— Au» Franken, 24. Nov. Lor einigen Tagen verkauften freche Bettler das Getreide, das sie unter der Firma „Kriegsbeschädigte" zusammengebettcll hatten, in dem benachbarten Gau- Köniushofen um 35 Gulvrn und verließen das Wirthshaus nicht eher, bis Alles versoffen war.
— Wiesbaden, 26. Nov. Heute wurde in der protestantischen Kirche die Beeidigung der hier garnisonirenden kurhessischen Truppen vollzogen.
— Dresden, 28. Nov. Die Abgeordnetenkammer genehmigte einstimmig den Friedensvertrag mit Preußen und ermächtigte die Regierung zur Ausführung der Vertragsbestimmungen; sie genehmigte ferner vas Expropriationsgefetz für die Eisenbahnlinien Leipzig Pegau-Zeitz laut Vertragsarttkel 13. Die .Debatten waren sehr lebhaft Von der Linken wurde die Regierung stark an- gegrifsen.
— Dresden , 28.Nov Das Dresdner Journal veröffentlicht eine Ministerialverordnung. welche die unverzügliche Ausstellung der Wahllisten zum Reichstage des Norddeutschen Bundes an- orknet.
— Hannover, 25. Nov. Vorgestern hat das Generalgouvernement im Namen des Königs Wilhelm von allen Schlössern
— Pesth, 27. Nov. Die Deal-Partei will aus der Frage der sofortigen Ernennung eines ungarischen Ministeriums keine Lebensfrage machen. In der zu erlassenden Adresse wird zwar auch die Forderung nach der sofortigen Ernennung eines ungarischen Ministeriums auf Grundlage der 1848er Gesetze gestellt, aber zu gleicher Zeit erklärt werden, die Siebenundsechziger-Kommisston müsse erst ihre Aufgabe vollenden, bevor über die in dem Allerhöchsten Reskripte berührten drei Punkte ein Urtheil gegeben werden könne.
— Die Frau des in Prag verhafteten Attentäters Pust ist in Folge einer unglücklichen Entbindung gestorben.
Italien. Florenz, 26. Nov. General Fleurp ist vom König Viktor Emanuel und vom Ministerpräsidenten Baron Ricasoli empfangen worden. Die Aufnahme, welche der Gesandte des Kaisers gefunden hat, wird in den politischen Kreisen von Florenz als der Beweis eines vollkommenen Erfolges seiner Mission angesehen. Der General wird binnen wenigen Tagen nach Rom abgehen in Begleitung des Herrn Begezzi. der selbst mit einer Mission beim heiligen Stuhl beauftragt ist Der eine wie der andere hat dem heiligen Vater die Versicherung zu üderbrin- gen, daß seine weltliche Herrschaft respektirt und daß der Vertrag
und sonstigen der Kwne gehörenden Gebäuden u. s. w. förmli , ,5 Sept. redlich in diesem Sinne ausgefüh.t werden wird,
chen Besttz erariffen. Der vom König Georg angeordnete Ver-- ,7. ^ ^ ^ ^
kauf seiner Marstallsvierde ist rualeich ststirt worden. Auck ist . Frankreich Paris, 27. Nov Der „K. Ztg. wtrd ge-
kaus seiner Marstallspferde ist zugleich sistirt worden. Auch ist Veranstaltung getroffen, baß keine Gelder mehr aus dem Lande nach Wien gehen
— Berlin, 27. Nov Von den Mitgliedern des norddeutschen Bundes haben sich bereits mehrere zur Annahme der Preußischen Vorschläge wegen des Zusammentritts der Konferenz am 15 Dez. zur Feststellung des Verfassungs-Entwurfes und wegen Zusammentritts des Norddeutschen Parlaments zum 1 Febr. k I. ausgesprochen Zur Conferenz werden 22 Bevollmächtigte er wartet. — Graf BiSmarck soll zwischen heute und übermorgen zurückerwartet werden
— Berlin. 2? Nov Zu der ausgeschriebenen Konkurrenz um das Denkmal für den Turnvater Jahn, welches aus der Hasenhaide bei Berlin errichtet werden soll, haben 11 Bildhauer Skizzen eingeliescrt. Die größte zu überwindende und in keiner Skizze ganz überwundene Schwierigkeit bildete sonderbarer Weise das schon vorhandene Material zum Postamente des Denkmals. Turnergemeinden aus fast allen Theilen der Welt hatten nämlich
schrieben: In den Bureaus der Ministerien ist man über die mexikanischen Dinge ganz und gar ohne offizielle Nachrichten; man gibt zu, daß die Abreise Maximilian's nach allem , was von so verschiedenen Seiten gemeldet worden, höchst wahrscheinlich sei, aber nach eigenen Quellen wisse man nichts. Dagegen zeigen sich Spuren von direkten Unterhandlungen zwischen dem Privat- Kabinet des Kaisers und der Regierung von Washington, die über die Köpfe der Minister hinweg, wie schon so manches Mal, die Krisis mit Einem Schlage zu einer unerwarteten Lösung führen können Tdatsache ist es, baß in den höchsten Regionen irgend etwas vorgeht, was für die Räthe des Kaisers selbst ein Geheimniß ist. — 29 Nov. Etendard: In einem Wiener Briefe wird das Gerücht ausgesprochen, die Großfürstin Dagmar sei an einem typbösen Fieber erkrankt. Der Zustand der Kaiserin von Mexiko habe sich verschlimmert; der übelste Ausgang werde befürchtet
Rußland. St. Petersburg, 26. Nov Das Kriegsmi-
Steine dazu nach Berlin gesandt. und diese rohen Blöcke bilden! nisterium hat einen Konkurs ausgeschrieben behufs Umgestaltung bereits einen erheblichen Steinhaufen, auf welchen die Statue ge von t 26,000 Gewehren in Hinterlader. Die Umgestaltung soll stell, werden soll. Die Steine sollen in ihrer natürlichen Form en Petersburg. Moskau, Mew. Odessa, Wilna und Warschau belassen werden, und so entsteht die schwierige Aufgabe, diesen vorcenommen werben. Bis zum 9 Dez. nimmt die Artillerie- rohen Haufen in irgend eine Form zu bringen , welche mit der ^ Verwaltung im Kriegsministerium die Angebote entgegen. Kunstform des Denkmals einigermaßen harmonirt. Die Idee,! Türkei. Konsta ntinopel, 27. Nov. Der Levant-Herald einen Haufen Felsblöcke cyklopisch aujzuthürmen, ist freilich sehr veröffentlicht, ungeachtet seiner Verurtheilung zu einer Geldstrafe, urgermanisch. aber künstlerisch ist sie nicht einen Siegesbericht der Candioten — Die katholischen Bewoh-
— An» Buvissin und aus Kiel wird von dem Dresdener! ner Albaniens sind in großer Aufregung; an der Spitze der Be- Journal und der Kölnischen Zeitung gleichzeitig von bedauerlichen § wegung steht ein Geistlicher. Ein türkischer Kommissär ist zur Militärexzessen geschrieben, welche von preußischen Soldaten be- Vermittlung dahin abgegangen. — Bukarest, 27. Nov. Bei gangen worden, und wobei diese gegen wehrlose Civilisten und der Eröffnung der Kammer, welche durch denjFürsten geschah, hieß selbst gegen Mädchen von der blanken Waffe Gebrauch gemacht! es in der Thronrede :Die Souveränetät der Pforte wird in Len hatten. Uebrigens sind von der Militärkommandantur und Ci- Grenzen der Pariser Traktate respektirt. Das Verhältniß zu den vilbeböcde die erforderlichen Maßregeln zur Verhinderung weiterer i Nachbarstaaten ist friedlich. Daß die politischen Verhältnisse sehr Exzesse ergriffen worden. > günstig sind, ergibt sich aus der Anerkennung der Dynastie Sei-
— In Wien hat man nach voraenommenen Versuchen das „Ramming Gewehr" für die beste Waffe erklärt. Man hat aus einem Gewehr das man zuvor in Wasser getaucht, dann mit nassem Sand bedeckt hatte, tausend Schüsse gelhan, ohne daß das Gewehr beschädigt wurde. Es wiegt 5 Pfund weniger als das preußische Zündnadelgewehr, ist sehr leicht zu bandhaben und har ein elegantes Aussehen. Allein es verlangt eine Metallpa- tronc, welche man in Ocsterre ch noch nicht im Stande ist anzu fertigen. Die Versuche werden fortgesetzt
— Wien. 27 Nov. Der niederösterreichische Landtag hat heute die Adreßtebatte begonnen. Kuranda hob hervor, der Aus schluß Oesterreichs aus Deutschland dürfe unmöglich bleibende Tbariache werden.
tens der Pforte und aus der von Seiten der Mächte geleisteten Garantie. Sämmlliche Kontrakte der früheren Regierung werden. wenn auch mit Opfern, aufrecht erhalten werden, um dem Kredit des Landes nicht zu schaden.
Amerika. Aus Newyork vom 26 d.Mends wird berichtet; Das Oberhaupt der Fenier, James Stephens, soll die Vereinigten Staaten verlassen haben. In England wächst die Sorge wegen der Fenier, deren Sache sich in Irland wie fin Amerika steigender Sympathieen erfreut. In Kanada sind wieder einige Fenier zum Tode verurtheilt, aber außer dem Oberst Lynch, an dem schon vor einiger Zeit die Exekution vollzogen worden ist, wird wohl keiner mehr hingerichtet.
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