512
mit ihren eigenen Kräften konsolidiren, und die mil- litärischen Organisationen selbstständig vornehmen. (St. A.)
— Berlin, 29 Okt. Die N. Pr Z. schreibt : Die Verhandlungen zwischen den betreffenden deutschen Regierungen behufS Feststellung eines Versaffungsentwurfs sür den Norddeutschen Bund sollen, wie verschiedene Blätter melden, in Kurzem hier unter Leitung des wirkt. Geh Raths v. Sadigny beginnen. — Wie es heißt, ist die badische Regierung mit der preußischen inS Einvernehmen getreten, um die Aushebung der Spielhäuser gemeinsam mit dieser zur Ausführung zu bringen, so daß die Spiele in Wiesbaden, Homburg und Baden zu derselben Zeit eingestellt würden.
— Berlin, 31. Okt. Die „Nordd. Allg. Ztg." dementirt das Gerücht einer preußisch skandinavischen Allianz.
— Wien. Der „Presse" wird offiziell mitgetheilt: Frhr. v. Neust, zum Minister der auswärtigenAngelegenheiten und des kais. Hauses definitiv ernannt, wird, wie wir vernehmen, bereits in den nächsten Tagen hier eintreffen, um sein Portefeuille zu übernehmen. Graf Beleredi soll im Amte bleiben.
— Wien, 31. Okt. Die Neue Freie Presse sagt: Mensdorff ist zur Militärlaufbahn zurückgekebrt. Ein Reskript, welches den ungarischen Landtag aas 19. Novbr. einberuft, erhielt die kaiserliche Genehmigung. — Graf Esterhazy hat die erbetene Entlassung erhalten.
— Prag. 31. Okt. Die Vereidigung des neuen Ministers Frhrn. v. Beust ist hente erfolgt.
Italien. Rom, 31. Okt. Der Papst hat an die Kardinale die 2 Allokutionen vertheilen lassen, die er im letzten Konsistorium gesprochen hat. In der ersten derselben beklagt der Papst die Verfolgungen der italienischen Regierung gegen die Kirche, die Unterdrückung der geistlichen Orden, die Einziehung der Kirchrn- qüter und die Einführung der Civilehe, und verdammt alle diese Handlungen, gegen deren Urheber er an die Kirchenstrasen erinnert, indem er nichtsdestoweniger erklärt, Italien seinen Segen zu geben Der Papst protestirt ferner gegen die ungerechtfertigte Be fitznahme der päpstlichen Provinzen Seitens der italienischen Regierung und gegen daS revolutionäre Projekt, Rom uzr Hauptstadt deS neuen Königreichs machen zu wollen. Weiter der Papst, er sei bereit, selbst den Tod zu erdulden, um die ge heiligten Rechte des heiligen Stuhles aufrecht zu erhalten, und wenn nöthig, in einem anderen Lande die erforderliche Sicherheit sür bessere Ausübung sein«? apostolischen Amtes zu suchen. Schließlich empfiehlt er, zu beten, daß Italien die Uebel bereue, die es der Kirche zugefügt hat. In der 2. Allocntion^ erklärt der Papst, die russische Regierung habe das Concordat von 1848 verletzt, und erinnert an die gegen den Erzbischof in Warschau und die Bischöfe in Polen verfügten Verfolgungen, an die Unterdrückung der legitimen Jurisdiction in den Diöcese», an die Unterdrückung der religiösen Orden, an die Konfiskation der geistlichen Güter und an die Regierungshandlungen. welche aus die Ausrottung des Katholizismus in Rußland abzielen, mit dem Wunsche, der Czaa Katholiken bald anfhören lassen
Es gibt sonderbare Gewissen Die Königin Jsa
Aeußerungen des Kaisers nach Madrid zu berichte». Man ist kn Madrid mit ultramvntan-reaktionärer Blindheit behaftet und wird diese Mahnungen wohl in den Wind schlagen.
Frankreich. Paris. 39. Okt. Der „Etendard" meldet telegraphisch, daß in Folge der zwischen Berlin und dem Haag gepflogenen Unterhandlungen die Preußen auch fernerhin Luxemburg besetzt halten werden. Ueber den Eintritt des Großherzogthums Luxemburg in den Nordbund wird unterhandelt, der Eintritt von Limburg wird von Preußen nicht verlangt. — Es ist jetzt die Rede davon, einen direkten Telegraphen von Frankreich nach Amerika zu legen, weil man glaubt, daß früher oder später der Krieg zwischen England und Amerika ausbricht, und man dann keine telegraphische Verbindung mehr mit Amerika haben würde.
Türkei. Konstantinopel, 31. Okt. Die Insurgenten auf Candia haben bei Vrissa nach blutiger Schlacht die Waffen gestreckt und kapitulirt, worunter 3 höhere, 235 Subalterne griechische Offiziere. Sie wurden als Kriegsgefangene nach den Festungen abgesührt Die kaiserliche Dacht Sultanie überbringt heute den offiziellen Siegesbericht von Kritli Pascha. — Fürst Karl von Rumänien wurde von dem griechischen Patriarchen eingesegnet und erhielt vom Sultan einen Ehrensäbel mit Brillanten.
Mexiko. Vera Cruz, 13, Okt. General Castelnau ist angekommen. Eine Deputation von Kausleuten aus MatamoraS bat den Kaiser um Besatzung der Stadt und versickerte, die ganze Bevölkerung würde das Kaiserthum vertheidigen.
(Eine Frauen-Jndustrie Aussteünug) Bor Kurzem hat Ihre K Hoh. die FrauKronprinzessin vonPreußen eine Ausstellung weiblicher Handarbeiten eröffnet, welche die Redaktion der „Modenwelt" im Ausstellungs-Lokale „Viktoria-Bazar* des von Herrn Präsidenten vr. Lette gegründeten »Verein zur Förderung der Er- werbssähigkeit des weiblichen Geschlechts* in Berlin veranstaltet hat. — Die Ausstellung ist das Resultat einer von der Redaktion der genannten Zeitung im Anfang dieses Jahres ausgeschriebenen Preis-Concurreaz. Aus ganz Dentschland nicht nur, son- erklärt i dern auch aus dem Auslande haben sich Frauen aller Stände beeilt, an dem Wettkampf theilzunehmen, und eine überraschend große Menge der künstlichsten Frauenarbeiten bietet sich den Augen des Besuchers der Ausstellung dar. — Die 3 Ehrenpreise von 100, 50 und 25 Thlr. gingen nach Marburg in Kurhessen, Potsdam und Königsberg. Die 20 ehrenvollen Erwähnungen vertheilen sich auf Damen in allen Theilen Deutschlands
Wir können nicht umhin, bei dieser Gelegenheit die höchst verdienstvollen Bestrebungen der „Modenwelt" um die Förderung der Frauen Industrie hervorzuhrben Nicht genug, daß diese Zeitung fortwährend bemüht ist. dem praktischen Sinne und dem feinen Geschmacke der Frauenwelt stets neue Nahrung zu geben, hat sie bereits eine zweitePreisconcurrenz weiblicher Handarbeiten, sür Seine Heiligkeit schlußt das Jahr 1867, ausgeschrieben. Die Bedingungen derselben bringt möchte die Verfolgungen gegen die die am 1 Okt. erschienene erste Nummer des zweiten Jahrganges
der „Modenwelt" auf einer Extra Beilage, welche bei allen Buchhandlungen und Postanstalten gratis zu haben ist Wir machen
wpamen .. „ „
bel z. B glaubt die irdische und himmlische Seligkeit verscherzt unsere Leserinnen ausdrücklich auf diese vorzügliche Frauen-Zei- zu haben, weil sie das Königreich Italien in einer schwachen tung aufmerksam, die bei dem enorm billigen Preise von 10 Sgr. Stunde anerkannt hat. Daß Spanien bas schlechtrcgiecteste Land > sür daS ganze Vierteljahr, jährlich an 1400 Abbildungen der in Europa ist, daß das Land von einer Revolution in die an-"neuesten Moden uud Handarbeiten (unter diesen auch die hervor- dere fällt, daß Tausende von Bürgern ohne Urtheil und Recht ragenden Preis Concurrenz-Arbeiten), 150 Schnittmuster und 400 in dir Gefängnisse gesteckt oder übers Meer auf die Giftinsel ge- Musterzeichnungen für Weißstickerei rc enthält, begleitet von einem schleppt werden u s. w. u s. w. — daS läßt sie ruhig schlafen > sorgfältig redigirten Texte. Uns jeder weiteren Empfehlung ent- - Einer Pariser Korrespondenz zufolge hat der Kaiser eine Unj haltend. erwähnen wir nur noch, daß die „Modenwelt" außer terredung mit dem spanischen Botschafter Hcn. Mon gehabt, in der deutschen Original-Ausgabe noch in französischer, engli- welcber er demselben eröffnet« daß er bei allen Sympathieen für! scher, spanischer, italienischer, holländischer, dänis der und russischer die Regierung der Königin Jsabella mit den letzten Repressivmaß > Sprache, je in den Hauptstädten dieser Länder erscheint, daß die regeln des Ministeriums Narvaez nichts weniger als einvecstan-! „Modenwelt' also eine wirkliche europäische Zeitung ist.
den sein könne; eine solche Politik bedeute eher eine Provokation,!- -
als eine Beschwörung der Revolution und erschwere das gute!
Einvernehmen der beiden Kabinete. auf welches er sonst so hohen'
Wert!' lege. Herr Mon mußte sich darauf beschränken, diese"
Auflösung des Nathsel» in Uro. 121 Hosenträger.
vedirirr, gedruckt unt> »erlegt »on A Oetschl«,er.