ser Land in die kriegerische Aktion zu Gunsten Preußens einge- tretcn. Schon diesen Mittag wurden schleunigst 2 Kompagnieen abgeschickt, um die Werra Eisenbahn im Verein mit preußischen Truppen zu besetzen und nötigenfalls zn demoliren. Das letztere ist stellenweise geschehen, so daß der regelmäßige Verkehr gehemmt ist. Auch das baierische Telegraphen-Bureau in unserer Stadt ist von dem preußischen Kommandanten unseres Regiments heute geschlossen worden
— Wien, 23. Juni. Der Statthalter von Warschau hat die Behörden angewiesen, österreichische und preußische Kriegsflüchtlinge auch obne Paß eintreten und ihre Effekten zollfrei passtren zu lassen.
— Krakau, 24. Juni Zwei Bataillone preußischer Jnfan^ tecie und zwei Divisionen Kavallerie griffen beute Oswieciem an. Sie wurden zurückgeworfen und verloren 8 Todte und mehrere Verwundete. Die Oesterreicher hatten keinen Verlust.
— Prag^ 23. Juni Die Baiern sind in Plauen (über Hof
Vom 22. Juni Abends erhielr die Frks. P.-Z. aus Kassel hinaus in Sachsen gelegen) eingerückt und mit Jubel von der Be folgende Miltheilungen: „Von Witzenhausen her ist heftiger Ka-s völkerung empfangen worden.
nonendonner vernehmbar. Eine ganze Kompagnie Preußen ist von hannoverschen Husaren gefangen genommen worden. Soeben treffen 6 Wagen verwundeter Preußen hier ein." (Dreselbe Nachricht hak die N. Frks. Z. erhallen, setzt aber Zweifel in deren Wahrheit.) — Nach dem „Nordb Cur", und dem „Pr.StA." soll die hannoversche Armee (jedenfalls aber nur ein Theil derselben) von dem General v Manteuffel hart bedrängt, auf der Flucht und bei Heiligenstact concentrirt sein Auch der König von Hannover (welcher zum Heere, nicht nach England gegangen ist) und der Kronprinz, sowie die — man sagt 3 Millionen enthaltende — Kriegskasse sollten sich in Heiligenstadt befinden. (Das Ziel der Hannoveraner war bekanntlicv die Verewigung mir den Bundestruppen, theilweise scheinen sie dieselbe erreicht zu haben ss. Frankfurt, aber auch Münchens; wie weit obige Nachricht Grund hat, wissen wir nicht)
— Emden, 22 Juni. Nachdem die Strandbatterien preußi- scherseits vernagelt, streckte die Emdener Garnison die Waffen und übergab dem Kommandeur des preußischen Kanonenboots, Sten- zel, die Stadt unter den Stader 'Bedingungen. (Stade wurde von einem Bataillon Preußen unter Oberstlieutenant v. Cranach durch Erbrechen des Festungsthores mit einem Blechinstrumente genommen! Die Besatzung, welche Weisung hatte, sich nicht zu vertheidigen, wurde entwaffnet und in die Heimath geschickt)
— München, 25. Juni. Der König ist heute Morgen unter großem Jubel der Volksmassen am Bahnhofe ins Hauptquartier der Armee abgereist.
— München, 25. Juni. Tie Bair. Ztg." enthält folgendes „Mitgetheilt": Die hannoverschen Truppenryeile bei Eisenach
haben kapitulirt. (Also, fügt die B. Z. hinzu, nur Truppen-> geschickt worden.
Berlin, 24. Juni Der hiesige badische Gesandte hat seine Pässe verlangt und sich heute verabschiedet. Die Truppen von Scbwarzburg-Sondershausen sind ausgerückt, um den Durchmarsch der hannover'schen Truppen zu verhindern
— Berlin, 22 Juni Es wird alles Ernstes damit umgegangen, in kürzester Zeit ein neues Armeekorps aus dem zweiten Aufgebote der Landwehr zu bilden. Auch die Grundzüge iür die Bildung von Freiwilligenkorps für Schlesien sind bereits genehmigt.
— In Stettin sind vom 21. bis zum 22 Juni an der Chv lera erkrankt 62 Personen und gestorben 38. — In Berlin sind dis zum 21. Juni Morgens 10 Todesfälle an der Cholera vorgekommen.
— Hamburg, 21. Juni. Es geht das Gerücht, wenn Hamburg sich nicht bis Freitag Abends den preußischen Forderungen unterworfen habe, werde am Sonnabend die preußische Okkupation erfolgen.
— Kiel, 24. Juni. Das holsteinische Verordnungsblatt stellt die Nachricht, daß in den Herzogthümern eine Aushebung von 40,000 Mann vorgenommen werden solle, in Abrede.
Die italienische Darstellung über die Schlachk bei Custozza lautet: Florenz, 25. Juni. Aus dem Hauptquartier,
den 25., Nachm. 4 Uhr Gestern wurden der linke Flügel und das,Centrum der Armee, als sie gegen Valeggio gingest, von überlegenen österreichischen Streilkrästen angegriffen. Die Stellungen wurden genommen, aber zurückerobert. Am Abend hatten vie königlichen Truppen noch Valeggio und Goito besetzt. Heute machen sie Anstalt, Goito, Volta, Cavriana und Solferioo energisch zu vertheidigen. 600 österreichische Gefangene sind nach Mailand
th eile, diejenigen, welche sich bei Eisenach durchschlagen wollten, nicht die ganze hannoversche Armee)
— Wien, 24 Juni. Der „Fkf. P.-Ztg." zufolge wird die sächsische Armee nach Wien kommen, und auf der Westbahn sofort weiter befördertjwerden, um in den Rahmen der gegen Preußen stehenden Bundesarmee eingereiht zu werden.
— Wien, 25. Juni. Erzherzog Albrecht an den Kaiser: Zer- bare (Gehöfte Stunden westl. von Sommacampagna) den 24. Nachts Die österreichische Armee rückte beute gegen den Mincio vor, wurde vom Könige mit einem Heerestheile angegriffen, erstürmte den Monte Vento und schließlich nach 5 Uhr Abends Custozza; mehrere Kanonen wurden erobert, viele Gefangene gemacht Die Armee focht qußerordenrlich tapfer und ausdauernd. Der König war mit allen 3 Korps der Mincioarmee und der Reservereiterei gegen Albaredo im Marsche, die Oesterreicher hinter der Etsch vermuthenb. Prinz Amadäus und viele Generale sind verwunvel. Der Feind scheint nach und nach alle seine Truppen ins Feuer gebracht zu haben
— Wien, 25 Juni, 2 Ubr 30 Min Nachm Aus Zerbare (Hauptquartier, s. v) Zweites Bulletin: Die kaiserlichen Truppen drängten die FeindeSarmee aus allen Punkten nach heißem Kamv e, nicht ohne bedeutende Verluste zurück. Custozw gestürmt, deß-alb „Schlacht von Custozza " 2000 Gefangene wurden gemacht Die Truppen sind vom besten Geiste beseelt. Drittes Bulletin: Die Gardaseeflottille beschoß mit 6 Kanonenbooten die feindlichen Batterien und Freischaaren auf dem lombardischen i fer ohne eigenen Verlust Der Feind überschritt am 23. Juni mit bedeutenden Kräften an mehreren Punkten den Posluß unterhalb Polesella. Tie Besatzung Mantuas fiel gegen die Beobach- lungsrruppen in der Linie von Curtalone auS, trieb dieselben zurück. machteGesangene.
Rußland Petersburg,. 23. Juni. Der Invalide de- mentirt offiziell die Nachricht der „Times* bezüglich russischer Truppenaufstellungen; er sagt, der Stand der Armee sei unverändert; es h be keine Einberufung Beurlaubter stattgefunden und Nicht-Intervention werde auch ferner die Politik Rußlands bleiben
Landwirthfchaftliches.
Bienenzucht. Wichtige Erfindung.
Längst haben die rationellen Bienenzüchter cs als einen großen Mangel und Nachtheil empfunden, daß beim Auslassen des Honigs das Wabengebäude, zu deren Herstellung die Bienen so viel Zeit und Honigconsumrion nöthig haben, zugleich mit zerstört werden mußte. Man ist daher ans alle möglichen Versuche gekommen, diesem Uebel- stände abzuhclscu, jedoch ohne große praktische Erfolge. Erst der neuesten Zeit war cs Vorbehalten, auf eine Erfindung zu kommen, die allen dießsältigen Wünschen in der überraschendsten Weise entspricht. Es ist der sogenannte Centrifugalapparat, in welchem die in denselben eingesetzten Honigwaben ohne alle Verletzung vollständigst und so rasch entleert werden, daß inan in kurzer Zeit bedeutende Quantitäten des reinsten Honigs gewinnen kann. Eine solche Maschine ist bei dein Unterzeichneten als Muster für den Bezirk aufgestellt und wird von ihm am morgenden Feiertag Petri und Pauli, Nachmittags halb 4 Uhr, in seiner Wohnung (Hinterhaus des Herrn Kaufmann Georgii) vorgezeigt, erklärt und in Bewegung gesetzt werden. Hiezu werden nun die Bienenzüchter in der Ueberzeugimg freundlich cingeladen, daß es sic nicht reuen werde, sich mit diesem Apparat bekannt gemacht zu haben.
Calw. -A- A»-el.
Naqoldwärmc dcn 26 Juni -j- 16,0" k., ten 27. Jun 16,0» ki. _—
DcLigirt, g,druckt und vrrlcg« von A Vrt schlägt r.