I

i«.

96

bratenen Fleisches angebracht. Die Ratten haben nun nichts Eiligeres zu thun, als über die leckeren Bissen herzusallen, wer­den aber schaarenweise durch die elektrischen Entladungen nieder­gestreckt.

-ie wußt<, was in ihm

Warnung an deutsche Auswanderer. Die deutsche Gesellschaft von New Orleans hält es für ihre Ppflicht, deutsche Auswande­rer zu warnen, daß sie weder in Deutschland vor ihrer Abreise, noch während ihrer Fahrt nach ihrem Bestimmungsorte in Ame­rika, irgend welche Kontrakte für Arbeit, oder Anstellung in den Bereinigten Staaten, die ihnen als besonders vortheilhaft darge stellt werden sollten, entgehen oder unterschreiben, indem die Erfahrung zeigt, daß die meisten derartigen Contrakte darauf ab­zielen, aus der Unwissenheit des Einwanderers und seiner Unkennt- niß des Landes Bortheil zu ziehen. Der Mangel an Arbeitern jeder Art ist augenblicklich so groß, daß Einwanderer höbern Lohn bedingen können, wenn sie einmal an Ort und Stelle angekvm- men sind, und Gelegenheit haben, sich mit den Verhältnissen des Landes bekannt zu machen.

seine Zippen fest auf einander gepreßt, vorging

Mit einem frechen, spöttischen Lächeln blickte ihnen Zeidler entgegen. Schnell rollte der Wagen an der Mühle vorüber. Ws der Conrad nach sein Vater blickten zur Seite. Da rief der Mül­ler laut lachend:Ei seht, wie gut es doch eine Bettlerin hat!"

Margarethe zuckte zusammen. Conrad hielt die Pferde so plötzlich an, daß sie fast niederstürzten. Seine Hände zitterten Er wollte vom Wagen svringcn und ein neues Unglück wäre viel­leicht bei seinem leidenschaftlichen Charakter geschehen Marga­rethe hielt ihn zurück.Bleib, bleib," flehte sie,mir zu Liebe bleib !"

Conrad schien noch unentschlossen; da rief auch sein Vater: Fahr zu, Conrad! Mil dem Menschen spreche ich morgen und Du sollst Genugthuung haben!"

Der Wagen rollte weiter; Zeidler lachte laut hinter ihnen her.

Conrad konnte seine Aufregung nicht so schnell überwinden. Sei ruhig," sprach Margarethe halb flüsternd zu ihm.Ich war es ja, und Du selbst hast mich so genannt." Zugleich erfaßte sie seine Hand und behielt sie versöhnend in der ihrigen.

Am Abend kehrten sie auf einem anderen Wege heim.

Ohne daß Conrad oder Margarethe es wußte, ging der ^Waldbauer am andern ^Morgen zur Mühle. Erst um Mittags-

Des Waldbauers Sohn.

Erzählung von Fr. Friedrich.

(Icking.) ^.

Sieh, wie es hier blüht", sprach er, auf die Blumen deu-i zeit kehrte er zurück. Seine"Wangen waren geehrt" und''man tend, und sie bückte sich, pflückte mehrere der schönsten ab und «sah es ihm an, daß er gewaltig aufgeregt gewesen war. steckte sie ihm in's Knopfloch. ^Ich bin in der Mühle geweseu," sprach er zu Conrad, als

Hoho! Noch ist es so weit nicht, daß Du ihn wie zur Hoch- ^ sich zum Mittagsessen an Len Tisch setzte, zeit schmüä'st" . ries Plötzlich eine stimme lachend hinter ihnen.! Conrad blickte ihn fragend und überrascht an.

Nur Geduld und spare Deine Blumen." ! Steffen lächelte.Du kannst ruhig sein Zeidler wird we -

Der Waldbauer hatte beide betrachtet und trat nun lachend! der Dich noch Margarethe künftighin zu beleidigen wagen oder hervor. «Euch irgend etwas in den Weg legen. Er läßt Euch beide

Und die schönsten hast Du abgepflückt, Mädchen!" fuhr er grüßen!" scherzend sort.Die sind viel zu gut für den Jungen viel!Was hast Du mit ihm vorgehabt ?" ries Conrad . zu gut!" ILaß das," entgegnete der Alte.Ich habe versprochen, dar-

Margarethe blickte Conrad mit einem Blick an, der ihm zu über zu schweigen, und daß der Müller schweigen wird, weiß ich, sagen schien, daß sür ihn nichts zu gut sei, denn in meiner Hand liegt es, ob ich ihn verderben will oder

Du magst Recht haben", erwiederte Conrad auf den Scherz! nicht. Ich will das Unglück keines Menschen herbeiführen . ich eingehend,aber herausgeben thu ich sie nimmer wieder. Ich ^ mag mit ihm ferner anch nichts zu schaffen haben' nur in Ruhe wünschte, sie blieben frisch, dann wollt' ich sie an unserm Hoch- «soll er Euch lassen und das wird er zuverlässig!" zeilstage tragen." . . ' Alle Fragen Conrads vermochten seinen Vater nicht über die-

Haha! Es wachsen und blühen noch mehr bis dahin", lachte l Fn Gegenstand zum Sprechen zu bringen. Er hatte indeß rich-

der Alte. Pflegt sie nur ordentlich! Doch hört der Tag tig vorhergesagt. Zeidler wich Conrad überall aus und wagte

ist schön die Gäule haben Rübe haltet Euch bereit, wir. nicht ihm oder Margarethen künftighin entgegenzutreten. Erschloß wollen ansfahren. Die Mutter ist auch dabei. Es ist das erste sich wieder der Tochter der blöden Life an, welche freigelassen Mal. daß wir alle zusammen ausfahren." war, da ihr nicht bewiesen werden konnte, daß sie um das Ver-

Eine Stunde später verließ der Wagen den Waldhof. Con- brechen ihrer Mutter gewußt hatte. Aber noch nach Jahren be-

rad fuhr. Neben ihm saß Margarethe, die beiden Alten hatten neidete er Conrad um das Glück, welches dieser an Margarethens

auf dem Rücksitze Platz genommen. Seite fand und welches mit ihr auch auf dem ganzen Waldhof

Was zusammen gehört, das muß auch zusammen bleiben", eingezogen war.

pflegte der WalLbauer zu sagen und so hielt er es auch.

Der kürzeste und beste Weg führte vor der Wassermühle vor­über. Doch gab es auch noch einen andern, freilich war dieser weiter und beschwerlicher. Auf diesen wollte Conrad einlenken, da er Alles vermied, um mit dem Wafsermüller zusammen zu tref­fen. Seit jenem unheilvoller. Tage hatte er ihn nie wiedergese­hen, aber sein Blut wallte in ihm aus, wenn er nur an ihn dachte.

Nimm den kürzesten Weg," sprach t er Waldbauer.Je frü­her wir am Ziele sind um so besser."

Conrad erfüllte den Wunsch seines Vaters, aber je mehr er sich der Wassermühle nahte, um so stiller wurde er und um so heftiger trüb er die Pserde an.

Der Alte dachte erst jetzt daran, weßhalb er diesen Weg hatte vermeiden wollen und es war ihm unlieb, daß er ihm nicht sei­nen Willen gelassen. Schließlich blieb es sich freilich gleich.

Mehr und mehr tauchte die Mühle zwischen den Bäumen hervor.

Bei einem kürzlich in München vor einem Notar zwischen einem Bürger und einem Bauer abgeschlossenen Geschäft drang letzterer daraus, daß sein Partner durch Ausstellung vonSe- cunda-Wechseln" die erforderliche Deckung leiste. Um die Gründe seines Begehrens befragt, erklärte er, er meine, daßSecunda- Wechsel" die sichersten undschärfsten" seien, weil dieselbenauf die Secunde" bezahlt werden müßten.

Frankfurter Gold-Cours vom 23 Febr.

!i. kr.

Pistolen FrieSrichsd'or

Holland lv fl.-Ktücke

Nur verstohlen blickte Conrad zu ihr hinüber, er bemerkte Nand-Puflaien indeß, daß Zeidler mit einem andern Manne vor der Thür stand. I »o-Franflcnstückc Fast ungestüm schlug er auf die Pferde. Margarethe dickte! Engl. Kovereings . ihn mit einem ängstlichen Gefühle an; seme Wangen waren bleich,! Uss. Imperiales

S 48-47 9 55 SS S 5152 5 Ä6St 9 28 ^ - 2!U 11 54-56 9 4748

Co urs

der lr. w. Staatskaflen-Verwaltnng für Goldmünzen. Unveränderlicher Eourö: Württ Dukaten . . 5 fl. 45 kr Veränderlicher Courü: Dukaten . . . 5 fl. 35

Preuß. Pistolen . . 9 ff. 54

Andere ditto ... 9 fl. 44

20-Frankenstücke . . 9 fl. 27

Stuttqart, 15. Febr. 18KK.

K. Staatskafsenverwaltung.

Nedigirt, gedruckt und verlegt von A. G e l s ch l a g er.