I
Asche
kaust fortwährend Heinrich Haydt, Bäcker
Bis Georg« ist
ein freundliches Logis
zu vermrethen; zu erfragen bei der Red.
Emen Morgen Wiese
auf der Steinrinne hat zu verpachte»
Caroline Schill, Wiltwe.
Tagesneuigkeiten
— Gmünd. 30. Jan. Die Wahlmännerwahlen für die Wahl eines Abgeordneten an Stelle des 1° Abg. Dekan vr. Lichrenstein sind in den einzelnen Gemeinden unter Anberaumung eines Termins von 8 Tagen bereits angeordnet. Als Bewerber hat sich bts jetzt nur der als großer Hopsenpflanzer weithin bekannte res Stadtpfleger Hahn von hier, unrerstützt von dem großdeutschen Verein, gezeigt und hat bereits einige Rundreisen in den nahe gelegenen Landorten gemacht, wobei er sich, unter Hervorhebung seiner Bemühungen um das Wohl der Stadt Gmünd in seiner früheren Stellung als Stadtpfleger, denWählern emPfahl.(SchwM) T— Müllheim, 30. Jan. In dem kleinen Orte Mauchen, dicsseitigen Bezirks, sind dem Genickstarrkrampf, meninZMs cors- dro-spinglis, 2 Erwachsene und 3 Kinder als Opser gefallen, während noch mehrere Kinder daran erkrankt liegen.
— Laut Tel. des Frkf. Journ. aus Koburg ist Friedrich Rücke rt gestern Mittag gestorben. (Fr. Rücker», der älreste und seit Uhland's Tod der berühmteste unter den lebenden deutschen Dichtern, war am 16. Mai 1789 in Schweinfurt geboren. Im Befreiungsjahr 1813 sang er alS Freimund Raimar seine „deutschen Lieder", darunter die berühmten „geharnischten Sonette". Von 1826 bis 1841 bekleidete er in Erlangen die Professur für orientalische Sprachen und Literatur; worauf er von Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin berufen wurde. Seit 1848 .og er sich ganz auf sein Familiengut in Neuseß bei Coburg zu rück, wo er auch gestorben ist. Sein Epos Rostem und Surab, sein Lehrgedicht Weisheit des Brahmanen sind unverwelkliche Früchte seiner Versenkung in die orientalische Dichtkunst. Aus dieser vornehmlich hat er den unendlichen Formenreichthum geschöpft, womit er, ein unerreichter Meister der äußeren Kunst, die deutsche Sprache beherrschte. Im Winter 1863—64 ließ er, rüstig und frisch bis ans Ende, nochmals die Stimme Freimund Raimars für die Befreiung Schleswig-Holsteins erschallen.
— Dem „Franks. I." wird aus München geschrieben, daß es im Sinne der baieriscyen Regierung liege, dem Pros. Dr, Bluntschli in Heidelberg des Portefeuille das Ministerium des Jnmrn anzutragen. Ob Pros. Bluntschli sich entschließen kann, seine angenehme Stellung in Baden mit einem so undankbaren als schwierigen Ministerposten in München zu vertauschen, dürste sehr die Frage sein.
— Eine Anzahl bairischer Städte und Ortschaften, namentlich in Franken und Schwaben, hat eine Deputation von Männern nach München entsandt, um dem jungen König die Lage und Stimmung des Landes mündlich vorzustellen. — Der.König hat der Deputation aber die erbetene Audienz nicht bewilligt, sondern sie an das Ministerium des Innern verwiesen, und ihnen durch dasselbe bedeuten lassen, daß der König die verfassungsmäßige Volksvertretung als das Organ betrachte, durch welches das Land zu ihm spreche.
— Wien, 29. Jan. Oesterreich hat bei den Unterzeichnern des Telegraphenvertragsden Beitritt Holste ins zum Telegraphenverein angemeldet.
— Wien, 29. Jan. In Betreff der schleswig holsteinischen Angelegenheiten ist wieder eine Menge falscher Nachrichten verbreitet. So ist es unrichtig, daß Preußen hier Beschwerde geführt habe wegen Gestattung der Altvtiaer Versammlung, unrichtig, daß General Manteuffel die Auslieferung des Hrn. May zu erwirken gesucht habe, unrichtig, daßPreußen LieUeberlieferung des holsteinischen Telegraphen verlange. Nicht minder wird die Nachricht von einer Scene, welche zwischen dem Grasen Karolyi und Bismarck stattgesunden haben soll, als erfanden bezeichnet.
Berlin. Die Lauenburger Commission beschloß in ihrer Sitzung vom 29. Jan., in welcher die Regierung wieder nicht vertreten war. aber (das bekannte Schreiben Bismarck's (die Nichtbetheiligung der Regierung an den Sitzungen und den Kaufpreis betr.) verlesen wurden. Der Antrag des Referenten Abg
Twesten: „Das Haus wolle beschließen: Die Vereinigung des Herzogthums Lauenburg mit der Krone Preußen ist rechtsungil- tig, so lange nicht die verfassungsmäßige Zustimmung beider Häu- ser des Landtags erfolgt ist", — wurde einstimmig angenommen.
— Berlin, 30. Jan. Das Obertribunal hat die Einleitung einer Untersuchung gegen die Abgeordneten Twesten und Frenzel wegen früher im Abgeordnetenhause gehaltener Reden beschlossen, nachdem die beiden ersten Instanzen die Anträge des Staatsanwalts auf Einleitung einer Anklage abgelehnt hatten, da die Abgeordneten verfassungsmäßig wegen Kammerreden unverantwortlich seien. — Dem „Franks. Journ." wird hierüber geschrieben: Mit dem gestrigen Spruch des Obertribunals, wonach fortan die gerichtliche Verfolgung von Abgeordneten wegen ihrer in der Kammer gehaltenen Reden statthaft ist, sind wir in ein ganz neues Stadium des Verfassungskonfiikts eingetreten. Die Sache macht begreiflicherweise ungeheures Aufsehen in allen Kreisen, in juristischen nicht weniger wie in politischen. Im Januar des vorigen Jahres hatte das Obertribnnal die entgegengesetzte Ansicht alS die richtige proklamirr, ganz in Uebereinstimmung mit strühere» Erkenntnissen aus dem Jrhre 1853. Was wird mm die Folge s in? Wir werden nicht bloß Frenzel und TwesE, um die es sich zunächst handelt, wir werden alle Redner der Opposition, wenn anders der Justizminister cs so will, durch die Staatsanwaltschaft auf die Anklagebank gebracht sehen. — DieProvinzial- korrespondenz aber sagt frohlockend: Der jüngste Entscheid des Obertribunals über die Verfolgbarkeit der Abgeordneten wegen ihrer Kammerreden sei geeignet, d^r parlamentarischen Zügellosigkeit einigermaßen zu steuern.
^ —^Nach einem Tel. d. Frkf. I. aus Altona meldet der Alt. 'Merk: Redakteur May hat das holsteinische Bürgerrecht noch nicht siendgiltig) erworben; er hat sich deßhalb, da er ohne Landesschutz ist, vor Erhalt der polizeilichen Vorladung nach England eingeschifft.
— Nach einem Kieler Tel. d. Hamb. Nachr. waren dort ge
stern 25 holsteinische Ständemitglie der versammelt, welche beschlossen, eine Eingabe an den Statthalter um Einberufung der Stände zu richten. (Tel d. Schw. M.)
— Der Bürgerworthalter Firjahn in Schleswig hat den ihm verliehenen preußischen Adlervrden abgelehnt und hat in Folge davon eine Vorladung des Gouverneurs von Manteuffel erhalten.
— Braunschweig, 17. Jan. Vorgestern ist ses gelungen, in Evessen zwei Personen zur Haft zu bringen, welche aller Wahrscheinlichkeit nach die Verfertiger der falschen braunschweigischen Zehnthalcr Banknoten und auch vielleicht der falschen preußischen Banknoten sind. Man hat bei denselben noch eine Summe von ca. 1700 Thlr. vorgefunden, und ist man dadurch aufmerksam auf diese Leute geworden, daß dieselben an verschiedenen Stellen Kleinigkeiten kauften, welche sie jedesmal mit einer solchen Banknote bezahlten und sich gutes Geld herausgeben ließen.
— Am 29 Jan. Nachmittags 2'/« Uhr fuhr inLübeck unter langanhaltendem Donner ein blendender Blitzstrahl in die Spitze des JakvbkirchthurmS, wurde aber durck den Blitzableiter in die Erde gelenkt, ohne Schaden angerichtet zu haben.
England. In der High-Brook Kohlengrube, .ungefähr eine Meile von der Landstraße, (die von Wigan nach Ashton (England) führt, fand am verflossenen Dienstag eine Explosion von schlagenden Wettern statt, wodurch 30 Personen getöde» wurden.
Frankreich. Paris, 3l. Jan Das sechste Bataillon des Fremben-Regiments ist nach Meriko abgegangen; durch dasselbe wird der Mannschaftsstand des Fremden Regiments auf 7000 Mann gebracht.
Italien. Briefe aus Rom bestätigen, daß die Franzosen, welche in Rom Dienste nehmen, eben so wie die Schweizer, die Belgier und die Oesterreicber, die auf dieselbe Weise angeworben werden, durchaus keine Unterscheidungszeichen ihrer Naiionalität behalten, sondern daß sie die römische Kokarde und die römische