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' 5. auf de" 6. ausgebrochein und am 6 fortdauernde Feuer entstand um Mitternacht in der NcHe des Polrzeiministeriums ,n einem Kaffeehaus, von wo es sich in zwei Richtungen, nach Eüdwest und Ost ausbreitete. In ersterer Richtung reichte es vis zur Moschee von Nun Osmauie und äscherte die Quartiere Tzigel Oala und Tank Bazar Vezir Han ein; in letzterer dehnte 's sich bis zur Umgebungsmauer der hohen Pforte und bis zur Lentraltelegraphenstation aus. Lies e beiden Gebäude wurden je- doch gerettet; das Feuer schlug eine andere Richtung ein und legte noch 4 weitere Quartiere in Asche, ehe man am Abend des 6. um 6V- Uhr seiner Herr werden konnte. Begünstigt wurde es durch einen heftigen Nordwind, und man zählt mindestens 6000 Häuser, die vernichtet wurden. Glücklicherweise ist kein Menschenleben verloren gegangen, nur haben einige Personen Kontusio en davon getragen. Wie gewöhnlich, so zeigte sich dieß- mal wieder die größte Apathie unter der Bevölkerung, die fata­listisch das ganze Unglück über sich ergehen ließ. Nur wenige Soldaten bemühten sich zu retten, was sie konnten; von einem Zusammenwirken derselben mit den Po upiers und der gaffenden Menge war keine Rede. Die Cholera nimmt in Konstantino- pel so ab, daß man in einigen Tagen dem vollständigen Erlöschen entgegrnsicht.

AmcMt. New York, 0. Sept. Die fenistische Verbrüde­rung zu Springfield in Illinois erließ ein Manifest an die Be­völkerung der Vereinigten Staaten Nach demselben sind die Fe- nians in Irland sehr gut organifirt, eine provisorische Regierung besteht, ebenso eine Armee von 200,000 Mann, welche von ame­rikanisch-irländischen Offizieren unterstützt wird, die in amerikani­schen Dietkfkn standen. Die aktiven Operationen werde« viel früher beginmn, als man glaubt, da Waffen und alles Nöthig« vorhanden sind. Die Verbrüderung ruft zu Beiträgen auf, da eine große Geldsumme erforderlich ist.

AM Mexiko von, 31. Juli schreibt man derNewyorker Times" :Die französischen Militärgerichte suchen dem Lande den Frieden zu geben, indem sie Tausende von Mexikanern erschießen lassen. DieEstafette", ein französisches Organ, erklärt das Kai­serreich für eine Fehlgeburt. Ein französisches Protektorat oder das Land sei den Vereinigten Staaten verfallen. Die Unabhän­gigkeit Mexiko's sei ein Ding der Unmöglichkeit Ter Kampf geht ohne Unterbrechung weiter, mit häufigen Niederlagen der Kaiser­lichen. Der Patriotismus des Volkes wächst, der Enthusiasmus der französischen Truppen ist verschwunden. Der Bruch zwischen Maximilian und den Franzosen erweitert sich von Tag zu Tag Die Franzosen erwarten einen Krieg mit den Vereinigten Staa-i ten. Die Geistlichkeit ist die Widersacherin des Kaiserreiches. In der Stadt Mexiko sind große Massen von Maaren angehäuft und! so gut wie blokirt." !

gibt, die in der Hauptsache auf wenige SystLw' oinaus- laufen. Ohne auf's rein Tecknilch^ rrnzugehen, erwähnen wir als hauptsächlichste Systeme: 1) das des ErfindersHowe, des­sen Maschine sich vorzugsweise für schwere Geschäfte, also Schuh­macher-, Sesiler-, Sattler-Arbeiten, zum Sacknähen re. ic. eignet. 2) das von Wheeler L Wilson, der bedeutendsten amerikanischen Fabrik, die mit 500 Arbeitern täglich 200 Maschinen liefert und bis jetzt deren schon 200,000 Stück verkauft hat. Die Maschi­nen dieser Firma machende» doppelten Steppstich und eignen sick hauptsächlich für den Familiengebcauch, für Weißzeugnäherinuem Kleidermacher, Tapezierer, Korsett- und Schirmsabrikanten. 3) liefern Grover L Bäcker außer Steppstich- auch eine Toppelketten- stich-Maschine, die besonders zu Verzierungsnähten bei Damen­mänteln rc. rc. anwendbar ist. 4) Tie Singer-Maschinen sind im Wesentlichen den Howe'schen ähnliä, und für Seckler, Schnei­der, sowie zu Militär-Arbeiten sehr praktisch und empsehlenswerth. ' diese Maschinen werden mit dem Fuß in Bewegung gesetzt, jede erdenkliche Vorrichtung zum Säumen, Ausnähen von Verzier rungen, Schnurennähcn, Bandeinsaffcn, Fälteln u. s. w. ist ihnen beigegeben; ihre Behandlung ist leicht und angenehm.'

Der Nutzen der Nähmaschine gegenüber der Handarbeit ist aus folgenden Ziffern ersichtlich Man bedarf mit der M aschine mit vcrHand

zn 1 Herrenhemd 1 Stunde 16 Min. 14 St. 26 M.

1 Frauenhemd 1

4

10

31 ,,

l Rock 2

38

16

35

1 Atlasweste 1

e, '14

7 --

19

1 seidenenKleid i

° 14

8

27

Ueber den Nutzen der Näh-Maschinen Wenn man ehedem Spinnern und Webern gesagt hätte:Es kommt eine Zeit, wo eine Maschine eure einförmige Arbeit über­nimmt und schneller und besser ausführt als ihr" sie würden beide den Kopf geschüttelt und den Redner für einen Narren ge­halten haben, wie etwa Napoleon den Fulton, der ihm das Ge- heimniß des ersten Dampsschiffes anbor. Spinn- und Webma­schinen kamen, die Nadelarbeiter waren über die Vorzüglichkeit der Leistung einig; hätte man ihnen aber verkündet:^auch eine Nähmaschine wird noch kommen," sie wären in c enselben Fehler wie Spinner und Weber gefallen.

Nach den verschiedensten auf Herstellung einer Nähmaschine gelichteten Versuchen.die bis ins vorige Jahrhundert zurückvati- ren, ist es dem Amerikaner Eli.is Howe 1845 wirklich gelungen, ein brauchbares Instrument zu konstrnireu und ist dieser als der eigentliche Erfinder des bewunderungswürdigen Werkzeuges zu be­trachten Mit Zuhilsnahme des Howe'schen Grundprinzips er­richteten bald amerikanische Industrielle großartige Fabrikrn zu Herstellung von Nähmaschinen nnd brachten, um vo r Klagen des patentirten Erfinders sicher zu sein, mehr oder weniger wesend liehe Aenderungen an der ursprünglichen Maschine an. So kommt es, da ß eS «ine große Anzahlpate nt amerikanischer NähmaMi-

Nediiirt, g»dr,ch.i »irr »

Die Zahl der Stiche in der Minute beträgt

mikderMaschine mitderHand beimSteppen seiner Leinwand 640, 23 Stiche,

von Seide 550, 30

Säumen feinen Zeugs 594, 38

Steppen vonSchuhoberleder 210, 10 rc.

Seit etwa 10 Jahren hat die Nähmaschine auch in Deutsch­land immer größere Verbreitung gefunden, der Mangel an Ar­beitskräften und die Höhe der Löhne weisen aus ihre Anschaffung dringend hin.

Auch unsere deutschen Mechaniker machen sehr löbliche An­strengungen in Anfertigung der Nähmaschine, doch behauptet bis jetzt das amerikanische Fabrikat immer noch den Vorzug. Jene überseeischenFabriken haben inMengrößernStädtenDeutschlands ihre Agenten, die neben einem Vorrath von Maschinen mit genau pas­senden Reservestücken zu allen Theilen derselben ausgestattet sind, so daß der Besitzer einer Maschine, vom Mechaniker ganz unab- hgngig, ein untauglich gewordenes Stück mit Leichtigkeit ersetzen » kann. Eine sehr interessante Sammlung der obengenannten Sy­steme mechanischer Näherinnen steht man beim Stuttgarter.Agen- ften, Herrn Fr. Conr adt (in derNähe des Bahnhofs), woselbst idem Wißbegierigen bereitwilligst Aufklärung und dem Käufer der ! Maschine Unterricht in der Behandlung gratis ertheilt wird, j Die Klagen, daß die Nähte der Maschinenarbeit leicht wie­der aufgchen, sind durch die Riesenforlschritte in diesem Zweige >der Technik vollkommen beseitigt, dieser Vorwurf kann höchstens !noch den kleinen viel einfacher construirten Hand Maschinen ge­macht werden.

In Amerika trifft man bei de» angesehensten Familien unter den Ziermöbeln die Nähmaschine an; in großen Haushaltungen, wo es viel zu nähen gibt, wird die Nähmaschine mehr und mehr zum Bedürsniß, manche Gewerbe können die Nähmaschine der wachsenden Konkurrenz wegen auf die Länge nicht mehr entbeh­ren, Tausende vermögen sich mit diesem Werkzeuge eine ange­nehme Existenz zu verschaffen, Tausende treten mit ihr in einen neuen Lebensabschnitt ein.

Ä. u s l o s u u g

der Charade in Nro. 103:Muthwille", des Näthsels in Nro. 106 :Schadenfroh"._

Gottesdienste. Sonn rag, Lt. Sept. Vorn«. (Predigt)' Herr De­kan Lectil er. Kinderlehre niit den Tochter» 2 . t-llasse. Nachnmt ins 11 r^d> g!) l Herr Helfer S chm td t .

»»n A. VellchtSß»!