iKingeftndet.)
Denkende Männer aller Parteien, besonders der Lslkspartei. machen wir aufmerksam auf die zwei Briefe Hecker's vom 2 Dez. 1865 und 2. Sevt. 1866
Der Beobachter hat sie bis jetzt todt zu schweigen versucht; sie sind aber zu lesen in der Schwäb. Volkszeitung vom 31. Okt. und l. November.
Viele werden mit Staunen die tiefe Kluft entdecken, welche ihre Ansicht über Preußen, Südbund, „Kleinstaaterei" und über — „die 5 schlimmen S " von derjenigen ihres gefeierten Führers von 1848 scheidet
Anmerk, der Red. WaS das Todtlchweigen der Briefe Hecker's von Seilen des „Beobachters" betrifft, so geben wir folgende Notiz aus dessen gestriger (Donnerstags-) Nummer: „Zwei Briese Hecker's werden gegenwärtig durch die Preußenblätker in gefälschtem Auszug in der Welt verbreitet. Jetzt bringt die „N.bad.L-Z" den vollständigen Text, um die ganze Niederträchtigkeit dieser Fäl
läge eines auS 8 Punkten bestehenden Programms ihren Anfang. Gegen 2000 Männer aus Stadt und Land lauschten in der geräumigen Fruchthalle den Vorträgen der HH. Becher, Oestcrlen, C. Majer rc. in Sacken der deutschen und Wehrfrage. Das Verlangen nach Wiederherstellung der deutschen Grundrechte, nach Einberufung einer nach dem Reichsgesetz vom 12 April 1849 gewählten Volksvertretung und nach Einführung allgemeiner Volksbewaffnung auf der Grundlage allgemeiner Dienstpflicht mit kurzer Präscnzzei« fand Zustimmung. Von oberschwäbischen Landtagsmitgliedern hatten sich die HH v Schmidrsseld und Dentler eingesunden. (St.A)
— Karlsruhe, 29. Okt. (6.j Sitzung (der 2. Kammer.) Der Gesetzescntwurf, betreffend die Erhebung eines Steuerzusckla- ges für das Jahr 1867 wird nach dem Antrag der Kommission mit 55 gegen 1 Stimme abgelehnt. — Statt der von der Regierung verlangten Bewilligung eines Kredits von 1,066,000 fl. zu Herstellung von Hinterladungsgewehren wurde der Antrag
scher auszuzeigen Wir kommen auf die saubere Geschichte zurück, angenommen, fie.^zu ermächtigen, 110,000 fl Ersparnisse vom
sobald cs der Stoffandrang gestattet." Wir werden dann unsere Leser darauf aufmerksam machen — Was die „Schwäb. Volks- zeitung" betrifft, so wird dieselbe, welche nickt nur den engsten Anschluß an Preußen befürwortet, sondern auch „die Förderung der preußischen Einhcitsbcstrebungen" als wünschenswert!) bezeichnet, in unserem Bezirk wohl wenig Anklang finden, da die preußische Einheit nur zu Stande kommen kann durch Beseitigung der andern deutschen Regierungen (also auch der unsrrgen) und Einverleibung ihrer Staaten, die Württemberger aber, und speeiell unser Bezirk, mit höchst seltenen Ausnahmen die freiheitlichen Institutionen unseres Vaterlandes viel höher anschlagen als die Vereinigung mit dem Haus- und Groß-Machtsstaat Preußen und daher auch viel lieber württewbergisck sind als die preußischen Einheitsbestrebungen fördern helfen. Und auch die „Sckwäb. Volkszeitung", welche unter dem Schutze unserer Preßfreiheit solche Grundsätze noch vertreten kann, sollte es nickt so sehr nach dem preußischen Einheitsstaat gelüsten, in welchem bekanntlich die Freiheit der Presse keinen so weitgehenden Begriff hat.
DageSneuigkciten. i
— Stuttgart, 31. Okt. Heute treffen die letzten verwun-l deren und kranken württ. Soldaten aus dem damit aufgelösten Militärspital aus der Solitude hier ein. !
— Am 30. Okt. fand in Stuttgart die feierliche Grundstein-!
legung der St. Johanniskirche am Feuersee untet dem Geläuten bellion im Complott beschuldigten Landwehrmänner des 23 der Glocken der städtischen Kirchen statt. II Maj. der König,! Jnf.-Reg. haben mit der Derurtheilung der Rädelsführer (8 an die Königin und die Königin-Mutter khaten die ersten üblichen! d«r Zahl) zu mehrjähriger Festungsstrafe und der übrigen Theil- Hammerschläge. Die Frier wurde mit dem Choral „Ein' feste j nehmer zum Weilerbienst bis Ende dieses Jahres ihren Abschluß
Barackenlager und t00.000 fl- durch außerordentlichen Kredit zu verwenden, den Rest aus Ersparnissen im Kriegsbudget zu gewinnen.
— Karlsruhe, 31. Okt. Die erste Kammer sprach sich in ihrer heutigen Sitzung: l) einstimmig für den Anschluß Badens an den norddeutschen Bund mit Erhaltung entsprechender Selbstständigkeit, 2) mit allen gegen 3 Stimmen für ein Schutz und Trutzbündniß mit Preußen und den entsprechenden mililärische» Vereinbarungen und 3) einstimmig für eine unkündbare, einheitlich orxanisirte Zolleinigung, für ein einheitliches Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesen und für ein gemeinsames deutsches Bürgerrecht aus.
— Mannheim, 29. Okt. Heute findet hier eine Zusammenkunft der Vertreter süddeutscher Eisenbahnen zur Regelung der zunächst bevorstehenden Verkehrsfragen und Verhältnisse statt.
— Vom Main, 30. Okt. Die württembergische Regierung war in der Bundesliquida.ionskommisfivn bisher allein dura- einen militärischen Bevollmächtigten, den Obersten Freiherrn v. Wagner, vertreten. Für die politischen Angelegenheiten, welche mit den Kommissionsverhandlungen verknüpft sein werden, hat sie nunmehr einen diplomatischen Bevollmächtigten in der Person deS Grafen Zeppelin entsendet, welcher gestern Abend in Frankfurt angelangt ist.
— Mainz. 27. Okt. Die Verhandlungen gegen die der Re-
preuß.
Burg lst unser Gott" eingeleitel und mit „Nun banket alle Gott!"! gesunden. Man rechnet indessen auf spätere beendet. Festredner waren StaLtdekan Gerock und Oberbürger-lAbkürzung des Weiteidienstes Meister Sick; Gebet und Segensspruch erfolgte durch Prälat Kapff.
— Am 30. Oktober starb in Stuitgart Richard von Neer gaard, ein Schleswig-Holsteiner und ein wackerer Kämpfer für die Sache der Herzogtümer Neun Tage vorher, am 21 Okt.. hatte er Hochzeit mit Fräulein v. Zeppelin Der „Beob " widmet ihm an der Spitze seiner Donnerstagsnummer im schwarzem Rand einen warmen Nachruf.
— Der erste Schnee fiel Heuer in der Nacht vom 29 Oktober im Oberamt Frendenstadt.
Begnadigung, bez.
— Frankfurt, 30. Okt. Von den Offizieren des ehemaligen Frankfurter Linienbataillons, haben sich nur zwei, — und zwar Nicht-Frankfurter — zu dem Eintritt in die preußische Armee bereit erklärt.
— Kassel, 26. Okt. Die Residenzschlösser hier und in Wilhelmshöhe sollen für den Besuch des Königs eingerichtet werden und auch für die Zukunft ausschließlich dafür bestimmt bleiben. — Dresden, 29. Okt. Der Landtag ist auf Mitte Novem-
Reutlingen, 30 . Okt. Ein tragischer Unglücksfall halber einberufen, sich diese Nacht in unserer Stadt ereignet. Weingänner Mezger,! ^ Dresden, 29. Okt. Die „Constitutionelle Ztg " meldet ein sonst braver und solider junger Mann, hat in einem durch! Der Höckstkommandirende in Sachsen, General v. Bonin, ist hier die Pcckenkrankheit verursachten Anfall von Raserei seine Frau, !e>ngetroffen. Preußische Garnisonen erhalten Dresden. Leipzig, mit der er mehrere Jahre in bester Eintracht und schönstem Frie-1 Chemnitz. Bautzen, Zittau, Großenbayn, Oschatz. Riesa. Meißen, den verlebte hatte, erschlagen. Abends 6 Uhr besuchte ihn voch!P'rna; sächsische die übrigen Städle. Nach Dresden kommt die sein Bruder, welchen er hat sür ihn zn beten, da er von einem sächsische Leibbrigade.
schrecklichen Feuer geplagt werde, und schon um 9 Uhr, als ein! — Berlin, 31. Okt. Die Provinzialkorrespondenz meldet: anderer Bruder nach ihm sehen wollte, traf er seine Sckwägerin l Die durch die Annexionen nöthig gewordene Umgestaltung deS als Leiche, den kranken Bruder aber in vollster Raserei, diel Heeres beginnt am 5. Nov. Die Ernennungen sind bereits erbeute noch fortdguert so, daß ihm die Zwangsjacke angelegt wer-'folgt. — Die Norddeutsche Allg Zrg sagt, die Nachricht, daß den mußte. zwischen Preußen und Württemberg Verhandlungen über die
— Vom Allgäu, 29 Okt Die Leutkircher Versammlung Besetzung Ulm's schweben, ist unbegründet Preußen hat ein der Volksparrei nahm am Sonntag Vormittag 11 Uhr aus Grund- Interesse dabei, daß die süddeutschen Staaten sich