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fenoe schließlich anzuordnea Uebngens sei man gerne bereit, sei nnd herkömmlich sei, so würde ich ihn, nunn er nicht Abbitte leiste, nen Wünschen wie immer möglich, wenn äußerst in Rechten zu wie jeden andern gcmemcn Menschen wegen Verläumdung und lässig, zu entsprechen und sonach ihm das Vermögen sogar einst- Ehrenkränkung vor den Strafrichter fordern lassen " weilen gegen gesetzliche Kaulionsleistung zu überlassen , jedoch i „Das war vor zwei Tagen , und noch halte ich keine Ant-
selbstverständlich nur das Kapitalvermögen. wort daraus erhalten, als ich oestern Abend, jagdmäßig ausgerü-
Otbmar schwindelte bei diesen Aussichten und den unterstellten stet, auf den Anstand ging Ich mochte etwa bunkert Schritte Möglichkeiten, - es war unzweifelhaft erst in Jahren eine defini- von der Grenze entfernt stehen, welche meine Besitzung von der live Erledigung dies r Sache zu erwarten, und da er eine Kau- meines Gegners scheidet, als ich hinter mir ein Geräusch höre :ion nicht stellen konnte — das vorhandene Jmmobiliar-Vermögen und wie ich mich umdrehe, den Herrn von D. vor mir sehe, war ja nicht sein Eigenthum —, so blieb ihm nichts anderes Ich suhlte deutlich, wie mir sogleich das Blut rasch in den
übrig, als seinen Anwalt mit Erledigung dieser offenbaren Chikane Kopf stieg, als ich diesen verhaßten Todfeind mir gegenüber sad, ,u beauftragen. Dieser aber criheilie ihm den Rath, auf alle — den Menschen, den ich nie in meinem Leben, auch nur mit -räkle unverzüglich dem Anträge des Hrn. v. D. zu entsprechen,unv einem Worte beleidigt brtte, und dessen ganzes Leben eine un- einen Bevollmächtigten nach Rio zu swicken, jedoch im Geheimen, unterbrochene Kette von Chikanen gegen mich und meine Familie, eamit nichts dagegen unternommen werden könne. und dessen unverkennbare Absicht es war, dieHeiratb meiner bei-
Okhmar befolgte natürlich sogleich diesen Rath, da nickt zu den Töchter zu hintertr-iben. und mich in dieser Weise auf das bezweifeln schien, daß in dieser Weise, wenn bas Resultat anders Empfindlichste in meinen Kindern zu kränken , — der in Wort der gehegten Erwartung entsprach, am schnellsten und sichersten und Schrift mich vielfach beleidigt und verhöhnt hatte, und nun,
cas erwünschte Ziel zu erreichen sei.
nachdem ick aus dem letzten Kampfe siegreich heivorgegangen
Und so war eS auch, — nach einigen Monaien kam der Be- war, in so niederträchtiger und gemeiner Weise mich zu verdäcbti- vollmäcktigte aus Brasilien zurück nur Urkunden, welche mir Be- gen und meine Ehre abzuschneiden suchte (Forts, folgt.)
obachtung der von rem Anwälte mit sorgfältigster Berücksichtig _
gung aller möglichen Eventualitäten und irgen denkbaren Ein-i
Wendungen vorgeschriebenen Förmlichkeiten abgefaßt, unzubezwei-! In Rege n sb u rg ist kürzlich folgendes interessante L-tück- felnde Gewißheit aaben, daß Theodor v. B. in jenem Duelle ge- lein pasfirt. Ein Bauer, der auf der Schranne eine Hundert- dlieben sei- Gulden-Banknote eingenommen, that fick beim Jesuitenbräu noch
Es war dem mit aller Vorsicht ausgewählten sehr tüchtigen recht gütlich, so daß er etwas unter den Hut bekam. Beim Nack- und umsichtigen, höchst energischen, dabei mit den nöthigen Mit- Hausegehen kommt ihm der fabelhafte Gedanke, seiner Ehegeipon-
teln reichlich ausgestatttten, mit gewichtigen Empfehlungsbriefen versehenen Mann mit Hilfe des Konsuls gelungen, einige noch am Leben befindliche Theilnebmec an jenem Duelle ausfindig zu machen, namentlich war es der genesene Sekundant Theodors, der Arzt, welcher dem Zweikampfe beigewohnt hatte, und einer der Zeugen. Diese sagten vor der hierzu erbetenen Behörde übereinstimmend eidlich mit Angabe vieler Einzelnheiten aus, Theodor von B. sei in jenem Duelle getödtet worden, und fie hätten dessen Beerdigung auf dem Kirchhofe eines Dorfes bei San Joao de! Rep beigewohnt.
Auch dort machte der Beauftragte zwei Männer ausfindig, welche bei der Beerdigung thätig waren und mit den bereits abgehörten Zeugen bis auf den Namen des Beerdigten, den sie nicht wußten, übereinstimmend aussagten. Sie hatten aber bei den Effekten des Tobten verschiedene Briefschaften und sonstige Papiere gefunden, die sie theilweise ausbewahrt hatten, und welche über die Identität der Person keinen Zweifel zuließen. Auch von diesen Leuten wurden durch Las betreffende Gericht die eidlich bestärkten Aussagen ausgenommen, und überdieß waren alle Liese Urkunden durch das Consulat beglaubigt
Othmar reichte unverzüglich diese Urkunden bei der Vormund- schastsbehörde ein, und wie nicht anders zu erwarten war, wurde hierauf der Tob Theodors von B. als zu Recht erwiesen angenommen, und — da die Frage wegen dem Fideicommiß nicht streitig war, das für Jenen angesammelte Kapital, überhaupt dessen gesammeltes Allodial Erbe Othmar und seiner Gattin, als seinen gesetzlichen Erben, in unbeschränktes Eigenthum zugesprochen.
Nachdem wir diese Erzählung vorausgeschiüt haben, wird den Lesern das zwischen Othmar von M. und Lessen Anwalt Doktor Selbig stattfintende fernere Gespräch verständlich sein, und nehmen wir deßhalb den unterbrochenen Faden auf.
„Sie wissen," so erzählt Othmar dem Anwalt, „in welcher ehrenrührigen Weise Maximilian von D. fick in letzter Zeit über
sin eine „Kram" heimzubringen. Er kauft also ein erkleckliches Stück „Limburger Käse" und steckt dasselbe schmunzelnd in seine innere Rocktasche. Obgleich er nickt weit nach Hause hatte, so wandelte'ihn doch auf einem Marsche, ans, dem er die Breite der Straße gehörig abmaß. ein gewaltiger Appetit an. Was thun? Er greift uneingedenk des Spruches: Mann und Weib ist ein Leib, aber nickt Ein Magen — nach seinem Limburger, und arbeitet diesen so hinunter, daß er, an der Hausthüre angekommen, gerade bas letzte Bröcklein in der Rechten hielt. Die Frau begrüßt ihren Mann, der ihr sogleich den Erlös mit der Banknote offeriren will. Aber — wer beschreibt deS Bauers Schrecken! Die trockene Banknote war mit dem nassen Limburger in der Rocktasche so zusammengepappt, daß der gute Bauer, ohne es zu merken, die Banknote mit dem Limburger verzehrt hatte. Seither beißt der Bauer der , Banknvtenfresser."
(Drastisch.) Im Waldeck'schen Anzeiger finden sich folgende drastische Bekanntmachungen, die von den Dienern der Polizei ausgeruten worden: „l. Durch kreisräthlicke Verfügung ist zu N die Lungenseucke ausgebrochen. 2 Alle Diejenigen, welche Hunde halten, sollen 4 Wochen angebunden werden 3. Alle Diejenigen, welche Bäume an der Straße haben, sollen mit Stroh umwickelt werden. 4. Alle Diejenigen, welche Gänse auf dem jungen Roggen umhergehen lassen, sollen todtgeschossen werden.
Zwei galizische Juden, Bekannte, von denen E>ner von Krakau nach Wien, der andere von Wien nach Krakau reiste, trafen sich im Bahnhose zu Oberberg an einem Orte, wo man sich eben in Bahnhöfen trifft, und tauschten da rasch und mit Unterbrechungen ihre Gedanken und Gefühle über die Wunder der Eisenbahn aus, denn Beide fuhren zum erstenmale auf dem Schienenwege „Heute", sagte der Eine, „habe ich nech mit meinem Weibe in Kroke (Krakau) gefrühstückt und jetzt bin ich mich bezüglich der Art und Weise ausgesprochen, wie ich mir die hier!" „Wenn ich dir erst sagen könnte, was ick heute noch Urkunden verschafft hätte, die alle seine Ehikanen mit einem in Wien gemacht! . . ." Da ertönte das Signal zum Einstei-
Schlage zu Nichte machten. Ebenso wissen Sie, daß ich darauf hin ihn fordern ließ, sowiedaß er die Aufforderung nicht annahm, weil, wie er mir sagen ließ, ich mich erst ausweisen solle, daß ich die in Rede stehenden Urkunden mir auf rechtliche We se erworben habe. Sie schrieben ihm darauf in meinem Namen, da ec sich weigere, mir in einer Weise Rede zu stehen, wie es unter Edelleuten gebräuchlich
gen. Beide eilten den Waggons zu, stiegen ein und fanden sich einander gegenüber „Nun," sagte der von Krakau nach Wien Reisende, „was willst du mir über die Wunder der Eisenbahn noch erzählen? Ist es nicht das Wunderbarste, was wir erleben? Du fährst von Wien nack Krakau, und ich reise von Krakaunach Wien . . . und Beide sitzen wir in demselben Wagen!"
Ncdigirr, grdruckt und vrrlegt von A «Octschläger.