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Reisende und Auswanderer nach Amerika und Australien
befördert jede Woche mit Dampf- und Segelschiffen billigst der von K. Ministerium des Innern bestätigte Agent des res. Notars C. Stäh len in Heilbronn
Emil Dreist.
Gelder von und nach Amerika werden billigst besorgt.
Geld-Gesuch.
950 fl. werden von einem pünktlichen Zinszähler gegen gute Sicherheit auszunehmen gesucht. Anträge nimmt entgegen Emil Georgii.
Agenten Gesuch.
Zum Absatz eines leicht und überall verkäuflichen Artikels, wozu weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse nöthig sind, werden Agenten gegen eine angemessene Provision gesucht. —Reflektanten belieben ibre Adresse unter den Buchstaben 8. 8. iVo. 20 an die Exped. d. Bl. franco ein- zureichen.
Gechingen.
Gläubiger-Aufruf.
Alle Diejenigen, gegen welche mein verstorbener Mann, Daniel W a g n e r, Schuhmacher dahier, Bürgschastsverbindlichkeiten eingegangen hat, werden hiermit aufgefordert, mir dieselben innerhalb 3 Wochen anzuzeigen. widrigenfalls ich solche nicht mehr anerkennen würde.
Den 9. September 1866.
Friederike Wagner.
Einen Kasten, Kommode und Knchetisch
hat zu verkaufen; wer? sagt die Redaktion.
Nene holländische
Voll-Hänngc
pur Milchner — empfiehlt
W. Enslin.
Verlorenes.
^ ' Astrttlrer's chemisch - technisches Laboratorium empfiehlt
"^es und tewähr- > trs Linderungsmit
tel gegen Gicht und Rheumatismus in ! Paqueten zu 18 und 30 kr.
iZahmvchwatte,
Es ist bei Liebenzell oder im Omnibns^^LjfgLAlhnschmerzen in Paqueten zu 12 kr. eine Tabaksdose, mit Silber eingelegt unin^D^ Mie^lage für Calw bei mit dem Namen „G. F. Burghard" verloren gegangen; der redliche Finder wolle dieselbe gegen gute Belohnung bei Herrn ^
Slot tele in Liebenzell abgeben.
^ ... . ! zrDel^em'lobten einspännigen Wägete sucht
d. s istein , ! kcmsen F- Kleinbub,
Sparherdk
Arotheker Rutbardt. Calw
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r nebstl agt die Fli !fii
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/ 4 gute Räder
Meinem'laichten einspännigen Wäget
mit dem jnöthigen eisernen Geschirr einem Rohr zu verkaufen; wo? sagt Redaktion d. Bl- 2)l.
Gechingen.
Oeftn-Verkaus.
Wegen Logisveränderung sind dem Unterzeichneten 2 Oefen entbehrlich geworden. Der eine ist ein großer deutscher mit eisernem Aufsatz, noch in sehr gutem Zustand, der andere ein kleiner Kochofen, welcher in ein kleines Logis sich eignet.
Gechingen, 10. September 1866.
res. alt Schultheiß Schumacher.
Schmied im Bischofs
Ein Arbeiter
findet sogleich Arbeit bei
Schuster, Schuhmacher.
Ein Arbeiter
kann sogleich bei mir eintreten.
Carl Rank, Schuhmacher.
Calw.
Ein gutes noch wenig gebrauchtes
Pritfchenwägele
zum Ein- und Zweispännigfahren ist um billigen Preis zu verkaufen. Näheres bei Fritz Kleinbub, Schmied
Zur Lage des Orients. !
"Nicht nur in der t mischen und westeuropäischen Presse, sondern auch in erhöhtem Maße in unserer östlichen Nachbarschaft, wie namentlich im Königreiche Polen sind zahlreiche Gerüchte über den nahe bevorstehenden Ausbruch eines orientalischen Kampfes im Umlaufe. Die ganze russische Besatzung in diesem Königreiche soll in der Thal in Bewegung sein und nach dem Südosten vorrücken. Die Regimenter, welche seither in Litthaum standen, um während des deutschen Con- flikts ein Beobachtnngskorps zu bilden, sind gleichfalls auf der Eisenbahn über Petersburg nach dem Süden Rußlands dirigirt worden. Offenbar kann und will die russische Regierung nicht dm müssigm Zuschauer abgeben, wenn im Innern der europäischen Türkei eine großartige Umwälzung sich vorbereitet. Eine Conspiration gegen die Herrschaft der Türken soll sich durch das ganze Land erstrecken, und wenn man bU nkt, daß in der europäischen Tükei die gräco-slavischm Völkerschaften ! nstlichm Glaubens fast in allen Provinzen die große Mehrheit bildn (mehr denn 2 Drittheile gegen einDrittheil Türken)/ so wird der Erfolg einer solchen allgemeinen Rebellion unschwer vor- ansznsagm sein Die einzige Macht, die eine solche verhindern könnte, und vermöge ihrer konservativen Tendenzen, die sie seit der Metter- nich'schm Zeit auch der Türkmherrschast gegenüber in Anwendung brachte, gewiß verhindert hätte, Oesterreich, ist eben jetzt nicht in der Lage, seine Kraft nach Außen zu wenden. Günstig für die türkische Regierung ist, umlaufenden Gerüchten zufolge, lediglich noch die Zwietracht zwchen den Christen des Nordens und Südens. Erster? wollen näml ch von der Oberhoheit des Königs von Griechenland nichts wissen, sondcm sich lieber dem Schutze des russischen Zaren anver- traum, der auch schwerlich geneigt sein wird, seine vermeintlichen Ansprüche ans die glaubens- und stammverwandten Volksstämme der Türkei einem andern christlichen Monarchen zu überlassen. In den Do- naufürstenthümern ist Alles in Bewegung, und vor Allem sind —
was Rumänien betrifft — Moldauer und Wallachen wenigstens darin einig, daß ihr neuer Hospodar, der Fürst von Hohmzollern, nicht die Suzränetät des Sultans anerkennen dürfe, sondern, falls das Land als selbstständiger Staat nicht bestehen könne, die Oberhoheit dem russischen Kaiser übertragen werden müsse. Uebrigms erwartet man in denl nahen Serbien zuerst einen offenen Ausbruch, indem hier Alles zum Kampfe vollständig vorbereitet zn sein scheint. Die Serben sind unter den südslavischm Völkerschaften das eigentliche Kernvolk, einfach, abgehärtet und tapfer, und fast durchgängig militärisch orgauisirt. Zu den Serben gesellen sich die Bulgaren, die Montenegriner, die christlichen Bewohner von Bosnien und der Herzegowina.
in Rußland sucht, -vElc^s hier etwa dieselbe Rolle zu übernehmen hat, wie Frankreich seit 1859 in Italien, so brennen andererseits im Süden, in Uacedonim, Thessalien und Epirus die dortigen Bewohner griecWpchen Stammes und Glaubens schon längst vor Begierde, auch ihrerseits das verhaßte türkische Joch abzuschütteln und sich an das stammverwandte Königreich Griechenland anzuschließen. Die Bewohner der noch unter türkischer Herrschaft verbliebenen Inseln des ArchipelaguS theilen diesen sehnlichen Wunsch: Sie sind schon vom Befreiungskämpfe der 20er Jahre her als ausgezeichnete Seeleute bekannt. Die größte griechische Insel Candia, das Kreta der Alten, 180 Q.-Meilen groß, hat mit dein offenen Aufstande bereits den Anfang gemacht, der offenbar die Bestimmung hat, sich über alle griechischen und südslavischm Länder der Türkei zu verbreiten. Ob und in wie weit der überraschend schnell gelöste deutsche Conflikt, der Westeuropa beschäftigen sollte, hierin eine Aenderung erzielt, bleibt abznwartcn. Möglicherweise, daß unsere Jetztzeit, welcher überhaupt die Aufgabe zugefallen zu sein.scheint, die wichtigsten politischm^Fnn- dammtalfragen zn lösen, auch noch die Lösung der orientalischen Mage erleben wird. (Mb- Z-)