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nationale Werk vollenden, und ich hoffe, es wird mir gelingen. ^ tem Gesichr herein, und lief auf Napoleon zu, der vor ihm zu- Was Rom betrifft, so find wir auf dem Wege dahin. Venedig l rückwich.

Weißt du es schon?" ries Demarris heftig.

Za, mein Freund", erwiederte Napoleon,beruhige dich." Das sind Ereignisse, die Niemand ahnen kann!"

Es konnte Niemand sie ändern, weder ich noch du." Nein! aber was wird nun geschehen?"

Demarris", sagte Napoleon,ich kenne dich, du wirft im-

Du

wird aber noch viel Blut und Geld kosten; wir werden beides i Willig dahingeben, ihr und ich." Die italienische Staatsschuld! hat in den letzten D.e Jahren um über 136V,- Millionen Frcs. l zugenommen. j

Frankreich. In französischen Militärkreisen soll sich viel Un-l zuiriedenheit über die Armeereduktion zeigen, dock bestreitetPatrie",!

daß es unter den Soldaten zu förmlichen Demonstrationen ge->mer das thun, was sich für deinen edlen Sinn ziemt." kommen sei. Das größere Publikum beginnt das kaiserliche De-!Wahrhaftig, das werde ich!" rief Demarris freudig, krel günstiger zu beurtheilen Wir sehen selbst, daß man von ei- kannst dich darauf verlassen."

nem förmlichenJnsichgehen", von einerUmkehr" des KaiserslPozzo ci Borgo hak mich soeben verlassen. Er theilte mir

spricht, der sich von den allgemeinen Welthändeln zurückziehen Alles mit."

und nach Innen ein weises System der Sparsamkeit einsühren jSo weiß er es auch schon. Der Dberst hat die Nachricht werde. Freilich sprechen andere Leute auch von einem bloßen! in diesem Augenblick erhalten."

Theatercoup, um Len bald zusammentretenden Drpatirten Sand !Von wem?" *

in die Augen zu streuen. Das Marineministerium hat die!Von dem Commandanten von Lyon. Von dem Grafen Verminderung des Mittelmeer-Geschwaders um 4 Panzerschiffe! Barandon."

angeordnet. !Von Lyon!" sagte Napoleon und er betrachtete den Lieu-

Amerika. New York, 11. Nov. Der Präsident Johnsohn i teuant i: it Blicken voll Besorgniß.Sei rnhig, mein armer De-

erklärt die Annahme des Sklavereiabschasfungs-Amendements zur!marris, du bist sehr aufgeregt. Laß uns kaltblütig bleiben." Verfassung für nothwendig zur vollständigen Wiederaufnahme der!Ei zum Henker!" rief Demarris.wer kann da kaltblütig Südstaaten in die Union. Das Todesurtheil gegen Wirz ist!bleiben? Das ist ein Ereigniß, das ganz Frankreich in furcht­vollzogen. Die Unruhen auf Jamaika sind durch kräftige bare Aufregung bringen muß. Du scheinst die Folgen nicht über- Maßregeln unterdrückt worden. Ueber 200 Rebellen sind er- legt zu haben."

schossen oder Hingerichtete der Anführer Paul Bogles und der An-Ich habe Alles wohl überlegt, mein Freund." stifter des Aufstandes, ein Mann Namens Gordon, zum Tod ver- -Nun , so weißt du vielleicht noch nicht Alles. Necker ist urtheilt worden. nicht allein abgesetzt und aus Frankreich verjagt, Paris nicht al­

lein im Aufstande, auch die Bastille ist erobert. Die französi­schen Garden haben mit dem Volke gemeinschaftliche Sache ge­macht, die deutschen Regimenter verjagt. Das JnvalidenhauS wurde geplündert, dreißigtausend Gewehre, alle Kanonen vom Volke genommen, die Schweizer in der Bastille wurden niederge- schossen, General Delauney, der Commandant, ermordet. Sein blutiger Kopf, seine Hände, der Kopf Flossele's, des Handelsge­richts-Präsidenten, wurden auf Picken durch die Straße ge­tragen." _ (Forts, folgt.)

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Scheidewege.

(Forts-hiing.)

Als Napoleon das Alles in seinem Gedankenungestüm be­dachte, lief er heftiger auf und ab mit zuckendem Gesicht, das schwarze Haar um die finstere Stirn Korsika war für fiinen Ehrgeiz zu klein, doch wenn die Corsen, von Paoli, von diesem Pozzo di Borgo und anderen Anhängern der Nationalpartei aus­gehetzt. die Aufruhrfahne aufpflanzten, die französische Partei nie­derschlügen, von Frankreich sich losrissen, Paoli's Republik wieV Ein guter Witz macht in Wien diHRunde. Als der öster- der einsetzen wollten nun und nimmer sollte und dürfte das reichische Botschafter Baron Bach sich beim Papste verabschiedete, geschehen! Frankreich befand sich auf dem Wege zu großen und äußerte er den Wunsch,heilig gesprochen zu werden", worauf wichtigen neuen Gestaltungen. Necker, die Freunde der Freiheit, der Papst antwortete: da müsse er erst sterben, bei Lebzeiten gehe die Nationalversammlung, das Volk, das Heer -- alle wollten die Canonisation nicht an.Nun", meinte der Staatsmann,da sie. alle hofften darauf. Die hochmüthigen Elemente des Hofes, kann ich mich ja sche'nitodt stellen, bis die Ceremonie vorüber ist."

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Gut. thun Sie das", erwiederte Pius IX.,dann sprecheich Si- scheinheilig."

des alten Adels strebten allein dagegen, aber was konnten sie thun? Sie mußten weichen und fallen. Standen nicht manche berühmte Namen. Männer aus den vornehmsten Familien bei

der Vollssache? Die Lafayette. die Noallis, Mirabeau, Andere In einer Gesellschaft der großen Welt wurde kürzlich die und er selbst, der kleine Lieutenant, er mit seinen Entwürfen, mit i Frage aufgeworfen, warum in unfern Tagen die Neigung sich ru seinem Ehrgeiz? Wenn er sich in diese große Bewegung! verheirathen unter den Männern sich zu vermindern scheine« Ein stürzte, mit seinen Empfehlungen an die ersten Männer des Ho- Engländer antwortete:Weil die Frauen sich wie die Lilien auk fes, er würde sich Bahn brechen. Necker sollte ihn sehen, er sollte dein Felde darstellen: sie nähen nicht, sie spinnen nicht und dock seine Entwürfe hören, der tugendhafte große Minister, der Retter ssd sie prächtiger gekleidet, als Salomo» in allem seinem Glan-e " Frankreichs, der Liebling des Volks. In -einer begeisterten Stim- Versteht sich, spricht der Meister Engländer von der U-wio vnlöo mung glaubte er schon vor ihm zn stehen, und was Lr ihm sa- und da mag er Recht haben! gen wollte, lies mit Gedankenblitzen durch sein Gehirn, und ge­staltete sich zu abgebrochenen Sätzen, die er rasch und wirr mit rauher Stimme hervorstieß. Er war gewiß, daß er zu großen Dingen, zu großen Thaten bestimmt sei, er fühlte die Kraft da­zu; er suhlte den Hauch des gewaltigen Geistes, der ihm zurief:

Du wirst mit deinen Thaten die Welt erfüllen!"

Und wo gab es einen anderen Weg, als den, der vor ihm lag? Das Liebesbündniß mit der Tochter eines alten, edlen Ge­schlechtes war der Anfang, es war der erste Handschlag des Glücks. Und dieser mißgünstige, dieser lauernde Andrea mit sei­nem falschen Lächeln, mit seinem listigen Verfall, was wollte er?

Ha! wenn" Napol on stand still, die Begeisterung ver-

schwaod aus seinen Mienen. In dem Augenblick entstand ein, (Gottesdienste, «onnraa. 26. Nro Vorm. (Predigt): Herr Dekan

Gevolter ans der Tretwe Es kam jemand eilia die Stuken " Kmderlehre mit den Töchtern 2. Ciasse - Nachmittags (Mustav-

rsepouer aus der -r.reppe.. lam^emanv eniq eie Lausen yrr- ^olphsstuuv.): Herr Helfer Schmidt. Das Opfer, ist für den Kirchen-

aut, dann wurde die Thur aufgerrssen, Deruarns tr at mit e rhitz- banfond bestimmt.

""""" »rdigin, gedruckt und^rlegt von A. De lkck t ä ger.

Mit einer liter. Beil age'

Räthsel.

Win Wörtchen zweimal ausgesprochen. Durch einen Mitlaut unterbrochen. Erschüttert einen ganzen Staat,

Gilt oft so viel als Hochverrath; Wenn's aber auf den: Tack sich zeigt. Genießt man es mit Lust und schweigt.

Äuflosuirg des Aäthsrls in Nro. 130 : K a st e n g e i st.