Ich gäbe Viel darum. Herr Doktor, wenn ich diese Sti­chelreben nicht beachtet hätte, vielmehr ruhig nach Hause gegan­gen wäre, denn dieser schlechte Mensch konnte mich doch nicht beleidigen. Aber wie ich nur die höhnische Stimme des Schand- buben hörte, war alle meine Besinnung dabin, ich wendete mich abermals gegen ihn, trat einige Schritte auf ihn zu, und sagte: Wie mögen Sie von Furcht reden. Sie, der zu nich,s Muth bat, als höchstens einen ehrlichen Mann zu beleidigen und zu verleumden, -- wenn dieser aber, ohne einen Augenblick Rück­sicht darauf zu nehmen, was für eine Persönlichkeit es ist, mit der er es zu thun hat, sich überwindet und ihm die unverdiente Ebre anthnt, ihn vor seine Klinge oder vor die Mündung einer Pistole zu fordern, in feigster Weise sich der ihm drohendrnGesahr zu entzieben sucht, indem er neue Beleidigungen «ruf die früher» häufet, und zwar in einer ebenso gemeinen a!S unehrenhaften Weise."'

So etwa lautete die Antwort, die ich in sehr erregter Stimmung ohne weitere Ueberlegung gab; was der Schurke in höhnender Weise darauf anwvrtete, weiß ich nichr, denn in dem­selben Augenblicke hatte ich erst bemerkt, daß derselbe ebenfalls

unter den Austern an der norwegischen Küste ist die Pest aus­gebrochen. Diese Krankheit verdirbt das Fleisch des Thieres und macht es zu einem tödtlichen Gift Durch zahlreiche Todesfälle von Austernessern, die lange unerklärt blieben, kam man der Krank­heit auf die Spur.

Italien. So glänzenv ist das Osterfest lange nickt inRom begangen worden wie tießmal. Der Papst erschien in seiner drei- rrchen Krone und gab vom Balcon der Pelerski.-che Orbi et Urd) mit sonorer Stimme seinen Segen Äus dem Platze knieten mehr als 200,000s?) Menschen und es herrschte eine solche Stille, daß man das Plätschern der Fontaine vernahm. Abends wurde die Kupp-l am St. Peter prachtvoll erleuchtet.

Türkei. Konstantinopel, 4. April. Zur Ueberwachung der christlichen Provinzen soll eine Armee von 60,000 Mann die­nen, welche auch in die Donausürstcnthümer einrücken wird, so bald dort Unruhen ausbrechen Man versickert. Rußland biete der Pforte ein Bünvniß an. Gegen den Snltan sei ein Kom­plott im Merke, weßwegen man 550 weitere Polizeiagenten an stellte. Zum Fürsten von Rumänien ist der zweite Sohn veS Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, Prinz Carl Ludwig, geboren 1839, der als Premierlieutenant bei der Garde in Ber-!eine Flinte trug D > er sich aber, wie ich Ihnen bereits sagte, rin steht, von der provisorischen Regierung dem Volke vorgeschla-! auf meinem Territorium befand, so rief ich:Wie kommen Sie gen. Er soll unter dem Namen Carl l. den Thron besteigen.! in dieser Weise in meinen Jagdbezirk? Sie sind ein Jagdfrevler Dte allgemeine Volksabstimmung über diesen Vorschlag hat bereits j ein Wilddieb! Ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes heute den Anfang genommen. Bucharest, 15 April. Die Sie sollen an den Pranger gestellt werden! Das Gewehr her!

allgemeine Abstimmung über die Fürstenwabl ist in fast allenIch schritt auf ihn zu, um, wie das Jagdgesetz eS gestal-

Städten beendigt Prinz Karl von Hohenzollern hat alle Skim- tet, wenn ein Jagdfrevler auf frischer That ertappt wird, ihm die men erhalten Ein in Jassy von Muruzi und Andern zum Jagdwaffe zu nehmen, er sprang aber einige Schritte zurück und Zweck der Losreißung von der Walachei angestifteter Aufstand ist rief, indem er die Flinte mir entgegen hielt:Nicht so schnell, durch Polizei und Militär unterdrückt worden. mein Lieber! Erst müßten Sie verkosten, was in diesem Dinge

Amerika. In einer Proklamation verkündigt Präsident John- steckt!" Er legte sofort das Gewehr schußfertig an, eben so son, daß rer südflaatlicke Aufstand beendigt sei und nun wieder rasch hielt ich natürlich auch mein Gewehr vor und gab mir Gleichbeit des Gesetzes für Süden und Norden eintrete Mühe, das seinige aus die Seite zu schlagen, da ging unglück-

Mexiko. Aus Veracruz vom 24 März wird berichtet, lickerweisc das meinige los und mein Gegner stürzte mit lautem daß General Ortega sich zum Präsidenten Mexikos proklamirt > Schrei zu Boden "

habe Die Liberalen erschossen, angeblich um Repressalien zu Hier hielt Othmar mit seiner Erzählung ein und bedeckte

nehmen, 200 kaiserliche Gefangene wieder schwer athmend sein Gesicht mit beiden Händen.

Unter den 5000 österreichischen Freiwilligen, welche im LaufesAber bester Herr Baron," sagte Selbig,ich preise den dieses Sommers nach Mexiko expedirt werden sollen, befindet ^ Himmel, daß es nicht so ist, wie Sie mir anfänglich sagten. sich eine ziemliche Anzahl Verheiratbeter Männer, welchen nach! das ist Loch kein Mord, das ist nicht einmal ein Rencontre abgelaufener Dienstzeit im Staate Puebla Land für sich und ihre mit unglücklichem Ausgange, das war erlaubte Nothwehr mit Familien versprochen ist. Es existirt daselbst schon eine nicht un-! einem unglücklichen von Ihnen in keiner Weise verschuldeten Aus­bedeutende österreichische Kolonie. Aus seine Oesterreicher kann gange und somit keineswegs strafbar. Beruhigen Sie sich deß> sich Maximilian jedenfalls besser verlassen als auf seine Mexika- j halb, ich habe mir es gleich so gedacht!" (Fvrts.folgt )

ner Wenn er nur schnell so 3040,000 Mann derselben um _

fick versammeln könnte!

' Die Hochzeitsreise eines jungen Ehepaars aus Prag ging

DieNeue Züricher Zeitung" erzählt in ihrer Wochenschau nach Berlin. Unter Len Linden sahvie junge Frau einen Shawl, vom 19 März: der von Chambery kommende Morgenzug wurde an dem ihr Herz hing; der Preis war nicht sehr hoch Gern vor einigen Tagen bei Chexlas eine Viertelstunde aufgchalten, kaufte ick ihn, sagte der galante Mann, aber auf der Grenze weil ein Ochs sich in den Weg gestellt, und sich in den Kopf ge- i müssen wir ihn hoch versteuern, wir kommen billiger weg, wenn

setzt hatte, mit der Lokomotive zu boxen. Das Thier mußte ge Hunden werden, um weggebracht werden zu können.

Unterhaltendes.

Othmar.

tznik Crimiiiatgeschiivte, erzählt von Heiuri.D HenSIer.

(Fortseyung 1

.Ich kenne mick und meine außerordentliche Hitze und Lei­denschaftlichkeit, wenn man mich an meiner Ehre anzugreifeu sucht, und während ich mir zuerst vorgenrmmen hatte, diese Gelegen­heit zu benutzen, um den Schurken zur Rede zu stellen, hatte ich dock noch so viel Besinnung, einen entgegengesetzten Entschluß zu fassen. Noch rascher als ich mich nach ibm umgewendet batte, drehte ich mick wieder auf die andere Seite, um nach Hause zu gehen D., als er dieses sab, lachte laut, und rief mir nach:

Ei, Herr Nachbar, wohin so schnell? Ist das der ganze Vor­rath von Courage, den Sie haben, daß schon mein bloßer Anblick Sie in die Flucht jagt? Oder haben Sie kein gutes Gewissen?

Das wird es wohl sein, denke ich.""

Ucdigirt, grdruckt » vcritgt von A Vetschlägrr.

ich dir l aheim einen eben so schönen kaufe. Damit hat's keine Noth, sagte das Frau'cken; wozu trage ich eine Crinoline? Das will ich schon besorgen! Um GotteSwillen nicht, antwortete der Mann; das könnte eine schöne Sache werden; entweder wir kaufen den Shawl und versteuern ihn oder wir lassen ihn da und kaufen einen andern daheim. Nur kein Wagstück. Verstimmt ka­men sie im Gasthofe an und von dem Shawl war keine Rede mehr. Aber eine Lektion mußt du Lock deinem Frau'chen ge­ben, dachte der zärtliche Ehemann, und auf der Mauthgrenze gab er dem visitirenden Beamten einen Wink : Da sei eine Dame, die wolle paschen Der Beamte forderte die Dame höflich auf, ihm zu folgen; die Frau ward todtenbleich. Arthur ahnte Unglück, kam herbei und ward Zeuge, wie seine Frau von dem Berliner Shawl entbunden wurde. Zu spät sah er ein, daß er sich selber denunzirt hatte, er mußte die hohe Strafe erlegen, wobei ihm freilich unter allgemc^^ Heiterkeit sein Antheil als Denunziant in Abrechnung gebracht wurde. Er dankte nur Gott, daß Emma in der Aufregung nicht merkte, wer der Denunziant gewesen war Und die Moral? Nicht paschen, meine Damen!"