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Da ich von heute an beim Ueberführen deS Postwagens von Calw über Weil, Magstadt. Stuttgart und retour mich betheilige, so hört mein Privatwagen auf. Für das mir bisher ge­schenkte Vertrauen danke ich bestens und empfehle den Eilwagen. Calw. 6 Juli 1866.

Lohnkutfcker Bauer.

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Leimfatz

Ein größeresOuantum haben zu verkaufen

Bozenharvt L Schnaufer.

Bei dem Unterstützungs-Verein für verwundete Krieger

eingegangene Beiträge:

Von Hrn. N.N. 20 st . Hrn. C. St. 10 fl., einigenKindern 1 st. 13 kr., Fr. S.2 fl., Hrn. Posth. Häring Ist. 45 kr. für 1 Vierteljahr, Fr. M. St. 20 fl., Hr. I. St. 10 fl., Fr. S. St. 20fl., auS der Fabrik des Herrn Hutten 4 fl., v. Hrn. H. Hutten 5 Kistchen Cigarren. Tabak, Pfeifchen und Leinwand, v. Hrn, E Zahn (nebst 2 Kistchen Cigarren) lOst., aus der Gemeinde Oberkollbach und Eberspiel Ist. 3 kr u. Leinwand, v. d Calwer Freimaurerkränzchen löst., Hrn. Pfleger (vor­läufig) 2fl. Ferner Verschiedenes an Weißzeug.

Naislach.

Heu und Oehmdgras-Verkauf.

Nächsten

Montag, den 9 d. M.. verkaufe ich Morgens 7 Uhr den Heu und Oehmdgrasertrag von etwa 2' - Morgen auf den zunächst bei meiner Wohnung lie­genden Gütern.

Den 5 Juli 1866

Revierförster Sch laich.

Zugelaufener Hund.

Am letzten Samstag lief mir ein großer Metz- gerhund zu, welchen der rechtmäßige Eigenthümer gegen Ersatz der Einrückungsgebühr und Füt­terungskosten abholen kann bei

Matthäus Rill in Simmozheim.

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FestconcentrirresJslandifches Moos

mit angenehmem Geschmacke, reizmildernd und zugleich kräftigend gegen Heiserkeit, Husten, Lnugenra- tarrh rc. rc. in Schachteln ä 18 kr empfiehlt die alleinige Niederlage für Calw Apotheker Ruthardt.

IM. Ist nicht zu verwechseln mit ma- genverderbeaven Bonboiiö u. vgl

Calw.

Fahrniß-Verfteigerung.

Aus der Verlassenschaft deS verstorbenen Heinrich Köhler, Pflästerer, wird nächsten Montag, den 9. Juli, von Mittags 1 Uhr an, eine Fahrniß-Versteigerung gegen sogleich baare Bezahlung abgehalten, und kommt vor: 1 silberne Taschenuhr, Mannskieider, Leib-- weißzeug, 1 hartholzene Kommode,

1 Mehltrog, 2 neue '/--Eimerfäßchen, in Eisen gebunden, allerlei Hausrath und ein vollständiger Pflästererdand- werkzeug.

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TageSueuigkeiten.

Paris, 4. Juli. Die Entscheidungsschlacht ist geschlagen. Bei Horitz und Sadova (halbwegs zwischen Gitschin und König- grätz) in dem leicht gewellten Terrain nördlich von der koliner Ebene donnerte am 3. Juli die Schlackt. Die Oesterreicher wähl­ten ihre Stellung gut. denn selbst im Falle einrs Rückzuges ge­langten sie in ein mit vielen Seen und Teichen besätes ebenes Terrain, wo ihre Artillerie und stellenweise ihre Reiterei wirken konnte Sie deckten hier die Verbindung von Pardubitz nach Prag, sowie von ersterem Orte nach Josephstadt, und konnten, wenn sie hier Stand hielten, das ganze südöstliche Böhmen, sowie Mähren gegen die preußische Armee decken Allein es scheint zu keinem Rückzuge mehr gekommen zu sein, das Zündnadelgewehr verwandelte allen Nachrichten zufolge die Rückwärtsbewegung in eine Flucht. Der Angriff der Preußen erfolgte zunächst zwischen Josephstadt und Königgrätz auf dem rechten Elbuser Bis 10 Uhr war der Kampf günstig für die Oesterreicher. Alsdann um­gingen die Preußen die Flügel der Oesterreicher. Der Haupt­kampf fand zwischen Sadova und Horitz statt. Die ganze säch­sische Armee war nebst dem Armeekorps des Generals Gablenz und dem 8 Armeekorps im Kampfe. Ein Telegramm des Kom­mandanten von Josephstadt stellt die vollkommene Niederlage des österreichischen linken Flügels um 4 Uhr fest. Ueber den rechten Flügel und das Centrum find keine Nachrichten vorhanden. Erz­herzog Wilhelm ist verwundet.

Paris, 5. Juli. DerMoniteur" schreibt: Ein wichtiges Ereigniß vollzieht sich so eben Nachdem der Kaiser von Oester­reich die Ehre l.iner Waffen in Italien gewahrt, tritt er den vom Kaiser Napole u in seinem Briefe vom 11 Juni an den Mini­ster der auswärtigen Angelegenheiten ausgesprochenen Ideen bei, tritt Bknetien an den Kaiser von Frankreich ab und nimmt seine Vermittlung an, um Frieden zwischen den kriegfüh­renden Theilen herbeizuführen. Der Kaiser Napoleon hat sich beeilt, auf diesen Aufruf zu antworten, und hat sich unmittelbar an die Könige von Preußen und Italien gewandt, rm einen Waffenstillstand herteizuführen

Wien, 4 Juli Beschleunigter Rückzug der Oesterreicher. Graf Mensdorff ist ins Hauptquartier abgereisk. Es haben di­plomatische Verhandlungen der neutralen Mächte begonnen, um dem Blutvergießen Einhalt zu thun. Verhandlungen um vorläu­figen Waffenstillstand sind eingeleitet. FZM. Benedek ist des Oberbefehls enthoben. Tie Generale der Nordarmee Clam-Gallas, Henikstein und Krismanitsch sind verhaftet und

hierher unterwegs zur Untersuchung. Verhandlungen mit Frank­reich sind, nickt ohne Aussicht aus Erfolg, eingeleitet, um die Herausziehung der Südarmee aus Italien und deren Verwendung im Norden zn ermöglichen. (T.V.Schw.M.)

Wien, 4 Juli. Benedek meldet dem Kaiser von Hohen- mauth, 4 Juli, 3 Uhr Morgens. Nack mehr als östündigem brillantem Kampfe der ganzen Armee und der Sachsen in der theilweife verschanzten Stellung von Königgrätz mit dem Centrum in Lippa gelang es dem Feinde, sich unbemerkt in Chlum festzu­setzen. Regenwetter hielt den Pulverdampf am Boden so, daß er jede bestimmte Aussicht unmöglich machte. Hiedurch begünstigt, gelang es dem Gegner bei Chlum in unsere Stellung vorzudrin­gen. Plötzlich und unvermuthet von dort aus in Danken und Rücken heftig beschossen, wankten die nächsten Truppen und un­geachtet aller Anstrengungen konnte es nicht gelingen, dem Rück­züge Einhalt zu thun; derselbe erfolgte anfangs langsam, nahm jedoch an Eile zu; je mehr der Feind drängte, bis Alles stob über die Kriegsbrücken der Elbe, sowie nach Pardubitz zurückzog. Der Verlust ist noch nickt zu übersehen, ist aber gewiß sehr be­deutend.

Berlin, 4 Juli, 10 Uhr Morgens (Amtlich.) Horitz, 3. Juli, Abends. Unsere acht Armeekorps haben bei Königgrätz einen glänzenden Sieg erfochten. Der Kampf dauerte 8 Stun­den. Die Verfolgung deS Feindes wird fortgesetzt Wir haben unsere Siegeszeichen noch nicht gezählt. Die Verluste find groß auf beiden Seiten. Horitz, 4. Juli Morgens. Großer Sieg. Eine große Zahl Kanonen erobert, viele Gefangene gemacht.

Die Ehre der Waffen des Kaisers von Oesterreich galt es also zu wahren; nur um dieser Abstraktion willen, die jeder verschieden auf- ^ faßte, mußten so viel Tausend Menschen geopfert werden. Wer hatte ^ denn Oesterreichs militärische Ehre in Zweifel gezogen, als man ihm von Abtretung Venetiens sprach V daß Oesterreich allein Italien allem . überlegen sei, mußte jeder glauben, der die Geschichte und die Zeitge­schichte kennt! Um eines bloßen Phantoms willen hat Oesterreich das ' Schicksal unerhört herausgefordert. Hätte es dem Rathe der Mehr- ^ heit des deutschen Volks gefolgt und Venedig vor dein Kriege abgetre­ten, so hätte es die gefährliche Bundesgenossenschaft Italiens mit Preu­ßen verhütet oder gesprengt, ja es hätte an Italien einen Freund ge­wonnen, den sein eigenes Interesse gezwungen hätte, sich neben Oester­reich auf die Wacht gegen den Cäsar an der Seine zu stellen, der aus allem Hader der Nationen nur Vortheil für sich zieht. Nun wäre das ehrliebende Oesterreich nicht genöthigt, sich demüthig vor

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