeit die Zuneigung des Letztem und au» Elisabeth höite mit Vergnügen den Schilderungen zu, die er von seinen Kriegszügen machte.
Als er eines Abends von dem Wiesenbauer wieder aufgefordert wurde, Einiges von seinen Erlebnissen mitzutheilen, erzählte er Folgendes: „Auf unserem großen Rückzuge von Moskau batte mich das Glück Anfangs ganz außerordentlich begünstigt. Während die Mehrzahl meiner Kameraden schon ihrer Pferde beraubt worden war, befand sich das meinigs kurz vor dem Uebergange über die Berefina noch in einem ziemlich erträgliches Zustand, so daß ich die Hoffnung hegte, dem entsetzlichen Geschick, welches Hunger und Kälte über Tausende brachte, entgehen zu können. Als unsere HeereSabtheilung aber an den erwähnten Strom gelangte, schlugen dir russischen Kartätschen so dicht in unsere ungeordneten Haufen, daß mir mein Pferd gleich Anfangs unter dem Leibe erschossen wurde
Mit genauer Noth gelang es wir, mich zu der Brücke hindurchzuarbeiten, welche über den Strom geschlagen war. Auf derselben entstand bald ein furchtbares Gedränge, und Hunderte wurden in der wilden Verwirrung theils von den Rädern der Geschütze und Munitionswagen zermalmt, theils von den nachdrin- genden Schaaren in den Strom gestoßen, in dessen eiskalten Wellen sie rettungslos den Tos fanden.
Schon hatte ich die Milte der Brücke erreicht, da saustetzplötz- lich eine Batterie daher und schleuderte links und rechts die halb erstarrten, dicht zusammengepreßten Massen in die Beresina. Mich würde dasselbe Schicksal betroffen haben, wenn mir nicht ein mitwissen Tode mit solch' einer Gleichgiltigkeit und Heiterkeit entge- leidiger Artillerist gewinkt hätte, mich an sein Pferd anzuklammern.
gen gehen könne Und wenn sie dann dachte, daß khr Heinrich nun auch so in dunkler Nacht durch die fremden Länder dahin- wandere und gewiß allsiündlich mir liebender Sehnsucht ihrer gedenke, La weinte sie die bittersten Thränen.
Ein rascher Sprung und in wenigen Augenblicken befand ich mich wohlbehalten am jenseitigen Ufer. Hier geriethen mehrere Geschütze so in den Uesen Sumpf, daß die Artilleristen sich genöthigt sahen, dieselben im Stich zu lassen. Die Pferde wurden ausge- Die Tage nahmen zu und nahmen wieder ab; die Linden spannt und eins von ihnen wurde mir zu Theil, da die noch übrige blühten und verblühten; das Korn reiste, wurde gemäht und cinD Mannschaft der Batterie bereits beritten war. (Forts, folgt.) gebracht; drc Herbslwinv wehte schon kühl über die Stoppelsildec
und schüttelte einzelne welk- Blätter von den Bäumen - aber Notizen über Preis». GewichtderverschiedenenGetreidellat- noch immer war weder von Hemnch Dämmer, noch von irgend , " , ^ ''
einem der andern fottzezsgeueu Neuencooer Barschen eine Nach- tüllstCN nach dem SchrlINlleil-Ergeblttst tllttN 1. 2ez. 1866. richr eingrlarifen.
Die Zeitung:» meldeten einen Lsieg der Franzosen nach dem ^ 2uan-
andern und endlich auch den Einzig Napoleons in Moskau. Das Gerücht aber verkündete zugleich Manches, was diesen Sieges uns Triumphzügm widersprach. Als die französischen Blätter noch Lob- nnd Lauklieder für den auf's Neue bewährt n Ruhm der Waffen ree großen Nttirn anstimmicn, flüsterte man sich schon heimlich zu, das ungeheure Hwr sei im vollen Rückzüge begriffen, verfolgt von den siegreichen russischen Schaaren. Und als die Zeitungen endlich das Mißlingen des nordischen Felozugs und Schilderungen brachten, welche grausige Verwüstungen Kälte und Hunger im französischen Heere augerichtct, da konnte man die Bestätigung dieser Nachrichten schon aus der Landstraße finden: die ersten Flüchtlinge der „großen Armee" langten in dem bemil-
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