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einer Reichsarmee, die Langsamkeit ihrer Organisation und ihrer Operationen zeigt sich wieder im hellsten Lichte. Wären die Baiern etwas energischer vorgegangen, so wäre di« Vereinigung der Hannoveraner ka um zu hindern gewesen Eisenach war zuerst von den preußischen Truppen so schwach besetzt, daß die Hannoveraner mit einem Bombardement desselben drohen konnten, welches nur durch schleunigst dorthin ge­worfene Hilfe verhindert wurde.

- Brescia, 4. Juli. Gestern machte Garibaldi einen An­griff auf die Position Monte Suello Die Oesterreicher leisteten kräftigen Widerstand. Die Freiwilligen zogen sich in guter Ord­nung auf Anfo zurück. Unter den Todten ein Hauptmann. Ga­ribaldi sekr leicht am Schenkel verwundet

Frankreich. Paris, Mittwoch, 4 Juli. Aus Wien vom 3. ds.: DiePresse" sagt : Nachdem die österreichische Armee in Italien jeden Zweifel darüber aufs Gründlichste beseitigt hat, daß die Furcht Oesterreich veranlassen könnte, mit Italien einen dauer­haften Frieden zu schließen, hat unsere italienische Armee jetzt eine andere Mission zn erfüllen, die nämlich, zur Nordarmee zu sto­ßen. Paris, 1. Juli. Es wurde eineSubskription eröffnet für die Unglücklichen, welche in Algerien durch die Landplage der Heuschreckenschwärme zu leiden haben. Der Kaiser zeichnete 20,000 Franken, die Kaiserin >0,000 und der kaiserliche Prinz 5000 Franken.

heim, nach Lahnstein, drangen bis Kaub vor, besuchten den Jo­hannisberg und wurden sogar in Wiesbaden erwartet

Aus Oesterreich, 2. Juli. Die Prager Politik bringt aus angeblich achtungswürdiger Quelle die Mittheilung, daß zwi­schen den Königen von Sachsen, Baiern, Hannover und Würt­temberg einer- und dem Kaiser von Oesterreich andererseits eine Konvention besteht, welche jeden einseitigen Friedensschluß unmög­lich macht, die Ziele des Kampfes feststellt und das Wiener Ka­bine» verpflichtet, im Verfolge der Frankfurter Reformversuche un­ter Zugrundelegung der Unauflöslichkeit desMundes, der Jnegri- tät des garantirten Besitzstandes der Souveräne und der Kon- stituirung einer allgemeinen deutschen Reichsversammlnng die Re­form Deut chlands zu vollziehen.

In der Tbat lächerlich ist das Bestreben der Presse in den kriegführenden Staaten, fortwährend nachzuweisen, daß ihre Trup­pen auf dem Schlachtfelds in der Minderzahl gewesen seien,"um damit den Sieg zu verherrlichen oder die Niederlage zu entschul­digen. Bekanntlich ist ja die erste Kunst des Feldherrn, a m rechten Punkte in der Uebermacht zu sein, und Napo­leon I., dieser Musterseldherr unseres Jahrhunderts, hat eben da­durch, daß er hierin unübertrefflich war, seine meisten und größ­ten Schlachten gewonnen. Die stets gemeldete Minderheit der Oesterreicher scheint aber nicht allein aus dem Papier, sondern auch in Wirklichkeit, wenn auch nicht in dem Grade, wie gemel­det, vorhanden gewesen zu sein, während es bei den Preußen umgekehrt war Hiezu kam noch die bessere Bewaffnung der Preußen durch die Zündnadelgewehre. Die Oesterreicher warfen sich allerdings jedesmal mit wilder Tapferkeit auf den Feind, aber dem verheerenden Feuer der Zündnadelgewehre mußten sie erliegen. Es ging, wie es von jeher gegangen ist; ^Gustav Adolph gewann im 30jährigen Kriege seine Schlachten, weil seine Musketiere 3mal so schnell und so sicher feuerten wie die kaiser­lichen, Friedrich der Große schmetterte die gegen ihn verbünde­ten Heere Europa's auf den Schlachtfeldern zusammen, weil er seine Infanterie gedrillt hatte, 5mal so schnell als jede andere zu schießen, und so ists auch dießmal gegangen mit physischer Noth- wendigkeit; das Mißverhältniß war so ungeheuer, wie wenn Bo­gen und Pfeil gegen Pulver und Blei kämpfen wollte; die Oesterreicher, dre im Feuer den Preußen es nicht gleich thun konnten, wollten zum Bajonnette greifen, aber sie gelangten nicht lebendig an den Feind. Damit ist Alles gesagt.

Das in Wien erscheinende militärische FachblattCamerad"

schreibt über die Niederlagen der Oesterreicher u A.: Wir kön- ^ __ ^ .. .. .

nen, da alle Detailberichte bis zur Stunde fehlen, in die einzel- ^ "allgemeineWunschdes Heeres^ ihn in Jtalien "an' der Spitze nen Operationen, und wie weit sie durch Umstände, die man nur fand ^ne Erfüllung, doch wurde er an Feldzeugmeister

an Ort und Stelle beurtheilen kann, bedingt wurden, keinen H^ß' Stelle zum Generalquartiermeister der Armee ernannt, im klaren und vollen Einblick haben ; dennoch müssen wir es aus- AzM 1860 aber ersetzte er den Erzherzog Albrecht als General­sprechen, es scheint, daß von Seite der obersten Leitung unser- von Ungarn und Leiter der politischen Angelegenhei-

antwortliche Fehler begangen wurden! Wir wissen nicht, wer die dieses Landes. Doch weder seine ungarische Abstammung,

Lebenslauf des Feldzeugmeisters Benedek

(Schluß.)

Er wurde daher als Oberbefehlshaber nach Krakau versetzt, von wo man ihn im April 1859j nach Italiens zurückrief. Seine Verwendung während des italienischen Kriegs war aber weder seinen hohen Fähigkeiten noch feinem ausgezeichneten Ruf beim Heer angemessen Man übertrug ihm die Deckung des Rückzugs von Mailand bis zum Mincio, und gab ihm bei Sol- ferino den Oberbefehl über den rechten Flügel bei San Martina, mit dem er die Salden und Franzosen des feindlichen Flügels weit zurückwarf. Als ihm der Befehl zukam, seinen Sieg nicht weiter zu verfolgen, sondern der rückgängigen Bewegung des HeerS zu folgen, soll er Thränen vergossen und seinem Unmuth in bitteren Worten über die oberste Armeeleitung Lust gemacht ha­ben. Naä: der Beendigung des Feldzugs suchte er im BadeTüf- fers in Untersteiermark Erholung, und ward, nachdem es schon geheißen, daß er seinen Abschied nehmen werde, zum Feldzeugmei­ster ml lwnores, d. h. ohne den Gehalt des Ranges, ernannt.

Schuld trägt, allein es hat an einem Jneinandergreifen der Kräste, an einem umsichtigen Vorgehen, an der Energie am rechten Orte und zur rechten Zei gefehlt

Gitschin, 2 Juli, (lieber Paris.) Der König von Preu­

ßen ist heute Mittag hier angekommen. Er ist von dem Prin­zen Friedrich Karl empfangen worden Das Hauptquartier des Prinzen ist vorwärts Gitschin. Die Verbindung zwischen dem > ersten und zweiten preußischen Heer ist eine vollständige. Man! bringt beständig Gefangene ein, deren Zahl bereits 5000 über-i steigt. Die öftere. Regimenter König von Hannover, Martini und ! Ramming sind fast vernichtet. Das 8. Jägerbaraillon ist gänz­lich aufgeneben. 5 Uhr Abends. Der preußische Generalstabs- ches gibt die Verluste der Oesterreicher vom 26. bis 30. Juni auf 3040,000 Mann an. Bei Gitschin, Skalitz,Nachod, Hüner- wasser, Münchengrätz und Turnau machten di« Preußen 15,000 Gefangene. Die Zahl der getödteten und verwundeten Oesterrei- ^ cher übersteigt 20,000 Mehrere österr. Bataillone wurden bis zum letzten Mann vernichtet, das sächsische Korps, die Brigade Kalik, die Korps von Clam Gallas und Gablenz find vollständig § zersprengt und kampfunfähig ^

Berlin, 27. Juni Die Köln. Ztg. schreibt: Der Segen >

noch die Energie seines Wesens ließen es ihm gelingen, den Stimm­führern unter den ungarischen Magnaten das Uebergewicht adzu- gewinnen. Mit den im Oktober 1860 den Ungarn gewährten politischen Freiheiten wurde er abberusen, und unter dem Jubel der Armee als Armee- und L rndesgeneralkommandant in Venetien angestellt.

und

Nedi-irl, -»druckt und verlegt von A.

«.Eine Einlage.) Als dieser Tage am Wallner-Theater zu Berlin der GelegenheitsscherzEinberufen" in Scene ging, er­regte folgende Einlage einen wahrhaft stürmischen Jubel Applaus:

Wenn zwei Nationen sich bekriegen,

So wenden sie sich himmelan:

O lieber Vater! hilf uns siegen."

Wem macht's der Vater recht alsdann? ^

Es wendet sich mit trübem Blicke Der Gott der Liebe ab und spricht:

Zur Eintracht schuf ich euch, zum Glücke

Wenn ihr ench würgt, so ruft mich nicht." Velschläger. "