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Verwechselter Stock. ! Logis zu vcrmiethe».

- . . ---- ! An freundliches Logis mit drei inein-

j andergebenden Zimmern, wovon 2 heizbar, und sonstigen Erfordernissen hat bis Jakobi foder Martini zu vermiethen 2)1. Johs. Wocbele, Schubm.

Am letzten Sonntag wurde im Wald­horn dahier ein neuer Stock gegen einen älteren verwechselt, der Besitzer desselben wird um Zurückgabe dringend gebeten. Nä­heres bei Schnauffer z. Waldhorn.

Für einen jungen ledigen Herrn wird ein freundliches

unmöblirtes Zimmer

sogleich zu miethen gesucht; Näheres im Wal ohorn zu erfragen.

Tagesneuigkeiten.

DerStA " enthält die Verfügung, wonach für die aus ihren Standquartieren abgerückteu zu BundeSzwecken verwendeten Truppen im ganzen Ur.-sange des Bundesgebiets Postporto freit, eit eintritk, u. zw. in Dienstangelegenheiten ohne Beschrän­kung, in Privatangelegenheiten für Offiziere re. wie für Soldaten für gewöhnliche Briefe unter 4 Loth, sowie Geldbriefe und kleine Geldpakete im Wertb bis incl. 87 fl. 30 kr. Briefe mit Silber- aeld oder Gold dürfen nicht über 8 Loth schwer sein. Dieß gilt sowohl von den an die Militärpersonen als von denselben ab­geschickten Bliese rc. Bei rekommandirten Briefen hat der Auf­geber die RecommandationSgebühr zu entrichten. Die Sendun­gen müssen auf der Adresse alsFeldpostbrief" bezeichnet sein (für die Militärs sind noch einige Vorschriften gegeben). Außer­dem wird für Fahrpostsendungen, welche nicht in Keldbriefen be­stehen, aus dem Heimathlande an die außerhalb dessel­ben zu BundeSzwecken dislocirten Soldaten vom Oberfeldwe­bel abwärts (dis zum Gewicht von 6 Psd. und Werth von 35 st.) nur die Hälfte deS Porto'S angesetzt. Ebenso genießt der Sa- nitätsverein in Stuttgart und die Zweigvereine desselben im innern Verkehr volle Portofreiheit.

Vor dem Schwurgerichtshof in Tübingen wurde am l9. Juni verhandelt die Anklagesache gegen den ledigen 23jährigen Schneider Ulrich Reut ter von Altburg, wegen Körperverletzung; der Angekl. wurde freigesprochen Am 20. Juni wurde Georg Friedrich Schwarz von Neubulach wegen durch vorsätzliche Kör­perverletzung verschuldeter Tödtung zu einer Kreisgefänznißstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten verurtheilt

Stuttgart, 26. Juni. In der gestrigen Bundestagsfitzung

wurde beschlossen, das Fürstenthum Hohenzollern für den Bund in Besitz zu nehmen und unter dessen Verwaltung zu stellen Da mit der Ausführung dieses Beschlusses Württemberg beauftragt worden ist, hat in der verflossenen Nacht ein von Ulm abgesand- teS württembergisches Bataillon die Besetzung des FürstenthumS vollzogen. Kommissär ist der Graf Leutrum (St.A.)

Am Abend des 21. Juni wurden in Baden die Kammern vertagt, wobei der Minister des Innern, Lamch, eine Schlußrede hielt, welche auf ein bundestceueS -Verhalten der badischen Re­gierung schließen läßt.

KarlSruhe, 23. Juni. Der k. preußische Gesandte am hie­sigen Hofe ist angewiesen worden, seine amtlichen Funktionen ein- zustellrn und seine Rückreise nach Berlin anzutreten.

Frankfurt. 22. Juni. In der heute Abend stattgehabten Bundestagsfitzung zeigte der kurhesstsche Gesandte die Gefangen- nehmung des Kurfürsten durch preußische JnvafionStruppen an, wodurch demselben zugleich jeder Verkehr mit seinem Ministerium abgeschnitten sei Nachdem dir Bundesversammlung diesen Ge­waltakt gegen die Person eines deutschen Souveräns konstatirt hatte, beschloß sie zunächst die kurhessischen Truppen unter den Oberbefehl deS Höchstkommandirenden deS 8 BundesarmeekorpS, Prinzen Alexander von Hessen, zu stellen. Im Ueb'igen wurden noch Festungsangelegenheiten verhandelt.

Frankfurt, 25. Juni. In der heutigen Sitzung der Bun desversammlung haben Anhalt und Waldeck ihren Austritt aus dem Bund angezeigt (Oldenburg hat dieß bekanntlich schon früher gethan), woraus Prästbium sie aus die Unstattbaftigkeit dieses Schrittes verwies. Waldrck aber noch besonders des Wortbruches zieh, weil es seine Truppen zur Besetzunq der Bundesfestungen nicht gestellt habe.

Frankfurt a. M. 22 Juni. Nach den Vorschriften des internationalen Kongresses in Genf zur Pflege von Verwundeten im Kriege wird morgen hier für Frankfurt, und in weiterer Aus ficht für ganz Südwestdcu schlanv ein Verein gegiündet werden.

der nicht allein Geld und Verdantstücke beschaffen, sondern auch ein freiwilliges Sanitätskorps bilden wird, welches dazu bestimmt ist, am Tage der Schlacht und nach derselben, versehen mit dem von allen Regierungen anerkanntenAbzeichen der Sanitätstruppen, aus dem Schlachtfelde die Verwundeten aufzuheben und ihnen den ersten Verband anzulegen.

Frankfurt, 24. Juni. Die Beschlagnahme von süddeut­schem Eisenbahnmaterial Seitens der Preußen mußte nothwendig zu Repressalien führen, und so vernehmen wir, daß auf Anord­nung des Militärkommandos sämmtliche Waggons der norddeut­schen Bahnen hier zurückgehalten werden.

Frankfurt, 23. Juni. General Loßberg. Kommaudiren- der der kurhessischen Truppen, hat sich unter den Befehl des Prin­zen Alexander gestellt.

Frankfurt, 24. Juni, 10 Uhr Abends. Allerdings Pri­vatnachrichten, aber ziemlich verbürgten zufolge, wurde der Kurfürst von Hessen von den Preußen nach Ehrenbreilstein als Kriegsge­fangener gebracht. Es ist unglaublich, wte weit sich die Frech­heit versteigt. Den Hannoveranern soll es gelungen sei», die Verbindung mrt dem 3. Armeekorps herzustellen, so wird mir eben aus verläßlicher Quelle mitgetheill. Heute Nacht 1 Uhr end­lich erfolgt der Ausmarsch des 8. Armeekorps gegen Kurhessen hin. die Mainbrücke wird morgen durch 6 Standen wegen des Trup­penmarsches für den Privatverkehr gesperrt sein. Wie ich so­eben auS zuverlässiger Quelle erfahre, hat der Prinz Alexander von Hessen für das 8. Armerkorps ein schwarz-roth-goldenes Em­blem angeordnet.

Frankfurt a. M., 25 Juni. Sicherem Vernehmen nach wurde heute den Offizieren der hiesigen Besatzung dienstlich mit- getheilt, daß die Hannoveraner, von den Preußen unter General Beyer angegriffen, dieselben zurückgeworsen und ihre Verbindung mit den bairischen Truppen bewerkstelligt haben.

Frankfurt a. M, 26 Juli. DieNeue Frkf. Z " hat folgendes Telegramm aus Wien, 2s. Juni: Bei Jungbunzlau (nordöstlich von Prag) bat ein hitziges Gefecht stattgefunden. Reichenberg. Traulenau und Aicha sind von den Preußen unter General Bittenfeld besetzt Klein« Znsammenstöße sind erfolgt.

(Tel. d. Schw. M.)

Wiesbaden, 23 Juni. Die Ständeversammlung hat die Vorlage der Regierung über die Anforderung von 500,000 st. für die Kriegsbereitschaft in dem Spezialausschuß Lurchberathen. Ein Theil des Ausschusses stellt den Antrag auf Nichtverwilligung, ein anderer Theil noch unentschieden, nur eine Minorität von 3 Mitgliedern will unbedingt verwilligen DiejBerathung in öffent­licher Sitzung dürft« Dienstag den 26. d. M. erfolgen. (Se A)

Aus derPfalz, 25. Juni. Das Komike des Vereins zur Schaltung der Rheinland! ist unermüdlich tbätig, um bei dem Ernst der Lage und der Wichtigkeit der Zeiten seinem hochherzi­gen patriotischen Sinn überall Eingang zu verschaffen Nicht bloß bei uns in der Pfalz, auch in unserem Nachbarlande in Hessen hat sich der Verein einer großen und wohlverdienten Theilnahme zu erfreuen.

Kassel, 23. Juni Ter Kurfürst ist in Cassel unter preu­ßischer Bewachung. (S. dag ob unter Frankfurt.) Der kurhesstsche Kciegsminister, General v Meyerielv, ist als preuß. Staatsge- sangener nach der preuß. Festung Minden gebracht worden, weil er sich weigerte, das Versprechen abzugeben, während des Krieges keine Feindseligkeiten gegen Preußen vornehmen zu wollen.

Aus Gotha, een 20, Abends schreibt man dem §krf. I.: §o eben ist unser Militär in Fcldunisorm per Eiscnbadn nach Eisenach abgegangcn, um womöglich die Vereinigung der Hanno­veraner mit den Baiern zu verhindern Der Herzog begleitete cs in preußischer Uniform bis an den Bahnhof. Damit ist un