gufgenommenen Verwundeten ist die Heimath derselben nicht an­gegeben ; wir wissen daher nicht, ob unter denselben Beztrksan- gehörige sind und beschränken unS daher auf die Angabe, daß es zen 104 Mann sind, von welchen in den ersten 2 Tagen 8 starben.

Baden. Dem schon berichteten Ministerwechsel wird in der Verfügung folgende Deutung gegeben:DieGroßh. Staatsregie­rung wird, wofür ihre dem Lande genug bekannten Mitglieder Gewähr geben, sich auch ferner an das Programm vom 7. April 1860 anschließen. Sie wird insbesondere die Verwaltung des Landes kräftig zu führen suchen und gegen staatsfeindliche Agi­tationen rasch und energisch einzuschreiten wissen. Die Verfassung und die Landesgesetze bieten dazu die hinreichenden Mittel In Betreff der äußeren Angelegenheiten wird das Streben der Großh. Staatsregierung auf die großen nationalen Ziele gerichtet sein, so daß dem deutschen Vaterland die schweren Krisen erspart werden, Welche dasselbe in jüngster Zeit in die äußersten Gefahren gebracht haben." Als Erfolg der Sendung zweier Bevollmächtigter in die preußischen Hauptquartiere (der Mainarmee und der Haupt­armee) wird aus Kitzingcn vom 30 Juli gemeldet: Die badische Division ist auf dem Marsck nach Hause und gedenkt heute Abend auf badischem Gebiet zu sein Unter den Truppen allgemeine Freude über die Rückkehr. Der Marsch geht über Grünsfelv.

Karlsruhe, 31. Juli. Das ganze badische Armeekorps

befand sich gestern Abend schon aus dem Hermarsch auf badischem Boden bei Gerlachsheim. (Tel. d Schw. M.)

Frankfurt, 29. Juli, Nach zuverlässigem Vernehmen ist die Kontribulionszahlung fistirt, Bürgermeister Müller ins Haupt­quartier des Königs beschieden.

Ansbach, 27. Juli. Ueber den Verlaus und Ausgang des gestern Morgens bei Roßbrunn (ungefähr 4 Stunden westlich von Würzburg) wieder ausgenommenen Kampfes erfährt man über einstimmend, daß zwar das baierifche (7.) Armeekorps die Preu­ßen anfang-- zurückgeschlagen, daß indeß nach dem Ausgang des Treffens die Baiern Stellung in unmittelbarer Nähe bei Würz­burg genommen haben, während die Preußen ungefähr 2 Stun­den davon bei Höchberg stehen. Allgemein hörte man tadelnd versichern, daß das 8. Armeekorps unerwartet seine innegehabte Stellung verändert und sich an dem Kampf nicht betheiligt habe. (S a München.) Im Lauf des gestrigen Nachmittags und Abends kamen 2 Extrazüge mit Schwer- und Leichtverwundeten aus deu Kämpfen der jüngsten Tage hier durch. Mehrere schwerverwun- dete Soldaten wurden hier abgesetzt, und in die hiesigen Kran ken« und Verpflegungs-Anstalten ausgenommen.

München, 29. Juli. DerAllg Ztg." wird geschrieben: Ich höre von einem Tegesbcsehl, in welchem der Feldmarschall Prinz Carl aus Anlaß des Gefechts am 26. d. unfern wackern Truppen die wohlverdiente Anerkennung ausspricht, zugleich aber dem 8 - undesarmeekorps eine Rüge, und namentlich dem Kom­mandanten desselben, Prinzen Alexander von Hessen, wegen Nicht- besolgung der gegebenen Dispositionen, einen Verweis ertheilt Bestimmtes wird sich hierüber natürlich erst mittheilen lassen, wenn der Wortlaut dieses Tagesbefehls bekannt ist

München, 29 Juli. Preußen will wie mit Baiern, so auch mit den andern Mittelstaaten nur Separat-Waffenstillstands Verträge abschließeu. 29 Juli. Baiernzeitung: Der baie- rischpreußischeWasfen st illstand ist ge st ern unterzeich ner worden. General Manteuffel hat den Befehl ertheilt, alle Feindseligkeiten einzustellen.

München, 29. Juli. Der baieriseh-preußische Waffenstill­stand ist ohne vereinbarte Friedenspräliminarien abgeschlossen.

Hof, 29. Juli. Der Großherzog von Mecklenburg nahm in preußischem Namen Stellung im Kreise von Oberfrankcn. Die Preußen zersprengten ein Bataillon Baiern Der baierifche Ver lust mehrere Todte, darunter 4 Offiziere, 205 Gefangene

München, 30. Juli Mit tiefem Bedauern müssen wir melden, doß ein blu'.iges Gefecht zwischen dem erst kürzlich von hier abgezogenen Bataillon des Leibregiments und den Preußen bei Weiden stattgefunden hat. Angesichts des Waffenstillstands- Veetrages und der zwischen dem Prinzen Feldmarschall und Ge­neral Manteuffel gestern verabredeten Waffenruhe die doch wohl noch gestern an alle preußischen Kommandanten tclegraphirt wor­

den war, ist uns die Sache völlig unerklärlich. Wie wir auS sicherer Quelle hören, war dem preußischen Truppenkorps ein Par­lamentär entgegengeschickt wo.den, um bei bestehender Waffen­ruhe das Unnütze jeues Blutvergießens r-orzustellen; umsonst, eS kam zum Treffen und endete mit beträchtlichen Verlusten für die Baiern, die von feindlicher Uebermacht angegriffen wurden. Un­ter den Verwundeten befindet sich der Kommandant des Batail­lons, Major Graf Joner.

München, 30. Juli Abends Die Bair. Ztg. erwähnt, daß trotz den am 27. in Nikolsburg dem Frhr. v. d. Pfordten gegebenen formellen Versicherungen preußische Truppen bis zum 29. rn Theilcn Baierns verrückten Von Seiten v. d. Psordtens find deßhalb von Wien aus energische Schritte im preuß. Haupt­quartier geschehen , welche ein weiteres Vorrücken verhindern werden.

München, 3t. Juli. Der Anmarsch der Preußen über

Oberfranken dauert fort. Sie rücken über Bayreuth und die fränkische Schweiz vor. Gestern und vorgestern waren sie in Müggendorf, weßhalb der Eisenbahnverkehr zwischen Nürnberg und Bamberg eingestellt war. (Tel. d. Schw M )

Berlin, 29 Juli. Ueber Paris. Die Frankfurter Tepu tation geht nicht ins Hauptquartier, sondern reist nach Frank­furt zurück

Berlin, 29. Juli. (Ueber Paris ) Die Souveräne von Baden. Darmstadt, Meiningen machten Vorschläge an Preußen, welche identisch mit denen Baierns waren. Der preußische Kö­nig weigerte sich, den Abgesandten des Königs von Hannover zu empfangen.

Berlin, 29. Juli. Ueber Paris Die National-Ztg.und andere Journale sagen, als Erwerbungen Preußens sei in den Präliminarien stipulirt: die Elbherzogthümer, Kurhessen, Nassau und vielleicht Oberhessen, Frankfurt. Sachsen behält seine Gren­zen, nimmt aber gegenüber Preußen dieselbe Stellung ein, welche die Elbherzogthümer nach den Februarbedingungen haben sollten.

Berlin, 29. Juli. Die letzten Nachrichten werden allsei­tig bestätigt. Preußen erhält außer Schleswig Holstein ganz Hannover, Kurhessen, Nassau, das nördliche Tarmstadt, wahr­scheinlich auch Frankfurt. Oesterreich hat sich nur für Sachsen wie für llch selbst verwandt. Sollte wachsen ganz in seinem bisherigen territorialen Bestände erbalteu werden, so würde es die preußische militärische Führung in entschieden direkter Weise anerkennen. Durchaus bestätigt wird, daß Oesterreich mit dem etwaigen süddeutschen Bunde kein Bündniß eingehen kann', wel ches ihm ein Uebergewicht in Süddeutschland geben könnte. Oe­sterreich willigt ein, sowohl dem norddeutschen wie dem süddeut­schen Bunde fern zu bleiben. (Eine Wiener Mitthcilung Hage- gen sagt gerade entgegengesetzt,daß^es außer Zweifel stehe, daß das kaiserliche Kabine» dem von Frankreich vorgeschlagenen Com- promiß eines durch ein internationales Band vereinigten Nord- und Südbundes beitrete. Die Grundlagen der Südunion unter der Führerschaft Oesterreichs si: d zwischen unserem Kabinet und den Mittelstaaten bereits festgestellt" Während also die Berli­ner Nachricht nicht einmal eine fakultative Verbindung mit Oester­reich zugeben will, spricht die österreichische Quelle gar von einer obligatorischen Verbindung mit österreichischer Spitze. Man kann sich keine größere Divergenz denken. Die Wahrheit wird auch hier in der Milte liegen: Preußen wird den Süddeutschen eine fakultative Verbindung mit sich sowohl als mit Oesterreich zugeben, und sich vielleicht nicht mit Unrecht der Hoffnung hingeben, daß die Erfahrungen der letzten Monate manchem Süddeutschen die Augen geöffnet haben )

Berlin, 30. Juli. Beide Kammein sind auf 5. August einberufen

Berlin, 28. Juli. Bis zum 27. Juli Mittags waren an der Cholera erkrankt 4262 Personen; vom 27. bis beute (28.) Mittags sind 159 neue Erkrankungen hinzngekommen, so daß im Ganzen 440 l Erkrankungen gemeldet sind. Genesen sind 523 Personen, gestorben 2338. in Behandlung geblieben 1540. Un­ter den heute gemeldeten Neu Erkrankten befinden sich 37 To­desfälle

Wien, 29: Juli Hr. v. d Pfordten hat bloß den preu­ßisch baierischen Waff-uMstand, General v. Manteuffel den Was-