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knng des geistlichen und des weltlichen Ortsvorstehers die örtliche Leitung der betreffenden Schule zukommk. Außerdem werden die freiwilligen landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen von Seite der landwirthschaftlichen Vereine alljährlich einer Visitation unterworfen werden, bei welcher, wenn es sich um Fortbildungsschulen mit eigentlichem landwirthschastlichem Unterricht handelt, ein oder >!nige landwirtbschaftskundige Mitglieder des Vereinsausschusses zu verwenden sind, während bei Visitationen von Fortbildungs schulen für sonntagsschulpflichtige Jünglinge jedenfalls der schul- lechnische Beirath des Vereins beizuzichen ist. In letzterem Falle ist stets auch die örtliche Aufsichtsbehörde für die Volksschulen zum Anwohnen bei dem Disitationsgesckäfte einzuladen.
§. 12. Die obere Aufsicht über die landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen und sonstigen Einrichtungen für lanvwirth- schastliches Fortbildungswesen wird, unter der in K 10, Abs. 2 angeführten Modifikation in Beziehung aus die obligatorischen Winterabendschulen, welche gesetzlich unter der Oberaufsicht der Oberschulbehörden stehen,von der Central st ellefürdieLa'nd- wirtbschast geführt, welche ermächtigt ist, zu ihren dießsälligen Berathungen schulmännische Elemente beizuziehen.
§. 13. In der genannten Stellung erhält die Centralstelle für die Landwirthschast die Ermächtigung, nach Maßgabe der ihr, von dem Ministerium an die Hand gegebenen Grundsätze und in-
— Frankfurt, 27. Febr. Wir vernehmen aus guter Quelle, daß das preußische Kabinet auf Veranlassung Badens die Regierungen von Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen zu einer Konferenz nach Berlin eingeladen habe, um die Frage wegen eventueller Subvention einer Gotthardsbahn zu berathen.
Mit Bezug auf die poetische Thräncnsluth, welche dem Dichter Rückert von seinen Zunstgenossen nachgeweint wird, enthält die „A.A Z * folgendes humoristische Straf Sonnet:
Nun ja, auch Er ist jetzt hinabgestiegen.
Der Letzte von dem alten Heeresbann,
Der langen Reihe hoher Flügelmann,
Der Veteran aus jenen heil'gen Kriegen.
Doch statt in weicher Wehmuth euch zu wiegen,
Zeigt jetzt euch selbst — ein jeder, was er kann,
Ihr sollt, was jene Heldenschaar begann Vollenden jetzt bis zu den letzten Siegen.
Zuvörderst aber laßt ihm seine Ruhe.
Ein Jammer, wie sich unter die Propheten Mit seinem Liedchen herdrängt jeder Saul!
Ja, nur noch einmal heb' aus deiner Truhe Das Lockenhaupt, und rufe den Poeten,
Den unberufenen: Haltet euer Maul!
— Berlin, 28. Febr. Gouverneur von Manteuffel ist in Folge telegraphischer Ordre von Schleswig hier eingetroffen und
Darauf fand im
nerhalb der betreffenden Etatsmittel die Bewilligung von Staats beitrügen an einzelne Gemeinden zur Gründung und Unterhal- wurde heute Mittag vom König empfangen tung von Anstalten und Einrichtungen für landwirthschastliches königlichen Palais ein Ministerrath statt. Fortbildungswesen, dir Vertheilung von Schriften, Dersendung »on Wanderlehrern rc. zu verfügen, wogegen sie verpflichtet ist,
erlin, 1. März. Die Morgenzeitung schreibt: Wie man wissen will, wurde in gestrigem Ministerrattz über ein Desiniti-
daS Vorgesetzte Ministerium deS Kirchen und Schulweg vum der Herzozthümer berathen und Beschluß gefaßt. (Teld St A)) senS durch regelmäßige periodische Vorlagen über dev Stand! — Kiel. 17 Febr. Ein der ritterschaftlichen Adresse dem des gesammien landwirthschaftlichen Fortbildungswesens in fort-! Sinne nach entgegengesetztes Exposü der holsteinischen LandcSre- lausender genauer Kenntniß zu erhalten. !gierung ist nach Wien expedirt, nachdem Frhr. v. Gablenz dem
Präsidenten und mehreren RegierungSräthen seine
Stuttgart, l. Februar 1866
G o l t h e r.
De! !,S?.-A " vom 1. Mär, enthält ein- B-rsügung V-SsItalien- ab, U-b-r di-Nothwendigkeit. datzdi-Wahl
volle Zustimmung zu dem Inhalte desselben ausgesprochen hatte
W i e n. 28. Febr. Die Diplomatenkonferenz wegen der Do-
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kehrsunstalten, betr. die Verwendung von Frauen und M ä d- "" Dürkei^"Die ^ldl?» wnl»^>s^e Revolution in Bucharest chen im Dienste der Verkehrsanstalte,.. Darnach ist deren Ver- *"^ 1 . D,e Moldau walackusche Revolution in Bucharest
Wendung zulässig: im Eisenbahnbetriebsdienst als Billetver-
käuserinnen, sei es nun mit selbstständiger Kassen- und Rechnungsführung oder als Gehilfinnen; 8) im Postdienst: als Pri-!
vatgehilfinnen der Postexpeditvren, d) zur selbstständigen Versetzung
von kleineren Postexpeditionen und von Postablagen, e) als Expeditionsgehilfinnen bei solchen Poststellen, wo nicht gleichzeitig Assistenten und Praktikanten angestellt sind; 0) im Telegraphendienst als Telegraphistinnen auf kleineren und mittleren Stationen. Vorbedingungen für die Ausnahme von Frauen und Mädchen in den Dienst der Verkehrsanstalten find: a) das zurückgelegte 16. Lebensjahr und in der Regel kein höheres Alter als 30 Jahre; d) in der Regel lediger Stand oder Wittwenstand ohne Kinder; c) Besitz eines Heimathrechts; ä) gutes Prädikat; e) Nachweisung des Grades der erworbenen Schulbildung durch Erstehung einer Prüfung; k) Kautionsfähigkeit im Betrage von 100—500 fl.; ss) genügende Erlernung des Dienstes, dem sie fich widmen wollen, in einer Uebungszeit von mindestens 6 Wochen und. falls sie in den Telegraphendienst zu treten beabsichtigen, Erstehung der vowiegend aus den technischen Theil des Dienstes gerichteten besonderen Telegraphendienstprüfunq. Die Aufnahme geschieht in täglich widerruflicher Weise; den Ausgenommenen selbst bleibt monatliche Dienstkündigung Vorbehalten.
— Stuttgart, 28. Febr. Im heutigen St.-A. nimmt der bisherige Redakteur vr. Seyffer von seinen Lesern Abschied. Sein Nachfolger ist Hr. Faber, bisher Pfarrer in Gschwend.
— Gmünd, 27. Febr. Bei der gestrigen und heutigen Ab
geordnetenwahl haben von 690 Wahlberechtigten 650 abgestimmt, von welchen 375 Stimmen auf Oberjustizrath Streich in Ell Wangen fielen, ver somit gewählt ist._
soll ein russisches Jntriquen-Stücklein sein, zu welchem die Bojaren, die an der Spitze stehen, von Herzen mitgeholfen haben. Herr v. Bismarck ist auch nicht vor Schrecken in die Spree gesprungen, daß die Oesterreicher unten an der Donau die Hände voll zu thun und am Ende mit den Russen Händel bekommen. Der belgische Prinz soll bloß vorgeschoben und ein russischer Prinz, der Herzog von Leuchtenberq, halb Russe, halb Napoleoide, zum Fürsten ausersehen sein. Das walachische Thrönlein ist wegen der orientalischen Frage von größter Wichtigkeit. Kurz es ist wieder viel Flachs am europäischen Spinnrad, vielleicht sogar ein Kongreß
Griechenland- Die englischen Journale sagen, daß in Athen eine Revolution vor der Thüre stehe und daß die europäischen Mächte Instruktionen abgeschickt haben, um den König zu schützen.
Frankreich. Kaiser Napoleon hat sein Söhnlein zum Präsidenten der großen Industrie-Ausstellung, die im Jahre 1867 in Paris stattfindet, ernannt. Aha, ick soll meinen unartigen Vetter ersetzen! rief das kluge Kind, als ihm seine Ernennung plausibel gemacht wurde. Der Kaiser will wohl das hübsche und kluge Kind von Frankreich selber ausstellen vor Frankreich und den Völkern der Welt, und Kaiserin Eugenie ist fest überzeugt, daß er den ersten Preis gewinnen wird. — Paris, 27 Febr. Nach dem Moniteur haben der Kaiser, die Kaiserin und der kaiserliche Prinz am Sonntag die Ausstellungskommission empfangen. Der Kaiser sagte: mein Sohn ist noch jung, umzu Theil an Ihren Berathungen zu nehmen, er wirb aber wenigstens Gelegenheit finden, frühzeitig die Arbeiten ehren zu lernen, welche jdas Wohl und den Glanz des Staates sichern. _
Gottesdienste. Sonntag, ». März. (Vorm. (Predigt): Herr Dekan Lechler. — Kinderlehre mit den Söhnen 2. Klaffe. — Nachmittags (Predigt) : Herr Helfer Sck in i d t.
Äedigirt, gedruckt uod verlegt von A. Gelsch lä-er.