Es werden viele gezogene Kanonen gefertigt. Für Baden ist die Arbeit nahezu fertig, da die Röhren vom Militärgießhause roh geliefert werden; die Schweiz hat 60 gezogene Zwölspjünder mit Hinterladung bestellt. Mit Baiern und Württemberg sind zu gleichem Zwecke die Verhandlungen im Gange.
— Am I.Scpt. ist in Mannheim das Dalbergstandbild, welches König Ludwig l. von Baiern keiner Geburtssiadt zum Geschenk gemacht bat, feierlich enthüllt worden.
— Vom Ta ubergr nnd, 1. Sept. Die Cholera macht Sprünge; Disleihausen z. B. zwischen Dittigheim und Gcrlachshcim kennt dieselbe nicht, in GerlachLheim so derte dieselbe bis jetzt nur 4 Opfer, in Dittigheim bis^zum Augenblick bei 50 von 1100 Ein
ehen Theil der Provinz Oberhessen ab. wodurch die Verbindung mit Wetzlar hergestellt wird. Ferner wird die Landgrafschaft Homburg abgetreten. — Die „Nationalztg." meldet, der französische Gesandte Brnedekti sei nicht nach Paris, sondern nach Karlsbad gereist.
.— Berlin, 6. Sept. Die Prov Korr, schreibt: Preußen zeigte Italien den Friedensschluß mit Oesterreich an; es fügte d'.n Wunsch binru, die kordialen Beziehungen beider verbündeten Mächte möchten sich zukünftig befestigen Italien anerkannte in seiner Antwort, daß Preußen die Verpflichtungen des Bündnisses mit Italien gewissenbaft erfüllte, und versicherte, Italien lege hohen
Wert!) aus das Einvernebmen mit Preußen und werde nichts zur wohncrn. -^Leit 3 Tagen ziehen die in Württemberg gelegenen! Bescstignna der Freundschaft verabsäumen. — Der Friede mir Preußen WerlheiL. und werden rn den edolerasrnen Orten Hessen Darmsladt gibt Preußen etwa 2» Ouadratm. mit 60,000
— DarDWVt^. L-e^t. Weiteres über den Friedcnsabschluß:
Das Großher^Mrmch tritt Homburg,, Meisenbein^e. ab; dagegen fallen OqMckd/ma'flheiin und Reichelsheinr Wusetbrn zu.
— Frankfurt ^Sept. Die genaue-Berechnung der
im Monat Mli^uon ^er,-^Hadt geleisteten Requisitionen findet
man in nachstehendem Verzeichniß; es wurden veranegabt:
kr.
— kr.
— kr.
Herstellung der Kasernen Inventar für Kasernen und Spitäler Diverse Lieferungen für die Truppen Proviant und Fourrage Magazin Ein Jahressoll) für die Mainarmee 60,000 Paar Stiesel Cigarrenbcstand auf 4 Wochen Vierwöckenti'che Ve-pflrgnng der Offiziere Erneuerung dns Fourrage Magazins 300 Reitpferde
in Allem
— Frankfurt, 5: Sept. Dem gesetzgebenden Körper wurde eine Vorlage wegen seiner Rekonstiiuirung gemacht. Darnach wird derselbe ermächtigt, in kommunalen Ängelegenbeiten selbstständig -usammenzutreten und zu beschließen
— München, 1. Sept. Die „Baic. ZtgO schreibt, daß wegen der jüngst in Aschaffenburg vorgekommenen Excesse bereits
112,500 fl. i33,6(.r> fl 166,000 st 242,000 fl. — lr 5,^747,008 fl 35 kr 370,000 st. 100.000 fl.
70,000 fl. 250,000. fl. 175,000 st 7,366,108 fb 35 kr.
— kr.
— kr.
— kr.
— kr.
— kr.
S Obcrbessen tritt in den norddeutschen Bund. Tie Rhein- und Mainschifffahrtsabgaben sind ausgehoben. Die Friedensunlerhand-- lungen mit Sachsen haben begonnen. Tie Unterhandlungen mit Meiningen über den 'Eintritt in den norddeutschen Bund sind abgebrochen. (Tel d Schw M)
— Tie „N. bar. Landes-Ztg." schreibt) Das preußische Abge- ordnetenhaurr hat der Berliner Regierung die verlangte Indemnität eubeilt. Das Haus hat ohne Vorbehalt und ohne Verwahrung für die Zukunft einen Strich durch das Sündenregister de: Negierung gemacht; — obgleich ihm Liese Regierung nicht undeutlich zu verstehen gegeben, daß sie es unter denselben Verhältnissen wieder so machen werde, als sie es vorher gemacht bar. — Freilich haben der Ministerpräsident Graf Bismarck und der Minister Graf zu Eulenburg den Eindruck fraglicher Aeußerun- gen durch ein schließlicheL Entgegenkommen in Worten abruschwä- chrn und darzustellen versucht, wie die Indemnität der Boden der Versöhnung und durch ihre Bewilligung die Regierung moralisch gezwungen sei, dem Hause cntgcgenzukommen. — In der That muß die Regierung nur dem Hanse,- nachdem dieses das wirksamste Recht der Volksvertretung, das Budgctrccbr aufgegeben, entgegen - kommen, wenn sie nicht verzieht, die in Preußen zum Spielzeug gewordene Verfassung ganz zu beseitigen und mit einem lächerlichen Konstitulionalismus aufzuräiinien Die Regierung wird i das Letztere nicht thnn, vielmehr die gefügige Kammer zum Deck
strenge Untersuchung eingeleiiet sei. — 4. Sepl. — Die „Bair.: manlel des willkürlichsten Regiments mißbrauchen. Die Regierung Ztg." erklärt, indem sie die Auswechslung des bairisch preußischen, wird es dahin gebracht haben, wie Graf Eulenburg unmittelbar Friedensvertrags ankündigt, daß alle Voraussetzungen Baierns > nach den Wahlen die Dinge überschlagen hat: Was dem Preußi- wegen des Abmarsches der auf bairischem Gebiet stehenden Preu-ische,, Volke noch bleibt von politischen Rechten, das verdankt es ßischen Truppen erfüllt sind. ! vorläufig nur der Gnade des Ministeriums. Zur Vorfeier des
Dresden, 3. Sept. Wie das „Dresd. Journ." milthnlt,, gm Montag errungenen SiegS der preußischen Regierung gab am werden bis auf Weiteres in folgenden sächsischen Städten preu- > Sonntag der Finanzminister v. d. Heydt ein parlamentarisches ßischc Garnisonen sieben: In Dresden, Leipzig, Chemnitz. Glau-!Diner Sämmtliche Fraktionen des Abgeordnetenhauses - aus- chaü, -s reiberg, Annaberg, Meißen, Zwickau, Plauen und'ML-! genommen die äußerste Fortschrittspartei — balt.n sich dazu ein-
surchtkAU'Gejie'Sli^Ü ^eiFeerte e Tor s^Z^t'chelhrM.weit über
rienberg
— Gi eßen, ^Sept. Eine gestern Abend LVs nahe gelegene —^
100 Gebäude wurden «ebn Raub der FleminiIr^hr denen auch 1 Kind ums Leben kam A.otzder aniäugMei^/kM«ie Stunden an- danerrttcn Stille der Atmosphäre grisfEdcR A^Sr, unterstützt durch zahlreiche Strohdachungcn, mi42xznsrLlsMr^st>inielligkeir um sich, namentlich durch Fluqfeuer wcht ^eFtfervt/stehende Gebäude entzündend ' ^
— Berlin, 3. Sept Die Verhandlungen mit der Negierung von Meiningen find von Preußen mit der Erklärung abgebrochen, eaß eS die Ausnahme derselben nicht wieder beabsichtige, da der Her zog nicht diejenigen Bedingungen zu erfüllen gesonnen ist, welche Preußen für die Stellring des Herzogthums in dem neuen Lun- desverhälinisse zu fordern für nothwendig hält, Der Erbprinz hat dagegen stets eine preußensreundliche Haltung zu erkennen gegeben. Preußischerscits ist daher in Aussicht gestellt, daß bei lieber tragrrng der Regierung des Herzogthums an den Erbprinzen dem meiningischen ^Lande besondere Opfer nicht auserlegt werden würden.
— Berlin, 3. Sept. Die „Kreuzzeitung" bestätig! Len gestern erfolgten Friedensschluß mit Hessen-Darmstadi und bemerkt bierzn, daß dem Vernehmen nach die ursprünglichen preußischen Forte rungen aufrecht erhalten worden seien; Hessen - Tarmstadt zahle drei Millionen KriegskvstenentschäLigung und trete den nördli-
gefunden, auch der Abgeordnete Twesten der noch zu Anfang dieses Jahres dem rechtsbrüchigen Berliner Obertribunal die Worte enigegengeschleudcrt: „Die rechtsverachtende Gewalt könnte sich nicht am Ruder behaupten, wenn sich ihr nicht die servile Ebr- loflgkeit zur Versügung stellte!" —
— Berlin, 3. Sept. Der Ministerwechsel in Paris wird in diplomatischen Kreisen als die cnlsckirdene Vertagung der Coni- pensatiorispolitik und günstig für Preußen ausgefaßt.
— Wien, 3. Sept. Die sächsischen Truppen haben gestern neue Lieferungen für 2 Monate abgeschlossen, sie bleiben somit noch hier
— Wien. 3. Sept. Der Kaiser bat dem Vernehmen nach im letzten Ministerrath die Erwartung ausgesprochen, daß ibm schon demnächst über umfassende Reduktionen in ollen Zweigen des Staaishaushalts Vortrag werde erstattet werden Daß die Anordnung der bedeutenden Herabminderung des Erfordernisses für die kaiserliche Hofhaltung ganz aus seiner eigenen Initiative ber- Vvrgegangen, mag noch nachträglich angeführt werden und als eine Bürgschaft mehr für den Umfang der zu erwartenden Er- sparniß gelten dürfen. Tie Regierung scheint übrigens ihre Tbä- tigkeit im Innern zunächst mit einer abermaligen bedeutsamen Erweiterung der Gemeinde-Autonomie eröffnen zu wollen, und die Erfahrungen der jetzt abgeschlossenen Kriegsperiode dürften in dieser Richtung vielfach maßgebend werden.