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bes erlegten WildeS wurde auf 346.240 fl. 68 kr. veranschlagt, wobei ein Abgang von 7l30 fl 62 kr. gegen das Vorjahr wahr- junehmrn ist.
Welch' glänzende Geschäfte die Pferdebesttzer bei den Pferderennen oft machen, beweist, daß die sämmtliwen Wettrennen, in welchen dieses Jahr der belübmte Gladiateur mitgelaufen ist, d h gesiegt hat, dem glücklichen Besitzer dieses edlen Vierbeiners, dem Lkäftn Lägrange, die Aumme von 672.500 Franken eingetragen haben.
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(Fortsezung)
Dazu stimmte es auch sicherlich, daß an diesem schwülen Nachmittage der zwanzigjährige Lieulrnank hier einsam auf s,i- nem Zimmer, vergraben unter Büchern und Papieren, arbeitete, während seine Kameraden, wie der muntere Demarns, umher schwärmten, um zu trinken, zu spielen oder schönen Damen den Hos zu machen, und so ernstlich war diese Arbeiisamktt, gemein,, daß Napoleon Bonaparte es nicht hörte oder beachtete, als drau ßen seste Schritte fick seiner Thüre näherten und bald darauf Wiederholt an diese geklopft wurde.
Erst als die Thür sich auflhat und Jemand hereintrat, erregte Ließ seine Anjmerksamkeir; allein er sah sich nicht um, son dern ries, ohne den Kopf aufzuheben und nicht allzu freundlich: „Warum kömmst du jetzt? Ich kann dich nicht gebrauchen. Doch halt, setze dich nieder und schweige still, bis ich Zeit Hab:, mit dir zu sprechen."
Der Eingetretene befolgte diese Weisung pünktlich. Er ging an den Tisch, welcher hinter dem schreioenben Li-utenant stand, setzre sich dort a»if einen Stuhl, betrachtete die Karte n»l den Nadeln, dann das Zimmer sammt Allem, was sich darin befand, endlich das Glas mit den Blumen unter dem Spiegel, un zu letzt ruhten seine Blicke nachdenklich und unverwandt auf dem Schreibenden, obwohl eben nur dessen bewegliche Schultern und Beine und die fingernde Hand sich seinen Betrachtungen verboten
So verging einige Zeit, ehe eine Unterbrechung stattfanv Plötzlich aber lachte der Lieutenant Bonaparte auf und rief mit seiner scharfen Stimme:
„Warst du schon bei Frau von Cvlvmbier?"
„Nein", lautete die Antwort.
„Du hast also Fräulein Beatrice noch nicht gesehen?"
„Nein"
„Ich begreife nicht, wie du das aushältst."
„Ich kann warten", erwieverte der Wartende mft seiner wei chen tiefen Stimme, und sobald er riese Wo te gesprochen, wandte sich der Lieutenant Bonaparte hastig um Im nächst-n Augen blick stand er auf seinen Beinen und stirrie feinen Besuch ver wundert an. Dieß dauerte woht eine Minute; die beiden jun-
„Von dem Präsidenten", sagte Carlo Andrea Als die Franzosen im Jahre 1769 nach der Schlacht ander Gokobrücke Korsika erobert und die corsiscke Republik vernichtet batten, floh der Präsident Paoli nach London und lebte in dieser Verbannung nun seit zwanzig Jahren. Aber die zärtliche Verehrung res corflscben Volkes begleitete den großen Bürger in taS sonnenkalke Land des Nebels, und dort leuchtete er immer noch als Stern, zu dem die Emsen ihre Segenswünsche und Gebete sandten. Wenn einer in seiner Noch nicht wußte, wer ihm räch.» und helfen sollte, wandte er sich an den verbannten Pater res Vaterlandes. Wer etwas Wichtiges unternahm, wollte wissen, was er dazu sagte, und wo Männer und Jünglinge zur ihres Landes und Pottes Sache twssten und strebt.», war es die höchste Ehre, wenn der Präsident sie lobte und ihren Eifer mit summ Beifall belohnte.
Als Pozzo dl Borgo gesprochen hatte, zog er aus seiner Tasche einen Brief und reichte ihn Napoleon hin „Da ich ihm schrieb", sagte er dabei, „daß ich von Pisa nach Paris reisen und meinen Weg über T »rin nach Lyon nehmen wolfte, sandte er mir tieß Schreiben für dich, ras ich d.r geben möchte, so bald ich rich sehen würde. Hier hast du es; ich habe meinen Auftrag e»füttt."
Napoleon brach schweigend den Brief auf, blickte binein und las. J:> feinen Mienen zeigte sich dabei eine Unruhe, die er nicht ganz unterdrücken konnie und welche Carlo Andrea sehr wohl bemeikle. „Er bofft!" ries er, indem er das Blatt sink.» lj.ß. „Wir hoffen Alle aus eine neue Sonne, dis der Menschheit m.fgeb>> roch man muß sich vor Illusionen vüien "
„Du hast ihm einen Entwurf zu einer Geschichte Corfika's gesantt. welche tu schreiben w üst", sagte Carlo Andrea
„Sie ist schon zum gmen Theil vollendet", vers, hie Napoleon, indem er nach dem Schreibpnlte blick.e und aus die ang,häuften Bogen deutete. „Ich schrieb es ibm", fuhr ec lebhaft zvrr, „daß ich sein reines Andenken von der Verleumdung seiger Saurken ret- len, die Verräiher am Vaierlanve schonungslos brandma>ken w» üke. Ich will zeigen, .wie wir gequält und mißvanvelt, verraihen und entehrt wurden. Ich will damit den tugendhaften Minister, welcher Frankreich jetzt regiert, Herrn von Necker. für unser Schicksal intecessiren, ihm meine Schrift übersenden, sobald ich sie vollendet habe."
Der junge Advokat schwieg einige Augenblicke und erwie- derte dann: „Neck.r wird kaum den Franzosen Helsen können, noch weniger den Coisen, aber Paoli ist entzückt von deinem Vorhaben und deinem Briefe. Ec s. tzl große Hoffnungen auf dich."
„Auf un; beide also", erwiede.te Napoleon, indem er den Freuno aniah. „Denn er schreibt hier, baß er Nichts sehnlicher wünsche, als uns zum Heile unseres Vaterlandes zu verbinden, da Zeiten kommen werden, wo Cocsika seine besten Söhne ''rauche, uno daß wir unsere geistigen Fähigkeiten vereinigen mögen, um einträchtig zu leisen." *
„Damit Corsika werde, was es war", antwo tete Carlo An
nen Männer schwiegen. Pozzo vi Borgo ließ sich betrachten ; Bo- „damit die Republik und ihr Prä.ident ä "
naparte sah aus, als halte er, was er sah, ,üc Läujchang, dabei , ist nicht meine M m mg zur un,er Wohl l fiel Na-
blieb er so ernsthaft, als ob er kein großes Vergnügen über diesen unerwartet-» Anblick empfinde.
„Carlo Andrea!" rief der.Lieutenant Bonaparte und kam ihm näher. „Wie geht es in Ajaccio?"
„Ich weiß es nicht, Napoleon", war die Antwort, „denn ich komme von Pisa und komme dich zu besuchen."
In dem Augenblick verwandelte sich das Gesicht Napoleon's. Er streckte dem Jugendfreunde beide Hände entgegen. „Sei mir willkommen, Carlo, es ist mir lieb, dich zu sehen! Aber wie kommst du hierher und wohin willst du?"
„Ueber Paris will ich nach Haus, um dort, da meine Studien nun vollendet find, meine Advokatur zu beginnen. Hierher komme ich. sowohl meines Weges wegen, «ls um dir einen Brief zu bringen."
„Einen Brief! Von wem?"
„Von einem Ma»n, de» wir beide verehre», der jedem Cor- sen heilig und theuer ist."
..Von MSquale Paoli!" rief Napoleon.
poleon rasch ein. „Wir g hören jetzt zu Fcankr ich und müssen bei ih n bleiben W-c wollen nicht wieder zu einem bedeutungslosen Staubkorn herabsink.n, aber min soll uns gerecht werden. Wir wollen die G-öße und das Glück des großen französischen Polkes theilen. wollen Franzosen sein, keine Colonie"
Frankfurter Gold-CourS vom 4. O lt.
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Stuttgart, 1. Okt. 18K5.
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Gottesdienfille. Gon nrag, 8. Okt. Vorm. (Predigt): Herr Dekas ?echicr. — Kinverleyre mit den Tö.cht-r» t. Eiaffc. — Nachmittags (Predigt): Herr Helfer Sch ms dt._,_
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