Commerziell sreilich wäre die Abtretung deS Kohlenbeckens für Preußen ein schweres Opfer, wenn gleich das Territorium nicht sehr g; ist

Berlin, ll. Aug. DerStA." veröffentlicht einen Erlaß,

DemMoniteur" zufolge wurde hente ein Ministerrath unter dem Vorfitze des Kaisers gehalten. DiePatrie" meldet die An­kunst des Herrn Benedetti. Daß die Entschädigungsfrage von der französischen Diplomatie in Berlin angeregt worden ist,' erlci-

wonach das unterm ^10. Juli d I. ungeordnete 2. dießjährige dct keinen Zweifel. Was jedoch von bestimmt formulirten For- -Ersatzgeschäst sofort wieder aufzunehmen und nach Möglichkeit zu!derungen erzählt wird, ist Erfindung. Bis jetzt hat das Tuile- fördern ist. In Bezug auf den Termin zur Einstellung der aus rienkabinet nur im Allgemeinen auf die Nothwendigkeit hingewie- gehobenen Mannschaft wird eventuell seiner Zeit verfügt werden, sen, daß die Machtstellung Frankreichs nicht vermindert, mit an-

Der preußische Divisionskommandeur Generallieutenant vi deren Worten, daß ihm eine Entschädigung für die Vergrößerung

Clausewitz ist aus dem Kriegsschauplatz an der Cholera gestorben.! Preußens geboten werde. Aus der Verstimmung, welche in un- Auch Generalmajor v. Pfuel ist in Böhmen dieser Krankheit er-sfern offiziellen Kreisen herrscht, läßt sich schließen, daß die Ant- legen. ^wort des Berliner Kabinets keine befriedigende war. Von die-

Brünn, 7, Aug. Tie Cholera macht in der Bevölkerung! sen Vorbesprechungen bis zu einem Konflikte ist ein weiter Schritt, se!:r rasche Fortschritte und tritt dießmal in so heftiger Form auf, aber sie könnten doch den Keim eines solchen in sich tragen. Bis

daß die meisten der von ihr Befallenen erliegen Die Ausdeh­nungen fder Verbreitung der Krankheit lassen sich daraus enr nehmen, daß in dem nächst Brünn gelegenen Dorfe Schimitz, das

jetzt war es nur die öffentliche Meinung, welche aufEntschädi­gungen" drang Es kommt nun daraus an, ob Napoleon dem Drängen des Volkes nachgeben muß oder ob er dasselbe im Zaum

«ine Bevölkerung von 4400 Seelen zählt, an einem Tage 31! halten kann. Daß ec selbst für keine gewaltsame Lösung ist, ist Leichen beerdigt wurden In den hiesigen Vorstädten Neustift,! sicher. Die Standarte glaubt versichern zu können, daß die Wienergaffe, Altbrünn wüthet die Krankheit und in den Spitä->eingeleitets Unterhandlung bezüglich einer Entschädigung für Frank­

lern herrscht eine allgemeine Sterblichkeit Die Geschäfte liegen ganz darnieder, und man fürchtet noch mehr nach dem Eintritte des definitiven.Friedens, daß eine allgemeine Zahlungsunfähig­keit eintreten wird, da die Landkausteute bedeutend gelitten haben und die Bevölkerung die ohnedieß seit Jahren schwache Kaufkraft eingebüßt hat.

Wien, 10. Aug, Berichte aus Böhmen versichern, daß bedeutende Streitkräfte der Preußen nach Rheinpreußen dirigirt werden.

Triest, 10 Aug. Nach hier eingetroffenen Nachrichten hat in den mexikanischen Gewässern ein Kampf zwischen der österrei­chischen Korvette Dandola und der preußischen Korvette Vineta stattgefunden, in welcher die Dandola Sieger geblieben ist

Italien. Florenz, II. Aug. Der österreichisch-italienische Waffenstillstand wurde heute auf der Basis der gegenwärtigen mi­litärischen Okkupation unterzeichnet. Alle weiteren Fragen wur­den den Friedensverhandlungen Vorbehalten. Ein offizielles Te­legramm aus Berlin sagt: Preußen habe Oesterreich angezeigt, daß es Italien im Besitz von Venetien erhalten werde. 12. Aug. General Menabrea ist nach Paris abgereist; in der Folge wirb

reich in den Formen größter Herzlichkeit zwischen Preußen und Frankreich fortgeführt werde. Der Moniteur versichert, der Kaiser befinde sich wohler. Doch aber erlaubten es ihm die Aerzte nicht, der Kaiserin von Mexiko an den Bahnhof entgegenzufah­ren. Nichtsdestoweniger behauptet die France, er werde in diesen Tagen nach Chalvns abreisen. Das müßte spätestens am Diens­tag geschehen.

Belgien. Antwerpen, 10. Aug. Heute früh entstand Feuer auf der ersten Etage des der Firma Denis Haine gehöri­gen großen Waarenlagers am Place St. Walburga. Das Feuer griff trotz schnell herbeigeeilter Hilfe rasch um sich, und gegen Mittag standen 4 zusammenstehende herrliche Magazine mit un­geheuren Vorräthen an Wolle, Guano ic. in vollen Flammen. In den Kellern befanden sich etwa 3600 Fässer Petroleum, wo­von man etwa 800 Fässer in -Sicherheit bringen konnte, bevor die Flammen sich näherten. Den Rest hoffte man durch Bede­ckung mit Sand zu retten. Bis jetzt schätzt man den Schaden auf 2-3 Will. Frcs., welcher von hiesigen und fremden Gesell­schaften versichert ist I l.Aug., 9 Uhr 50 Min. Vorm. Das Feuer nimmt schrecklich zu. Die umliegenden Kloaken und Kell­

er nach Deutschland zum Friedcnssckluß sich begeben. Die osfi-j ler sind mit Petroleum gefüllt, welches explodirt; ein großer Theil zielle Zeitung gibt die Demarkationslinie für den Waffenstillstand ! der Stadt kann einMaub der Flammen werden. Nachmittags

an. Der letztere ist aus 4 Wochen unterzeichnet, wird aber fort dauern, falls er nicht gekündigt wird. Eine P oklamation Garibaldi's fordert die Freiwilligen auf, die Bedingungen des Waffenstillstandes zu achten Die Freiwilligenkolonnen haben in vollkommener Ordnung die Bewegung des Rückzugs begonnen. 13. Aug Oesterreich erklärte sich zu direkten Friedensverhand­lungen mit Italien bereit Die italienischen Friedensunterhänd- ler können zugleich einen Handels- und Schifffahrtßvertrag mit Oesterreich abschließen. Italien ist fortwährend in voller Üeber- einstimmung mit Frankreich und Preußen; in Betreff der vene- tianischen Grenzsrage ist es der Unterstützung Frankreichs, Preu­ßens und Englands sicher Man glaubt, daß die vorbehaltenen Fragen eine zufriedenstellende Lösung auf friedlichem Wege finden werden Eine passende Grenzregulirung würde die Ursache künfi tiger Verwicklungen zwischen Italien und Oesterreich entfernen, welch letzteres gleichfalls guter Handelsbeziehungen und der Re-

Das Feuer, welches man auf die Magazine, genannt Krypta am St Walburgaplatze, cingescbränkt glaubte hat sich, nachdem auch das in den untern Räumen befindliche Petroleum entzündet wor­den, in einer erschreckenden Weise weiter verbreitet. Das ansto­ßende Hotel de Cologne, die beiden? Lagerhäuser, zum großen Schwan benannt, stürzten gestern brennend zusammen In letz­teren befanden sich 2300 Fässer Petroleum, welches die verhee­renden Flammen durch Kelleröffnungen und Kanäle in das Nächst­liegende Straßenviertel führten, so daß die Bewohner desselben eiligst ihre Häuser verlassen mußten und anderswo untergebracht wurden. Die Verwirrung ist unbeschreiblich, das Feuer nimmt immer aröüere Ausdehnung an; zum Unglücke ist das Wasser der benachbarten Kanäle mit Petroleum geschwängert und zum Löschen kaum zu gebrauchen. Heute Nachmittag ist man eifrig beschäftigt, den Herd des Feuers dadurch einzuschränken, daß man die Häuser der Umgebung demolirt. Bis jetzt ist glücklicherweise

organisat'ion im Innern bedarf DieNazione" glaubt, die ita- noch kein Menschenleben verloren gegangen 12. Aug., 10 Uhr

lienisch-österrcichischen Unterhandlungen würden gleichzeitig mir Norm Das Feuer wüthet ununterbrochen fort, scheint jedoch auf

den Prager Unterbandlungen zwischen Preußen und Oesterreich einen gewissen Herd beschränkt zn sein, falls keine weiteren Ex-

stattfinden. plosionen erfolgen. Die benachbarten Lager- und Wohnhäuser

Frankreich. Paris, II. August. Die Kaiserin von Me- werden geräumt. Den außerordentlichen Anstrengungen des xiko wurde heute in St. Cloud vom Kaiser empfangen Die Pumpierkorps und der Pontonniere' ist es gelungen , die Brand - hohe Dame unterhandelt hauptsächlich über Geldfragen und droht stelle zu begrenzen. Obgleich die Gefahr indeß noch keineswegs im Falle einer Ablehnung mit der Abreise Maximilians. Sie völlig beseitigt ist, wie der von Zeit zn Zeit anssteigende, das verlangt zunächst für dieOrganisation der mexikanischen Armee die ganze Quartier verhüllende Ranch andeutet, so hofft man doch Kleini keit von 36 Mill. Andererseits wird sie über die Maß- das in den Kellern brennende Petroleum zu ersticken. Für die regeln unterhandeln, durch welche die Verzinsung der mexikanischen ausquartierten unbemittelten Bewohner der geräumten Straßen Sckuid nir nie französiichen Gläubiger gesichert werden soll^s»at die Mildthätigkeit de r Bevölkerung so f ort Sorge getragen.

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