fen. Für die Erhaltung der Marine trägt di- gesammte Bevölkerung unter Feststellung eines Präcipuums der Uferstaaten bei. Die Landmacht zerfällt in eine Nord- und in eine Südarmee unter dem Oberbefehl der Könige von Preußen und Baiern als Bundesoberfeldherren in Krieg und Frieden. Für jedes Bun- deSheer wird mit der Nationalvertretung ein Budget vereinbart. Die Beziehungen des Bundes mit Deutsch-Oesterreich werden mit dem einzuberufenden Parlamente vereinbart
— Das Reutter'sche Bureau schreibt: Preußen hatdie Regierungen der norddeutschen Staaten benachrichtigt, daß wenn der Bundestag den Antrag Oesterreichs auf Mobilisirung annehme, Preußen den Bund als aufgelöst betrachte und sich einzig von militärischen Erwägungen leiten lassen werde.
— Berlin. 13. Juni. Der Bundesresormentwurf, nach welchem der Bund neu gestaltet werden soll, falls derselbe durch den Krieg aufgelöst würde, wird heute veröffentlicht. Luxemburg verbliebe nach demselben im Bundesgebiete — Die Schutzeswahrnehmung der österreichischen Unterthanen wurde dem niederländischen Gesandten übertragen.
— König Wilbelm hielt am 8. Juni eine Ansprache an die Offiziere der abmarschirenden Truppen Preußen, sagte er, geht durch den bevorstehenden Kamps der ruhmreichsten Zukunft oder einem unberechenbaren Ausgang entgegen. Ich hoffe fröhliches Wiedersehen, beschließt jedoch die Vorsehung anders, so werden die, welche jetzt scheiden, sich niemals wieder sehen.
-- Berlin, 12. Juni Graf Karolyi hat seine Pässe verlangt und reist mit der ganzen Gesandtschaft morgen ab. (S. Wien.)
— Wien, 12. Mai Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Preußen ist beschlossen. Graf Karolyi wurde angewiesen, Berlin zu verlassen.
— Wien, 13. Juni. v. Weither erhielt seine Pässe und verläßt Abends Wien. V d. Tann ist ins österreichische Hauptquartier abgereist. Den Morgenblättern zusolge lehnte Frankreich das preußische Ansuchen um Vertretung der preußischen Unterthanen in Oesterreich ab.
— Wien, 13. Juni. Morgen erfolgt ein Kaiserliches Manifest. — Die Abreise des preußischen Gesandten, Hrn. v. Werther, welche heute Abend mit dem Oberberger Zuge erfolgen sollte, ist aus morgen verschoben. Hr. v Mensdorff machte ihm einen Abschiedsbesuch
— Wien, 13 Juni. Nach stark verbreiteten Gerüchten stehen österreichischer Seits Repressalien wegen Lesser's Verhaftung und der Wegnahme von Depeschen, die ein österr. Courier Frhrn v. Gablenz überbringen sollte, in Aussicht.
— Vor einigen Tagen spielte sich in dem Hause Nr. 44 in der Alserstraße in Wien eine erschütternde Scenr ab Der in diesem Hause wohnhafte Tischler Georg S., welcher an diesem Tage von einer längeren Reise heimgekehrt war, fand sein fünf Jahre altes Kind todt, sein Weib am Sterbelager und an der Thür die Einberusungsordre angeheftet. Der arme Mann, welcher durch so viel Unglück heimgesuckt wurde, fiel vom Schlage gerührt zu Boden und war eine Leiche. Die ohnedieß mit dem Tode ringende Ehehälfte des Unglücklichen folgte wenige Augenblicke später ihrem Manne in das bessere Jenseits
— In Wien starb ein angesehenes Mitglied des Gemeinderaths, der Notar Schwarz, der ein jährliches Einkommen von mindestens 30,000 fl batte; in seinem Nachlaß stellte sich eine Ueberschuldung von 120,000 Gulden heraus, darunter 80,000 Gulden verumreute Waisengelder.
— Hannover, 12. Juni, Abends. Heute Nachmittag ist der^ Herzog Friedrich, Abends Gablenz angekommen, beide find aus dem Wege nach Kassel weitergereist. — 13. Juni. Gablenz wurde aus seiner Durchreise vom König nicht empfangen Das Reiseziel des Herzogs Friedrich ist Frankfurt.
— Altona, 12. Juni. So eben sind hier 700 Mann preußische Truppen angelangt. General v. Manteuffel wird erwartet — Hannover gestattete, wie es heißt, den Durchzug der Brigade Kalik unter Benützung der Eisenbahnen.
— Kiel, 13 Juni. Im neuen Beamtengelö bniß wird an Ei-
Nedigin, gedruckt und verl
desstatt versprochen, den Befehlen und Anordnungen des Königs von Preußen und der in Allerhöchstdero Auftrag fungirenden Behörde unweigerlich Folge zu leisten, die Pflichten des anvertrauten Amts treu und redlich zu erfüllen.
Frankreich. Paris, 12. Juni In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers, auf deren Tagesordnung die Budgetdebatte steht, verlas Staatsminister Rouher einen Brief des Kaisers an Herrn Drouyn de Lhuys. worin gesagt ist: „Wenn die Konferenz zu Stande gekommen wäre so würde ihr die Regierung erklärt haben, daß Frankreich jede Gebietserweiterung zurückweise, so lang das europäische Gleichgewicht nicht gestört werde. An eins Ausdehnung seiner Grenzen könne Frankreich nur im Falle einer Aenderung der Karte von Europa zu Gunsten einer Großmacht und in dem Falle denken, wenn angrenzende Provinzen bestimmt und frei den Wunsch nach Annexion aussprächen. Abgesehen davon zieht die Regierung jeder Gebietserwerbung ein gutes Einvernehmen mit ihren Nachbarn durch Achtung ihrer Unabhängigkeit und Rationalität vor. Wir hätten für den deutschen Bund eine Organisation gewünscht, welche ihm eine seiner Bedeutung entsprechendere Rolle zugetheilt hätte; sür Preußen bessere geographische Grenzen (die Rheingrenze?) und für Oesterreich die Erhaltung seiner großen Stellung in Deutschland nach der Abtretung Venetiens an Italien gegen Gebietsentschädigung. Die Konferenz ist gescheitert Wird Frankreich veranlaßt sein, das Schwert zu ziehen? Die Regierung glaubt es nicht. Was auch das Resultat eines möglichen Krieges sein mag, keine uns berührende Frage wird ohne unsere Zustimmung gelöst werden. Frankreich wir. also im Vertrauen auf sein Recht und im Bewußtsein seiner Kraft in einer aufmerksamenNeutralität verharren." — Der Kaiser verordnete, daß die internationale Ausstellung zum ursprünglichen Termine eröffnet werde. — Die Cholera ist wieder im Anzuge. Der Moniteur zeigt heute die Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppung der Seuche an, welche in Folge der in Dscheddah, Mekka und Alexandria vorgekommenen Cholerafälle getroffen wurden.
Ztalieu. Florenz, l2. Juni. Der Kriegsminister hat der Deputirtenkammer einen Gesetzentwurf über Aushebung der Altersklasse von 1866 vorgelegt.
Landwirthschaftliches.
Wie steht's jetzt bei den Bienen?
Wer den kürzlich gegebenen Wink, nach den Bienen zu sehen, befolgt, und wo es nöthig, sie gefüttert hat, wird es nun nicht bereuen. Die erhoffte bessere Zeit ist gekommen. Mächtige Völker haben sich entwickelt, rasch füllen sie die leeren Zellen, bauen lustig, wo leerer Raum, aber — wollen nicht ans Schwärmen kommen. Was ist zu thun? Der Sensenschnitt ist vor der Thüre, wenigstens in den Gäugegenden; mit ihm kommt aber gewöhnlich eine Zeit des Stillstandes im Sammeln! Sollen noch immer Schwärme erwartet, soll noch immer den müßigen langen Bärten selbst müßig zugesehen, oder sollen vielleicht Untersätze, beziehungsweise Rahmen gegeben werden? Ich rat he zu Letzterem! Der Schwarm, der zum Abstoß reif, läßt sich von diesem, auch wenn er einen Untersatz bekommen, nicht leicht mehr abhalten; er wird kommen. Ist er nicht schwarmreif, — und das kann der Korbzüchter unmöglich genau wissen — dann kommt er trotz Barl und heißem Wetter — nicht. Die kostbare Sammelzeil wird verpaßt, geht ungenützt dahin, und der schwarmgeizige Bienenvater kommt um beides, um „Junge" und um Honig. Die sichere Weide — Wiesenblüthe— ist wie schon gesagt, sür unsere Gäugegenden demnächst dahin; was nachher kommt, wissen wir nicht. Besser wenig, aber gute, d. h. honigreiche Stöcke, als viele, die ein zehrend Cap.ital. Also?
A. An sei.
Nagoldwärme den 14 Juni -s- 11,1° k, den 15. Juni
-s- 13,0° k.
Gottesdienste. So nn tag , 17. Juni. Vorm. (Predigt): Herr Helfer Schmidt. — Nachm. (Predigt): He,r Dr. Gundert- — Das Opfer ist für den Kirl e ubaufond best immt. _
gt von A v el sch l ä g »r.