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Tagesnouigkeiten.

Das erledigte Oberamt Neuenbürg wurde dem Oberami­mann Lutz in Welzheim übertragen (St.A.)

Stuttgart, 16 Febr. Die hiesige Handwerkerbank rech­net jetzt mit Millionen, es fehlen nur wenige tausend Gulden, so würde der Gesammtumsatz der Kasse zwei Millionen Gulden betragen. In Wirtlichkeit belaufen sich die Einnahmen auf 989,898 fl. 54 kr., die Gesammtausgaben auf 987,761 fl. 53 kr.

Das eigene Vermögen der Bank beträgt 280,236 fl. 28.kr. und ist im Lause des Jahres 1865 um etwa 40,000 fl gestiegen.

Die Zahl der Mitglieder betrug am Ente des letzten Jahres 1317.

Der Reservefonds beträgt 10,471 fl 5kc.

In Stuttgart war die Theiluahmslosigkert an der Orts­schulrathswahl sogroß. daß von circa 1400Wahlberechtigten nur 45 ihre Stimmen abgegeben haben. G. Werner ließ heule Vormittag einen 5jährigen Bären wegen Bösartigkeit erschießen.

Durch ausgestrichenen Honig auf den un Bärenzwinger befindli­chen Baum gelockt, erhielt er hier den tödtlichen Sciuß, der mit­ten durchs Herz drang, darnach stürzte er nicht sogleich, vielmehr stieg er wuthichnaubend langsam am Stamme herab, unten streckte ein zweiter Schuß und ein gleichzeinger Lanzenstich das Thier todt nieder.

In Heslach in der Nähe von Stuttgart ist eine, amerika- n ische Brodsabrik errichtet, welche init Dampf arbeilet, ausgezeich- n etes Brcd liefert und glänzende Geschäfte macht. Tie Bäcker d ec Hauptstadt machen zwar ein schiefes Gesicht dazu, allein sie lifern seitdem auch schöneres Brod und besseres Gewicht. Das Publikum sieht den Nutzen von dieser zu rechter Zeir eingetrete­nen Concurcenz und die Bäcker von Stuttgart trinken deßhalb nocb keinen Schoppen weniger.

Im Gmünder Bezirk soll nun für die Äbgeordnetenwahl noch ein Kandidat, also der dritte, in der Person des Schult heiß Bieg von Straßtorf vorgeschlagen werden, indem die Land­bewohner keine Juristen wollen.

Psorzheim , 14. Febr. Verflossenen Sonntag fand in Bü­ch en b ronn das seltene Fest einer goldenen Hochzeit statt. Das noch rüstige Jubelpaar, Johann Bürkle Eheleute, wurden von verschiedenen Seiten, auch aus hiesiger Stadl, mit Zeichen der Pbeilnahme an dem frohen Feste überrascht. Nach stattgehabtem Gottesdienst fand vor versammelter Gemeinde die kirchliche Feier durch Pfarrer Haag von Brötzingen statt, und wurde dem Jubel­paar dabei Namens der Kirchengemeinde eine Bibel überreicht Eine besondere Weihe erhielt das Fest durch die der kirchli­chen Feier sich anschließende Überreichung eines Gnadengeschenks Sr. König!. Hoheit des Grvßherzogs an den Jubelbochzeiter, einen Veteranen aus der Zeit der Feldzüge in Frankreich, durch den großh. Amtsvorstand, wobei dem Gefühl des DaukeS, der Liebe und' Treue gegen den allverehrten Land.sjürsten warme Worte geliehen wurden. Ein heileres Mahl versammelte die Gäste bis zum Abend.

Der Gustav Adolf-Verein wird dieses Jahr sein Hauptfest in Landau feiern.

Berlin, 16 Febr. Bei Berathung der Petition, betref­fend das Kölner 'Abgeordnetenfest, erklärt der Minister des In­nern, Gras Eulenburg -, die Beamten dätten korrekt gehandelt, und ihre Schuldigkeit gethan; der Minister hofft, die'Beamten werden sich nicht daran kehren, ob das Haus ihr Verfahren billige oder nicht. Tie von der Kommission vorgeschlagencn Resolutio-

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iXli. Ist nicht zu verwechseln mit ma- ! gcuverdccbenden Bonbons u. dgl.

nen wurden bei paragraphenweiser Abstimmung sämmtlich mit großer Mehrheit angenommen, dagegen stimmten die Katholiken und Konservativen Der Staats-Anzeiger veröffentlicht e ne von Baron v. Scbecl-Pleffen und von 18 andern Mitgliedern der holsteinischen Ritterschaft Unterzeichnete und vom 23 Januar dalirte Zuschrift an den Grafen von Bismarck, in welcher die Unterzeichner die unberechenbaren Nachtheile beklagen, welche das Provisorium und dieaugustenbuchiscde Agitation" für die Her- zogthümer mit sich führen und am Schluffe sprechen sie esun­umwunden" aus, daß sie das Wohl und das Heil ihres Vater, landes nur in der Vereinigung desselben mit der preußiscben'Mo- narchie erblicken können. Sie vertrauen der Weilbeit des Königs, daß dieselbe oje dahin führenden Schritte werde zu erwählen wissen rc. re.

. Berlin, 14. Febr. Das Gutachten der Kronshndici ist dem Prasidentt» des Abgeordnetenhaus, s in einer genügenden Anzahl von Exemplaren behufs der Mittheilung an die Abgeord­neten von der Regierung zugegangen. Eine Vorlage der Regie­rung ist damit nicht verbunden. Der Gesttzeniwurs, welcher den Arbeitgebern wie den Arbeitnehmern das Koalitionsrecht ge­währt, gibt dieses letztere ebenfalls unbedingt und ebne jede Einschränkung; nur sollen etwaige Akte der Gewalt und der mo­ralischen Nöthiguna, um Genannten zum Anschlüsse an eine Koa­lition zu zwingen, der Bestrafung unterliegen Der Abg Twe- sten hat der Budgetkommisston den Antrag überreicht, dem Ent­wurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Staaishaus- haltsetats für das Jahr 1866, die verfassungsmäßige Zustimmung nicht zu geben.

Berlin, 15. Febr. Die öffentliche Meinung beginnt be­reits den Spruch des Abgeordnetenhauses an den betreffenden Tribunalsräthen zu vollzieben. Alte Bekannte ziehen sich von ihnen zurück (wie z. B. der greise Konsistorialrath Dr. Twesten sich von seinem früheren Freunde Heffter öffentlich losgesagt hat) wo sich einer in einem öffentlichen Lokale niederläßt, leeren sich die Plätze in der Umgebung u. s. w. Unleugbar vermag aus diese Ari die öffentliche Meinung eine Strafgewalt auszuüben, weit wirksamer als die unter dem Namen von Strafgerichten filgu rirenden Lippeschen .Vertrauenskommissionen." Wenn man fick nur überall des Besitzes dieser Strafgewalt bewußt wäre.

Auf der Insel Rügen hat der Sturm drei Tage lang ge- wüther, die stärksten Bäume lntwurzelt und eine Mühle nebst ei­ner Scheuer umgeworfen.

Wien, 17. Febr. Die N. Fr. Presse schreibt: die han­delspolitische Annäherung Oesterreichs an Italien ist eine voll­endete Thatsawc. Der Handeltzminister erließ gestern eine Ver­ordnung an die Zollbehörden, in welcher er denselben eröffnete: der Handelsvertrag mir Sardinien vom 18. Okt. 1851 werde mit dem heutigen Tag auf alle italienischen Grenzen ausgedehnt.

In Wien laufen abenteuerliche Gerüchte um, als ob das Le­ben dcS in Ungarn r-esidi,enden Kaisers bedroht gewesen sei. Die Sache scheint ern Sck-windel. In mehreren Kreisen Galiziens herrscht furchtbare Himgersnoth.

Wien, 15. Febr. Für den Kronprinzen Rudolph ist Las Großkreuz der Ehrenlegion nebst einem Handschreiben Napoleons an den Kaiser hier eingelrossen.

Der. Verein für Rettung Schiffsbrüchiger an der oft friesi­schen Küste veröffentlicht einen Bericht über die neuliche Rettung von 15 Menschen vom Wrak des Excelsior. Darin heißt es: