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ein guter Schachspieler ist er deßhalb noch lange nicht. Das Schachspiel ist ein rechtes Kriegsspiel. Mancher ist ein guter Ge neral, der sein Regiment geschickt und tapfer ins Feld und Feuer führt, aber zehn und mehr Regimenter, Infanterie, Cavallerie und Artillerie sammt Train zu führen und so zu leiten, daß alles in einem Feldzuge klappt, daß sie bald einzeln marschuen, um sich nicht zu geniren und eine Gegend nicht auszuzehrcn und dann wieder zur rechten Stunde Zusammentreffen, um viribus unitis den Feind aufs Haupt zu schlagen, das versteht nicht jeder General; denn dazu gehört eine besondere Gabe und Kunst, die den Feld- Herrn ausmacht. Der Redakteur des Dolksboten in München. Zander, hatte behauptet, diese Gabe habe der tapfere General v d. Tann, der Chef des Generalstabs des Prinzen Carl nicht ge habt und deßhalb sei im baierischen Heere so vieles schief gegan­gen. Zander wurde der Amtsehrenbeleidigung v d. Tanns an­geklagt, aber vom Schwurgericht sreigesprochen. Es ist ein öffent­liches Gehetmniß, daß der talentvolle Tann sich anfangs gewe: gert hat, die Stelle eines Generalstabschefs unier dem Prinzen Carl und des Sündenbocks für Andere zu übernehmen. (Dfz.)

München, 21. Okt. Generallieuteuant Frhr. v. d Tann ist mit dem nach der öffentlichen Schwurgerichtssitzung gegen Hrn. Zander näckstabgehenden Eisenbahnzuge zu Sr. Maj. dem König nach Hohenschwangau abgereist. Man sagt, der Ausgang des Prozesses habe großen Eindruck auf ihn gemacht.

- München, 20. Okt. Der Feldmarschall Prinz Carl hat die Absicht erklärt, alle feine militärischen Würden und Aemter niederzulegen; ob er Len Schritt bereits förmlich gethan, ist nicht bekannt Ferner wird Prinz Carl die Jnhaberstellen der chm verliehenen österreichischen und preußischen Regimenter niederlegen Auch soll er eine längere Reise ins Ausland beabsichtigen.

Nachdem der erst kürzlich beim Bergsteigen verunglückte Frhr. V.Lerchenseld doch noch seinenVerletzunaen erlegen, wird schon wie der ein solches Unglück berichtet: Ein Engländer, Capitän Ark wrigbt, bestieg am 13. Okt. den Bergriesen Montblanc, wurde von einer stürzenden Lawine überrascht und mit 3 Führern von ihr zerschmettert und begraben

Frankfurt, 19. Okt. Gestern Mittag traten die bis jetzt hier eingetroffenen Mitglieder der Bundesliquitationskommisfion zu einer ersten Sitzung zusammen und konstituirten sich, dem be­züglichen Wortlaut deS Prager Friedensvertrags gemäß, als Kommission behufs Auseinandersetzung des bisherigen Bundes eigcnthums". Abends zuvor waren von Augsburg und Ulm die am 14 Juli dahin verbrachten Bundesgelder, noch etwa 450,000 fl. betragend, die vom Hause Rothschild deponirten Werlhpapiere im angeblichen Belauf von ca. 6 Mill, sowie die damals mitgenom­menen Akten des Bundestages und der Bundesmilitär Kommission hier eingetroffen und unter den Augen einiger Mitglieder der Li­quidationskommission in Verwahrung gebracht worden. Aus An trag des Vorsitzenden (des ersten Bevollmächtigten Preußens, Geh. Rath Bitter), beschloß die Kommission, die Bea..len und Diener der ehemaligen Bundesbehörden in ihren Dienst zu nehmen und in rer Art zu verpflichten, daß dieselben von keinem Organ ^es ehemaligen Deutschen Bundes, sondern nunmehr von ihr allein Befehle anzunehmen haben.

Dresden, 22 Oki. Die Konstitutionelle Zeitung schreibt: Die gestrige Volksversammlung beschloß, bei der Landeskomimssion gegen den Zusammentritt der reaklivirten Stände, welche weder rechtlich noch sachlich Volksvertreter seien, zu Prctestiren und eine Petition wegen sofortiger Anordnung der Wahlen zu einer ver­fassungsmäßigen Volksvertretung einzureichen.

Dresden, 22 Okt. Ein Extrabl. des Dresd- Jvurn. schreibt offiziell: Gestern wurde in Berlin der Friede zwischen Sachsen und Preußen unterzeichnet.

Wien, 20 Okt. Der Gemeinderath hat nach einer langen stürmischen, sehr energische Angriffe auf den Jesuitenorden ent haltenden Debatte beschlossen: auszusprechen, daß er die Ansiede­lung der Jesuiten nicht wünsche; zugleich bat er seine Rechissekiion be­auftragt, die geeigneten Schritte zu deren Per Hinderung vorzuschlagcn.

Ter Jesuiteupater Klinkbosström in Wien sagte kürzlich auf der Kanzel seiner Kirche: Die Niederlage Oesterreichs in dem deutschen Krieg sei allein dcmUmstand zuzuschrcrben, daß der Kaiser die

oberste Führung seiner Armee einem Protestanten, den- Marsckall Ben edel, dem Feinde der wahren Religion, anvertraut habe.

Wien, 17. Okt. Die kriegsgerichtlichen Untersuchungen in Neustadt sind niedergeschlagen, Grat Clam Gallas vollständig re habilitirt, und die Generale Benedek, Henikstein und Krismanitsch im Gnadenweg pensionirt worden. Zur inneren Frage liegt jetzt ein Vorschlag vor, der auf Einberufung des ehemaligenverstärk­ten Reichsraths", desselben, der nach dem ersten italienischen Krieg berufen worden, abzielt.

Wien, 23 Okt. DieNeue Presse" vom Dienstag ver­

nimmt positiv, daß v. Neust wahrscheinlich demnächst zum Mini­ster des Aeußern ernannt werden wird. (Tel. d. StA.)

Innsbruck, 20. Okt. Auf dem Scbönberg ist es gestern zwischen südwärts ziehenden Italienern und vom Süden kommen­den Ungarn zu einem heftigen Zusammenstoß gekommen, bei dem die Ungarn, die sür ihren schwer beleidigten Offizier eintrate«, zwanzig ihrer einstigen italienischen Waffenbrüder außer Gefecht setzten.

Triest, 21. Okt. Der KriegsdampferElisabeth" hat vom Kriegsministerium den Befehl erkalten, allsogleich nach Mexiko ab­zugehen. (Um den Kaiser zu holen?)

Italien. Venedig, 19. Okt. In Folge des zwischen Ge­neral Moering und General Leboeuf abgeschlossenen Vertrages wurde die Stadt diesen Morgen um 8 Uhr den Händen der Municipalilät übergeben. Um 9 Uhr war die italienische Natio­nalflagge aus dem Markusplatz ausgepflanzt und wurde unter gro­ßer Begeisterung des Volkes mit 101 Kanonenschüssen begrüßt. Die Municipalilät, die Nalionalgarde und General Revel gingen sodann nach dem Bahnhöfe den Truppen entgegen, welche von lebhaftem Beifallsruf empfangen wurde». Die Stadt ist noch beflaggt. Heute Abend große Illumination. Florenz, 22. Okt. Die feierliche Volksabstimmung über den Anschluß Vene- tiens an Italien wurde gestern in allen Städten Venetiens mit der größten Begeisterung und unter allgemeiner Theilnahme voll­zogen. Fast die Gesammtheit der Wähler stimmte mit Ja In den Dörfern gingen die Pfarrer den Bewohnern mit ihrem Bei­spiel voran

Türkei. Bukarest, 21 Okt. Sämmtliche Konsuln beglück­wünschten offiziell den Fürsten vor seiner Abreise zu der erfolgten Anerkennung. Konstanttnopel, 20 Okt. Ein Kriegsschiff ist nach Varna geschickt worven, um den Fürsten von Rumänien hierher zu bringen, wo er am Dienstag eintreffen wird.

Nttßland. Petersburg, 23. Okt. Der Uebertritt der Prinzessin Dagmar, Braut des Großfürsten Thronfolgers, zur or­thodoxen Kirche findet am 24 Oktober statt. Verlobung andern Tags

England London, 19. Okt. Ein Korrespondent des Nord" meldet einen wichtigen Fortschritt im transatlantischen Kabel Durch die Vervollkommnung der Perfahrungsweise und der Apparate ist es gelungen, anstatt 6 Wörter in der Minute deren neunzehn zu befördern. Von der Wichtigkeit vieser Nach­richt kann man sich eine Idee machen, wen« man erfährt, daß der Tarif sich in demselben Grade vermindern wird, wie die Leich­tigkeit der Beförderung der Depeschen zunimmt Der jetzt auf 500 Fr festgestellle Tarif ist so hoch gestellt worden, nicht um die Ausbeutung des Telegraphen lohnender zu macken, sondern um zu verhüten, daß er nickt mit Depeschen überhäuft werden soll Die Entdeckung, von der die Rede ist, muß die Zahl der Depeschen verdreifachen. 23. Okt Die Telegrapbengebühr nach Amerika ist vom 1. Nvv ab für 20 Worte von 20 auf 10 Pfh Tt. berabgisetzt. In Ecuador sind Gotdlager von so verhei­ßender Natur entdeckt worden, daß selbst von Kalifornien Aben­teurer dahin wandern; gleichzeitig auch höchst wichtige antiqua­rische Ueberreste, nämlich Bruchstücke von Tbcnfiguren, Töpser- waaren und Goidzierrathcn, sämmilick von hohem Alter, deren Lpuren sich aus eine Strecke von beinahe 300 Meilen an Fluß- abhanden Verfolgen lassen.

Frankreich. Die Tage, die ihm nicht gefallen, haben den Kaiser Napoleon bestimmt. Vorsorge für die Zukunft zu treffen. Kaiserin Eugenie soll nach feinem Tote die Regentschaft überneh­men, bis sein Schn 21 Jahre alt geworben ist Prinz Napo-