44
das geehrte Publikum darauf aufmerksam jn machen, vaß dieser an der Pariser Börse haben nach Napoleons Thronrede die Course Sängerin vie besten Empiehlunger. rücksichtlich ihrer Stimme, der sinken lassen; sie wittern nichts Kittes. Der hohe Redner ist Schule und ihrer trefflichen Leistungen Vorausgel en und daß sie, nicht mehr ganz sicher, er ist verlegen und ärgerlich. Seine Rede es verstand, durch P oduklionen in einigen hiesigen Privatbäu-! ist schmeichlerisch und drohend zugleich, spiegelglatt und doch Völkern diese Empfehlungen zu bewahrheiten. Möge eine zahlreicherer Falten und an wichtigen Stellen dunkel und zweideutig wie Theilnahme nicht fehlen, und sei es erlaubt, hier noch zu bemer-ein Orakel. Einen guten Eindruck hat sie nur auf dies Kaiserin ken, daß die Concertgeberin von Geburt an des Augenlichts ent->Eugenie gemacht, die das Compliment erhält, daß sie eine treff- bchrcn muß ,'liche Regentin gewesen sei, als der Kaiser sich in Algier umsah.
--- — -) — 2 k. Jan. Der Constitutionnel bespricht die amerikanischen De-
Tagcsnettigkcite» j peschen und weist nack, daß Drouyn keine Explikation über die
— Jn Schor nd o rs verursachte der milde Winter und die ge- Handlungen der inneren Verwaltung Mexiko's geben konnte', wofür genwärtige Frühlingstemperatuc ein wesentliches Fallen der Brenn- die merikanische Regierung allein verantwortlich sei. holzpreise; buchene Scheiter werden bei den derzeit stattfindenden Holzverkäufen um 4—5 st. Pr. Klafter billiger erkauft, als sernd.
— München, 24. Jan. Ein Gerücht, daß Herr v. Neumayr das Ministerium des Innern aufs Neue übernehme, läust durch vie Stadt und die Hoffnungdaß es sich bestätige, macht den Verlust, den das ganze Land durch den Tod des Herrn v.
Koch erlitten, weniger fühlbar
— Zwischen Preußen und Oesterreich gibt's stillen und offenen Hader über Schleswig Holstein. Die Eifersucht ist so hoch gestiegen, daß Oesterreich, wie man in Wiener Blättern liest, lieber Venedig ausgeben, als eine Machterweiterung Preußens in Deutschland zugeben würde. Die Feinde Preußens werden sich darüber freuen, aber Schadenfreude ist eine schlechte Politik. Deutschland wird schwerlich dabei gedeihen.
— Preußen stellt sich an die Spitze einer (wissenschaftlichen)
Nordpol Expedition und stellt dazu eine Corvette und eine Summe von ca. 60,000 Thalern.
— Tie Kreuzzeilung hält in einer ihrer letzten Nr. folgende kurze, aber vielsagende Anrede an das preußische Volk. „Preußisches Volk, sage deinen Abgeordneten und ihrem Präsidenten, ob du lieber ein angebliches Recht um jeden Preis erringen oder mit yxx Staatsregierung Frieden haben und mit deinem Könige Hand in Hand gehen willst!" — (und umgekehrt?)
— Berlin, 25. Jan. Es verlautet, daß die Staatsregierung beschlossen habe, einige Vorlagen, welche voraussichtlich von dem Abgeordnetenhause nicht angenommen werden würden, zurückzuhalten und so die Session des Landtags abzukürz n.
— Der Redakteur May ist auf's Neue vor die preußischen Gerichte geladen, um sich wegen Majestätsbeleidigung wiederholt zu verant Worten und ist ihm für den Fall seiner Nichtstellung gewaltsame B ibringung angedroht. May hat, darauf fußend, daß er aus dem preußischen Unterthanenverband ausgetreten, sein Erscheinen verweigert, zugleich aber auch bei der Militärbehörde in Altona um Schutz gebeten. Derselbe ist ihm mit dem ^Bedeuten gewährt worden. daß derKaiser eine Truppen zum Schutze der holsteinischen Bürger erttsenvet habe, keineswegs aber zu widerrechtlichem Polizeidienst
— Die HamburgerZeitung berichtet aus Schleswig: Aus der Umgebung des preußischen Gouverneurs verlautet, daß das schlcs- wig'scke Telegraphenwesen in Preußen aufgehen soll, und daß (s. Kiel) in kurzer Zeit dem holsteinischen Telegraphenwesen dasselbe Schicksal bevorsteht.
— Kiel, 26 Jan. Die Telegraphendirektoren Chauvin und
Richter sind hier anwesend, dem Vernehmen nach, ü'm wegen Übertragung des holstein'schen Telegraphenwesens an Preußen zu unterhandeln. (Tel. d. Sckw. M.)
Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, beabsichtigt die gesummte Opposition im gesetzgebenden Körper, die mexika nische Frage mit vereinten Kräften in Angriff zu nehmen.
Des Waldbau er s Sohn.
Erzählung von Fr. Friedrich.
! FrrkHizung.
Der nächste Gedanke , der sich dem Waldbauec aufträngen mußte, war der, wo er sich und die Seinen unterbringen wollte. Es war noch Winter. und wenn das Wetter augenblicklich ein mildes war, so konnte doch jeder Tag Frost und Schnee zurückbringen. Das verhehlte sich auch Steffen nickt, und mitBesorg- niß blickte er auf die stehengeblicbcnen Reste des Hauses, in denen es allerdings trostlos genug aussah. Man hatte das ganze Haus als einmal dem Feuer verfallen angesehen, und deßhalb weder Thüren noch Fenster geschont, um die in den Zimmern enthaltenen Sachen um so leichter zu retten.
„Hier könnt Ihr nicht bleiben", sprach der Wassermüller, der noch zurückgeblieben war, zu dem Waldbauer. „Das ist eine Unmöglichkeit. Was vom Hause noch steht, steht schlimm genug aus, und in der Scheuer könnt Ihr kein Unterkommen suchen, denn es ist Winter!"
„Das ist es ja!" entgegnete Steffen. „Wenn's im Sommer gekommen wäre, wäre ich nicht in Verlegenheit gekommen. Aber jetzt! Es ist nicht einmal Zeit, mit dem Neubau zu beginnen. Ich weiß in der That noch nickt, was ich beginnen soll I"
„Laßt den Muth nicht sinken!" rief der Müller. „Ohne Unbequemlichkeit gehi's nun einmal für Euch nicht ab, aber ein Ausweg ist schon gefunden. Mein Haus ist groß genug, um Euch alle aufzunehmen. Ihr, Eure Frau, Conrad, Margarethe, die Mägde — Ihr alle findet Platz genug. Die Knechte mögt Ihr hier lassen, damit Jemand zur Nachtzeit da ist. Von der Mühle bis hierher ist ja nicht weiter als eine halbe Stunde, die mögt Ihr leicht täglich ein paar Mal machen, um hier aus Ordnung zu sehen! Schlagt ein,Steffen! Ihr sollt willkommen sein!"
Conrad hatte das ganze Gespräch gehört, ohne ein Wort zuzufügen Er hatte auch bemerkt, wie des Müllers Augen, als er dieses Anerbieten machte, Margarethe gesucht hatten. Schnell entschlossen stand er auf, und ehe sein Vater noch seine Zustimmung geben konnte, sprach er mit Bestimmtheit: „Wir bleiben hier."
Zeidler blickte ihn überrascht an. „Hier willst Du bleiben? — wo denn? — das ist unmöglich!"
„Wir bleiben hier!" wiederholte Conrad noch einmal mit derselben Entschiedenheit. „So schlimm stehi's in dem Hause nicht aus, denn Thüren und Fenster sind in einem Tage wieder hergesteüt."
„Ich will mein Haus nicht aufdrängen," warf der Müller, über diese kurze entschiedene Ablehnung empfindlich, ein. „Ich will Dir nickts vorschreiben, Conrad, wenn Du einmal nicht Lust
Man > hast, den Hof zu verlassen Aber die Frauen lönnen jetzt un- will energisch die Rückberufung der Truppen fordern und sich i möglich hier bleiben. r?gß sie zum wenigsten so lange in mein hierbei eines neuen Arguments bedienen. Ein Redner soll nämlich ! Haus ziehen, bis hier Alles einigermaßen wieder hergestellt ist. die Frage vom Standpunkte des Gesetzes der Rekrutcnaushebung j MeintJhr nicht auch, Steffen?"
behandeln, welches in gewisser Beziehung die Grenzen der Exe- Auch der Waldbauer war über das entschiedene Auftreten kutivgewalt bezüglich der Verwendung der bewaffneten Macht des-seines Sohnes, welches ihm sonst freilich nicht fremd war, über- Landes feststellt " Diese Grenzen nun seien bei der mexikanischen rascht. weil er es nicht begriff, denn des Müllers Anerbieten schien Expedition nicht inne gehalten worden, woselbst die Occupations-iihm sehr dankenswenh. Zeidler besaß ein geräumiges nenes armec „sür die Verthcidigung eines fremden Landes und einer! Haus, von dem er. weil er noch unverheirathet war, nur einen fremden Regierung" Verwendung gefunden habe. — Die Herren!kleinen Theil sür sich benu tzte _(Fortsi fo l g t.)
^ --- UeSigt«, gedruckt und verlegt von A Ge! schiäg er.