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Meßurkunden,

auch solche

über Feldweg-Anlagen, empfiehlt den Herren Geometern zu gef. Ab nähme die

A. Oel schlager'sche Buchdruckerei Es ist ein großer

Reise-Koffer

ist zu verkaufen; bei wem? sagt die Red.

Calw.

Den Ertrag

von 3 Viertel Zottelhaber am obern grünen Weg mit Klee, deßgleichen 1 Viertel bei per Schasscheuer verkauft aus dem Halm

2)1. I. K eller, Stricker.

! Ruvolph Ra user hat^

bis Martini sein hin- , j tercS tzogis zu vermiethen. I

! 31, Viertel Haber

!im Hau verkauft auf dem Halm

Jakob CHarri er.

Gutes Wachholdergeselz

ist zu haben be

Friedrich Schmälz le auf der unteren Brücke.

Guten Most,

das Jmi zu 1 fl. 80 kr . die Maas zu 10 kr., verkauft

Bäcker Mehl.

Himbeeren

kaust Carl Sch ramm's Wtw.

oberhalb dem Rößle.

31, Morgen Haber

am untern grünen Weg verkauft aus dem Halm

I Ziegler z. alt. Post.

1 Viertel Haber

bei der Schafscheuer verkauft auf dem Halm Wittwe Kempf im Berg.

Den Ertrag

von 3'/- Viertel Haber aus der Steinrinne verkauft Wittwe Gw inner,

Warn« n g.

(Ei'ngescndet.t

Dem Vernehme» nach wird auch in hiesiger Stadt und Bezirk eine Adresse an den König zur Unterschrift herumgetragen, in welcher um Anschluß an Preußen gebettelt werden soll.

Wer es gut mit Württemberg und seinem Volke meint, der wird hiermit gewarnt, diese Adresse zu unterschreiben, und zwar aus folgenden Gründen:

1) ist die Bitte um Frieden ganz unnöthig, da der Waffenstillstand definitiv abgeschlossen ist, und die Friedensverhandlungen dem­nächst beginnen werden;

2) beträgt die Steuer in Württemberg per Kopf jährlich nur 2'/r Thaler, in Preußen dagegen S Thaler!

3) beträgt die Präsenzzeit in Württemberg durchschnittlich ein Jahr, in Preußen aber 2'/- Jahre;

4) beim Anschluß an Preußen bekommen wir norddeutsches Militär nach Württemberg, während unsere.Landeslinder ganz nach dem Willen des Königs von Preußen aus Hunderte von Meilen weit weg verlegt werden ;

5) in Württemberg haben die Stände das Recht der Bewilligung der Steuern, während in Preußen die Regierung dasselbe nicht anerkennt, und ganz nach Gutdünken mit dem Staatseigen­thum verfährt. Täusche sich nur Niemand mit dem Köhler­glauben, daß das siegreiche Junkerthum jetzt in liberalere Bahnm einlenkm werde, als vor dem Kriege, oder daß das zu berufende deutsche Parlament die preußische Regierung in libe­ralere Richtung hineinzwängen werde; hat dieselbe ihre eigenen Landstänöe mit Hohn und Verachtung behandelt, so darf sich auch das Parlament, wenn es nicht nach preußischer Junker­pfeife tanzen will, auf keine bessere Behandlung gefaßt machen;

6) in Württemberg haben wie Preßfreiheit und Vereinsrecht, in Preußen dagegen ist Wort nnd'Schrift in Fesseln gebannt. .Ja sogar d'.e Abgeordneten müssen sich für ihre Aeußerungen in der Kammer vom prenß. Obertribunal den Prozeß machen las­sen. Das ist preußische Freiheit, die, wenn Bismarck es für nöthig hält, «gewiß auch auf's Parlament ausgedehnt wird.

7) Die Behandlung der Stadt Frankfurt zeigt am (Deutlichsten, was wir bei einem Anschluß an Preußen zu erwarten haben, darum hüte sich Jeder, freiwillig seinen Nacken unter dieses Joch zu beugen und diese Adresse zu unterschreiben!

Tagesircurgkeiten.

Calw, 3 Juli. Heute Vormittag kamen Quartiermacher hier an, welche auf heute Nachmittag 128 Oesterreicher als Ein quartierung ansagten, welche soeben, Nachmittags halb 5 Uhr, eintrafen, nachdem sie seit Mittag mit großer Spannung erwar- tet worden waren

Herrenberg, 3t. Juli. Gestern Abend 5'/- Uhr verfügte fich ein Bürger von Breitenholz, welchem dieses Frühjahr eine

Scheuer niederbrannte, mit seinem 20jähriaen Sohne in den dor­tigen Gemeindewald, um Sand zu graben. Während der Arbeit wurden Vater und Sohn plötzlich von Sandschutt begraben. Dem Vater gelang es, sich wieder aus dem Sande herauszvarbeiten; der Sohn aber hatte sich sein eigen Grab gegraben; er fand in der Grube alsbald durch Quetschung seinen Tod. (Schw. M.)

DerStaatsanzeiger" bringt die offizielle Verlustliste der K württ. Felddivision von dem Gefechte bei Tauberbischofs­heim am 24. Juli. Darnach sind es Todte: Vom General­stab 1 Hauptmann; von der Artillerie 1 Unt.rosfizier; vom 1. Jägerbat. 1 Oberlieutenant, 2 Unteroffiziere (worunter Christian Alexander Majer von Alt Hengste tr) und 4 Jäger (worun­ter Gustav Otto Roller von O berh.au gste tt), zus. 7; vom 3. Jägerbat. 11; vom 1.Jnf.-Reg.'5; vom 2.Jnf.R. 7; vom 3. IR. 2; vom 5. IR. 3 Offiziere, 1 Unteroffizier und 17 Solda­ten, zus. 21; vom 7. IR. 1 ; vom 8. IR 5. Im Ganzen 61 Mann. Verwundete: Vom 1. Jägerbat. 2 Unteroffiziere und 7 Jäger (worunterChristian Gottschalkvon Althengstett), zus. 9; vom 2. Jägerbat. 2; vom 3. Jägerbat 6 Offiziere, 9 Unteroffiziere und 40 Jäger, zus. 55 ; vom 1 IR 3 Unterof­fiziere und 37 Sold, (worunter Georg Carl Christoph Kübler von Liebenzell), zus. 40; vom 2. IR. 2 Offiz., 4 Unteroffiz, und 18 Sold., zus. 24; vom 3. IR. 2 Offiz, 2 Unteroffiz, und 20Sold. (worunter Christian Stanger von Mötllingen), zus. 24; vom 5 IR. 4 Offiz, 21 Unteroffiziere und 126 Sold., zus. 151; vom 7 JnsReg. 12 Sold.; vom 8. JnsReg, 4Offiziere, 22 Unteroff. und 76 Sold., zusammen 102. Im Ganzen 419 Mann. Ver­mißte: 1. Jägerbat. 11, 3. Jgrbat. 45, 1. JnsReg. 6, 2. IR. 56, 5. IR. 17, 7. IR. 1, 8. IR. 1 Oberlieut. und 22 Sold., zus. 23. Im Ganzen 159. Die Vermißten konnten noch nicht na­mentlich aufgeführt werden, da durch nachträgliches Einrücken Ver­sprengter noch immer Veränderungen eintreten. Unter den Tob­ten find somit 2, unter den Verwundeten 3 Angehörige unseres Bezirks.

Stuttgart, 2. August. Ihre Maj. die Königin Olga be­suchte gestern das für Verwundete eingerichtete Hauptspital So- litude, erkundigte sich nach allen zur Linderung der Leiden getrof­fenen Vorkehrungen aufs eingehendste, und sprach mit vielen Ver­wundeten. Der Besuch Ihrer Königlichen Maj. hinterließ den freundlichsten Eindruck.

Stuttgart, 1. Aug. Gestern wurden 72 leicht und 8 schwer Verwundete aus die Solitude gebracht. In Feuerbach, wo sie die Eisenbahn verließen, wurden sie von Mitgliedern des hiesigen Sanitätsvereins mit Erfrischungen versehen. Soeben vernehmen wir, daß der einzige Sohn des Hrn. Staatsministers, Frhrn. v. Hügel, der Lieutenant E v. Hügel, vom 3. Jägerba­taillon, seinen bei Tauberbischofsheim erhaltenen Wunden erle­gen ist.

Stuttgart, 2. Aug. Nach einem heute früh hier eingetro ffe nen Telegramm ist der Waffenstillstand abgeschlossen, eine bestim mt