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Tagesneuigkeiten.
— Calw, 2. Juli. Letzten Freitag fand dahier zu Ehren unseres scheidenden Herrn Oberamtmanns Schippert ein Abschiedsessen statt, welches ungefähr 90 Theilnehmer sowohl aus allen Klassen und Ständen, als auch aller Parteien, zählte, der beste Beweis, wie HerrOberamtmann Schippert es verstand, sich die Achtung und das Vertrauen auch entgegenstehender Ansichten und Interessen zu erwerben. Die vielen ausgebrachten Toaste sprachen durchgängig die vollste Anerkennung über das Wirken des Scheidenden ans, und fanden wie
Kriegsdrangsale vom Lande abzuwettden. Tlie Lvoskausuna vom 'Militärdienst wird provisorisch ausgehoben. — Dem eben zusammengetretenen oldenburgischen Landtage ist eine daS Bundniß mit Preußen betreffende Regierungsvorlage zuacaanaen -Asch (Böhmen) 29.Juni. Die Baiern rüLn nach Sachsen vor.
— Pardubitz.'29. Juni. Die Preußen wurden gestern von den Oesterreichern unter Eablenz vollständig geschlagen, ließen 1000 Todte und Verwundete auf dem Schlachtfeld und zogen auf preu-
auch die ihm und seiner Familie^fiir den neuen Wirkungskreis und ßisches Gebiet gegen Glatz zurück. Gestern wurden die Preußen,
Bestimmungsort dargebrachten Segenswünsche den lebhaftesten An klang in den Herzen der Anwesenden. Mit Befriedigung vernahmen diese auch, daß Herr Schippert die Zeit seines hiesigen Aufenthalts zu den angenehmsten seines Lebens zählen werde, wie er auch die an ihn gestellte Bitte, uns ein freundliches Andenken bewahren zu wollen wie auch wir ihn stets im ehrenden Andenken behalten werden, mit
welche Jicin (Libin?) besetzten, von der Kavallerie-Division des Generals Edelsheim angegriffen, aus Jicin binausgeworfen und gegen Turnau zurückgetrieben. In Folge dessen räumten sie in der verflossenen Nacht Melnick, Dauba. Leipa, eiligst nach Nie« mes zurückziehend. Der preußische Verlust durch den Angriff Edelsheims war enorm. Die strategische Operation der österrei-
Kreuden zusagte. Bon Seiten des landw. Vereins wurde ihm durch >chischen Armee war vollständig erfolgreich Die beabsichtigte Ver- dessen Sekretär, Hm. Horlacher, noch besonders der Dank des Reinigung der Armee FriedrichIKarls mit der schlesischen Armee Vereins für die angelegentliche Fürsorge und Pflege, die er als Vor- > wurde Hintertrieben. Der österreichische Verlust der letzten 3 Tage stand des Vereins oft mit großer Aufopferung demselben zu Theil! beträgt annähernd 2000 Todte und Verwundete, der preußische werden ließ, ausgesprochen und gebeten, das Diplom, das ihn zum! mindestens ebensoviel. (Tel.d.St.A.)
Ehrenmitglied ernannte, durch dessen Annahme er aber dem Verein > - Prag, 30. Juni Abends. Gestern den 29. Juni fanden eine noch größere Ehre erweise, als Beweis der Anerkennung anzn-j sür die Oesterreicher günstige Gefechte statt bei Kost, nächst Tur- nehmen. — Möge dieser Abend ihm stets eine angenehme Erinnerung! nau und bei Chalkpwitz zwischen Skalitz und Königinhof. - Die sein und bleiben! Bezirke Jungbunzlau und Kamnitz find von den Preußen geräumt.
— Stuttgart. 30. Juni. Seine Königliche Hoheit der Prinz — Von Jicin (Gitschin) fliehende Preußen durch die Oesterrei- Friedrich von Württemberg reist heute im Aufträge des Königsicher und Sachsen geschlagen und verließen das Schlachtfeld, Todte
über Wien in das österreichische Hauptquartier.
— In Pforzheim grassiren die Blattern seit einiger Zeit
wieder in ziemlich heftiger Weise. (Schw. M)
— Frankfurt, 29 Juni. In einer heute stattgehabten Bundestagssitzung haben Anhalt unb Schwarzburg ihren Austritt aus dem Bund erklärt, ebenso Hamburg, dieses „bis auf Weiteres."
— Frankfurt, 30 Juni. Das 3. großh, hessische Infanterieregiment rückte gestern von Mainz aus Bingen vor und vertrieb die daselbst Vorgefundenen Preußen. Ein verwundeter Preuße gerieth in die Gefangenschaft.
— Aus Meiningen, 28. Juni wird uns von einem glaubwürdigen Augenzeugen berichtet: Gestern blutige Schlacht bei Langensalza. Die Hannoveraner siegten über die qesammten Kräfte der Preußen und Gothaer Die Niederlage der letztem furchtbar.
— Nach einer Nachricht der Frkf Postz., welche jedoch noch ohne Bestätigung ist. haben die Hannoveraner nach Sprengung der sie umgebenden preußischen Armee sich im Meiningen'schen (also südlich von der preußischen Hauptausstellung) mit den Baiern vereinigt, welche von Süden her ihnen zuzogen; der König von Hannover hat dem bairischen Monarchen sofort von dem Ereigniß Kunde gegeben."
— Das Frkf. I. schreibt: Von Lichtenfels sind die Baiern in Koburg am 29. eingerückt und rückten über Hildburghausen nach Eisenach vor, um sich mit in dortiger Gegend schon befindlichen baierischen Truppen j zu vereinigen. — Dasselbe Blatt schreibt: Von Koburg haben wir Briese, welche das Treffen bei Langensalza bestätigen und von großen Verlusten der Koburger, die von den Preußen vvrgeschickt wurden, und der Preußen melden. — Auf Privatwcgen erhält die N. Würzb. Ztg. Mittheilungen nachstehender Depesche des Generals v. d. Tann an das baierische Hauptquartier: , Die Preußen wurden zwischen Göttingen und Eisenach (Langensalza) durch die Hannoveraner geschlagen und retirirten in wilder Auflösung. Zwischen Meiningen unb Eisenach flehen die Vorposten der bairischen Armee den preußischen Vorpostengegenüber."
— Herzog Ernst von Altenburg hat am 23. d eine Proklamation an feine Unterthanen erlassen, wodurch er erklärt, daß, nach dem Erlöschen der Bundesverfassung, seine Regierung sich offen auf die Seite Preußens stelle, als des „entschlossenen, tapfern Vorkämpfers für die deutschen Interessen im Norden, de? Gründers der größesten nationalen vvlkswirthschaftlichen Institution der Neuzeir, des deutschen Zollvereins." Die Landesvertretung werde, so hoffe er, seine Entschließung gut beißen. Jetzt gelte es, die
und Verwundete zurücklassend. (Nach vorstehendem Telegramm ist nun 4 Tage lang in Böhmen mit für die österreichische und sächsische Armee günstigem Erfolgs gekämpft worden.)
— Einpreußisches Bulletin des (pr.) „Staatsanzeigers" lautet Berlin, 28. Juni. In dem neuen Gefechte von Trautenau haben die Preußen 10 Kanonen erobert und viele Gefangene gemacht. Die Oesterreicher mußten sich zurückziehen. Gestern wurden die Hannoveraner von 5000 Preußen bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner verloren 2 Kanonen, konnten jedoch nordwärts durcbkommen und verlangten einen neuen Waffenstillstand, welcher verweigert wurde.
— Aus Holstein. 26. Juni. Heute Morgen beim ersten Tagesgrauen, ist in 1000 und aber 1000 Häuser diesseits und jenseits der Eider die Proklamation Herzog Friedrichs, datirt Lieben- stein den 17. Juni, geworfen worden. Der Herzog sagt: Die Gewissen werden nicht durch Bajonette bezwungen, und nur der ist verloren, der sich selbst verloren gibt." Die Schlußworte lauten: „Niemand, anßer mir, hat das Recht, Euch zu den Waffen zu rufen. Wenn aber der Tag kommt, wo ich zur Vertheidigung des Landes Euch um mich sammeln kann, werdet Ihr zu mir stehen, wie ich zu Euch.''
— Vom Tyroler Kriegsschauplatz Kommando des Hauptquartiers vom 27. Juni: Reguläre uns 600 Freischaaren griffen am 25 Juni am Caffaro Bache an Der Feind wurde Anfangs von einer Kompagnie Sachsenkronprinz und Jnsbrucker Landesschützen zurückgewoisen. Wir mußten jedoch uns später zurückziehen, da die rechte Flanke von Uebermacht angegriffen wurde. Hauptmann Ruczizka fiel, von 3 Kugeln durchbohrt. Gras Wickenburg übernahm den Rückzug bis Bardano. Die Landesschützen hatten 3 Todte, 4 Verwundete, die Infanterie 17 Verwundete. Der feindliche Verlust bedeutend größer.
Von der italienischen Grenze, 28. Juni Vom Hauptquartier der Südarmee wird gemeldet: Garibaldianer stehen vor Pes- chiera. Die Zahl der italienischen Gefangenen bei Custozza beträgt 4000 Das Streitkräfteverhältniß der Oesterreicher zu den Italienern war : Infanterie wie 2 zu 3, Kavallerie 1 zu 2, Artillerie 3 zu 4
Frankreich. Paris, 29 Juni. Der Abendmoniteur sagt: Die Italiener, ihrem ersten Angriffsplane entsagend, konzentrirten sich bei Cremona und Piacenza, Cialdini, seine Postellung auf- gebend, zieht auf Bologna und von dort zur Armee des Königs am obern Po.
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