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öst. Art 11. Gegenwärtige Uebereinkunst wird von II. Maj. dem Kaiser von Oesterreich und dem König von Preußen durch Austausch schristiicher Erklärungen bei Allerhöchstderen näch­sten Zusammenkunft genehmigt »erden.

Wien, 25. Aug. Gerüchtweise verlautet, daß der Herzog von Augustenburg zum Obrist un» Inhaber eines österreichischen Regiments ernannt werden solle.

S alzburg, 22. Aug. (Köln. Ztg.) Die Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein Definitivum ist in der Hauptsache resultatlos geblieben. Eine Ministerialkonserenz ist beschlossen.

Die alten sachsen-gothaischen Kassenanweisungen vom 30. September 1847 werden mit dem 12. September d. I. ungiftig und völlig werthlos und zwar so, daß gegen deren Entwertung auch eine Berufung auf die Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht stattsindet.

Im Umlaufe befinden sich falsche preußische Thaler mit dem Bildnisse des Königs Wilhelm und der Jahreszahl 1861. Sie find aus einer Zinn-Composition angefertigt und besonders an dem zu leichten Gewichte kenntlich und daß der Rand sehr schlecht ausgefallen ist.

Berlin, 25. Aug. General v. Manteuffel wird im Laufe der nächsten Woche den Gouverneurposten in Schleswig antreten. DieZeidler'sche Correspondenz" schreibt:Es ist vielfach die Vermuthung ausgesprochen worden, daß neben der Gasteiner

den Lokalitäten hier gesucht. Die Zabl der österreichischen Trup­pen wird nicht vermehrt.

Schweiz. Zürich. Ein eigentümliches Vorkommniß hält einen Theil unserer Bevölkerung in Angst und Schrecken. Neu­lich ging nämlich einem Menageriebefitzer ein Krokodil durch, daS im See baden wollte und nun meiden die zahlreichen Badelieb­haber letztem aus Furcht vor Verlust eines Gliedes durch das gefräßige Unthier, dessen mau bisher trotz aller Mühe nicht hab­haft werden konnte. Das Denkmal, das die Schweizer ihrem Winkelried, der sich für sein Vaterland opferte und der Frei­heit eine Gasse schuf, als er die Sperre der Feinde zusammen - raffte und sich in den Leib stieß, errichtet haben, soll am 3. September zu Stan's feierlich enthüllt werden.

Frankreich. Während der Kaiser der Franzosen sich einige Tage der Erholung von seinen Regierungsstrapazeu gönnt und sich außer Landes in Jugenderinnerungen und Gemütlichkeit ergeht, während die freien Bürgers- und Bauersleute der republikanischen Schweiz von ihm entzückt sind, scheint letzteres bei seinen Franzo­sen daheim weniger als je der Fall zu sein. Von Tag zu Tag mehren sich die Anzeichen, daß diegroße Nation" sich in den po­litischen Kinderschuhen, worin ihr staatskluger Lehr- und Zuchtmei­ster sie »in« geraume Weilean der Spitze der Civilisation" ein- hermarschiren läßt, immer unbehaglicher, immer gedrückter fühlt. Die Regierung ist keines Wahlbezirkes mehr sicher. Kaum ist es

Uebereinkunst noch geheime Artikel existiren, welche sich auf an- geglückt, den Grafen Waiewsky in den gesetzgebenden Körper zu dere Fragen, als die schleswig-holsteinische, beziehen sollen. Wir bringen, damit wieder ein vornehmer, kluger, imponirender Präst- dürfen versichern, daß jenes Gerücht unbegründet ist. Wenn die denk die Zügel der in letzter Zeit sehr zu bedenklichem Ausschlagen Meinung ausgesprochen wird, daß wenigstens geheime Bedingun- und Durchgehen geneigten Debatte ergreife, so geht in einem an-

gen existiren, durch welche Oesterreich verhindert werde, seine Rechte in Holstein auf einen Dritten, der dem preußischen Gou­vernement nicht genehm wäre, zu übertragen, so erwiedern wir, daß eine solche Vorkehrung unnöthig sein würde. Denn das

dern Bezirk abermals ein Oppositionsmann als Sieger aus dem Wahlkampf hervor. Unter dem Banne der Decentralisation, welche nichts geringeres als die Entkleidung der obersten Staatsgewalt von einem Theil ihrer Macht und Bedeutung zu Gunsten des aller

Kondominium hat nicht aufgehört, die Oberhoheit über 'Holstein! selbständigen Betätigung beraubten, zu fast völliger Bedeutungs­gehört immer noch dem Könige von Preußen ebensogut, wie dem ilofigkeit herabgedrücklen Proviru- und Gemeindelebens heißen will,

Kaiser von Oesterreich; nur in der Ausübung der aus Ser Ober­hoheit fließenden Rechte ist eine Theilung eingetreten. Sobald daher die österreichische Regierung Prätentionen unterstützen wollte, die den Rechten und der PolitikWreußens widersprechen, so würde der König von Preußen alsbald befugt sein, die aus dem Mit­besitze entspringenden R-chte geltend zu machen und gegen Ein­griffe zu verthei igen. Die lauenburgischen Domänen allein brin­gen einen jährlichen Ertrag von 200,000 Thalern."

scheinen die Oppositionsleute aller Farben und Schattirungen, Le- gitimisten, Ocleanisten, blaue und rothe Republikaner ein einziges, gemeinsames Lager bilden zu wollen. Auch sollen in den Arbei­terbewegungen der letzten Monate Spuren kaiserfeindlicher Ele­mente gewittert worden sein. Napoleon lll. kennt wohl den Bo­den, auf dem er sein Machtgebäude errichtete. Ec selbst mag am besten wissen, wieviel derselbe an Festigkeit zu wünschen übrig läßt. Möglich, daß ihn verlangte' noch im unbestrittenen Vollbe-

- Man spricht davon, daß die Huldigung der Neupreußen in! sitze seiner Macht, nn ungetrübten Kaiserglanze d,e Schauptatze Lauen bürg bald vor sich gehen werde. Wird das aber geschehen S sE Jugendennnerungen. ferner ersten Traume und Entwürfe, können, ohne den Landtag einzuberufen, da es §. 1 mnv 2 Verlader zu schauen. - Daß dem nach der Rheingrenze hungrigen Verfassung heißt: Alle Landestheile der Monarchie in ihrem ge-i Aerl der Franzosen ferne Zahl ist kerne genüge das, was ru genwärtigen Umfange bilden das preußische Staatsgebiet. Die! Gsistem und Salzburg gebraut worden willkommenes Wa,,er auf

Grenzen dieses Staatsgebietes können nur durch ein Gesetz ver-j s^"^ jeur werde, ließ sich vorheyehen. ^st za doch ein

ändert werden. Kann das nachträglich auch noch gemacht werden? § Unrecht stets Beispiel, Vorwand. Entschuldigung für ein zwertes

und manches folgende. Wehe dem, der das erste Beispiel gibt.

Das nun preußisch gewordene Herzogtum Lauenburg hat einen Flächeninhalt von 18 OMeilen. Cr zählt gegen 50,000 Seelen in 3 Städten, 1 Marktflecken und 150 Dörfern, darunter 8 Kirchdörfer. Unter den Städten ist Ratzeburg die'größte, dann folgt Mölln, mit 1403 und Lauenburg mit 1072 Einwohnern. DieBörsenzeitung" berechnet, daß jede neuprenßische Seele in Lauenbnrg bei einem Abstandsgelds von 2 Millionen dem preu­ßischen Budget 40 Thaler kosten wird. Der Cours ist gegen früher Handelsgeschäfte der Art sind lange nicht mehr vorgekom­men nicht unerheblich gestiegen.

Hamburg. Der hiesigenReform" wird aus Altona fol gende bemerkenswerthe Notiz übermittelt: Da die Erbprinzessin von Augustenburg (welche zur Königin von England nach Coburg gereist ist) einen großen Theil des Hausgeräths aus Nienstätten mitgenommen hat, so ist es erklärlich, daß sich das Gerücht ver­breitet, sie werde nicht nach Holstein zurückkehren ,und auch ihr Gemahl werde ihr sehr bald nach Koburg folgen.

Altona, 25. August. Die Quartiermacher für den neuer­nannten Civil- und Militärgouverneur Holsteins, F.-M.-L. v. Gablenz, sind eingetroffen. Auch für die Landesregierung wer­

Bereits erheben sich in französischen Blättern Stimmen, die da sagen: Es handelt sich nicht mehr um Nationalität, sondern um Unterdrückung und Konfiskaton, welche zu Repressalien berechti­gen. Wenn Lauenburg dem König von Preußen ansteht, so kann ein beliebiger Punkt am Rheine Frankreich Zusagen, den es sich mit dem nämlichen Rechte aneignen mag. In Paris ist eine Bande entdeckt worden, die falsche russische Banknoten angefertigt und ausgegeben hat.

Spanien. Madrid, 25. August. DieCorcespondencia" dementirt die Nachricht von Unruhen in Uldacona. Die Cholera ist in Gibraltar wieder aufgetaucht; in Barcelona ist sie ver­schwunden und in Valencia hat sie abgenommen.

Schweöeil. Stockholm. Der ehemalige Prediger Lind­bäck, welcher bekanntlich wegen Giftmords vernrtheilt worden, hat bei der Landeskanzlej in Carlstadt eine Beschwerde am Svea-Hof- gericht eingereicht, worin er dagegen protestirt, daß er vom Har­desgericht des Predigeramtes in Silbodal verlustig erklärt mor­gen, da Niemand bezeugen könne, daß er irgend Jemanden ver­giftet habe.

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Nedigirt, gedruckt uns verlegt von A. Velschlägt r.