Feumvchr.
Aus Anlaß der Ankunft der neuen Feuerspritze wird heute Donnerstag. Nachmittag 3 Uhr eine allgemeine Feuerwehrübung abaehalten. Es« wird erwartet, daß die "Mannschaft zahlreich und rasch erscheint, und zwar in voller Ausrüstung.
Tas Eommaudo.
e>)l Calw ^schenkte Zutrauen, bitte ich, mir dasselbe
W-HMWs-Veranbmn.g «.
Geschästs-Empfchlung. ! «»
Einem hiesigen und auswärtigen Pub<!
likum mache ich die ergebenste Anzeige, daß!^^ ich bis Lichtmeß zu vermiethen und """" blshenges Logis verlassen undVerlangen Belt und Möbel da- ormal, Hutten schen Hause !^ gegeben werden.
ich mein nun im vor
wohne. Dankend für das mir bisher ge-> o)2
Beißer im Haaggaßle.
Tagcsneuigkeiten.
— Ter erledigte Schuldienst zu Zavelstein, hiesigen Dekanats, wurde dem Unterlehrer Mezger in Böblingen übertragen.
— Sinkt gart, 12 Nvv. Es dürften nun sämmtliche Beitrittserklärungen zu der Eingabe an Len ständischen Ausschuß wegen der Drobnotcn der Großmächte, welche überhaupt zu erwarten find, vollends eingelaufen sein. Seit der letzten öffentlichen Mitteilung traten noch weiter bei: Die Abgeordneten Hirt von Rottweil, Maier von Tettnang, Dch'ner von Eßlingen, Pfäsfiin von Sulz, Ruf von Neresheim, Kausler von Gaildorf, Weipert von Rottenburg. Damit baben sich im Ganzen 41 Abgeordnete, sämmtlich der Linken angehörig, für jene Eingabe ausgesprochen. Bon der Rechten hat sich unseres Wissens Niemand angeschlossen; von der Linken fehlen etwa 5 Namen. — Dem Vernehmen nach wird über die Zeit des Neubaues des hiesigen Postgebäudes die Post in die Gardekaseine verlegt werden. Es svll zur nächsten Verbindung mit dem Bahnhof ein Ausgang aus die verlängerte Schlnßstraße hergestellt werden.
— Aalen, t3. Nov. Der Eigcnthümer einer größeren Dreschmaschine, die in der Gemeinde Oberkochen ausgestellt war und vielfache Benützung fand, verunglückte heute auf eine gräßliche Weise. Derselbe wurde von der Maschine, die im vollsten Betriebe war. ersaßt und von derselben so zusammeugedrückt, daß er unter großen Schmerzen bald darauf starb. Der Verunglückte ist Familienvater und hinterläßt 3 Kinder.
— Karlsruhe, 11. Nov Seine Königliche Hoheit der Groß- herzvg sind heute Nachmittag 2',l Uhr mit dem Schnellzug ab- gsreist. um die nächste» Wochen zu einem Aufenthalt am Genfer See zu benützen und, vor Eintritt des strengen Winters, durch Luftveränderung und äußere Ruhe die völlige Wiedergenesung von den Nachwirkungen rheumatischer und neuralgischer Affekttonen zu fördern. Der Großherzog gedenkt anWeihnachten in der Residenz wieder einzutreffen.
— Karlsruhe, 13. Nov. Die Konferenz des deutschen Post- Vereins ist heute hier zusammengetretcn und h at ihre Sitzungen begonnen. Dem Vernehmen nach liegt der Conferen; ein belangreiches Material vor und werden die Beratungen mehrere Wochen hindurch dauern.
— Wiesbaden, 9. Nov. Die Spielpächter in Wiesbaden haben diesen Sommer einen Gewinn von 1,300,000 Thalern gemacht.
— Dem Beispiele Mecklenburgs ist Hannover gefolgt. DaS dortige Ministerium hat deu beiden deutschen Großmächten gegenüber den Wunsch ausgesprochen, die in Frankfurt angedrohten Maßregeln möchten nicht auf Frankfurt beschränkt, sondern auf das Vereinswesen überhaupt ausgedehnt bleiben
— Berlin, 10. Nov. Dir Polizeibehörden zeigen sich aller
Orten eifrig bemüht» die Verhältnisse der Vereine sestzultellen, und diese Recherchen erstrecken sich selbst aus Sänger- und Turnvereine, ja sogar aus Gustav-Adolphs-Vercine — 12 Nov. Man! bezweifelt, daß es zu einem Bundesantrage wegen Revision der! Bundesvereinsgesetze von 1854, welchen Oesterreich(?)wünschen soll,! kommen werde. Die Verhandlungen am Bunde würden übrigens! etwa 5—6 Jahre erfordern. f
— Berlin, 13. Nov. Von Oesterreich ist auf den preußischen Gegenvorschlag in der Frage des Verbots der Vereine eine ablehnende Antwort eingelaufen. — In Regierungskreisen heißt es, der gegenwärtige Zustand in den Herzogtümern werde vor-! läufig noch fortdaucrn. Oesterreich habe das Angebot Preußens,! Oesterreich sein Mitbefitzrecht abzukausrn, definitiv abgelehnt. !
f — Die Rohheit in allen Volksschichten Berlins hat in den letzt-n Jahren in einer entsetzlichen Weise zugenommen. Irr den gebildeteren Klassen zeigt sich dieselbe in dem Cynismus der Urteile über Recht, Freiheit, Sittlichkeit. Wahrheit. Der Vortheil ist Alles. In den niederen Volksklasseu prägt sich als That aus, was in jenen als Gedanke auftritt. So berichtet charakteristisch genug die Montags-Ztg' über eine im GrMewald abgehallene Jagd: „Schlechtes Werter. Viele Berliner zu Pferd, zu Wagen zu Fuß. Taschendiebe und Strolche von unmittheilbaier Frechheit und Schamlosigkeit, welche die Jäger und anständigen Zuschauer empören. Große blutige Schlägerei wegen Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit und Diebstahls."
— Breslau. Von hier, 8. Nov . berichtet die „Br. Ztg." : „In einer hiesigen Kirche stand der Geistliche eben im Begriffe, einem Brautpaare die Trautringe an die Hand zu stecken, als sich plötzlich ein großer Lärm erhob und ein junges Weib hcrbei- stürzte, welches, auf den Bräutigam zeigend, dir Worte auöstieß: „Las ist ja mein Mann, mit dem ich swcn se:t einem Vierteljahre verheiratbet bin." Auf diesen Ausruf verließ sofort der Geistliche den Altar, während die Braut, ein junges, hübsches Mädchen, blaß vor Aerger und Schrecken, aus der Kirche eilte und nach Hause fuhr."
— Kiel, 13. Nov. Wohlunterichteie versichern, der Herzog Friedrich sei lediglich durch eine ausdrückliche Erklärung Oesterreichs über den ungestörten Fortbestand des Mitbesitzverhältnisses zur dauernden Niederlassung in dem naheliegenden Düsternboook veranlaßt worden.
— Der Köln. Ztg. schreibt man unter dem 8. Nov. aus Holstein einen merkwürdigen Artikel über das Provisorium in Schleswig-Holstein. Der Artikel setzt des Nähern auseinander, daß der gegenwärtige provisorische Zustand i« den Herzogtümern nicht haltbar sei. Durch das gegenwärtige dritte Stadium des Provisoriums, welches bekanntlich am 14. August unter dem Einflüsse deS kurz vorher zum Abschlüsse gelangten Gutachtens der preußischen Kronjuristen in Gastein zn Stande gebracht wurde, seien keineswegs erträglichere Zustände geschaffen worden, «ls die früheren gewesen: erstlich herrsche Mißstimmung über die durch die eingetretene Trennung der Herzogtümer entstandenen Mißstände, zweitens sei die Divergenz der preußischen und österreichischen Verwaltung keineswegs beseitigt; in Schleswig strebe die preußische Regierung mit Ruhe und Festigkeit nach der Beseitigung des augustenburgischen Parteiwesens, in Holstein aber würden die Regierungsgeschäfte fortwährend nach dem Willen und Wunsche deS Erbprinzen geführt; eine prinzipielle Verschiedenheit der Verwaltungen in Schleswig und Holstein trete evident selbst in Kleinigkeiten hervor. Teßhalb müsse Preußen eine neue Gestaltung des Provisoriums von Oesterreich fordern, und zwar müsse diese neue Gestaltung darin bestehen, daß die Verwaltung der beiden Herzogtümer wieder vereinigt und Preußen übertragen werde, unbeschadet der durch den Wiener Frieden erworbenen Rechte beider Mächte an die Gesammtheit der Herzogtümer. Es versiebe sich von selbst. daß Oesterreich beim Eintritt eines solchen neuen Provisoriums, das natürlich ein Zurückziehen seiner Truppen aus Holstein mit sich bringen würde, von Preußen den Ersatz der verausgabten und den Herzogtümern zur Lastsallenden Kriegskosten zum Belaufe von circa 10 Millionen Thaler vorschußweise ausgezahlt erhalten müßte, vorbehältlsih später zu vereinbarender Entschädigung für gewisse Eventualitäten der definitiven Regelung der schleswig-holsteinischen Frage. . *
— Wien, 11. Nov. Die Köln. Z. bringt folgende Korresp.: