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Omnibusfahrt.
Der Unterzeichnete macht hiemit bekannt, daß der von ihm und Hrn. Bauer dahier gemeinschaftlich Morgens früh nach Stuttgart geführte Omnibus durch den Austritt, Bauer's keine Unterbrechung erleidet, derselbe > vielmehr nach wie vor, ohne Aufenthalt unter- ^ Wegs sahn, und zwar mit Abgang in Calw (vom Gasthof zum Waldhorn) Morgens ans 5 Uhr, Ankunft in Stuttgart um 9 Uhr; Abgang in Stuttgart (bei Den-^ ninger( um 4 Uhr Nachmittags, Ankunft in Calw um halb 9 Uhr Abends. Fahrtaxe 45 kr.
Um fleißige Benützung bittet
Jakob Eberle aus Magstadt.
Villen halben Morgen Acker
beim untern grünen Weg, mit Dinkel und
Erdbirnen angeblümt, bin ich gesonnen, sammt der Anblum aus freier Hand zu verkaufen und lade Liebhaber hiezu freund- lichst ein. Rothg. Georg Wochele's Wittwe im Zwinger.
Ein freundliches Logis
hat sogleich zu vermiethen
Weber Kaufmann.
280 fl. Pfieggkld,
hat gegen gesetzliche Sicherheit sogleich auszuleihen
Ludwig Linkenheil, Gemeinderath in Simmozheim.
Sogleich zu vermiethen:
ein kleineres und ein größeres Logis sammt Laden und Comptoir; bei wem? sagt die Redaktion d. Bl
Hühneraugen-Pfliisterchen
von Lenlner in Tyrol, 3 Stück s 12 kr. per Dutzend 42 kr., empfiehlt
Auq. Schnaufer in Calw.
Herrenberg Calw.
Frachtfuhrwerk.
Der Unterzeichnete zeigt hiermit an.^daß er in Folge des verminderten Geschäftsverkehrs mit seinem Frachtfuhrwerk für nächste Zeit wöchentlich nur noch einmal, nämlich am Mittwoch, nach Calw kommt, die Güter aber, wie bisher, am Freitag in Tübingen «beliefert werden. Wenn der Verkehr wieder ein regerer sein wird, werde ich wieder zweimal fahren und dieß dann bekannt machen.
Fuhrmann Grieb.
Tagesneuigkeiten. !
— Stuttgart. 7. Juli. Ter Abfall Badens (s. Frankfurt)!
hat sich nach neuesten amtlichen Nachrichten nicht bestätigt. — Aus ganz sicherer Quelle erfahren wir soeben: Keine Preußen mehr in Baiern; die Kommunikationen vollständig frei; 7. und 8. Armeekorps sehr wahrscheinlich jetzt vereinigt. (St A)
— Stuttgart, 5. Juli. Heute kamen hier per Eisenbahn die
Weimaraner durch, welche einen Theil der Mainzer Besatzung ausgemacht haben, dort aber wegen ihrer unverhohlen geäußerten preußischen Gesinnung solche Besorgniß erregten, daß man beschloß, sie nach Ulm zu verpflanzen und an ihrer Stelle Württemberger nach Mainz zu verlegen Die Lage dieser weimarischen Truppen ist! eine höchst seltsame, indem ihre Regierung! aus dem Bunde ge-j treten ist und sie nunmehr gegen ihre eigenen Landsleute unter! den Waffen stehen In der Morgenfrüh kamen Lippeschaumbur-! gische Truppen ebenfalls nach Ulm hier durch. !
— Karlsruhe, 6. Juli. In allen Volksschichten wünscht! man Einhalt des Blutvergießens in Deutschland, nachdem Oesterreich sich einseitig mit Frankreich in Unterhandlung eingelassen.
Karlsruhe, 6. Juli. Die Karlsr. Ztg theilt in einem offiziösen, zur Mäßigung im Ausdruck der öffentlichen Meinung ermahnenden Artikel mit, daß gegen zwei Blätter gerichtliche Verfolgung eingeleitet sei.
— Karlsruhe, 7. Juli. Ein soeben ausgegeben werdendes! Extrablatt der „Karlsruher Zeitung" erklärt amtlich ermächtigt die Nachricht der „neuen Frankfurter Zeitung", als ob die badischen Truppen sich von den Bundestruppen trennen, f ü r unwahr und grundlos
— Frankfurt, 6. Juli. Prinz Wilhelm von Baden erklärte
heute, unter den gegenwärtigen Umständen die weitere Mitwirkung der badischen Truppen bei der Bundcsarmee versagen zu müssen. Als den braven Truppen dieß verkündet wurde. erzeugte es sol-! chen Unwillen, daß Soldaten ihre Degen und Gewehre zerbrachen und ihren Abscheu über diesen Abfall vor dem Feinde laut aussprachen (S. dag. Stuttgart» Karlsruhe) !
— Frankfurt. In der Bundestagssitzung vom 5. Juli zeigte der Gesandte der sächsischen Häuser an, daß er von der Sachsen- Wennarischen Regierung den Befehl erhalten habe, seine Funktio nen als großherzogl. Bundestags Gesandter einzustellen, wogegen die Bundesversammlung wie in früheren Fällen Verwahrung einlegte.
— Frankfurt, 6 Juli. Die schon zum Oestern besprochene Frage über die Verlegung des Bundestags nach Ulm ober Regensburg scheint jetzt ernster und bestimmter heranzutreten und soll man im Hinblick auf die letzten, auck Frankfurt so nahe gerückten Ereignisse aus alle Wcchselfälle gefaßt sein.
— Frankfurt, 6. Juli Die Bundesmilitärkommission scheint die Befestigung Frankfurts für eine unabwei-bare Nothwendig reit zu halten, denn darauf deutet unzweifelhaft die Schanzen«« age bei Hausen, das Abmähen der schon ihrer Reife entgegen
gehenden Felder zu gleichen Zwecken an der Friedbergsr Warte und bei Bergen rc.
— Frankfurt, 6. Juli, Abends. An hiesige Handelshäuser gelaugte Telegramme besagen, daß ein fünftägiger Waffenstillstand abgeschlossen worden sei (S. auch Wien.)
— Frankfurt, 5. Juli. Die Nachricht vvn der Abtretung Denetiens an Napoleon lll. wird, so günstig sie in der Hauptsache für Italien ist. dennoch den italienischen Nationalst»!; in empfindlicher Weise beleidigen. Es ist allerdings ein drückendes Gefühl für den König Viktor Emmanuel, daß er 400,000 Manu auf die Beine gebracht, mit denselben eine empfindliche Niederlage erlitten hat und nunmehr von dem Alliirten von 1859 die Abtretung Veneliens — wer weiß, um welchen Preis — erkaufen soll. Im Vorgefühl dessen, was kommen wird, sagt die ministerielle „Jtalie" vom 1. Juli: Mitten in den Schmerzen der gegenwärtigen Stunde haben wir eine Hoffnung: daß Oesterreich in Folge der preußischen Siege bedroht, und stolz auf seinen zweifelhaften (?) Sieg vom 24. Juni, uns in einigen Tagen Venetien abtreteu wird, um alle seine Kräfte gegen Preußen wenden zu können Die italienische Nation würde ein solches beleidigendes Anerbieten mit Indignation zurückweisen und den Beweis liefern, daß die österreichische Monarchie den Rachegelüsten, welche sie auf ihrem Haupte gesammelt hat, endlich erliegen muß. Wenn, wie man sagt, die preußischen Armeen unter den Mauern von Wien sich begegnen sollen, so wird Italien nicht bei diesem Stelldichein fehlen. Der Tag der Revanche ist gekommen nnd sie wird unserer Helden und Märtyrer würdig sein." Wir sind begierig, ob man in Florenz diese Sprache gegen den nunmehrigen Besitzer Venetiens wiederholen wird.
— Aus der bairischen Pfalz, 8. Juli. Ein äußerst reger Verkehr von nächtlichen Extrazügen mit hohen Offizieren zwischen Mainz-Landau-Germersheim-Rastatt mag darauf hindeuten, daß eine Umgehung der Bundesfestung Mainz durch einen starken Einfall der Preußen in Rheinhessen von Kreuznach aus nahe bevorsteht, indem von Saarbrücken bis Kreuznach alle preußischen Truppen daselbst zusammengezogen wurden In Landau werden die schönen Alleen um die Stadt seit 8 Tagen gefällt. — In Mainz werden alle Festungswerke hergestellt, Kanonen aufgefahren u. s. w.
— F ri edb erg, 4 Juli. (Fr. I.) Das Hauptquartier des 8. Armeekorps ist bereits am 1. und 2 d. M. von hier wieder abgegangen in der Richtung nach Hungen, Grünberg rc Wir wissen nicht, wo es sich jetzt befindet. Großartige Truppendurck- wärsche haben wir seither hier gehabt, die theils direkt nach Gießen, theils nach den Niederungen des Vogelsbergs, (nordöstlich, in's Kurhessische gingen
— Wiesbaden. 6 Juli. Nachdem ans nochmalige Anforderung der Gelder für die Mobilmachung der nassauischen Truppen die Genehmiguna der Ständeversammlung versagt, sowie ferner