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Turn-Verein. j Feinstes RttldschMlllz,

Nächsten Donnerstag, den 21. dieß, feiert der Verein sein

20. Stiftungsfest.

Die Mitglieder sammeln sich Nachmit­tags 4 Uhr bei Thudium. Um 5 Uhr findet ein Schauturnen und Abends 7 Uhr eine Tanz-Unterhaltung statt. Näheres in der nächsten Nummer d. Bl.

Der Vorstand.

das Psund zu 32 kr., bei

Martin Dreiß.

Faßhahne»,

für deren Haltbarkeit garantirt wird, em- pfiehlt stück-- und dutzendweise

Wilhelm Weik, Dreher. Niederlage in Licbenzell bei Herrn Lud» wig Weik. 2)1.

Verlorenes.

Fruchtmarkt eine filberbcschlagene Tabaks­pfeife gefunden; der rechtmäßige Eigenthü- »er kann sie adholeu bei

Osf in Liebenzell.

Einige Wagen Dung

hat im Auftrag zu verkaufen

Wilh. Weik, Dreher.

Agenbach.

Fahrniß - Verkauf.

Donnerstag, den 21. September, Vormittags von 9 Uhr an, verkaufe ich in meinem Hause nachstehende mir entbehrlich gewordene Gegenstände, als: ein Klavier, alle Arten Schreinwcrk,» chengeschirr, Faß- und Bandgeschirr, verschiedene Weine, einen noch ganz neuen Branntweinhafen mit Kuppel

und Rohr, 2 Wägen, Klirren, Schlit­ten, Pflüge, Eggen, auch sonstige» Fuhr- und Bauerngeschirr, eine Fuß­wende, Stroh und allerlei Hausrath. Die löblichen Schultheißenämter werden ersucht, dieß ihren Gemcindeangehörigen be­kannt machen zu lassen.

Agenbach, 11. September 1865.

2)1- Lammwirth Gaier.

Ein Lausmüdchen

und

ein Dienstmädchen,

welch' letztere« in allen häuslichen Geschäf­ten unterrichtet wird, finden sogleich Stellen; wo? ist bei der Red. d. Bl. zu erfragen.

Fahnweh - Ejsenz,

welche den heftigsten Schmerz in wenigen Sekunden stillt, ist, das Fläschchen zu 12 kr. zu haben bei der Expedition d. Bl.

Soll man den Baumsatz im Herbst oder Frühjahr Vor­rehmen? Welche junge Bäume eignen sich allein für freie offene LagenH

Diese Fragen find mir schon oft auf meine« amtlichen Rundrei­sen »orgelegt worden. Wenn ich fie auch immer dem Einzelnen für seine Verhältnisse richtig zu beantworten such», so möchte es doch nicht als überflüssig erscheinen, fie auch im Wochenblatt zu besprechen, da es noch in neuester Zeit da und dort im Ober- amtSbezirk vo,gekommen^, daß sogar größere Baumpflanzungen theils in Folge von un zeitigem Setzen der Bäume, theils des­halb vollständig mißglückten, wett man sich in »er Auswahl der Bäume namentlich für freie Lagen von irrigen Ansichten letten ließ.

Zuerst muß man sich beim Baumsatz doch die Frage vorlegen: Besitzt denn der nun zu setzend« junge Baum auch diejenigen Ei­genschaften, die ein rasches WachSthum von ihm auf seinem neuen Standorte mit Recht erwarten lassen? Aus Unkenntniß wird diese Frage vielfach immer noch ganz falsch beantwortet. Man huldigt nämlich noch vielfach der Ansicht, daß die aus Wald-Gebüsch geholten Wildlinge für den Baumsatz ins Freie die geeignetsten seien, weil sie ohne jegliche Pflege von Seiten des Menschen her­angewachsen sind, weil sie ferner ein sehr zähes und dauerhaftes Holz besitzen und weil fiesendlich von den Hasen nicht leicht ange­fressen werden.

Wohl wahr und dennoch sind sie entschieden zu ver­werfen.

So lange freilich der große Mangel an tauglichen Bäumen aus Baumschulen andauert, in Folge dessen diese Bäume unge­wöhnlich hohe Preise gelten, so lange werden die wohlfeilen Wald­wildlinge immer noch ihre warmen Lertheidiger finden. Ich könnte aber auf ganze Reihen solcher Waldwildlinge, da und dort im Bezirk und außerhalb desselben, theils von Gemeinden, theils von Privaten gesetzt, Hinweisen', die schon in den ersten Jahren ent­weder vollständig zu Grunde gingen, oder nur noch in höchst kümmerlicher Weise vegetiren. Warum? Sie leiden an zwei Hauptmängeln. Der eine dieser Mängel ist., dass sie nur nach einer langen Reihe von Jahren, gerade weil'ihnen nicht die min­deste Pflege und Nachhilfe zu Theil wurde, zu einiger Stärke ge­langen konnten, sie haben also s ehr enge Saftgänge und Saftgefässe ausgebild et. Der zweite Mangel ist der, daß sie in einer sehr feuchten und geschützten Lage aufgewachsen sind; sie können daher auch nur in einer solchen fortwach­sen. Nimmt man fie nun aus dieser günstigen Lage heraus und versetzt sie ins Freie, wo sie allen Unbillen der Witterung, na­mentlich den austrvcknenden Winden ausgesetzüsiud, so ist bei ihrer spärlichen Sastaufnahme die einfache Folge die, daß sie oft im ersten Jahre schon verdorren.

Die Erfahrung zeigt eS sattsam.

Mancher Gulden wird so vergeblich ausgegeben; auch wird mancher Baumzüchter durch das Mißglücken solcher Pflanzungen auf die falsche Meinung grsührt. als ob eben da und dort über­haupt Bäume nicht gedeihen. Je rascher ein junger Baum herangewachsen ist, desto weiter und aufnahmsfähi­ger haben sich seine Sastgänge und Saftgefässe ausgebildet, desto u ngehinder ter ilnd sicherer geht nun nach seinerVerpflanzüng und wenn dieselbe auch auf geringeren Bode« geschehen ist sein W achSth um v or sich. Zweckmäßig angelegte und gut ge­pflegte Baumschulen sind daher ein Hauptersorderniß, wenn die Obstbaumzucht gehoben werden soll. Gemeindebehörden, welche sich gegen Anlegung von Baumschulen sträu­ben Angesich ts deS großen Mangels an taugli­chen Bäumen, der sich allenthalben kundgibt und A ng e sichts der großen Masse älterer und jüngerer Bäume, die inFolge der letzten trockenenJahrgänge, insbesondere des heutigen, den sichern Abgang dro­hen zeigen wenig Einsicht und Verständniß für das ökonomische Wohl ihrer Gemeinden und Ge­meindeangehörigen. Sehr erfreulich ist es, daß der land- wirthschostliche Verein die Nothwendigkerr der Sache erkennt und bereitwillig jeden Vorschub leistet.

Was nun die Zeit des Baumsatzes betrifft, ob also die Herbst- oder Frühjahrspflanzung die beste ist, so steht unzweifel­haft fest, daß bei dem Steinobst das Spätjahr dem Frühjahr weit vorzuziehen ist, Ter Monat Oktober ist die geeignetste Zeit hiezu, weil der Boden sich um diese Zeit am trockensten bearbei­ten läßt und sich vor Eintritt des Winters noch gehörig setzen kann; erforderlichen Falls schütze man den Boden mit etwas.Streu oder Dung. Bei einer so zeitigen Herbstpflanzung sind die un­beschnittenen Kronen den beschnittenen vorzuziehen, namentlich bei den Kirschen.

Ein Anderes ist es bei dem Kernobst. Hier gibt die Be­schaffenheit des Bodens den Ausschlag. In starkem Kalkboden, der zur Erhitzung und Verhärtung sehr geneigt ist, wie man ihn theilweise in Stammheim, in Dcckenpsronn, in Ostelsheim, in Möttlingen, durchweg in Gechingen und Dachtel findet, muß der Baumsatz ebenfalls im Spätjahr vorgenommen werden, da bei einem trockenen Frühjahr zu befürchten ist, daß die zarten Wur zelsasern nicht mehr anschlagen können. Wird in leichteren Bö­den die Spätjahrspflanzung vorgenommen, so ist eine starke Be­deckung des Bodens zur Abhaltung des Frostes dringend anzura- then. . Eine schöne Pflanzung in den letzten Jahren in einer Ge- Imeind'e des Bezirks ist dadurch zu Grunde gegangen, 'daß diese > Bedeckung versäumt wurde