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mngton zu senden, damit dieselbe flch über die Haltung der Auionsregierung zu Mexiko vergewissere.
Amerika. Ne wyork, 30. Äug. Jefferson Davis wird nun dock bestimmDvor einen Schwurgrrichtshof, wahrscheinlich vor denjenigen von Norfolk (Virgmien), gestellt werden, bei welchem Hr. Chase den Vorsitz führen wird. — Die Grundbesitzer in Südkarolina beklagen sich darüber, daß die Neger dieses Staates nicht anders als durch Anwendung der bewaffneten Macht arbeiten wollen. Man glaubt, die Baumwollen- und Getreideernte werde höchstens die Halste der gewöhnlichen Ernte erreichen. — Ferner wird gemeldet: Große Unterschlagungen wurden unter den Armee Kassenverwaltungen entdeckt Der Kaper „Shenan- doah" hat unweit der Behringsstraße mehrere Wallfischfänger zerstört; zwei »monistische Kanonenboote sind abgeschickt, um ihn zu Verfolgen. — Durch einen Eisenbahnunfall verunglückten eine große Zahl Menschen. — In Richmond fand eine Massenversammlung statt. Sie sprach über die Rechtlichkeit der Regierung ihre Anerkennung aus und erklärte sich mit den Ergebnissen des Krieges einverstanden, Abschaffung der Sklaverei inbegriffen. Am Rio Grande sind die Beziehangen zwischen den Unionsoffizieren und den kaiserlichen freundschaftlicher geworden. — Die Zeugenvernehmung in dem Wirz'schen Prozesse bringt sehr gravirende Thatsachen gegen den Angeklagten ans Licht.
Ter N n b i n.
Wort, sondern beschäftigte sich damit, stier auf eine Stelle sehend die Fingerspitzen ihrer Handschuhe abzubeien
— Nach Nash und Benton, Juweliere, Bondstreet! herrschte die Generalin endlich, an Regentspark angekommen, dem Kutscher zu.
Als der Wagen vor dem glänzenden Juwelierladen hielt und di- Riesin ausstieg, wollte Miß Clary demüthig Zurückbleiben
— Folgen Sie mir, Clary, sagte dle Dame kurz. Ich bezahle meine Dienerschaft, damit ich sie zur Haud Hube, wenn ich sie brauche.
Miß Clary gehorchte und trat mit dec Generalin in den Laden ein. Mr. Nash selbst erschien, um die Riesin zu bedienen, welche sich eine Menge Pretiosen vom höchsten Werthe vorlegen ließ. Die Generalin wünschte einen Solitär für ein Armband, konnte sich aber nicht entschließen, ob sie einen Diamant oder Rubinen kaufen wolle. Don Rubinen war ein prachtvolles Exemplar vorhanden, für welches Nash fünfhundert Pfund forderte. Die ^Generalin nahm das Kästchen, in welchem der Rubin, wie die Sonne von Sternen — von Diamanten umgeben, lag. Lady Hanton wollte ihre Lorgnon unter dem Gürtel hervorziehen. Anscheinend hatte sich die Kette verwickelt.
— Halten Sie das, Clary, befahl sie, der Gouvernante das Kästchen reichend.
Dann machte Lady Hanton ihr Lorgnon los und bewunderte den Rubin.
(Fortse-zung.)
Miß Clarys Äugen füllten sich mit Thränen
— O. wie grausam, wie herzlos, rief sie.
— Erinnern Sie sich, Miß, keine Scene! Wir wollen in aller Ruhe unser Geschäft mit einander beendigen.
— Madame, sagte die Gouvernante, ich bin eine Waise, Sie wissen es! Ich habe nirgends eine Zuflucht.
— Desto schlimmer, daß Sie das Asyl, welches ich Ihnen gab, so schlecht respektirten!
— O, Sie rechneten darauf, als ich bei Ihnen antrat, daß ich wehrlos in Ihre Hand gegeben sei! Hätte ich es vermocht, ich würde, gleich meinen sechs oder acht Vorgängerinnen, sobald wie möglich, und mit Verlust meines Salairs, Ihre Familie wieder verlassen haben. Ich kann aber meinen Gehalt nicht aufopfern; ich kann nicht, von allen Mitteln entblößt, Ihr Haas verlassen, sondern muß auf meiner vierteljährigenKündiguugszeit bestehen. Zahlen Sie mir nur noch für einen Monat meinen
— Ich erwartete einen so hohen Preis für einen Principal- stein nicht ; sagte die Riesin endlich. Fünfhundert Pfund? Das verlangt eine Besprechung mit General Hanton. Aber halten Sie sich bereit, Mr. Nash, daß ich morgen nach dem Steine senden werde.
Damit verließ die Dame den Laden, stieg ein und rief, während Miß Clary ihren Rücksitz einnahm: nach Hause!
Kaum mochte die Generalin und die Gouvernante, welche sich sofort in die Kinderstube begeben mußte, eine halbe Stunde in dem Hause auf Belgravesquare verweilt haben, als ein Cab vorfuhr und ein Mann von dem Bedienten eingelassen wurde, welcher Lady Hanton zu sprechen wünschte.
— Ist im Augenblick nicht zu sprechen! erwiederte der Bediente.
— Nun, dann der General. . .
--- Auch nicht! Ist seine Zeit für die Lecture der Zeitungen.
— Aber wenn ich den Herrn General sehen muß. ganz unabänderlich? stammelte der Fremde in sichtbarster Angst, während
Gehalt, so bin ich dennoch bereit,«Sie in diesem Augenblicke zu «dicke Schweißtropfen über sei» hageres Gesicht rannen.
verlassen.
— Also das wars! sagte Lady Hanton, wie eine Päonie glühend. . Es kommt darauf an, daß ich Ihnen anderthalb Pfund für nichts, für die Ehre zahle, Sie bei mir ausgenommen zu haben! Wenn ich hier ein Evangelium hätte, so würde ich meine Hand darauf legen, daß Sie zum Hause hinaus sollen, ohne daß
ich Ihnen noch einen Penny bezahle! Haben Sie das gehörtL lalso auf doppeltes Handgeld Anspruch machen!
— Es gibt noch Recht und Gesetz in England! konnte die! Nash hörte den Kasernenwitz nicht
Gouvernante kaum Hervorbringen. > — Es ist ein Jrrthum Passirt, Sir; die Dame, Ihre Ge-
— Sehr gut. Eben darauf verlasse ich mich! kreitschte fast i mahlin wird mirs bezeugen, mich entschuldigen.
Was ist denn da unten los? rief plötzlich eine tiefe Stimme. Wer will mich sehen? Ich hoffe dieß ist eine Dienstangelegenheit sonst ...
— Ich bin Nash, Nash und Benton, Juweliere! sagte der Pretiosenhändler.
— Wahrhaftig! Nun, gratulire! Als Rekrut können Sie
die Riefln
In diesem Augenblick war Regentstreet erreicht. Ein eleganter junger Mann in Civiltracht überholte dieEquipage und ritt dicht an den Schlag derselben.
— Mrs. Hanton? Ich freue mich, sie wohl zu sehen.
Die Dame, an die Anrede „Lady" gewöhnt, ward plötzlich ganz bunt im Gesicht — kreideweiß mit blaurothen Flecken — und rang nach Athem.
— Und Miß Clary? Wieder in Thränen, auf offener Straße sogar? fuhr Lord Alfred fort, indeß seine Stimme zitterte. O, aber dieß muß endigen, Miß Clary! fassen Sie Muth, Miß, denn es gibt Menschen, welche — auch wenn Sie es nicht wünschten — für Sie Alles, selbst das Leben opfern werden!
Damit sprengte Lord Hardford von dannen.
Miß Clary schien eine neue, furchtbare Eruption des Zorn- kraters der Riesin zu erwarten. Lady Hanton aber sagte kein
Nun?
— Mein schönster Rubin; fünfhundert Pfund werth. . .
Jetzt erschien auch Lady Hanton: bunt im Gesicht, aber in fester Haltung. (Forts, folgt-
— Kürzlich versagten in einem Pariser Theater in lo« üoux soouis die beiden Pistolen, mit denen der beleidigte Gatte den Verführer und dann sich selbst tödtete. Inmitten eines heillosen Gelächters stürzten die beiden Herren nichtsdestoweniger nieder und verendeten in den vorschriftmäßigen Zuckungen.
?aßt und hicuieden im.ocr Handel«
Wie wenn wir heut' -um Grabe wandeln:
Dann wird uns sein, wenn vor den Schranke»
Jenseits des Grabes Gott uns ruft Wie hier dem schwer genes'nen Kranken Der erste Gang im Frühlingsdust.
Ardigiri, grdrvcki und v«leni von A. VelkchlLIer.